XXL-TEST: Philips 55 Zoll Ultra HD-TV OLED 854 - leistungsstarker Bildprozessor trifft auf Premium-Design

Für Marktpreise um die 1.400 EUR bekommt man den eleganten und sehr gut ausgestatteten Philips OLED 854 (2019) im beliebten 55 Zoll-Format. Wie üblich läuft der Ultra HD-TV unter Android (Version 9.0), besitzt 16 GB internen Speicher, einen kraftvollen Quad Core-Hauptprozessor und ist mit dem für Philips typischen Ambilight ausgestattet.

Der OLED 854 läuft unter Android 9.0

Die Perfect Pixel Engine P5 (2019, dritte Generation) sorgt als außerordentlich leistungsstarker Bildprozessor für eine exzellente Darstellung auch niedriger auflösender Bildinhalte - dank eines detailreichen Upscalings zum Beispiel. Zu den elementaren Bestandteilen der Bildverbesserung gehören "Ultra Resolution" für ein scharfes und detailreiches Bild, die Fähigkeit, den DCI/P3-Farbraum zu 99 Prozent darzustellen, und die Philips-eigene Bewegungs-Optimierung Perfect Natural Motion. Der OLED 954 ist kompatibel zu HDR10, HDR10+, HLG und auch zu Dolby Vision. Akustisch ist das Lautsprechersystem kompatibel zu Dolby Atmos. Das ist sehr praktisch, da z.B. bei Netflix viele aktuelle Serien und Filme in der Kombination Dolby Atmos/Dolby Vision vorliegen. 

Hier geht es zu allen technischen Daten auf der Philips-Website

Verarbeitung/Optik/Anschlüsse 

Dünner, sauber verarbeiteter Rahmen

Unten steigt die Tiefe des Gehäuses, vor allem wegen dem Soundsystem und den Anschlüssen

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Detail am attraktiven Standfuß

Subwoofer auf der Rückseite

Rückseite mit hochwertiger Verarbeitung. Gut sichtbar: Die LEDs fürs Ambilight

Ambilight-LEDs im Detail

Netzanschluss

Wie wir es von den OLED-TVs aus dem Hause Philips kennen, tritt auch der OLED 854 dezent, elegant und hochwertig auf. Der Rahmen ist enorm schmal, was auf den ersten Blick den Eindruck erweckt, der TV bestünde nur aus einem einzigen großen Display. Der sehr schicke Standfuß lässt einen Schwenkvorgang nach links oder rechts zu. Die Bautiefe ist nicht über die gesamte Höhe des Gehäuses gleichmäßig - das kennen wir von vielen OLEDs. Oben ist der Philips extrem dünn, nach unten wird er dicker. Dort, im unteren Bereich, befinden sich die Anschüsse, das Tuner-Modul sowie das Soundsystem inklusive eigenem Subwoofer für eine gute Basswiedergabe.

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Rückseite komplett

Seitenansicht komplett

Anschlüsse seitlich

Anschlüsse hinten unten

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Apropos Anschlüsse: Hier hält der OLED 854 alles bereit, was benötigt wird, so zum Beispiel 1 x USB 3.0, 1 x USB 2.0, 4x HDMI sowie die Terminals für die Verwendung des Twin Tuners (DVB-S2/DVB-C/DVB-T2) nebst 1x CI+. Hinzu kommt die Anschlussform Komponente (YUV) analog mittels Adapter plus 3,5 mm Miniklinke (Stereo) für die analoge Tonübertragung. Weiterhin verfügt der OLED 854 auch über eine Ethernet-Buchse. An kabellosen Verbindungen stehen Bluetooth 4.2 und WLAN 802.11ac (2 x 2 Dualband) bereit. Einen Kopfhörerausgang sowie einen optischen digitalen Ausgang gibt es ebenfalls. 

 

Fernbedienung

Für Netflix und Rakuten TV gibt es dedizierte Tasten

Navigationskreuz, eigene Tasten für Ambilight und Google Assistant

Zweite Seite mit kompletter Tastatur 

Typisch ist die  Philips Remote mit Tastatur auf der Rückseite und dedizierten Tasten für Ambilight, Netflix und Rakuten TV. Die Verarbeitung der Fernbedienung ist sehr gut, zudem gefällt uns der ordentliche Druckpunkt der Tasten. 

Menü und Einrichtung

Zunächst geben wir einen Überblick über die erste Einrichtung. 

Wahl der Sprache

Elementar wichtig ist die Einbindung ins hauseigene Netzwerk

Derjenige, der bereits ein Google-Konto hat, kann sich anmelden

Hinweis aufs Android-Betriebssystem 

Apps kann man sich bei Google Play herunterladen

Integriert ist Google Assistant für die Sprachsteuerung

Chromecast ist selbstverständlich ebenfalls an Bord

Möchte man den Funktionsumfang voll nutzen, ist es erforderlich, sich beim Philips Smart TV Server anzumelden

Sender und Schnelleinstellung

Praktisch: Der OLED 854 bietet Schnelleinstellung für verschiedene Parameter

Hier kann man für die Verwendung von Ambilight die passende Wandfarbe aussuchen 

Tipps zur Handhabung des OLED-Displays

Die erste Einrichtung des OLED 854 stellt auch weniger versierte Anwender nicht vor Probleme. Denn der TV offeriert einen umfangreichen Einrichtungsassistenten  inklusive Bildeinstellungen und Ambilight-Setup plus typische Dinge wie Tuner-Installation, Netzwerkeinrichtung, etc. Auch ein kurzes Einführungs-Tutorial bezüglich Google Assistant und Google Play Store fehlt nicht. 

Wenden wir uns nun den weiteren Menüs zu.

Übersichtliche Darstellung innerhalb von Android 9.0

Netflix- und YouTube-Inhalte mit den üblichen Vorschaubildern

Hier kann man die auf dem Startbildschirm gezeigten Kanäle anpassen

Übersichtliche Leiste mit der Übersicht über die Quellen rechts auf dem Bildschirm 

Nach einigen grundsätzlichen Screenshots widmen wir uns jetzt den Bildeinstellungen. Hier die Übersicht des Einstellungsmenüs:

Bildeinstellungen in der Übersicht

Hier kann man aus sehr guten vordefinierten Bildfeldern wählen 

So kennen wir das von Philips: Links der Parameter, den es zu justieren gilt, rechts daneben der Regler, plus erklärenden Bildern

Kontrastregelung

Bildhelligkeits-Einstellung

Schärferegelung, recht exakt arbeitend

Erweiterte Bildeinstellungen

Farboptimierung für Farbintensität und Detailwiedergabe

Farbspektrum

Farbtemperatur

Weißpunktanpassung

2-Punkt oder 20-Punkt

Farbsteuerung

Verschiedene Kontrastmodi

Perfect Natural Reality soll auch bei Standard-Quellen in SDR einen HDR-ähnlichen Kontrast-Abstufungseindruck erzielen

HDR Perfect

Perfekter Kontrast

Videokontrast

Lichtsensor 

Gammakorrektur

Ultra Resolution für schärfere Linien und Konturen

Mehrstufig arbeitende Rauschunterdrückung 

Bewegungseinstellungen

Perfect Natural Motion für flüssige Bewegungswiedergabe

Dolby Vision-Benachrichtigung

Der wie gewohnt unter Android laufende Philips reagiert flink und zuverlässig auf Eingabebefehle. Auch im Netzwerk erweist er sich als recht zügig beim Navigieren. Die Apps auf dem Home-Screen sind individuell anpassbar.

Zu loben ist das umfangreiche Menü mit großem Video-EQ. Dieser weist die folgenden Besonderheiten auf: ISF Tag/Nacht-Modi plus eigene HDR-Betriebsarten (HDR-Persönlich/HDR-Lebendig/HDR-Film/HDR-Natürlich/HDR-Spiel. Ferner ist die Frame Interpolation-Intensität personalisierbar. Für erfahrene Bild-Jongleure findet sich ein Weißpunktabgleich (2-Punkte und 20-Punkte), und ein Colour Management ist möglich. Weitere "Spezialitäten" umfassen ein ISF-Tuning für Ambilight sowie eine SDR zu HDR-Konvertierung in verschiedenen Stufen. Ein KI-Modus (Künstliche Intelligenz) für die Tonausgabe vervollständigt das Sortiment. 

Ziehen wir kurze Vergleiche. Die 2019er Panasonic OLED-TVs haben ähnlich gute Bildprogramme, sogar noch mehr (2 x THX: Bright Room/Cinema, plus 2 x ISF: bei Panasonic Professionell 1/Professionell 2). Bei LG (2019) gibt es ebenfalls ISF-Modi, zudem einen speziellen Technicolor-Modus. Samsung belässt es bei lediglich vier Bildfeldern, hier steht die Philosophie dahinter, es dem Anwender besonders einfach zu machen. Sony hat auch weniger Bildmodi, keine ISF- oder THX-Betriebsarten. Dafür aber (wie auch Panasonic) den Netflix Calibrated Modus, exklusiv für Netflix-Material, der exzellent arbeitet: Ein echter Filmlook und passende Kontrast- sowie Helligkeitseinstellungen. 

Zurück zu unserem Philips. Trotz der vielen Menüpunkte ist die Darstellung recht übersichtlich dank guter Struktur, auch gibt es z.B. bei Video-EQ-Einstellungen Beispielbilder und kurze Texte zur Erläuterung.

Ambilight

Eine Sonderstellung nimmt der OLED 854, wie wir es von Philips kennen, durch die Bestückung mit Ambilight ein. Wer denkt, das wäre eine schlichte Anordnung von LEDs an drei Seiten/auf der Rückseite des Gerätes, irrt. Ambilight besitzt eine Vielzahl von Funktionen und Betriebsarten. So kann man Ambilight zum Beispiel auf die Wandfarbe abstimmen und den Ambilight-Effekt sowohl dem aktuell laufenden Inhalt als auch der eigenen Stimmung anpassen.

Ambilight-Einstellungen

Ambilight-Helligkeit

Ambilight-Sättigung

Ambilight - erweiterte Einstellungen

Ambilight: ISF-Tuning

Wir persönlich halten Ambilight für sehr gelungen - und damit geht es uns wie vielen Käufern eines Philips-TVs. Die überwiegende Mehrheit gibt laut Hersteller sogar an, dass sie nicht mehr auf Ambilight verzichten möchten. Auch, wenn solche Angaben natürlich mit Vorsicht zu genießen sind, so können wir durchaus nachvollziehen, dass Ambilight positive Effekte mit sich bringt. Man versinkt tiefer im Geschehen, ohne dass es anstrengend wird - aber natürlich sind derartige Feststellungen auch immer subjektiv. Es gibt genauso Leute, die möchten Filmgenuss pur, ohne jede mögliche Quelle der Ablenkung oder Erweiterung. Diesen Anwendern sei versichert: Natürlich kann man Ambilight auch abschalten. 

Bild - generelle Feststellungen:
  • Empfehlenswerter Bildmodus bei HDR: HDR-Film, HDR-Natürlich und die beiden ISF-Modi - diese drei Modi sind insgesamt ähnlich gut, HDR-Film wirkt bzgl. der Farbgebung noch etwas natürlicher als HDR-Natürlich, sollte aber bei geringerem Umgebungslicht verwendet werden.
  • Auch für SDR-Content gelten die Empfehlungen der Bildmodi: Film und ISF Tag/Nacht sorgen für ein authentisches, lebhaftes, nie überzogenes Bild. Auch fr längere Film-Sessions sind diese Betriebsarten daher sehr empfehlenswert. 
  • Frame Interpolation bei Ultra HD: Diese arbeitet richtig gut, die Resultate sind klar überdurchschnittlich. Auch bei deaktivierter Zwischenbildberechnung bietet der OLED 854 eine gute, stabile 24p-Wiedergabe mit geringem Judder, allerdings ist beim Philips OLED die Frame Interpolation absolut empfehlenswert. Im "Film"-Modus, aber selbst in der "Standard"-Betriebsart gelingt eine gleichmäßige Bewegungswiedergabe, ohne dass der Bildinhalt den typischen Film-Look verliert. Zudem beobachten wir sehr geringe Artefaktebildung und stets stabile Objektkanten
  • Frame Interpolation bei konventioneller Blu-ray: Auch hier gelingt die Bewegungswiedergabe sehr gleichmäßig mit hoher Bildschärfe, allerdings sind hier mehr Artefakte als in der UHD-Auflösung sichtbar, z.B. werden Schriften im Bild nicht perfekt präsentiert. Während wir bei Ultra HD die Zwischenbildberechnung uneingeschränkt empfehlen können, legen wir bei konventionellen Blu-rays dem Film-Enthusiasten die Deaktivierung nahe. Übrigens: Auch bei Deaktivierung aller Parameter in den Bildeinstellungen bleibt eine Art der Zwischenbildberechnung aktiv, die sich auch in unsauberen Kanten und Artefakten leicht manifestiert
  • Das Upscaling niedriger auflösender Quellen erledigt der Philips souverän. Die Schärfe ist hervorragend, und auch kleine Details oder Muster im Hintergrund werden akkurat hochgerechnet. Überdies ist nur ein geringfügiges Scaling-Rauschen festzustellen.
  • Rauschen des Panels: Die 2019er Philips OLED-Generation rauscht hinsichtlich des Panels kaum. Nur, wenn man direkt vor dem TV sitzt, kann man etwas Rauschen ausmachen, aber so nah sitzt man in der Praxis definitiv nicht vorm Fernseher.
  • Maximale Helligkeit: Hier schlägt sich der Philips OLED 854 tadellos. Nach wie vor muss man der Fairness halber erwähnen, dass aktuelle LCD-basierte TVs gerade bei starker externer Lichteinstrahlung (z.B. Sonnenlicht dringt großflächig durch die Fenster) noch mehr Helligkeit offerieren. Allerdings dürfte die maximale Panelhelligkeit des Philips für beinahe alle Inhalte in der Praxis ausreichen. Sogar HDR-Inhalte, die bei deutlichem externen Lichteinfall gezeigt werden, sind noch in sehr dunklen oder hellen Sequenzen mit sauberer Differenzierung erkennbar. 

Unsere Einordnung: Der OLED 854 setzt mit seiner herausragenden Frame Interpolation bei UHD-material Maßstäbe. Bei konventionellen Blu-rays ist die Frame Interpolation noch gut, aber nicht mehr so überwältigend. Die Frame Interpolation der Panasonic OLEDs (2019) arbeitet bei Ultra HD- und bei BD-Material gleichermaßen überzeugend. Bei UHD-Inhalten gefällt uns die von Philips noch besser, bei BDs die von Panasonic. Bei Panasonic ist der Level immer identisch, ganz gleich, ob bei Ultra HD-Blu-rays oder klassischen Blu-rays. Die Plastizität des Bildes ist ausgezeichnet, hier aber schneiden LG-OLEDs oder Panasonic-OLEDs noch etwas besser ab. Dafür bietet der Philips eine (im passenden ISF-Programm) außergewöhnlich neutrale Farbgebung - hier wählt LG ein etwas stärker gesättigtes Bild (was aber sehr gefällig ist). Sony geht den Weg wie Philips, sehr neutral, während Panasonic den bei Filmfans sehr beliebten "Kino-Look" kultiviert. Sonys Frame Interpolation arbeitet hervorragend, etwa auf dem Level von Panasonic. LG rangiert knapp dahinter, offeriert aber dafür, wie schon erwähnt, selbst in der preiswerten C-Serie schon eine überragende Plastizität. 

Bild Orient Express, Ultra HD Blu-ray, Kapitel 2 und Kapitel 7

Starten wir gleich zu Filmbeginn mit Szene vor der Klagemauer in Jerusalem. Auffällig sind hier die hohe Helligkeit sowie die exzellente, aber nicht übertriebene Schärfe. Gefallen finden wir am sehr authentischen Film-Look (Frame-Interpolation deaktiviert) mit ruhigen, gleichmäßigen Kamerafahrten. Diese erfolgen mit tadelloser Bewegungsschärfe. Schnell merken wir, dass mit dem OLED 854 ein sehr homogenes, angenehmes Betrachten der Inhalte in Ultra HD möglich ist. Lediglich vereinzelt werden wir auf ein wenig unruhig wirkende Objektkanten (vermutlich aufgrund irgendeines Processings im Hintergrund) aufmerksam. Die Plastizität des Bildes ist sehr gut, setzt aber keine neuen Maßstäbe. Hier haben wir schon OLEDs (z.B. 954 von Panasonic) gesehen, die noch mehr Dreidimensionalität ins Bild bringen. 

Was die Detaillierung angeht, stellen wir dem Philips ein sehr gutes Zeugnis aus. Einzelne Barthaare im Gesicht von Hercule Poirot sind ebenso erkennbar wie feine Details am Anzug. Die Stoffoberfläche wird sehr feinfühlig herausgearbeitet.Der TV leistet sich kein überdurchschnittliches ausgeprägtes Bildrauschen selbst in der Schwarz/Weiß-Szene und punktet mit feiner Graustufendifferenzierung.

Wenden wir uns nun dem Kapitel 7 mit den dunklen Szenen im Zug zu. Hier gefällt beim OLED 854 die sehr natürliche Farbgebung. Ein leichtes OLED-Rauschen ist sichtbar, allerdings nicht deutlich stärker ausgeprägt als bei hellen Szenen und nur, wie bereits oben erwähnt, wenn man sich nah vor dem Bildschirm befindet. Die exzellente Detaillierung bleibt auch in dunkleren Bereichen mit klarer Struktur erhalten. Die überragende Kontrastdifferenzierung ist zu loben, nur absolute Top-Modelle kitzeln hier noch etwas mehr heraus. Zur Erinnerung: Der OLED 854 ist in der oberen Mittelklasse und nicht in der Luxusliga beheimatet. 

Highlights, wie z.B. die Lichtreflektionen an der Holztäfelung im Zug, kommen deutlich heraus, strahlen aber nicht in dunklere Bereiche hinein - eine wiederum exzellente Leistung. Hervorragend ist die räumlich tiefe Wirkung, als die Kamera vom Berg herab auf den Zug blickt, während die Lawine abgeht und dem Zug die Weiterfahrt unmöglich macht. Die Kombination aus Dunkelheit und Schneegestöber verlangt dem Philips OLED viel ab, ein wenig deutlicher ist das Bildrauschen, bleibt aber immer noch im Rahmen.

Bild Mission Impossible - Rogue Nation, Blu-ray

Der Philips macht hier eine sehr gute Figur auch beim Upscaling, und überzeugt bilanzierend durch sein stabiles, ruhiges und angenehmes Bild. Zu loben ist die hohe Farbtreue auch im rec.709 Farbraum, kombiniert mit intensiver, aber nicht überzogener Farbdynamik. Detaillierung und Struktur sind auch hier, bei einer klassischen Blu-ray, wirklich gut, das können andere aber besser - man kann klar erkennen, dass es sich um hochskaliertes FullHD-Material handelt. Hier z.B. arbeiten Panasonic Ultra HD-TVs noch eine Idee besser. 

Schaltet man "Ultra Resolution" hinzu, wird die Kanten- und Detailschärfe optimiert, was sich auch in der Praxis niederschlägt, allerdings ein wenig auf Kosten der Natürlichkeit des Bildes, der Film-Look büßt etwas ein. Hier sollte man sich etwas Zeit nehmen und eine Vorher-Nachher-Analyse machen. 

Wie merkt man, dass es sich um hochskaliertes Material handelt? Besonders bei Panorama-Aufnahmen geht Tiefenschärfe verloren, aber auch bei Detailaufnahmen wirkt das Bild weicher. Zudem ist das Bildrauschen ausgeprägter und fällt dem geschulten Auge deutlicher auf. 

Wie agiert Perfect Natural Reality (SDR- zu HDR-Konvertierung)? Mit dieser Funktion kann man als Bildenthusiast herumspielen. Es kann durchaus Bildinhalte geben, bei denen man damit noch etwas mehr Plastizität und Differenzierungsvermögen herausholen kann, bei Rogue Nation überwiegen aber die Nachteile: Der Philips TV zieht die Helligkeit sehr stark an und so gehen einige Details verloren, bei hellen Szenen fällt dies z.B. am bewölkten Himmel auf, in Nachtszenen insbesondere bei beleuchteten Häusern, die dann überzogen hell wirken und nicht mehr natürlich; generell können wir dieses Feature nicht empfehlen, vereinzelte Benefits in der Praxis wollen wir aber nicht gänzlich ausschließen

TV-Tuner (DVB-S2)

Der TV-Tuner des OLED 954 arbeitet gut bis sehr gut, er überzeugt durch eine realistische Farbgebung, wählt man auch hier einen der ISF-Modi als Bildfeld. Hautfarben wirken nicht rötlich-übersättigt, und das Hochskalieren von Inhalten in 720p oder 1.080i gelingt mit guter Bildschärfe und wenig Scaling-Rauschen. Klar dürfte sein, dass ältere Inhalte, die schon von der jeweiligen Sendeanstalt auf 720p oder 1.080i hochskaliert wurden, keinen Augenschmaus darstellen. Denn Pixelbildungen und Unschärfen sowie Rauschmuster kann auch der Philips nicht zur Gänze ausbügeln. Die ordentliche Rauschreduzierung in der mittleren Stufe kann, je nach Quelle, aber gut verwendet werden. 

Ton

Toneinstellungen

Akustisch schlägt sich der OLED 854 besser, als wir es erwartet hätten. Das 2.1 Soundsystem bringt es aber auch immerhin auf 50 Watt. Für ein TV-Gerät erzielt der Philips ein wirklich solides Bassfundament mit guter Präzision und auch recht ansprechendem Volumen. Zu erwähnen wäre auch die sehr gute Sprachwiedergabe, kombiniert mit guter Verständlichkeit in Action-Szenen. Trotzdem rückt der OLED 854 die Stimmen nicht unpassend in den Vordergrund. Die Tonmodi Original und KI-Modus sind empfehlenswert, denn beide wirken natürlich. der KI-Modus erscheint in Kombination mit Film-Wiedergabe noch einen Tick räumlicher und immersiver. Weitere Feststellungen: Das Soundsystem ermöglicht eine gute Pegelfestigkeit, und ist damit auch für größere Wohnzimmer geeignet. Auch bei erhöhtem Pegel wird der Klang nicht zu spitz. 

Fazit

Der Philips OLED 854 kann im Test mit vielen positiven Eigenschaften überzeugen. Schon der erste Eindruck ist mit dafür verantwortlich. Der Ultra HD-OLED-Fernseher ist ausgezeichnet verarbeitet und besticht mit edlem, minimaoistischen Design. Die Materialqualität ist ebenfalls tadellos. Als praktisch erweist sich, wie wir es von Philips-TVs bereits längere Zeit kennen, die zweiseitige Fernbedienung. Auf der zweiten Seite befindet sich eine komplette Tastatur. Das ist zum Beispiel dann ein nicht zu unterschätzender Vorteil, wenn man über den Browser im Internet surfen möchte. Der OLED 954 läuft unter Android 9.0 - reaktionsschnell, flüssig und zuverlässig, kann das Betriebssystem überdies mit einfacher Handhabung punkten. Visuell agiert der Philips mit der dritten Generation des P5 Bildprozessors (2019) sehr gekonnt und stellt ein detailreiches sowie rauscharmes Upscaling sicher. Die Helligkeit des OLED-Panels ist zu loben, auch deutlicher externer Lichteinfall stellt den OLED 854 nicht vor größere Schwierigkeiten. Bei Ultra HD-Inhalten agiert überdies die Frame Interpolation erstklassig. Für den Philips sprechen auch der reichhaltige Video-EQ und die erstaunlich kompletten akustischen Eigenschaften. Nicht zu vergessen Ambilight, das sich dank vielfältiger Steueroptionen praktisch perfekt anpassen lässt.

Formschöner, edel verarbeiteter OLED Ultra HD-TV mit leistungsstarkem Bildprozessor und üppiger Ausstattung

Ultra HD-OLEDs obere Mittelklasse
Test 04. Mai 2020

Test: Philipp Kind
Redaktion: Carsten Rampacher
Fotos: Philipp Kind
Datum: 04. Mai 2020

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