XXL-TEST: Philips OLED+ 937 in 65 Zoll - Maßstäbe setzend bei Bildqualität, Klang und Verarbeitungsgüte

Bild Dune - 4K/HDR10 Adaptive, ab Filmbeginn

Wir starten mit dem 4K HDR10+ Adaptive-Titel "Dune" von Amazon Prime Video. Direkt am Anfang, schon als das Warner Brothers-Logo erscheint, sieht man, wie unglaublich scharf, farbecht und kontrastreich der OLED+ 937 darstellt. Wir haben das sehr ausgewogene "Heimkino" Bildprogramm verwendet. Der Raum ist fast völlig abgedunkelt, so viel zu den Rahmenbedingungen. Wir sind sehr angetan vom Schwarzwert, schon als das Logo des Filmstudios erscheint. 

Eine Wüste, über die starker Wind hinwegfegt, die Sonne scheint, aber die Luft ist nicht ganz klar. Es gibt Lichtreflexionen, dann ein Feuer, und man sieht hier bewaffnete Kämpfer. Das Ganze sieht unglaublich realistisch aus, auch der Rauch. Das Bild ist scharf, plastisch und authentisch - seine überragenden Qualitäten verdeutlicht der Philips auch, als das Gesicht des dunkelhäutigen Kämpfers in den Fokus rückt. Die Kleidung, der stechende Blick aus den Augen - jede Einzelheit berücksichtigt der Philips und arbeitet alles hervorragend ein.

Die Kleidung, als die Kämpfer vortreten, zeigt ebenso eine beeindruckende Anzahl von Details wie die Fluggeräte, die nun in den visuellen Fokus rücken. Alles wirkt sehr authentisch - und was uns auffällt, ist, dass Philips bei der realistischen Farbwiedergabe und beim Detailkontrast nochmals einen großen Schritt nach vorn gemacht wird. Der Finger des Kämpfers am Abzug der Waffe, zerstörtes Kampfgerät, all das stellt der OLED+ enorm plastisch und klar dar.

Auch die niederhagelnden Bomben und die Flucht der Kämpfer in eine Höhlenwelt meistert unser Testkandidat vorzüglich. Auch, wenn nicht viel Licht im Bild enthalten ist, in dunklen, trotzdem vielschichtigen Sequenzen, zeigt der bildstarke Philips sein volles Potential. Die riesigen Raumschiffe, die enorme Anzahl an Truppen vor den Schiffen, das absolut ruckelfreie, bewegungsscharfe Erheben eines Raumschiffs sind weitere Hürden, die der Philips absolut souverän meistert. 

Nun die Perspektive aus dem All, wo sich die Raumschiffe aufhalten: Auch hier offeriert der OLED+ ein praktisch makelloses, intensives, sehr direktes und räumliches Bild mit klarer Unterscheidungsmöglichkeit der verschiedenen  Bildebenen. 

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Nun geht es weiter, der schlafende Paul Atreides ist zu sehen, trotz der Dunkelheit arbeitet der Philips die Haare ausgezeichnet heraus. Die wechselnden Farb- und Kontrastverhältnisse innerhalb einer Szene stellen den OLED-TV ebenfalls vor keine Schwierigkeiten. Stark kontrastierende Bildanteile differenziert er ohne Überstrahlungseffekte auseinander. Der Protagonist Paul steht erneut im Mittelpunkt des Bildes, und der Philips modelliert die Hauttöne, Details im Gesicht überragend heraus. Der Boden im Raum, in dem er frühstückt, die Gittermuster vor den Fenstern zeichnet der OLED+ 937 extrem scharf ab - allerdings ohne zu übertreiben. Ringing/Doppelkonturen findet man nicht.

Das Bild ist gleichermaßen präzise wie ausgewogen - Philips hat hier einen deutlichen Sprung nach vorn an die Klassenspitze der Luxus 4K-TVs gemacht. Das Bild ist stets in unserem gewählten Modus über alle Maßen augenfreundlich. Der Philips übertreibt es nie, nie wirken auch sehr helle Szenen zu grell. Er holt die Vorzüge von HDR10+ Adaptive eindrucksvoll hervor, beweist dies durch den glaubwürdigen, großen Kontrastumfang. 

Ein Gemälde an der Wand, eine kleine Skulptur, der Glanz in den Augen der Akteure - all das vermischt sich hier zu einem wirklich überragenden Bildeindruck. Er brilliert auch mit einer extrem hoch liegenden Bildruhe. Er stellt ruckelfrei dar, ganz gleich, ob schnelle oder langsame Bewegung. Auch dann, wenn es plötzlich extrem hell im Bild wird, schaltet der TV blitzschnell um und präsentiert ein makelloses, frisch und natürlich erscheinendes Bild. Auch schnelle Hell-/Dunkel-Wechsel gelingen vorzüglich, da flimmert nichts. Die Wüste, der Boden, Zeichnungen in einem Buch - jedes Detail arbeitet er plastisch heraus und überzeugt uns auch mit der sauberen Präsentation bewusster Schärfe-Unschärfe-Relationen. 

Exzellent gibt er Teile des riesigen Raumschiffs im All in einer der nächsten Sequenzen wieder, die Struktur des Rumpfs geht selbst bei den Teilen des Raumschiffs, die im Schatten liegen, nicht unter. Kurze Zeit später sehen wir prächtige Gewänder und Uniformen - nahezu jede Einzelheit holt der Philips exakt, ohne erkennbares Rauschen, ans Tageslicht. Apropos "Rauschen" - beinahe noch nie haben wir ein so extrem rauscharmes OLED-Panel gesehen. 

Wer zusätzlich Ambilight nutzt: Man muss dieses Feature mögen. Bei uns ist dies defintiv der Fall. Der Wechsel der Farben im Film - von warm zu kalt in unserem Fall - wird mittels Ambilight zum Beispiel noch eindrucksvoller dargestellt. Wir tauchen mittels dem vierseitigen Ambilight des OLED+ noch tiefer uns Geschehen ein, nehmen sozusagen beinahe Teil am Film. Wie gesagt, hier gehen die Meinungen auseinander, daher möchten wir diese Impressionen gleich als subjektiv kennzeichnen. 

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Bild Rush - 1.080p, ab Filmbeginn, SDR

was passiert, wenn man dem Philips FullHD-SDR-Inhalte zuspielt, die der Philips dann hochskaliert auf die native Panelauflösung? Wir haben dies bei "Rush - Alles für den Sieg" getestet. Schon nach den ersten Minuten wird klar, dass der 937 ein herausragedes Upscaling anbieten kann. Niki Laudas roter Ferrari Formel 1-Bolide war kurz zu sehen, praktisch kein Rauschen stört hier in der roten Farbfläche der Flanke des Rennwagens. Hier kann man auch ganz genau hinschauen und entdeckt kaum Rauschmuster, die vom Upscaling herrühren. Nur, wer wirklich erfahren ist, sieht zum Beispiel bei Zuschauern, die hinter einem Zaun stehen, dass es sich um hochskaliertes Full HD-Material und nicht um nativen UHD-Content handelt. 

Alle Protagonisten, mit dem entschlossenen Gesichtsausdruck, werden mit hervorragender Schärfe präsentiert, auch hochfrequente Bilddetails kommen sauber zum Ausdruck. James Hunt, Niki Laudas großer Rivale, mit seinem charakteristischen längeren dunkelblonden Haar wird mit beeindruckendem Sinn für die absolute Realität präsentiert - wohlbemerkt, bei 1.080-Material. Details an den Triebwerken der Boliden, Einzelheiten an den Overalls der Fahrer, die Feuerschutzhauben unterm Helm - jede Nuance findet hier Berücksichtigung, was beweist, dass der 2022er Philips P5 Bildprozessor sich von keinem Konkurrenren etwas vormachen lässt, wenn es um die Upscaling-Qualitäten geht. 

Wir setzen ein weiteres Mal auf das Heimkino-Bildprogramm, das wir für sehr angenehm und zugleich intensiv halten. Wer es etwas nüchterner mag, kann, je nach Lichtsituation, auch die Experte 1/Experte 2 Modi verwenden, die auch sehr homogen und überzeugend wirken. Der Filmmaker Mode ist eine weitere Option, diesen allerdings finden wir bei nativem 4K Material noch besser. 

Kurz wird ein Rennen gezeigt, der Start bei regennasser Straße - alle Bewegungen der F1 Boliden sind klar und präzise, der nasse Asphalt wird detailreich herausmodelliert. Dann befinden wir uns in einer Zeit sechs Jahre früher im Vergleich zu den davor gezeigten Ereignissen. Wir sehen James Hunt mit blutender Nase in einem Krankenhaus, wie er mit einer Krankenschwester spricht. Diese Szene wird wieder mit überragendem Upscaling und feiner Herausarbeitung von Einzelheiten präsentiert. Das Bild wirkt absolut clean, behält aber trotzdem noch den typischen Film-Touch und wirkt nicht überschärft und synthetisch wie ein gut Gemaches PC- oder Konsolen-Game. Der 937 bietet hier in unseren Augen eine nahezu optimale Mischung. 

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Wir spulen etwas vor und schauen zur Laufzeit 15 Minuten. Wir befinden uns in einer Werkstatt, in der Niki Laudas Bolide steht. Niki Lauda betrachtet seinen Wagen, die Lichtspiegelungen auf dem Monoposto sind glaubwürdig dargestellt. Minimales Rauschen ist nur dann erkennbar, wenn man sehr genau hinschaut. Es wird am Motor herumgeschraubt, man erkennt das damals noch sehr einfache Lenkrad, sogar die Abnutzungserscheinungen an den Schrauben, mit denen das Lenkrad an der Lenksäule befestigst ist, erkennen wir klar.

Bild TV-Tuner, DVB-C, 720p ZDF Info

Nun sehen wir uns 720p Material vom ZDF an. Welches Bildprogramm sollen wir nehmen? Wir schauen uns alle an. ""Kristallklar" halten wir für völlig überzogen, Überwschärfungseffekte, auch mit Ringing, Mangel an Details in hellen/dunklen Bildbereichen, auch Rauschen und leichte Artefakte - besser nicht verwenden. Der Modus "Heimkino" erweist sich auch hier als sehr angenehm, trotzdem nicht zu dunkel - selbst bei Tageslicht (an einem regnerischen Tag).

Der Eco-Modus, der stets die fürs Energiesparen günstigste Einstellung bietet, ist naturgemäß nicht auf maximale Helligkeit ausgelegt, bietet aber ein grundsolides und recht neutrales Bild. Der Filmmaker Mode eignet sich unserer Meinung nach am besten für in exzellenter Qualität vorliegende Filme in 4K. TV-Sendungen kommen hier nicht optimal zur Geltung. Die beiden ISF-Modi (heller Raum, dunkler Raum) können aufgrund der natürlichen, realistischen Darstellung jederzeit verwendet werden.

Wir setzen auf den hellen Expertenmodus und freuen uns über eine ausgezeichnete visuelle Panoramaawirkung bei einer Sendung auf ZFD Info über die Druiden. Die Farbtöne, im Falle dieser Sendung in differenzierten Grün-Varianten, kommen sehr präzise und mit akkuraten Übergängen heraus. Das äußerst geringe Rauschen des Panels und das extrem geringe Scalingrauschen sind zusammen mit dem enorm breiten Blickwinkel weitere handfeste Vorzüge des Philips. Eine Steinmauer im Bild mit dem Moos an den einzelnen Steinen kommt plastisch heraus.

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Klar, man sieht, es ist kein natives 4K - aber die Leistung ist schon zutiefst beeindruckend. Beim Interview mit einer älteren Archäologin kommt der Glanz in den Augen ebenso gut heraus wie die Hautfarbe und die Haut-Oberfläche. Das heutige Upscaling von Hightech-TVs ist nicht mit dem zu vergleichen, was es vor fünf Jahren gab - die enorme Rechenleistung des P5-Prozessors ist schon eine sichere Bank für ein bestmögliches Bild. 

Natürlich, diese hervorspringende Plastizität wie von sehr gutem 4K Material kann man nicht erwarten, aber auch, als z.B. Fundstücke aus der Nähe zu sehen sind, das hohe Maß an Detaillierung und die enorme Ruhe im Bild sind schon extrem gut. Kamerafahren aller Art kommen praktisch ohne Ruckeln oder Nachzieher heraus, die Frame Interpolation arbeitet sauber und leistungsstark. 

Klang Dolby Atmos, DSP "Unterhaltung", Material: "Unser Planet - Eiswelten" von Netflix

Wir sind hier sehr beeindruckt. Nicht nur, dass das B&W-System erstaunlich pegelfest ist, auch, dass man den Height-Effekt, die dritte Hördimension, aus rund drei Meter Entfernung zum TV  wirklich wahrnimmt. Da kommen exakt definierte akustische Anteile von oben - das ist tatsächlich hervorragend, und in dieser Güte kennen wir das von anderen TV-Soundsystemen nicht. Auch die Trennung verschiedener Effekte gelingt dem Philips überzeugend. Musik, der wehende Wind in der Antartkis, die Stimme des Sprechers - all dies trennt er sauber. Präzise vorn aus der Mitte ertönt die Stimme, die teils diffusen Effekte kommen mit einer sehr guten räumlichen Wirkung heraus.

Auch die Detaillierung über dne gesamten Frequenzbereich ist überzeugend. Im Bassbereich kann man natürlich keinen enormen Tiefgang und auch keine enorme Wucht erwarten, aber das, was geboten wird, reicht für praktisch alle alltäglichen Anwendungen problemlos aus. Ohne Schwierigkeiten ersetzt das Philips Soundsystem eine normale bis gehobene All-In-One-Soundbar - das muss man beim Kauf natürlich auch berücksichtigen, dass sozusagen ein absolut brauchbares Lautsprechersystem im Preis bereits enthalten ist. 

Klang Greyhound, Dolby Atmos

Bei "Greyhound" in Dolby Atmos hinterlässt der Philips eine hervorragende akustische Figur. Wir haben hier zwischen dem KI-Modus und dem Unterhaltungswert-Modus hin- und hergeschaltet. Uns hat der KI-Modus sogar noch minimal besser gefallen, da die Detaillierung noch eine Idee umfangreicher ausfällt und der Sound noch etwas klarer auftritt. Der OLED+ beeindruckt mit sehr guter Effekttrennung, sehr weitläufiger Panoramawirkung und einer überraschend glaubwürdigen Wirkung von Effekten, die tatsächlich von oben zu kommen scheinen.

Dreht man den Pegel ziemlich hoch, wird die Akustik minimal blechern. Verzerrungen gibt es selbst dann kaum, es leidet nur die tonale Ausgewogenheit. Ansonsten alles im grünen Bereich: Das Tosen der Wellen, der heftige Seegang, oder auch nur das Eingießen von Kaffee aus einer Kanne - all diese größeren und kleinen Effekte setzt der Philips ausgezeichnet und auch immer mit untadeliger Impulstreue um. Stimmen präsentieren sich als gut verständlich und nahtlos eingearbeitet. Das gesamte Effektspektrum, auch den Music Score oder die Sirene, als die Gefechtsbereitschaft angekündigt wird, bietet der Philips mit akkurater Differenzierung dar. Nie verkommt alles zu einem akustischen Brei, immer hat man die Möglichkeit, verschiedene akustische Elemente eindeutig identifizieren zu können. 

Klang Phil Collins, Live-Konzert aus Montreaux, 2004, Modus Musik

Der von B&W optimierte Modus eignet sich hervorragend, um dieses Konzert gelungen zur Geltung zu bringen. Klar fokussiert wird der Gesang von Phil und seinen Mitstreitern auf der Bühne, alles wirkt realistisch, ausgewogen. Das Ganze ist mehr auf Präzision als auf Effekthascherei abgestimmt, was wir sehr befürworten. Die Beifallsbekundungen der Zuhörer sind gut eingearbeitet. Insgesamt erscheint die Performance erstaunlich musikalisch, sehr homogen, mit charismatischer Stimmwiedergabe und passender vokaler Dynamik.

Das Trübe, Monotone, was wir selbst bei mancher sonst guten Soundbar im Musikbetrieb hinnehmen müssen, fehlt hier beinahe gänzlich. Was uns auch gefällt: Der Hochtonbereich ist immer angenehm, zugleich aber klar. Nie zu spitz, nie zu harsch - eine exzellente Balance, und ein DSP, das wirklich sehr für die Wiedergabe von Musik zu empfehlen ist. 

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