XXL-TEST: Roberts Stream 67 - smartes Audiosystem mit modernen und klassischen Wiedergabemöglichkeiten

Vom britischen Traditionshersteller Roberts haben wir zum Test das smarte Audiosystem Stream 67 zu Test erhalten. Zunächst ein paar Zeilen zum Hersteller, der dem ein oder anderen Leser vielleicht nicht bekannt ist. 

Die Firma Roberts Radio stellt bereits seit 1932 Audiogeräte her und selbst das britische Königshaus verwendet Roberts Produkte. Alle Produkte von Roberts sind laut Hersteller so gestaltet, dass sie nicht nur klanglich punkten können, sondern auch optisch ein Hingucker sind. So gibt es kultige Retro-Radios von der Revival-Reihe bis hin zu hochmodernen kabellosen Lautsprechern.

Nun aber zurück zu unserem Testkandidaten. Das Roberts Stream 67 besitzt neben einem konventionellen CD-Player und dem UKW/DAB+ Tuner selbstverständlich auch die Unterstützung von modernen Wiedergabemöglichkeiten. Durch umfangreiche Netzwerkfunktionen und die Einbindung in das heimische Netzwerk via WLAN oder auch LAN, stehen dem Nutzer Dienste wie Spotify, Deezer, Tidal oder auch Amazon Prime Music zur Verfügung. 

Dank des akustisch abgestimmten Holzgehäuses, das mit zwei Mittel-Hochton-Lautsprechern sowie zwei Basslautsprecher ausgestattet ist, liefert ein sattes und  raumfüllendes Klangerlebnis, so verspricht man uns. In den Klangtestreihen werden wir die Ergebnisse überprüfen. Auch eine Sprachsteuerung über Alexa ist möglich, da das Stream 67 über alle Echo-Geräte gesteuert werden kann.

Holzgehäuse in Nussbaum

Das Stream 67 gibt es derzeit für 748 EUR, das edle Stück ist in verschiedenen Farbvarianten erhältlich. So hat der Käufer die Wahl zwischen einer schwarzen oder silbernen Gehäuseausführung. Wer aber eher auf Holzoptik Wert legt, wird bei Roberts ebenfalls bedient. Die Britten können das Gehäuse in naturbelassenem Holz oder in Nussbaum liefern.

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Bedienelemente in der Übersicht

Auf der Oberseite des Stream 67 befinden sich zahlreiche Bedienelemente, eingebettet in einer gebürsteten Aluminiumplatte. Welche Funktionen direkt am Gerät sich vornehmen lassen, möchten wir in diesem Abschnitt gerne etwas genauer erläutern. Wir beginnen mit dem Bedienelementen von links nach rechts. Der erste im Bunde ist der Lautstärkeregler, der aus schwarzem und silbernem Kunststoff besteht. Der Drehregler verfügt über eine Rasterung und gibt dadurch ein sehr gutes Feedback an den Nutzer. Der erste Taster in der oberen Reihe ist für das Bluetooth-Pairing zuständig. Bei der Wiedergabe von Spotify und anderen Streaming-Diensten, aber auch bei CD, übernimmt der Taster noch die Aufgabe für die Wiederholung von Titeln. Darauf folgen die Knöpfe für das Skippen von Liedern sowie die Play/Pause Taste. Der letzte Taster in der oberen Reihen ist für das Stoppen der Wiedergabe und das Auswerfen der Compact Disc verantwortlich. Kommen wir nun zur zweiten Reihe.Dort befinden sich eine Taste, um den Wecker einzustellen, sowie die "Info" Taste, die Informationen wie Künstler, Album, Bit- und Abtastrate während der Musikwiedergabe vermittelt. Als nächstes finden wir den Menü-Taster. Durch diesen gelangt man in das Hauptmenü des Stream 67, dieses möchten wir im nächste Abschnitt thematisieren. Mittels der "Back" Taste kann im Untermenü zur vorhergehenden Punkt gesprungen werden, und drückt man die Taste länger, ist man in der Lage, die Helligkeit des Display zu verändern. Unter diesen beiden Reihen an Bedienelementen sitzen noch die Köpfe für das Ein- und Ausschalten des Stream 67 sowie für die Eingangswahl. Rechts angebracht ist zudem der Drück-/Drehregler für die Lautstärke bzw. das Bestätigen im Menü. Auch dieser besitzt eine Rasterung und bei unserem Testgerät läuft dieser nicht ganz so rund, wie wir es in dieser Preisklasse eigentlich erwarten.

Mittig Bedienelemente in der Detailansicht

Drück-/Drehregler in der Detailansicht

Menü 

Wie wir bereits erwähnten, besitzt der Stream 67 von Roberts ein umfangreiches Menü, welches wir natürlich genauer vorstellen möchten. Im Punkt "Systemmenü" befinden sich Untermenüs wie z.B. die Beleuchtung des Displays, Equalizer-Einstellungen, Streaming Audio Qualität, Interneteinstellungen, Zeit und Datum, Standby, Sprache sowie Werkseinstellung. Weiter gibt es noch die Punkte Softwareupdate, Einrichtungsassistent, Info, Multiroom sowie Subwoofer. 

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Da einige Punkte selbsterklärend sind, möchten wir nur auf die unserer Meinung nach interessanten Punkte eingehen. Im Punkt Equalizer kann der Hörer z.B. aus Equalizerkurven wie z.B. Music, Soundtrack, Concert oder Speech (Sprache) auswählen. Es ist aber beim Roberts All-In-One Gerät auch möglich, seine eigenen Vorlieben in eine Equalizerkurve einfließen zu lassen und zu speichern. Im Unterpunkt "Multiroom" kann z.B. eine neue Multiroom Gruppe erstellt werden, ich welcher dann das Roberts Stream 67 arbeiten soll. Beim Unterpunkt "Subwoofer" lassen sich Einstellungen an den Tieftönern vornehmen.

Farbdisplay an der Front

An der Front befindet sich umlaufend ein Lautsprecherabdeckgitter, dass mit schwarzem Akustikstoff bezogen ist. Im unteren Teil der Abdeckung befindet sich eine gebürstete Aluminiumleiste mit einem Roberts Schriftzug. Im Mittelteil der Front wurde ein schönes Farbdisplay, dass sehr gut ablesbar ist und eine einstellbare Hintergrundbeleuchtung besitzt, untergebracht. Nach dem Einschalten des Stream 67 begrüßt das Radio mit einem regenbogenfarbenen Roberts Stream 67-Schriftzug.

Unter dem Farbdisplay ist der CD-Player des Stream 67 untergebracht. Der CD-Player ist mit einem automatischen Disc Einzug ausgestattet und legt man die Disc ein, vergehen ca. 7 Sekunden bis die Wiedergabe beginnt. Unserer Meinung nach ein sehr guter Wert.

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CD-Player

Stream 67 ohne Abdeckgitter

Speaker für den Hoch- und Mitteltonbereich an der Front

Entnimmt man den Stream 67 das Frontgitter, wird der Blick frei auf die beiden Chassis für den Hoch- und Mitteltonbereich. Auf der Rückseite sind die beiden Tieftöner für den Bassbereich untergebracht. Jeder dieser beiden Tieftöner hat ein eigenes Bassreflexrohr zur Verfügung.

Tieftöner auf der Rückseite im Detail

Mit dem dazugehörigen Bassreflexrohren

Die Rückseite des Stream 67 in der Übersicht 

Die Rückseite des Stream 67 zeigt sich klar strukturiert und aufgeräumt. Auf der linken sowie auf der rechten Seite sitzen die beiden Tieftöner inkl. Bassreflexrohren. Im Mittelteil hingegen ist die Antenne für den UKW/DAB+ Empfang untergebracht sowie die WiFi Antenne. Darunter befindet sich die Anschlußsektion des Roberts Radios. So besitzt das Stream 67 neben dem integrierten WLAN-Modul auch einen LAN-Anschluß auf der Rückseite. Daneben befindet eine Kopfhörerbuchse sowie der AUX-In Eingang, an dem z.B. externe Zuspieler angeschlossen werden können. Zusätzlich verfügt das Stream 67 noch über einen USB Port, der zum laden des Smartdevice genutzt werden kann. Musik-Wiedergabe von einem USB-Stick ist ebenfalls möglich.

Anschlüsse des Stream 67

UKW/DAB+ und Wifi Antenne

Eine Fernbedienung befindet sich ebenfalls im Lieferumfang

Neben der klassischen Bedienung am Gerät lässt sich das Stream 67 noch mit einer im Lieferumfang enthaltenen Fernbedienung navigieren. Die Remote ist aus schwarzem Kunststoff gefertigt und macht einen soliden Eindruck. Die Taster sind sehr knackig gehalten und das Stream 67 reagiert zügig auf unsere Bedien-Befehle. Alle wichtigen Einstellungen wie Equalizer & Co. lassen sich mit der Fernbedienung einstellen.

Wer das Stream 67 lieber mit dem Smartphone navigieren möchte, für den hält Roberts die Undok App parat. Diese haben wir uns natürlich auch genauer angesehen und wieder einige Screenshots davon erstellt:

Nach starten der App müssen wir bestätigen, dass die Undok App nach geeigneten Geräten in unserem Heimnetzwerk suchen darf

Nachdem wir der Suche zugestimmt haben, wird unser Stream 67 sofort erkannt

Übersicht in der App

Wiedergabe von Internetradio

Einstellungen für das Stream 67

In diesem Punkt können die unterschiedlichen EQ-Kurven ausgewählt werden bzw. einen neue Klangkurve erstellt werden

Hier kann die Tonqualität eingestellt werden

Das Stream 67 besitzt 30 Senderspeicher (10 Internetradio, 10 DAB und 10 für UKW)

Quellenauswahl in der App

Die App machte auf uns einen guten Eindruck. Die Inbetriebnahme und die Verbindung zum Smartdevice klappte hervorragend. Natürlich ist die Undok App gegenüber der Denon Heos App oder der Technics App etwas einfacher gestaltet, was aber der Funktion nicht schadet.

Klangtestreihen

Da das Roberts Stream 67 über eine Vielzahl von Wiedergabemöglichkeiten verfügt, wird wir die Klangtestreihen auch mit unterschiedlichen Medien gestalten. Wir starten mit der Wiedergabe von Internetradio und starten den Sender Antenne Bayern. Auf diesem läuft just in diesem Moment Rihanna mit "Unfaithful". Wir wählen als EQ-Kurve "Concert" aus, da wir denken, dadurch ein größeren Raumklang damit bekommen. Rihannas Stimme erklingt gut, wenn auch nicht genau auf den Punkt gebracht. Ihre Stimmfarbe erscheint uns dabei etwas zu hell. Die Ausprägung des Tiefgangs dürfen wir als ordentlich bezeichnen, auch wenn dieser keine Bestmarken setzten kann, gerade in dieser Preisklasse. Mit der EQ-Kurve "Music" wird die Basslesitung etwas besser, dafür geht aber einiges an der Räumlichkeit verloren.

Als nächstes Wiedergabemedium haben wir uns für die Compactdisc entschieden und legen dafür "Out of the Dark" von Falco ein. Auch hier gefällt uns der Raumklang der Equalizerkurve von "Concert" am besten. Die Wiedergabe wirkt räumlich recht umfassend und die Vocals erklingen glaubhaft und authentisch - besser als beim Rihanna-Titel zuvor. Auch die Basskraft verdient sich gute Noten, ordentlich Dynamik wird hier mit einem überraschenden Nachdruck und guter Präzision gepaart. Allerdings sollte beim Stream 67 eine sehr wandnahe Aufstellung vermieden werden, da die Tieftöner auch der Rückseite sitzen - dann kann es zu unschönen akustischen Beeinflussungen kommen.

Da 750 EUR Kaufpreis nicht gerade eine Pappenstiel sind, werden wir bei unserer Titelauswahl nun etwas fordernder. Wir spielen dem Roberts Smart Audio System "Shallow" von Lady Gaga und Bradley Cooper via Spotify Connect zu, und jetzt gilt es sich, zu beweisen. Der Titel beginnt mit einem Gitarrensolo von Bradley, was das Stream 67 für die Geräteklasse sehr natürlich abbildet, und als die ersten Gesangpassagen von Bradley erklingen, kann der Roberts Testkandidat punkten: Die Stimme hat ein natürlich wirkendes Volumen und eine gute Substanz. Auch das Klavier, das übrigens Lady Gaga spielt, erklingt mit ordentlicher Strukturierung und unterstreicht die insgesamt überzeugende Wiedergabe. Die Stimme von Lady Gaga, die kurz darauf ertönt, wird resopektabel erfasst, die Grundzüge stimmen, wenn auch Details in der vokalen Präsenz, wie wir es schon erwartet haben, fehlen.

Als nächstes lassen wir uns vom Stream 67 den gefühlvollen Titel "In Living Memory" von Alter Bridge abbilden. Auch bei diesen Titel punktet das britische All-In-One Gerät mit einer sehr sauberen Darbietung der Stimme, die für ein solches All-In-One-Device richtig gut gelungen ist. Klar darf hier nicht der Standard einer ausgewachsenen HiFi-Lösung erwartet werden. Dazu fehlt es an Feindynamik und Finesse. Ebenso erklingen die Gitarren harmonisch und ausgeglichen, die Detaillierung ist voll befriedigend. Die Bässe werden zudem kräftig an den Hörraum abgegeben, könnten aber etwas strukturierter und präziser ausgeführt werden. Bei lauterer Wiedergabe neigen die Tieftöner zum Dröhnen, wer oft und gern mit deutlich erhöhtem Pegel hört, ist bei einem All-In-One-Gerät aber ohnehin nicht an der richtigen Adresse.

Weiter geht es mit "Girls Like Us" von Zoe Wees. Vorneweg, bei diesem Titel sammelt das Stream 67 wichtige Punkte, da uns die Wiedergabe gerade hier besonders überzeugt. Eine für diese Liga tolle Stimmwiedergabe wird dargeboten, gepaart mit einem breiten Bühnenbild und einer sehr guten Tieftonwiedergabe. Auch die Räumlichkeit wirkt authentisch, und breitet sich homogen aus. Die Impulstreue ist prima, der Bass kommt ordentlich auf den Punkt. 

Konkurrenzvergleich 

  • Technics SC-C70MK2 : Hier kommt unsere derzeitige Referenz bei den All-In-One-Lösungen der gehobenen Klasse. Mit Preisen um die 880 EUR ist es nochmals teurer als die Roberts-Lösung, bietet aber klanglich auch noch mehr: Der Bass geht tiefer nach unten, die Pegelfestigkeit ist höher und die Detaillierung überzeugt noch mehr. Das Design ist völlig anders, die Technics-Komponente wirkt postmodern und hat mit "Retro" rein gar nichts am Hut. Die exzellente Material- und Verarbeitungsqualität, das sehr hochwertig integrierte CD-Laufwerk und die problemlose App-Steuerung sprechen ebenso für das feine Stück Technik wie das sehr gute Display, das Einmesssystem und die flexiblen Streaming-Optionen. 

  • Denon Home 350: Für Marktpreise ab gut 480 EUR bekommt man bereits den sehr klangstarken Denon Home 350. Dieser ist aber ein reiner Streaming-Lautsprecher, das heißt, ein CD-Laufwerk oder einen FM/DAB-Tuner sucht man hier vergeblich. Wer beides nicht braucht, könnte hingegen sehr glücklich werden. Leicht und schnell eingerichtet, brilliert der Denon mit toller Räumlichkeit, sattem Bass und einer überraschend guten Präzision. Kein Wunder - denn das gesamte Lautsprechersystem geriet recht aufwändig, und die Endstufen können ein tadelloses Leistungspotential offerieren. 

  • Bluesound Pulse 2i: Für rund 800 EUR stellt der Pulse 2i einen direkten Konkurrenten dar - wobei so direkt nun auch wieder nicht, denn der schlicht und zeitlos auftretende Soundexperte ist ein reiner Streaming-Lautsprecher. Diesen Job allerdings erledigt er ungemein umfassend. Wir halten BluOS für eine der leistungsfähigsten Streaming-Plattformen derzeit, und entsprechend gut ist die Auswahl an verfügbaren Streaming-Diensten sowie an Features, so z.B. mögliche akustische Einstellungen. Klanglich überzeugt uns der Pulse 2i mit Klarheit und einem ordentlichen Nachdruck. Durch die komplett andere optische Erscheinung wird sich der potentielle Roberts-Käufer aber höchstens am Rande für den Pulse 2i interessieren, was umgekehrt auch gelten dürfte.

Fazit 

Das Roberts Stream 67 ist mit rund 750 EUR kein preiswertes Vergnügen - dafür erhäkt man aber ein insgesamt edel auftretendes Device eines Herstellers mit Geschichte. Optisch werden Retro und Moderne geschickt miteinander verknüpft, was uns persönlich richtig gut gefällt. Ein ordentliches Farbdisplay und eine gut funktionierende App sind weitere Pluspunkte. Gefallen findet auch die kräftige Akustik, die für ein All-In-One-Gerät sehr gelungen ist. In keiner akustischen Disziplin scheinen echte Defizite durch, wenngleich man natürlich immer bedenken muss, dass ein derartiges Device kein Ersatz für eine echte HiFi-Lösung mit zwei Boxen und Einzelkomponenten darstellt.

Elegantes, sehr gut ausgestattetes Multitalent mit kräftiger und gefälliger Akustik

Test vom 28.06.2021
All-In-One Lautsprecher

 

Test und Bilder : Sven Wunderlich
Redaktion : Carsten Rampacher
Datum: 28.06.2021

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