XXL-TEST: Samsung 65QN800A - 8K Neo QLED TV für unter 4.000 Euro

Bei Samsung ist im TV-Portfolio beim 4K UltraHD-Flaggschiff QN95A, das wir in 65 Zoll bereits im Frühjahr getestet haben noch lange nicht Schluss. Darüber rangieren mit QN900A und QN800A zwei weitere Baureihen, die sich besonders durch ein technisches Merkmal auszeichnen. Samsung QN900A und Samsung QN800A sind mit einem Panel mit nativer 8K-Auflösung von 7.680 x 4.320 Pixeln bestückt. Davon abgesehen unterscheiden sie sich geringfügig vom UHD-Topmodell, bringen aber selbstverständlich sämtliche Vorteile mit, die auch in den Serien niedrigerer Preisklasse integriert sind. Samsung hat uns das günstigere 8K-Modell QN800A zur Verfügung gestellt. Neben 65 Zoll gibt es den Fernseher auch in 75 und 85 Zoll. Die unverbindliche Preisempfehlung des hier beschriebenen GQ65QN800A sind 3.999 Euro, aktuell ist er aber für 3.799 Euro erhältlich. Zur Einordnung: der Preis für das UHD-Flaggschiff QN95A in 65" liegt bei 2.999 Euro (UVP) und das absolute Topmodell QN900A schlägt in 65" mit 5.999 Euro zu Buche - findige Käufer finden natürlich attraktivere Angebote am Markt. Der Sprung zum QN900A ist also doppelt so groß wie zum QN95A, so präsentiert sich der QN800A als 8K-Einsteiger zum spürbaren, aber noch moderaten Aufpreis gegenüber dem 4K-Klassenprimus.

Neo QLED - Quantum HDR2000

Was die Maximalhelligkeit anbelangt, sind die beiden preislich näher beieinander liegenden TV-Geräte daher auch auf identisch hohem Niveau. Beide verfügen über Quantum HDR2000 und liefern an die 2.000 Nits (der QN95A bei uns im Test knapp 1.800), der QN900A beginnt bei 3.000 Nits in 65 Zoll und endet bei 4.000 Nits bei den großen Diagonalen. Auch bei Samsungs eigenem Picture Quality Index liegt der QN800A mit 4.700 nur knapp über dem mit 4.600 ausgewiesenen QN95A, der Sprung zum QN900A mit 4.900 ist klar höher. Alle bringen sie Unterstützung für HDR10+ Adaptive, HDR10 und HLG mit - Dolby Vision ist nicht an Bord. Für die hohe Rechenleistung, insbesondere Scaling beim 8K TV, sitzt der Neo Quantum Prozessor 8K im Gerät. Kaum mehr erwähnen müssen wir die Neo QLED Technologie mit innovativer Quantum Mini LED Hintergrundbeleuchtung. Dank deutlich verkleinerter LEDs, die in eklatant höherer Anzahl verbaut sind, ist eine sehr präzise Ansteuerung des Hintergrundlichtes möglich. Das hebt den Schwarzwert auf bisher von LCD-TVs unerreichte Werte und optimiert auch die Kontraststärke des Fernsehers in nicht unerheblicher Form.

Die Vorteile der hohen Leuchtkraft liegen auf der Hand. Auch bei heller Umgebung ist ein eindrucksvolles HDR-Bild möglich, zudem ist eine höhere Farbauthentizität über das gesamte Helligkeitsspektrum hinweg gegeben. Mit der neuen Neo QLED-Technologie verknüpft Samsung dies mit einem tiefer sitzenden Schwarzwert, einer sehr homogenen Helligkeitsverteilung und sattem Kontrast. Dass auch hier nicht nur Perfektion geboten wird, stellen wir im Verlauf fest, dennoch ist man, was die genannten Parameter betrifft, konventionellen LCD-TVs mit einfacher LED-Hintergrundbeleuchtung - selbst wenn diese als Full Array LED-Backlight ausgeführt ist - nahezu durch die Bank haushoch überlegen. In der Praxis als sehr praktisch hat sich auch die Anti-Reflektionsschicht erwiesen, mit der Samsung viele hochwertige Modelle inklusive QN800A bestückt.

Q Symphony

Q Symphony mit Samsung HW-Q800A Soundbar

Umfangreiche Gaming-Features (ALLM, VRR, FreeSync Premium Pro) sind integriert, hier profitiert man natürlich auch von HDMI 2.1. Akustisch setzt der Samsung QN800A auf ein 4.2.2 Kanal-Layout mit 70 Watt RMS Ausgangsleistung. Dekodiert werden Dolby Digital+ und Dolby Digital 5.1. Auch das Samsung-proprietäre Object Tracking Sound+ (OTS+) kommt zum Einsatz. Wer über eine passende Samsung Soundbar verfügt, kommt mit Q Symphony zudem in einen noch eindrucksvolleren Klanggenuss. Wir haben das Testgerät mit einer HW-Q800A kombiniert und befassen uns beim Klang nochmal genauer mit dem Samsung-Team.

Der Samsung 8K TV ist mit einem Neo QLED Display mit 100 Hz Bildwiederholrate ausgestattet. Den TV-Empfang übernimmt ein Doppeltuner für DVB-C/DVB-T2 und DVB-S2 Signale empfängt. Nach den neuen Energieeffizienzklassen muss sich der Samsung QN800A in 65 Zoll bei G einordnen.

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Verarbeitung & Design

Seitenansicht des Samsung QN800A

Ansicht obere Ecke

Standfuß des 65" QN800A

Seitenansicht - einheitliche Tiefe des TVs

Rückseite - mit Slim One Connect Box

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Woofer an der Rückseite

Untere Ecke Rückseite

Der Samsung QN800A in 65 Zoll macht schon einiges her. Elegant wirkt der silberne, mit einem Lochraster versehene Rahmen, der sich nahezu nahtlos um das Panel legt. Im unteren Bereich bündig, gibt es vielleicht noch ein ca. 1mm breites, gleichmäßiges Spaltmaß zwischen Glasplatte und Rahmen, das aber nur bei genauem Hinsehen sichtbar ist. Die Rückseite ist aus Kunststoff, aber dank Auslagerung der Anschlüsse in die One Connect Box nahezu komplett clean, links und rechts des Standfußes sind die integrierten Woofer sichtbar. Der Samsung QN800A profitiert als LCD-TV von der beinahe über das ganze Gerät identisch bleibenden Bautiefe, ein Faktor der besonders bei einer freien Aufstellung im Raum positiv zum Tragen kommt.

Die Slim One Connect Box passt wirklich sehr gut auf die vorgesehene Auflagefläche und verschmilzt quasi mit dem Fernseher. Allerdings Obacht: die Anschlussbox ist nur aufgelegt und nicht befestigt, bei der Aufstellung oder einer Neupositionierung des TVs sollte man sie also abnehmen. Der Standfuß aus Metall wirkt robust und macht in Anthrazit ebenfalls einen schicken Eindruck. Bei der Montage muss allerdings der TV gelegt werden und es sollten mindestens zwei Personen zusammenarbeiten. Wir finden das 2021er Design durchaus gelungen und auch die Verarbeitung und Haptik des Samsung QN800A sind auf hohem Niveau. Im Gegensatz zum 4K-Topmodell QN95A weist der hier getestete 8K TV keine Neigung auf.

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Slim One Connect Box

Anschlüsse der One Connect Box

Flacher, aber tiefer

Hier kann die One Connect Box aufgelegt werden

Verbindung mit dem kurzen Kabel, auch ein langes liegt bei

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Man kommt auch so gut an die Anschlüsse

So sieht die One Connect Box auf dem QN800A inklusive Abdeckung der Anschlüsse aus

Seitenansicht, die Slim One Connect Box liegt plan auf

Der QN800A setzt, wie auch das 4K UHD-Topmodell QN95A, auf die Slim One Connect Box, die sämtliche Anschlussmöglichkeiten beinhaltet und mit einem einzelnen Kabel mit dem 8K-Fernseher verbunden wird. Das mitgelieferte Kabel ist vom Querschnitt her leider nicht mehr ganz so dünn und unscheinbar wie das frühere "One Invisible Cable" von Samsung, dennoch finden wir die Auslagerung der Anschlüsse in eine externe Box praktisch. Die flache Slim One Connect Box kann man mit dem QN800A zudem sehr elegant "verschwinden lassen". Auf der Rückseite gibt es auf dem Standfuß einen vorgesehenen Platz für die Anschlussstation. Mit dem Beilegen eines sehr kurzen Kabels zur Verbindung der Box mit dem Fernseher wurde das Konzept auch zu Ende gedacht. Gegenüber der konventionellen One Connect Box ist die neue Slim-Version deutlich flacher, aber auch sehr viel tiefer und benötigt daher im Rack mehr Platz nach hinten. Wer die Box ohnehin rückseitig auf dem QN800A platziert, hat hier natürlich kein Problem.

HDMI 2.1

HDMI-Anschlüsse

Wie sieht es bei den Schnittstellen aus? Samsung QN900A, QN800A und das 4K-Topmodell QN95A sind mit vier HDMI 2.1-Schnittstellen bestückt, die auch allesamt die relevanten Bildübertragungsraten 8K/60 und 4K/120 Hz unterstützen, außerdem Variable Refresh Rate VRR sowie ALLM und der erweiterte Audio Return Channel eARC (eARC nur an HDMI 3). Neben HDMI stehen ein optischer Digitalausgang sowie drei USB-Schnittstellen bereit, außerdem Anschlüsse für das TV-Signal inklusive PCMCIA-Schnittstelle für Pay-TV und Ethernet.

Samsung unterstützt FreeSync Premium Pro, G-Sync bleibt außen vor. Außerdem wurde dem QN800A (sowie anderen Premium-TVs von Samsung) von der VDE ein sehr geringer Input Lag bescheinigt. Durchgehend weniger als 10ms Latenz werden geboten. Von der hohen Maximalhelligkeit des Samsung Neo QLED TVs profitiert man natürlich speziell beim HDR-Gaming. Während für viele Gamer die Abdeckung dieser essentiellen Parameter ausreicht, bringt Samsung im QN800A weitere Features wie die Game Bar und den Wide Game View für ein komfortables und mitreißendes Spiele-Erlebnis mit.

Einrichtungsassistent

Der Samsung QN800A grüßt mit einem freundlichen "Hallo"

Ersteinrichtung mit Smartphone App oder direkt am TV

Internetverbindung einrichten

Prüfung auf aktuelle Software

Mit Samsung-Konto verknüpfen

Sprachassistenten-Auswahl

Zusätzliche Angebote hinzufügen

Einrichtungsassistent abgeschlossen

Direkt im Anschluss lässt sich noch der "intelligent mode" aktivieren

Im Samsung QN800A erfolgt die Erstinstallation direkt beim ersten Einschalten des Neo QLED TVs und kann sowohl direkt am Fernseher als auch mit der Samsung SmartThings App am Smartphone erledigt werden. Insbesondere, wenn man bereits einmal in einem Besitz eines Samsung Smart TVs war und seine Voreinstellungen mittels Verknüpfung mit einem Samsung-Konto gespeichert hat, empfiehlt sich die Installation via App, da dann bereits viele Konfigurationsoptionen übersprungen und vom vorherigen Fernseher einfach übernommen werden. Am TV direkt ist die Einrichtung aber auch schnell erledigt. Die Internetverbindung (WLAN/Ethernet) wird eingerichtet, eventuell zusätzliche VoD-Dienste und Mediatheken können hinzugefügt werden und auch angeschlossene Geräte werden erkannt. Bei Anliegen eines Live TV-Signals wird dies natürlich auch berücksichtigt und sollte ein Firmware-Update verfügbar sein, wird es automatisch vom Samsung 65QN800A installiert.

Menü & Bedienung

Samsung Smart Hub

Auswahl Netflix mit Thumbnails

keine Thumbnail-Anzeige z.B. bei Sky Ticket

ZDF-Mediathek

Ein Klick nach unten auf der Smart Remote öffnet Empfehlungen und aktuell laufende Inhalte

weitere Empfehlungen, hier Film- und Serien-Highlights

Samsung setzt bei allen 2021er TV-Modellen, also auch den Geräten mit nativer 8K-Auflösung, auf das Tizen Betriebssystem mit dem Samsung Smart Hub. Der Smart Hub öffnet sich mit einem Klick auf den Home-Button der neuen Smart Remote und nimmt in Form einer Leiste rund ein Drittel des unteren Bildschirmbereiches ein. Hier hat man direkt Zugriff auf sämtliche VoD-Dienste (Netflix, prime video, Disney+, DAZN, Sky Ticket, Joyn, Rakuten TV, Magenta TV, Apple TV) sowie YouTube und eventuell hinzugefügte Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender. Wählt man z.B. einen VoD-Anbieter aus, erscheinen bei Netflix,  Rakuten TV, Apple TV und weiteren Thumbnails empfohlener Inhalte, die man ebenfalls anwählen kann. Der Dienst wird dann gestartet und zeigt direkt diese entsprechenden Inhalte an. Thumbnails werden allerdings nicht bei allen Diensten angezeigt, bei Sky Ticket muss man beispielsweise darauf verzichten.

Multi-View

Quellenwahl

Schnelleinstellungen

Bewegt man sich im Smart Hub nicht nach rechts, sondern nach links, kann man verschiedene Samsung-proprietäre Technologien, darunter den Ambient Mode und Multi-View, starten. Auch Quellgeräte kann man hier direkt anwählen und natürlich erhält man Zugriff auf das Einstellungsmenü des Samsung Smart TVs. Zunächst erhält man mit den Schnelleinstellungen innerhalb des Smart Hubs Zugriff auf häufig verwendete Optionen. So kann z.B. der Bild- und Tonmodus direkt hier eingestellt werden und auch den "Intelligenter Modus" kann man hier aktivieren bzw. deaktivieren. Klickt man auf das kleine Zahnrad öffnet sich ein separates Menü, in dem sämtliche, ausführliche Einstellungsmöglichkeiten zu finden sind. Bildenthusiasten können sich hier bei Weißabgleich und Farbraumeinstellungen austoben und das Gerät optimal kalibrieren. Aber auch die Einstellungen zur Zwischenbildberechnung und anderen dynamischen Bildoptimierern zu finden sind. Im Tonmenü gibt es einen Equalizer, auch das zieht sich bei Samsung quer durch die Baureihen, was sicher keine schlechte Sache ist. Der eARC-Modus ist unerklärlicherweise - vielleicht aus Kompatibilitätsgründen - werkseitig stets deaktiviert und muss, wenn man ihn verwenden möchte, auf "Auto" gestellt werden.

Einstellungen - Bild

Einstellungen - Bild - Experteneinstellungen

Experteneinstellungen - Weißabgleich

Bildschärfe-Einstellungen (Werte "Benutzerdef." im Modus Film)

Einstellungen - Ton

Experteneinstellungen für Ton - hier eARC-Modus

Einstellungen - Allgemein

Hier findet man auch den "intelligent mode"

Einstellungen - Unterstützung

Darüber hinaus gibt es allgemeine Einstellungsmöglichkeiten inklusive Optionen zur Barrierefreiheit, die Samsung erfreulicherweise durchaus ernst nimmt. Firmware-Updates lassen sich durchführen und natürlich auch Netzwerkeinstellungen etc. vornehmen. Weitere Einstellungsmöglichkeiten des "Intelligenter Modus" sind unter Allgemein zu finden. Sinnvoll, denn so kann man z.B. die adaptive Lautstärke nutzen, auch wenn man von der visuellen "Optimierung" des Modus weniger begeistert ist.

Samsung Smart Remote

Rückseite der Smart Remote

Solar-Panel

Insgesamt ist die Menüführung des Samsung kaum zu beanstanden. Der Smart Hub erfüllt alle Anforderungen und ermöglicht schnellen Zugriff auf sämtliche attraktiven App-Angebote. Die Einstellungsmenüs sind übersichtlich und man findet in der Regel schnell zum gewünschten Ziel. Zumeist reagiert der TV auch flink auf alle Eingabebefehle der neuen Smart Remote, die nun aus Nachhaltigkeitsgründen teilweise aus recyceltem Kunststoff besteht und nicht mehr aus Metall. Vereinzelt gönnt sich der Fernseher aber eine kurze Denkpause und es dauert einige Sekunden, bis dann alle während dieses Zeitraums eingegebenen Befehle auf einmal ausgeführt werden. Ob das auf alle Geräte dieser Baureihe zutrifft, wissen wir nicht, allerdings ist uns dieses Phänomen während verschiedener Tests von 2021er UHD Neo QLED TVs nicht aufgefallen. Noch ein Wort zur Smart Remote: diese wird nicht mehr von Batterien gespeist, sondern verfügt über einen integrierten Akku. Der wird über das rückseitige Solarpanel geladen, auch von Kunstlicht. Alternativ ist aber auch ein kleiner USB-C Slot an Bord, um den Akku auf konventionelle Weise wieder fit zu kriegen.

Bild - TV-Tuner

Da wir den Sendersuchlauf nicht während der Erstinstallation durchgeführt haben, müssen wir nun im Einstellungsmenü unter Senderempfang den Punkt "Automatischer Sendersuchlauf" auswählen. Hier legen wir einfach die Empfangsart, in unserem Fall Satellit, aus und der Suchlauf dauert mit der Auswahl Astra 19.2 nur ein paar Sekunden. Im Rahmen des Samsung "Made for Germany"-Pakets sind auch gleich sechs Monate gratis HD+ dabei, die wir mit einem einfachen Klick aktivieren. Das Abo beendet sich nach Ablauf des Zeitraums automatisch, hier geht man also kein Risiko ein.

Bei der Darstellung des HD-Signals der öffentlich-rechtlichen sowie der privaten Sender muss der Samsung QN800A schon einiges an Arbeit verrichten. Da der TV über ein 8K-Panel mit einer Auflösung von 7680 x 4320 Pixeln verfügt, muss das 720p- und 1080i-Bild entsprechend aufgeblasen werden. Damit das Bild dann auch scharf und detailliert aussieht, dafür sind aufwändige Algorithmen zuständig, die noch präziser und sauberer agieren müssen als bei einem Fernseher mit nativer 4K UHD-Auflösung. Natürlich sollen auch Farbdarstellung und sonstige Parameter passen, weshalb wir uns gegen den Standard-Bildmodus entscheiden. Film und der Filmmaker Mode liefern hier ein sehr ähnlich geartetes Bild ab, insbesondere was die Farben angeht. Zunächst aktivieren wir den Filmmaker Mode, der auf die Bewegungsoptimierung (bei Samsung zu finden unter Bild - Experteneinstellungen - Bildschärfe-Einstellungen) verzichtet und diese komplett deaktiviert.

Wir kennen zwar die sehr gut funktionierende Anti-Reflektionsschicht verschiedener 2021er Samsung Neo QLED TV-Modelle, aber auch der Samsung QN800A muss sich unserer schwierigen, hell erleuchteten Umgebung inklusive Fenster, von dem seitlich auf den Bildschirm Tageslicht trifft, stellen. Ist der Bildschirm aus, kann man schon ein paar Reflektionen erkennen. Die Spiegelungen sind zwar diffus, aber sichtbar. Im eingeschalteten Zustand aber, sofern es sich nicht um eine extrem dunkle Szene handelt, muss man hier wirklich nahezu keine Einschränkungen hinnehmen. Vereinzelt kann es natürlich dazu kommen und wenn direkt ein helles Licht auf den Screen fällt, insbesondere wenn es sich z.B. um ein Spot-Licht handelt, kann der Samsung Fernseher das nicht vollends eliminieren. Dennoch kein Vergleich und ein klarer Vorteil gegenüber verspiegelten Displays. 

Wir können nicht verschweigen, dass das Bild insgesamt weniger scharf und "HD-like" wirkt als auf einem Ultra HD-Panel. Gerade qualitativ hochwertig Produzierte Sendungen der öffentlich-rechtlichen Sender in 720p können, ähnlich wie eine visuell gute 1080p Blu-ray Disc, bei nativer 4K-Auflösung schon hervorragend aussehen. Schlecht ist es auch hier nicht, aber der Schärfeverlust ist hier auf dem 65" 8K-Panel klar nachvollziehbar. Sicher ist in beiden Fällen (Scaling von 720p/1080i auf 4K oder 8K) im Quellmaterial identisch viel Information vorhanden. Die Wirkung auf den Zuschauer ist aber dennoch anders und so erscheint das Bild schlichtweg weniger scharf und ansprechend. Je weiter man vom TV-Bildschirm entfernt sitzt, desto weniger fällt es auf und, keine Frage, man kann problemlos mit dem QN800A konventionelle TV-Inhalte genießen. Subjektiv wirkt das Bild auf dem ebenfalls von uns getesteten UltraHD-Flaggschiff QN95A aber besser. Erfreulicherweise hält sich Scalingrauschen sehr in Grenzen, die Farbdarstellung ist ausgezeichnet und auch die Plastizität überzeugt. Bewegungen im Bild und Kameraschwenks stellen den Samsung QN800A ebenfalls vor keine Probleme. Der TV-Genuss wird bei hell erleuchteter Umgebung nicht geschmälert, dazu trägt neben der Abwesenheit von Spiegelungen auch die hohe Maximalhelligkeit des Samsung TVs bei. Der Intelligente Modus ist bedingt empfehlenswert. Bei Aktivierung zieht der QN800A die Helligkeit noch etwas an und überstrahlt an einigen Stellen, so dass Details in hellen Bereichen nicht mehr ganz so ausgeprägt erscheinen. Außerdem wirken die Farben etwas knalliger, das Bild somit intensiver mit etwas mehr "Wow"-Effekt. Vereinzelt gibt es aber auch Vorteile, bei der Darstellung des Himmels z.B. bei einer qualitativ eher durchschnittlichen Sendung wirkt das Bild plastischer. Wer möchte, kann gerne bei verschiedenen Umgebungshelligkeiten den Modus ausprobieren und die Auswirkungen beobachten. Uneingeschränkt empfehlen würden wir den Modus, allen die entspannt und mit natürlicher Farbgebung fernsehen möchten, nicht.

Bild - UHD Blu-ray, Mord im Orient-Express, Kapitel 1+7, Filmmaker Mode, Film + Bildschärfe-Einstellungen aktiv

Nach dem TV-Tuner stellen wir dem Samsung 65QN800A qualitativ höherwertiges Material zur Verfügung. Auch beim UHD-Material von "Mord im Orient-Express" muss der Samsung skalieren, allerdings in geringerem Umfang und das Ausgangsmaterial ist grundsätzlich detaillierter und schärfer als die vorher betrachteten TV-Sendungen. Das sieht man dem Ergebnis auch sofort an. Sowohl die Kanten- als auch die Detailschärfe ist hier auf hohem Niveau. Als Poirot vor der Klagemauer steht und den Tathergang beschreibt, sind sowohl im Gesicht als auch an den Klamotten sämtliche Feinheiten und Strukturen sichtbar. Auch in hinteren Ebenen, z.B. den Mauersteinen, wird sehr klar durchzeichnet. Hier gibt es nichts zu beanstanden. Wir zweifeln, dass jemand die Unterschiede bei der Darstellung auf einem nativen 4K-Panel und dem 8K-Panel hier bei einem Blindtest  eindeutig beschreiben kann. Lediglich das leichte zusätzliche Rauschen könnte den 8K-Fernseher verraten. Grundsätzlich besticht der Samsung QN800A hier mit einer sehr hohen, aber nicht unnatürlichen Schärfe. Saubere, klare Kanten, die auch bei schnelleren Bewegungen keine Nachzieheffekte zeigen, tragen ebenfalls dazu bei.

Ein weiteres Plus für den Samsung ist seine Maximalhelligkeit. Und die stellt er hier in erstklassiger Manier zur Schau. Wir befinden uns im Filmmaker Mode und haben uns für einen ersten Eindruck für eine helle Umgebung entschieden. Auch das seitliche Fenster ist nicht verdunkelt und helles Tageslicht fällt ein. Dennoch liefert der Samsung TV ein sehr plastisches und dynamisches Bilderlebnis, dass nur bei dunklen Szenen in niedrigen IRE-Bereichen mit erkennbarem Detailverlust kämpfen muss. Tadellos hingegen bei sehr hellen Szenen, der QN800A setzt hier tatsächlich noch eins drauf und wirkt immersiver, dreidimensionaler als z.B. das 4K-Topmodell. Die Farbdarstellung gefällt uns ebenfalls. Hauttöne wirken natürlich, auch Meer und Himmel sowie die orangefarbenen Dächer, allesamt in Kapitel 1 und 2 sichtbar, erscheinen mit intensiver, aber nicht übertriebener Farbgebung.

Nach kurzer Eingewöhnungszeit aber dunkeln wir das Zimmer komplett ab und wollen wissen, wie sich der Neo QLED 8K-TV im "Heimkino"-Betrieb schlägt. Bei der Farbgebung verhält er sich identisch und wir erkennen in den ersten Sekunden direkt den gegenüber konventionellen LCD-TVs mit einfacher LED-Hintergrundbeleuchtung den um ein Vielfaches tiefer sitzenden Schwarzwert. Blooming ist allerdings auch gleich im ersten Kapitel, bei der Logo-Anzeige des Filmstudios, sichtbar. Während im oberen Bereich die schwarzen Balken unangetastet bleiben, strahlt der hellere untere Bereich hier ein wenig in den nicht verwendeten Bildschirmbereich hinein. Zwar nicht extrem, aber wer genau hinsieht, kann besonders in den Bildecken ein Ausbluten des hellen Bereiches in den unteren schwarzen Balken erkennen. Solche Effekte lassen sich zwar mit Testbildern recht zuverlässig reproduzieren, im Praxisalltag fallen sie aber sehr selten auf und viele Anwender werden über den gesamten Nutzungszeitraum keine Auffälligkeiten beobachten. Gleichmäßig hell erscheint der Samsung aber über den gesamten Bildschirm, ein weiterer klarer Vorteil der Neo QLED-Modelle gegenüber LCD-TVs mit einfacher LED-Hintergrundbeleuchtung.

Bei der 24p-Darstellung gibt sich der QN800A keine Blöße. Bei deaktivierter Zwischenbildberechnung gibt es zwar bei der schwierigen Szene im 1. Kapitel, direkt nach dem 20th Century Fox-Logo, als die Kamera von oben herab seitlich nach unten schwenkt, keine völlige Zitterfreiheit, aber lediglich ein leichtes Ruckeln an den Mauersteinen zu sehen. Auch die Bewegungen der zahlreichen Besucher der Klagemauer wirken solide und weisen nur geringfügig unsaubere Kanten bei Geh- oder Armbewegungen auf. Insgesamt wirkt das Bild nicht ganz so stabil, wie wir es von Samsungs UHD-Flaggschiff kennen. Wir wechseln auf den Film-Modus mit den werkseitig "Benutzerdef." eingestellten Bildschärfe-Einstellungen. Die Frame-Interpolation ist also aktiv und hier zeigt der Samsung QN800A ein sehr gleichmäßig und angenehm wirkendes Bild. Der Kameraschwenk verursacht keinerlei Zittern an den Mauersteinen und auch das leichte Ruckeln der Objektkanten bei den Pilgern ist drastisch reduziert. Die Zwischenbildberechnung von Samsung hat zudem den Vorteil, dass der ursprüngliche Film-Look weitgehend erhalten bleibt. Ab und zu schlägt doch mal eine zitternde Kante durch, während langsame Kameraschwenks kein Problem darstellen. Wirklich auffällig sind die vereinzelt auftretenden Ruckler nicht, wer genau aufpasst, wird den ein oder anderen aber während des Filmabends entdecken. Grundsätzlich aber passt die Bewegungsschärfe und generell liefert der QN800A bei der Durchzeichnung verschiedener Bildebenen eine ausgezeichnete Performance. Als Poirot im dunklen Zimmer seine Frühstückseier auf Maß überprüft, kann man mit Argusaugen wieder leichtes Blooming erkennen. Stark kontrastierende, harte Hell-/Dunkel-Übergänge sind keine leichte Aufgabe für Neo QLED TV-Modelle und beim QN800A konnten wir das auch beim Filmbetrieb in der Praxis beobachten.

Bild - 8K-Material nativ

Beim frei verfügbaren 8K-Material, aufbereitet von Florian Friedrich von ffpictures.de, liefert der Samsung ein sehr detail- und kantenscharfes Bild mit hoher Bildstabilität ab. Zwar sind die Szenen eher langsamer Natur und die Anzahl der bewegten Objekte hält sich in Grenzen, aber vertikale wie horizontale Kameraschwenks wirken sehr sauber und ohne enormen Schärfeverlust. Die Farben sind kraftvoll, entsprechend den bisherigen Testsequenzen, wirken aber weder überzogen noch zu poppig. Hier kann der Samsung seine Vorteile dank der vollen, nativen 8K-Auflösung klar ausspielen. Weiterhin sichtbar, in quasi identischer Form, ist ein leicht sichtbares Rauschen. Es handelt sich also nicht um vom Scaling verursachte Artefakte, das Panel rauscht schlichtweg. In vielen Szenen ist es quasi nicht wahrnehmbar, aber z.B. bei größeren Farbflächen kann man das leichte Grieseln bei genauem Hinsehen gut erkennen. Eine Minderung der Schärfe hingegen bedingt diese Rauschneigung prinzipiell nicht. Die Detail- und Kantenschärfe bei hochwertigem 8K-Material ist wirklich außerordentlich hoch. Einzelne Haarstränen können auch aus einiger Entfernung noch sauber auseinanderdifferenziert werden, auch Hautunreinheiten in Gesicht und Glatze des deutschen, sich auf der ISS befindlichen Astronauten sind sichtbar. Hintere Ebenen sind hier nicht ganz so scharf wie z.B. bei "Mord im Orient-Express", das liegt aber an der Produktion und dank der brutalen Schärfe der sich im Fokus befindlichen Objekte und des sehr guten Kontrasts wirkt das Bild dennoch sehr plastisch und dreidimensional.

Der Schwarzwert ist wiederum ausgezeichnet und entspricht so den bisherigen Erfahrungen, allerdings ebenso das bereits angesprochene Blooming. Gerade bei den hier gezeigten NASA-Szenen im Weltall kommen teils gnadenlose Hell-/Dunkel-Übergänge der erleuchteten Internationalen Raumstation vor dem dunklen Nichts des Weltalls vor. Die Übergänge zeigen hier, nicht eklatant, aber sichtbar ein "Ausbluten" der hell erleuchteten Bereiche ins benachbarte Schwarz. Insgesamt gewinnt der Neo QLED TV dank des ausgezeichneten Schwarzwerts, der homogenen Beleuchtung und des deutlich stärkeren ANSI-Kontrasts immer noch gegen konventionelle LCD-TVs mit LED-Hintergrundbeleuchtung. Er wirkt plastischer, eindrucksvoller - was nicht nur an der 8K-Auflösung des Materials liegt - und arbeitet viele Details in niedrigen wie hohen Helligkeitsbereichen heraus, völlig ohne Tadel ist die Technologie aber nicht.

Auch bei externem Lichteinfall eines nicht völlig abgedunkelten Raumes gibt der Samsung GQ65QN800A ein sehr gutes Bild ab. Die hohe Maximalhelligkeit lässt das HDR 8K-Material in imposanter Manier erscheinen und auch die Farbgebung gefällt aus nahezu jeder Perspektive. Die sehr hohe Blickwinkelstabilität haben wir bislang gar nicht erwähnt, ist aber sehr positiv zu bewerten. Selbst aus sehr stumpfen Winkeln bleiben Kontrast und Farbe quasi voll erhalten. Spiegelungen fallen , wie schon erwähnt, fast komplett aus. Lediglich von direkt frontal auf das Display strahlendem Licht lässt sich der Samsung QN800A etwas aus der Ruhe bringen, seitlich einfallende Lichtquellen haben kaum Auswirkungen.

Bild - 1080p Blu-ray Disc, Skyfall, Filmmaker Mode & Film + Bildschärfe-Einstellungen aktiv, ab Filmbeginn

Zum Abschluss der Bildeindrücke wird die Auflösung des Quellmaterials von vorher rund 33 Millionen Pixeln nochmal drastisch reduziert. Skyfall kommt in 1080p-Auflösung, zugespielt von Blu-ray Disc, zum Samsung QN800 und muss vom Neo QLED TV auf die native Panel-Resolution hochgerechnet werden. Dabei starten wir mit nativer 24p-Wiedergabe, die zusätzliche Rechenlast der Frame-Interpolation muten wir dem 8K-Fernseher erst im weiteren Verlauf zu. Auch starten wir diesmal direkt im völlig abgedunkelten Raum und der QN800A darf seine Kino-Performance erneut unter Beweis stellen. Im Filmmaker Mode empfängt uns ein helles, kontraststarkes Bild mit natürlicher Farbgebung, die hier fast ein wenig zurückhaltend wirkt. Sehr gut gefällt uns gleich zu Beginn die Darstellung des Studio-Logos, das auch gleich den sehr guten Schwarzwert erkennen lässt. Die Balken wirken beinahe wie bei einem selbstleuchtenden OLED und verraten nur nur durch einen leichten Einfluss der äußersten hellen Pixel auf die benachbarten Bereiche die MiniLED-Hintergrundbeleuchtung. Das gilt auch für die Eingangssequenz, in der Bond durch den dunklen Korridor schreitet. Gut wird die Wandvertäfelung aus Holz im linken Bereich durchzeichnet, auch die Übergänge von hellen und dunklen Bereichen, die hier durch einzelne Lampen im dunklen Apartement sehr ausgeprägt sind, wirken sauber. Bildrauschen hält sich sehr in Grenzen und wirkt bei diesem Material nicht stark ausgeprägt, der Bildeindruck ist in Kombination mit der ausgezeichneten Schärfe, trotz der Hochskalierung von 1080p, sehr clean und ähnelt einer sehr soliden 4K-Abbildung. Auch die Bewegungswiedergabe ist hier in den ersten Szenen gefällig, nur schnelle Kameraschwenks zeigen den typischen Judder.

Highlights im Raum, als das gleißende Sonnenlicht durch die Jalousien der Fenster scheint, sind für den hellen QN800A kein Problem. Die Maximalhelligkeit liegt in etwa auf Niveau des QN95A, der uns an manchen Stellen noch etwas heller erschien. Für noch mehr Nits bleibt dann nur der Griff zur QN900A-Serie, dem 8K-Flaggschiff. Die Plastizität ist zweifellos auf hohem Niveau, an die enorme Dreidimensionalität, die Protagonisten und Objekte im Bild nahezu für den Zuschauer greifbar macht, kommt er aber hier nicht ganz heran. Bei der schwierigen Szene, die Verfolgungsjagd mit Motorrädern im 2. Kapitel, liefert der Samsung 8K TV eine sehr gute Performance und , gemessen an den vorherigen Sequenzen, überdurchschnittlich hohe 24p-Stabilität ab. Kanten bleiben nahezu vollständig sauber und selbst der Panorama-Kameraschwenk über den Dächern der Stadt zeigt nur ein leichtes Zittern der Giebel. Wir schalten die benutzerdefiniert eingestellte Zwischenbildberechnung zu und sehen auch hier ein sehr gutes Ergebnis. Das Bild wirkt noch etwas geschmeidiger und flüssiger, allerdings mit geringfügig negativem Einfluss auf den Film-Look und wer genau aufpasst, kann ein paar Berechnungsfehler an den Motorradreifen oder bei der Durchfahrt durch den Basar entdecken.

Spaßeshalber haben wir hier nochmal den "Intelligenter Modus" hinzugeschalten. Das sollte man aber als Kino-Fan tunlichst unterlassen. Der Samsung QN800A zieht hier enorm die Schärfe hoch und das Bild wirkt sehr unnatürlich. Auch das Bildrauschen tritt dann deutlicher zutage und lässt das sonst qualitativ hochwertige Material schlechter aussehen. Die Helligkeit wird in übertriebenem Maße gepushed und sorgt dafür, dass Strukturen und Details in höheren Helligkeitsbereichen völlig verschwinden. Die Farbgebung ist auch kühler und die Bildschärfe-Einstellungen scheinen im Maximalmodus zu laufen. Das sorgt einerseits für einen digitalen Seifenoper-Look, andererseits für viele Artefakte und Kantenzittern, die sich besonders bei den Actionszenen in Kapitel 2+3 negativ bemerkbar machen und für eine unruhige Darstellung sorgen. Beim Filmgenuss ist der intelligente Modus in dieser Form nicht verwendbar.

Klang - Q Symphony

Im TV-Alltagsbetrieb, z.B. Comedy-Serien, Soaps, Nachrichtensendungen und Talk-Shows, liefert der Samsung QN800A stets hohe Sprachverständlichkeit und eine insgesamt sehr solide akustische Performance. Der Pegel ist von 0 bis 100 fein justierbar und auch etwas größere Wohnzimmer kann man mit den im Neo QLED 8K Fernseher verbauten Lautsprechern beschallen. Stimmen erklingen stets sauber  und ein, nicht enorm tiefes, aber in Ansätzen voluminöses Fundament ist auch vorhanden. Im Filmbetrieb zeigen sich die typischen Schwächen von Flachbildschirmen. Samsung bietet mit Standard und Verstärken nur zwei Tonmodi, letzterer entlockt den integrierten Schallwandlern einen räumlicheren Eindruck und legt auch bezüglich des Lautstärkepegels nochmals zu. Gerade dann muss man allerdings aufpassen, da man in den oberen Pegelbereichen ab Stufe 80 leichte Verzerrungen und bei Explosionen ein Durchschlagen der Woofer erleben kann. Insgesamt ein gutes Ergebnis des QN800A, dass im Vergleich mit anderen Konkurrenten weder sonderlich negativ noch positiv auffällt, und somit dem "Flachbildschirmsdurchschnitt" entspricht.

Samsung QN800A in Kombination mit Samsung HW-Q800A Soundbar

Anders erwarten wir uns das in Kombination mit einer Soundbar und Samsungs Q-Symphony Technologie. Hierbei werden die im TV integrierten Lautsprecher nicht einfach durch die Soundbar ersetzt, sondern beides miteinander kombiniert. Mit anderen Samsung Fernsehern und Soundbars haben wir hier bereits ausgezeichnete Ergebnisse erzielt. Natürlich sorgt die Soundbar grundsätzlich für einen kraftvolleren, dynamischeren und eindrucksvolleren Klang. Die Q Symphony Kombination sorgt dann für die Extraportion Räumlichkeit und Immersion und bietet darüber hinaus den Vorteil, dass das Audio-Geschehen wirklich vom Bildschirm ausgeht, was auch bei dialoglastigen Inhalten für mehr Realismus sorgt. 

Bei Q Symphony werden TV-Lautsprecher und Soundbar zu einem Audiosystem kombiniert

Im Sinne des "perfect match" haben wir uns beim Samsung QN800 für die HW-Q800 Soundbar von Samsung entschieden, die auch optisch hervorragend zum 65-Zöller passt. Für Q Symphony ist zwingend eine Kabelverbindung per HDMI erforderlich. Dabei wird der HDMI-Ausgang der Samsung HW-Q800A mit der eARC-fähigen Schnittstelle am QN800A (HDMI 3) verbunden. Hat man, wie oben angemerkt, den eARC-Modus bereits aktiviert, muss lediglich noch Q Symphony, also die Kombination aus TV-Lautsprechern und Soundbar, ausgewählt werden. In den Einstellungen unter Ton und dann beim Unterpunkt Tonausgabe wählt man in unserem Fall TV + AV Soundbar HW-Q800A (HDMI-eARC) an und schon spielen die beiden Komponenten harmonisch zusammen. Einen Zeitversatz können wir während unserer Testsequenzen nicht feststellen und den Eindruck, dass das Geschehen klarer aus dem Bildschirm zu orten ist, stellt sich ebenfalls wieder ein. Die Samsung HW-Q800A bietet auch im Alleingang ein mitreißendes, räumliches Sounderlebnis, die Verbindung der beiden Systeme klingt aber nochmal weitläufiger und einhüllender. Wir finden, dass Samsung hier tatsächlich noch ein wenig mehr Immersion und dichte Atmosphäre herauskitzelt und so Q Symphony bei der Film- und TV-Drama-Wiedergabe einen Mehrwert in der Praxis bietet.

Konkurrenzvergleich

Samsung QN95A

Das 4K-Topmodell aus dem 2021er Samsung Neo QLED-Portfolio ist zweifellos deutlich günstiger. Schon in der UVP unterscheiden sich die beiden Geräte mit 1.000 Euro drastisch. Wir finden aber, dass sich der QN800A dem Neo QLED TV mit Ultra HD-Auflösung stellen muss. Denn abgesehen vom 8K-Panel, zugegeben kein unerheblicher Faktor, liegen die Fernseher Feature-technisch nicht allzu weit auseinander. Zumal wir beim QN800A einige Dinge beobachtet haben, die das 4K-Pendant sogar besser zu meistern scheint. Die Maximalhelligkeit soll sich bei den beiden Modellen nicht unterscheiden, subjektiv lag sie bei unserem Testsample des QN95A aber etwas höher. Hier gibt es sicherlich, bedingt durch Serienstreuung, unterschiedliche Erfahrungswerte. Rauschen empfanden wir aber beim QN800A ausgeprägter, das 4K-Flaggschiff wirkte hier insgesamt etwas sauberer. Ebenso bei der Zwischenbildberechnung. Zwar liefern beide ein flüssiges Bild mit sehr solidem Film-Look, die Artefakte, die uns beim 8K-Fernseher immer mal wieder aufgefallen sind, blieben beim QN95A aber fast vollständig aus. Beide sind mit der Slim One Connect Box ausgestattet und bringen vier HDMI 2.1-Schnittstellen mit sämtlichen Gaming-Features mit. Wer die 8K-Auflösung nicht zwingend braucht, und das werden die wenigsten sein, aber dennoch die zahlreichen Vorzüge der Neo QLED-TVs von Samsung genießen möchte, sollte sich den Samsung QN95A genau ansehen.

Sony A90J (hier in 55")

Der A90J ist das diesjährige OLED-Topmodell von Sony, der mit dem sogenannten kognitiven BRAVIA XR Prozessor ausgestattet ist. Wir haben den TV zwar in 55 Zoll getestet, mit einer Bilddiagonale von 65 Zoll ist er mit 3.499 Euro preislich vom 65QN800A, der aktuell für 3.799 Euro erhältlich ist, nicht exorbitant weit entfernt. Den typischen Vergleich der generell unterschiedlichen Merkmale OLED vs. LCD bzw. Neo QLED sparen wir uns. Grundsätzlich halten wir noch fest, dass die neuentwickelte Hintergrundbeleuchtung mit deutlich kleineren LEDs bezüglich Schwarzwert schon sehr nahe kommt, aber eben nicht auf identischem Level liegt. Schwarz bedeutet beim OLED schlichtweg "Licht aus". Der Samsung TV kann natürlich bedeutend heller als der Sony A90J und schlägt sich im Tageslichtbetrieb exzellent, aber auch das OLED-Topmodell der Japaner kann sich im Alltag sehen lassen. Zweifellos ist er einer der hellsten und farbauthentischsten OLED-Fernseher am Markt. Auch die Zwischenbildberechnung und das Upscaling ist auf Top-Niveau. Dolby Vision ist hier an Bord, HDR10+ unterstützt der A90J nicht und auch der beliebte Filmmaker Mode ist nur im Samsung TV integriert. IMAX Enhanced und den Streamingdienst mit hoher Bitrate BRAVIA CORE sind hingegen bei Sony an Bord. Aktuell ist Sonys VoD-Angebot aber mehr Konzept als wirkliche Alternative. Der QN800A ist übrigens weniger tief als der Sony OLED. Zwar profitiert dieser vom generell flachen Panel und der Tatsache, dass es keine Hintergrundbeleuchtung gibt - allerdings nur in den oberen 10 cm, darunter muss man beim Sony mit rund 4 cm Tiefe rechnen. HDMI 2.1 bringt auch der Sony mit, ebenso VRR, ALLM und eARC. Der A90J ist akustisch für einen Fernseher enorm stark und bietet interessante Integrationsmöglichkeiten (Center In), aber auch der QN800A leistet akustisch einiges und bietet mit Q Symphony ebenfalls ein innovatives Zusatzangebot.

Fazit

Samsung GQ65QN800A

Mit dem Samsung QN800A erhält man echtes Technologiepaket. Für unter 4.000 Euro - am Markt teils deutlich günstiger - steigt man mit einer 65" Bilddiagonale in die 8K-Welt mit rund 33 Millionen Pixeln ein. Ganz so viele Mini LEDs befinden sich zwar nicht im Samsung Neo QLED 8K TV, dennoch ist die neue Beleuchtungstechnologie konventionellen LCD-Fernsehern mit "einfachem" LED-Backlight klar überlegen. Wenn auch nicht völlig ohne Tadel, kann hier ein tiefer Schwarzwert und toller Kontrast mit exorbitanter Helligkeitsperformance verbunden werden. Und bei Tag macht der QN800A auch wegen der Anti-Reflektionsschicht ein ausgezeichnetes Bild und hat lediglich mit Lichtquellen zu kämpfen, die wirklich frontal auf das Gerät scheinen. Sowohl bei der UHD-Wiedergabe als auch bei der Darstellung von FullHD-Material liefert der QN800A ein sehr scharfes, bis in hintere Ebenen sauber durchzeichnetes Bild. Die 24p-Stabilität ist gut, völlig ohne Zittern schafft der Neo QLED TV es bei schwierigen Szenen aber nicht. Auch die Zwischenbildberechnung arbeitet in benutzerdefinierter Einstellung sehr gut. Der Film-Look bleibt nahezu völlig erhalten und das Bild wirkt deutlich geschmeidiger und flüssiger, Kameraschwenks sind clean. Ab und an, insbesondere bei schnell bewegten Objetkanten schleicht sich aber das ein oder andere Artefakt ein, der aufmerksame Zuschauer wird es bemerken. Bei 8K spielt er sein volles Schärfe-Potential aus und dieses ist zweifellos immens, völlig rauschfrei ist der TV aber auch nicht, wenn er nicht skalieren muss. Klar für den Samsung spricht die hohe Maximalhelligkeit, die auch bei externem Lichteinfall ein plastisches und beeindruckendes Bild mit toller Farbdynamik ermöglicht. Mit vier HDMI 2.1-Schnittstellen ist man optimal gerüstet und für Gamer hält der Samsung TV sowohl grundlegende Perks wie VRR und eine geringe Latenz als auch erweiterte, den Bedienkomfort erhöhende, Features bereit. Zudem unterstützt er FreeSync Premium Pro. Der Samsung QN800A mit 65" Bilddiagonale ist nicht perfekt, aber er ist ein exzellent ausgestatteter Smart TV mit hoher visueller Performance, die sich besonders im Alltagsbetrieb auszeichnet. Über allem ragt das 8K-Panel, dass aufgrund des kaum verfügbaren Contents sicher nicht für die breite Masse, aber für den ein oder anderen Technologie-affinen Nutzer interessant sein wird. Der Preis für den Einstieg ins 8K-Universum ist inzwischen nicht mehr so hoch, und der QN800A bringt auch abseits dieser Tatsache ein breites Spektrum an attraktiven Vorteilen mit.

8K-Auflösung, üppige Ausstattung, zuverlässige und komfortable Bedienung und hohe Alltagstauglichkeit - der QN800A bietet das für unter 4.000 Euro

17.09.2021

 

Test: Philipp Kind
Datum: 17.09.2021

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