XXL-TEST: Samsung QN800B - Die mittlere 8K-Baureihe 2022 beeindruckt mit Vollausstattung und bestem Preis-/Leistungs-Verhältnis

Klang

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Experteneinstellungen, Teil 1

Experteneinstellungen, Teil 2

Für einen Flachbildschirm erstaunlich souverän und auch räumlich überzeugend, hat Samsung bei der akustischen Performance bereits in den letzten Generationen mächtig aufgeholt und wechselt mit dem QN800B nun endgültig auf die Überholspur. Wir registrieren einen zwar nicht übermäßig ausgeprägten, aber dennoch solider Tieftonbereich mit typisch wenig Tiefgang, aber satten unteren Mitten - Samsung hat hier unserer Ansicht nach einen sehr guten Kompromiss gefunden. Weiter punkte der QN800B mit einer durchweg klaren Sprachverständlichkeit, auch bei Action-Szenen und einer insgesamt sehr guten, charismatischen Stimmenwiedergabe.

Stets agiert das kräftige Spundsystem schnell und impulstreu, und auch komplexere akustische Darstellungen werden mit guter Struktur wiedergegeben, z.B. Gespräche in einer Menschenmenge plus zusätzlicher musikalischer Untermalung. Gefallen bei uns findet auch die durchaus immersive akustische Darstellung bei entsprechenden Szenen. Einzelne Effekte können ansatzweise im Raum lokalisiert und ihrem Ursprung zugeordnet werden - für ein TV-Soundsystem äußerst gut. Was die Pegelfestigkeit anbetrifft: Hohe Lautstärke sind hier möglich, auch große Räume werden ohne Verzerrungen beschallt. Stets bleibt der QN800B souverän und nur mit marginal aggressiverem Einschlag bei sehr hohem Pegel über 85%.

Konkurrenzvergleich

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QN800A

Zunächst einmal ist anzumerken, dass eine stetige Evolution festzustellen ist. Wir hatten den Vorgänger QN800A ebenfalls im großen Test, und schon dieses Modell (2021) hat uns beeindrucken können. Bei einigen Faktoren wie der maximalen Bildhelligkeit oder dem Blickwinkel hat sich auch nicht viel getan. Aber: Das Bild des 2022er QN800B ist nochmals plastischer, und das Upscaling niedriger auflösender Bildinhalte gelingt nochmals besser. Aber: Bedingt durch die niedrigen Marktpreise um die 2.000 EUR ist auch der nach wie vor erhältliche Vorgänger noch eine tolle Option. Das neue, noch bildstärkere Modell überzeugt auch durch eine weiter optimierte Akustik und noch eine Idee schnelleres Handling, kostet aber auch gut 1.000 EUR mehr - gerade in den jetzigen Zeiten sehr viel Geld.

"Nur" 4K-Auflösung schafft der Sony XR-65X95K, der aber preislich nicht günstiger als der QN800B ist. Die integrierten Technologien beim Sony sorgen für ein überdurchschnittlich plastisches Bild mit ausgeprägter Tiefenstaffelung und nahezu dreidimensionalem Eindruck - hier aber kann der QN800B sogar noch vorbeiziehen und agiert nochmals plastischer, was wir nach dem Test des Sony kaum für möglich gehalten hätten. Auch die Bildschärfe, sowohl was die Kanten- als auch die Detailschärfe betrifft, ist beim Sony auf außerordentlich hohem Niveau - hier aber kann der 8K-Samsung umgehend gleichziehen und sogar noch minimal mehr Detailschärfe bieten. Die Farbgebung des Sony ist dynamisch und authentisch und dank der Mini LED-Hintergrundbeleuchtung liefert der Sony auch einen tief sitzenden Schwarzwert und ausgezeichneten Kontrast. Was die Farb-Authentizität angeht, so sehen wir leicht den Sony vorn, der Samsung mag es gern etwas kräftiger - letzten Endes aber auch eine Frage des persönlichen Geschmacks.

Was für Sony und Samsung gilt: Trotz geballter Innovationskraft können beide Modelle die grundlegenden Grenzen der konventionellen LCD- und auch der Mini LED-Hintergrundbeleuchtungstechnologie nicht komplett eliminieren. Leichtes Blooming wird das geschulte Auge bei genauem Hinsehen erkennen. Beim Sony muss auch der Blickwinkel etwas stärker berücksichtigt werden, der Samsung offeriert hier minimal mehr, auch schräg sitzende Personen leiden kaum unter störenden Beeinflusssungen. Insgesamt bieten aber der QN800B und der X95K aber eine schlicht exzellente visuelle Darstellungsqualität und können uns in nahezu allen Situationen überzeugen. Beim Sony punktet auch die Motfionflow-Technologie. Sie gefällt uns in 2022 sehr gut. Die Nachbearbeitung arbeitet zwar nicht vollständig fehlerfrei, greift aber selbst im automatischen Modus nicht zu aggressiv ein - hier bleibt etwas "Filmlook" erhalten, der beim QN800B leider weitgehend verloren geht. 

Direkter Lichteinfall auf das Panel ist nicht ideal, diffuses Licht wird aber dank der Antireflektionsbeschichtung bei Sony und Samsung effektiv vermindert. Die Menüs bei Samsung und Sony sind übersichtlich und intuitiv bedienbar, wobei uns hier das Samsung-Komnzept noch eine Idee besser gefällt.. Ob man wirklich zwei Fernbedienungen wie im Falle Sony braucht, sei dahingestellt. Praktisch durchaus, so kann jeder die individuell bevorzugte nutzen, im Sinne des Nachhaltigkeitsanspruchs von Sony wird man sich aber wohl in den nächsten Generationen von einer Komponente zwangsläufig verabschieden. Samsung nimmt das Thema "Nachhaltigkeit" dank der Solar-Remote jetzt bereits ernst. Die Anschlussbestückung beider TVs ist praxisgerecht, auch wenn beim Sony leider nur zwei der vier HDMI-Anschlüsse den modernsten Anforderungen entsprechen, hier sehen wir den Samsung vorn. Akustisch hat uns der Sony TV im  ebenso wie der QN800B überzeugt und der Sony macht insbesondere nach der akustischen Raumkalibrierung einen ausgezeichneten Eindruck. Sehr räumlich und immersiv wirkt das Geschehen, obwohl keine dediziert nach oben gerichteten Lautsprecher integriert sind. Die hat der QN800B mit den neuen, oben im Bildschirmrand integerierten Speakern. Daher wundert es nicht, dass er immersive Effekte prima wiedergeben kann. Der Sony hat zwar auch Speaker-Chassis oben, diese sollen aber die Ortung der Stimmwiedergabe und des ganzen akustischen Geschehens optimieren. Beide TVs beschallen auch größere Wohnzimmer mühelos und ist auch für den gelegentlichen Filmgenuss sehr gut geeignet. Insgesamt zwei absolute Top-TVs, mit dem Vorteil des besseren Preis-/Leistungsverhältnisses beim 8K-Samsung. Dafür fehlt dem Samsung leider weiterhin Dolby Vision. Der Sony ist zwar nicht zu HDR10+ kompatibel, was in der Praxis aber weitaus weniger gravierend ist. 

Wer gern einen OLED-TV haben möchte, mit 4K problemlos klar kommt, Wert auf maximalen Gegenwert fürs Geld und auf ein neues 2022er Modell legt, der sollte sich den preislich fair kalkulieren und sehr gut ausgestattetenLG OLED55B29LA anschauen. Gegenüber der aktuellen C-Serie muss er zwar auf die OLED evo-Technologie verzichten und ist "nur" mit dem alpha7 Gen 5 AI 4K-Prozessor ausgestattet. Dafür ist der Kaufpreis im vergleich zum 2022er LG C-Modell und auch zur Konkurrenz hier deutlich günstiger. Und wir können erfreulicherweise festhalten, dass der OLED55B29LA eine außerordentlich hohe visuelle Performance bietet, die selbst für durchaus anspruchsvolle Anwender problemlos ausreicht. Die Farbauthentizität und Plastizität ist besonders hervorzuheben, beides wirkt auch absolut "echt" und nicht übertrieben.

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Gut, wer es extrem plastisch mag, wird beim Samsung QN800B noch mehr Freude am Bild haben. Der LG punktet natürlich auch mit OLED-typischen Vorzügen. So herrschen natürlich ein bombastischer Schwarzwert und toller Kontrast vor. Der kleinere Prozessor lässt noch etwas Luft nach oben, was die Signalverarbeitung betrifft, arbeitet aber ebenfalls bereits auf sehr beachtlichem Niveau - hier aber muss er sich den Spitzen-Prozessoren von Samsung und Sony geschlagen geben. Spiegelungen sind bei direktem Lichteinfall nicht wegzudiskutieren und wer in einem sehr hellen Raum häufig tagsüber Inhalte genießt, sollte dies in die Überlegungen mit einbeziehen - Sony und Samsung bringen recht gut arbeitende Antireflex-Beschichtungen mit.

Die Verarbeitungsqualität des LG ist auf absolut solidem Niveau, lediglich ein Kabelmanagement oder Abdeckungen für die Anschlüsse vermissen ästhetisch anspruchsvolle Anwender bei freier Aufstellung im Raum. Akustisch ist er für Alltagsansprüche absolut ausreichend und liefert mit AI-Ton Pro auch ein offenes und dynamisches Klangbild, für echte Spektakel ist die Bestückung mit 2.0-System und 20 Watt aber etwas dürftig. Die Oberklasse-Vertreter von Samsung und Sony bieten hier sehr deutlich mehr. Aber insgesamt ist das Ausstattungspaket beim LG in Anbetracht des Kaufpreises üppig.

Fazit

Der Samsung QN800B in 65 Zoll konnte im Test mit bestechenden visuellen Eigenschaften auf sich aufmerksam machen. Besonders die hohe Gesamthelligkeit, enorme Gesamtbildschärfe, das hervorragende Upscaling niedriger auflösender Inhalte und die vorbildliche Plastizität sprechen für den auch optisch attraktiven 8K-TV. Auch akustisch beeindruckt er, mit Klarheit, Räumlichkeit sowie Pegelfestigkeit. Das einfache Handling und die übersichtliche Benutzeroberfläche bringen weitere Punkte aufs Samsung-Konto. Gaming-Eigenschaften und Anschlussbestückung bringen ebenfalls keinen Grund zur Klage mit sich. Zahlreiche Zusatz-Features wie die antireflexve Beschichtung des Bildschirms oder die Kalibrierungsmöglichkeit fürs Bild per Smartphone bringen den QN800B auch beim Thema Innovationskraft nach vorn. Abzüge gibt es für die nach wie vor nicht vorhandene Kompatibilität zu Dolby Vision und den zu künstlichen Look der Frame Interpolation. Insgesamt aber präsentiert sich der QN800B als Hightech-8K-TV mit voller Eignung für praktisch alle Situationen des Alltags - und nicht nur das: Auch für den anspruchsvollen Filmliebhaber ist er die richtige Option.

Hightech-8K-TV mit enorm hohem praktischen Nutzen und exzellenter Bild- und Tonqualität

Gesamtreferenz 8K-TVs Oberklasse
Test 26. August 2022

Test: Philipp Kind
Redaktion: Carsten Rampacher
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 2.6 August 2022

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