XXL-TEST: Perlisten 7.2-Kanal-Lautsprechersystem der S-Serie (S5t, S7c, S4s, D212s) mit Krell/Dan D'Agostino-Elektronik

Folgende Elektronik ist in der Kette:

Krell Foundation Prozessor

Dan D' Agostino 3-Kanal-Endstufe

Krell Evolution 402E

Alle Zuspieler in der Übersicht

  • Krell Foundation AV-Prozessor (14.900 EUR)
  • Dan D'Agostino Master Power 3+ (3-Kanal-Endstufe für Front L/R, Center), 25.000 EUR
  • Krell Evolution 402E (Surround/Surround Back), ursprüngliche UVP 20.000 EUR/Stück. Nachfolger ist KSA-400i, auf der High End neu vorgestellt, 2-Kanal-Endstufe, 35.000 EUR/Stück
  • Beamer: JVC D-ILA N-5B, rund 6.000 EUR
  • Oppo BDP-103D (wird nicht mehr gebaut)

Natürlich können wir hier auf rundherum erstklassige Zuspieler zurückgreifen, die ihrerseits weitere enorme Kosten verursachen - was bei Referenz-Qualität aber immer der Fall ist. Trotzdem möchten wir darauf hinweisen, dass es auch schon z.B. mit deutlich günstigeren Vor-/Endstufen-Kombinationen ohne Schwierigkeiten möglich ist, ein Perlisten Lautsprecher-Ensemble der S-Serie akkurat anzusteuern. 

Klang

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Nun sind wir gespannt - wie schlägt sich das edle Set in den Klangtestreihen?

Blu-ray "Bohemian Rhapsody", Kapitel 21, DTS-HD Master Audio

Der große Center überträgt die Dialoge sehr gekonnt, mit charismatischer Präsentation der Stimmen. Gerade im ruhigen Beginn des Kapitels zeigt sich die Güte des hochklassigen Lautsprechersystems, das eben nicht nur laut und wild, sondern auch ruhig und sorgsam kann. Die Ortung der vokalen Anteile ist stets mit höchster Präzision möglich. Natürlich beweisen die Perlisten Lautsprecher auch bei der schon legendären Wembley-Station-Sequenz ihr Talent. Die Beifallsbekundungen der Zuhörer werden räumlich dicht wiedergegeben, dann ist es wieder ruhiger, weil sich der Blickwinkel und somit die Akustik ändert  - es ist faszinierend, wie schnell sich die Perlisten Schallwandler der S-Serie an sich ändernde dynamische Verhältnisse anpassen.

Das prall gefüllte Stadion von oben, dann wird mitten in die Menge gezoomt und der Lärm schwillt an - solche Kamerafahrten sind es, die Begeisterung auch aus akustischer Perspektive wecken. Jetzt startet der Auftritt von Queen, und die Detaillierung des Pianos ist ebenso hervorragend wie der exakt getimte Basseinsatz der beiden aktiven Subwoofer. Diese schaffen zum einen ein allzeit spür- und hörbares Fundament, zum anderen werden auch kurze, plötzliche Bassseinsätze sauber getroffen. Bei der perfekten Einpegelung der beiden aktiven Bässe hier vor Ort bei Audio Reference in Hamburg sind die Subwoofer bezüglich ihres Standorts praktisch nicht auszumachen - so, wie es im Idealfall sein sollte.

Der große Center geht eine nahtlose Verbindung mit den Front L/R-Lautsprechern ein, eine durchgängige, einheitliche, präzise Klangkulisse vorn. Die vier Lautsprecher im Surround- und Back Surround-Bereich liefern eine angenehm homogene, weitläufige Akustik ab, die das Auditorium lückenlos umgibt - das wiederum fördert die Intensität des Live-Eindrucks der Vorstellung. Insgesamt befindet man sich inmitten des Geschehens, was bei einem Song wie "Radio Gaga" immer wieder mitreißend ist. Das Klatschen der Zuhörer ist in präziser, genau ausbalancierter Form herauszuhören. Auffällig bei allen Perlisten Lautsprechern ist, wie gut die Auflösung auch kleiner klanglicher Elemente über den gesamten Frequenzbereich ist. 

Blu-ray "Hans Zimmer - Live in Prague", Dolby Atmos, Medley aus "Pirates Of The Carribean"

Hier erhöhen wir nochmals den Pegel, was in Anbetracht der Komponenten innerhalb der Kette kein Problem darstellt. Jedes einzelne Instrument auf der Bühne ist exakt auszumachen, und unten herum gibt es wieder ein beeindruckendes, standfestes und präzises Bassfundament. Die Geige brilliert durch die feinen Konturen, und auch die Bassgeige, die kurze Zeit voll im Fokus steht, kommt mit feinen Konturen heraus. Dynamische Steigerungen arbeiten die Perlisten Lautsprecher mit enormer Impulstreue heraus. Man befindet sich wirklich nicht nur nahe am Geschehen, sondern ist sozusagen mittendrin.

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Zwei Geigen "im Zweikampf" - und wieder punkten die Testkandidaten mit einer überragenden Auflösung. Innerhalb der "Spektakel-Sequenzen" behält das Lautsprechersystem in souveräner Manier den Überblick, fügt alle akustischen Elemente inklusive der choralen Parts in rasender Schnelle zu einem homogenen, räumlich dichten Gesamtbild zusammen. Als das zuvor sehr rege Geschehen dann schlagartig wieder ruhig wird, richten sich die Perlisten Heimkino-Speaker umgehend wieder auf die neuen Verhältnisse ein: Klar fokussiert, fein durchzeichnend, mit toller Loslösung der Effekte von den Chassis.

Selten haben wir ein Mehrkanal-Ensemble angehört, das so kontrolliert, so genau auf den Punkt das akustische Geschehen präsentiert. Es fehlt nichts, es wird aber auch nichts "aufgebauscht". Pure, direkte, authentische Wiedergabe, das ist das, was dieses Test-Ensemble außergewöhnlich gut beherrscht. Die Virtuosität des instrumentalen Spiels kann man auch dann genießen, wenn man äußerst anspruchsvoll ist. 

Blu-ray "Avatar", DTS-HD, ab Filmbeginn

Gleich geht es mit Nachdruck los, und die beiden Perlisten Aktivbässe beeindrucken uns mit solidem Fundament. Der Center gibt die Stimme des Erzählers sehr sauber und klar, auch bei deutlich gehobenem Pegel, wieder. Dann, an Bord des Langstreckenraumschiffs, erwachen alle Insassen aus dem langen künstlichen Schlaf. Nun geht es eher im kleine Effekte und Dialoge, und natürlich auch um den Music Score. All diese Elemente fügen die Perlisten Lautsprecher zu einem weitläufigen und zugleich präzisen Klangpanorama zusammen, bei der Außenaufnahme des Raumschiffs wirkt der Music Score genauso mächtig, wie man es aus dem hervorragenden Kino kennt.

Insgesamt gefällt uns die stets vorhandene dichte Räumlichkeit, schon diese allein sorgt für nahezu ungeteilte Aufmerksamkeit der Zuhörer. Man fühlt sich dadurch im Geschehen und nicht als ein reiner Zuschauer/Zuhörer, der vor der Leinwand sitzt. Die auf Realismus und maximale Klarheit getrimmte Auslegung der Perlisten Lautsprecher ist auch da herauszuhören, als das Kurzstreckenraumschiff auf der Basis landet. Trotz des Music Score hört man die Triebwerke während des Landevorgangs deutlich. In dem Moment, als das Raumflugzeug ausrollt auf der Landebahn, haben die beiden Subwoofer ihren nächsten erstklassigen Einsatz. Der Bass hat Volumen, Struktur und ist trocken, ohne aber zu schmal zugeschnitten zu sein - nahezu optimal.

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Wir springen ins 7. Kapitel, den Helikopterflug über die bizarre Landschaft geben die Boxen mit intensiver Wirkung wieder. Die Landung inmitten der üppigen Flora bekommt man wie "live" mit. Die sich drehenden Rotoren des Fluggeräts, die im Luftzug wehenden Pflanzen - so geht echtes (Heim) Kino. Die Geräusche des Dschungels - Vögel sowie andere fremdartige Lebewesen - kommen von überall her, und die Perlisten Lautsprecher behalten den akustischen Überblick. Die Belohnung für die genaue Arbeit: Ein plastisches, dreidimensionales Klangpanorama, in das der Zuhörer nahezu komplett integriert ist. 

Blu-ray "The Greatest Showman", DTS-HD, ab Filmbeginn

Hier schafft das Perlisten Ensemble gleich von Beginn an eine enorme atmosphärische Dichte. Ein virtueller Raum, der allzeit klar definiert ist, sowohl was die Weite, als auch was die Tiefe angeht. Stimmen präsentieren sich als charismatisch und fein gestaffelt. Räumliche Effekte wie die Beifallsbekundungen des Show-Publikums werden zu einem fesselnden akustischen Gesamterlebnis. Die Musikstücke werden mit enormer Dynamik vorgetragen, und zugleich brillieren die Perlisten Lautsprecher mit unfassbarer Präzision bis zum kleinsten Detail.

Hier arbeiten fast 50.000 EUR - für einen Großteil der Heimkino- und Filmton-Liebhaber mehr Geld, als man jemals auf einmal zur Verfügung hat. Aber bei so guten Lautsprechern lohnt es sich auch, über Jahre ein vollständiges Setup aufzubauen, und vielleicht mit zwei Frontlautsprechern zu starten. Denn hat man einmal genau hingehört, verschieben sich automatisch die Maßstäbe nach oben: Mehr vokale Präsenz. mehr Vielschichtigkeit, mehr Leben in jeder Einzelheit. Das ist ein anderes Hören, man befindet sich hier wirklich inmitten des Geschehens.

Und dazu braucht es nicht einmal große Effekte, da reichen bereits normale Dialoge - die der herausragende Center mit beinahe perfektem Timing einarbeitet. Auch die möglichen Pegel sind extrem hoch, ohne dass der Pfad absoluter Souveränität verlassen wird. Natürlich bleibt es nach wie vor enorm viel Geld - aber das dafür Gebotene ist es eben auch Wert. Der Live-Faktor, das Dabeisein, das Erleben, wird hier so groß geschrieben, dass auch Anwender, die schon bislang ein exzellentes Mehrkanal-Setup hatten, hellhörig werden dürften. Somit, das zeigt auch dieses Beispiel sehr klar, sind die Perlisten-Lautsprecher der S-Serie eine enorme Bereicherung. Und noch etwas: Klar, die Zuspielung, die im Test-Setup zum Einsatz kam, ist natürlich hervorragend geeignet, alles aus den Perlisten Lautsprechern herausholen. Aber auch mit günstigeren Vor-/Endstufen-Kombinationen kann man hier erfolgreich agieren. Wichtig ist nur, dass die verwendeten Komponenten ausgesprochen impulstreu und dynamisch aufspielen können, damit die elementaren Tugenden der Perlisten S-Speaker auch tadellos bedient werden können. 

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Blu-ray "Avengers - End Game", DTS-HD, ab Filmbeginn

Nochmals bekommt das Perlisten Lautsprecher-Set eine hohe Dichte an Effekten, an räumlichen Ebenen und an beinahe permanent regem Treiben auf allen Kanälen serviert. Ein Film, über dessen inhaltliche Qualität sich natürlich trefflich streiten lässt, der aber für die Liebhaber einer intensiven Filmtonwiedergabe nahezu perfekt geeignet ist. Parallel stattfindende Effekte kommen beim Perlisten S-Lautsprecher-Ensemble mit enorm hohem Differenzierungsvermögen heraus, auch der Music Score bekommt die entsprechende Aufmerksamkeit. So hat man als Zuhörer auch diesmal wieder den Eindruck, sich inmitten der Ereigbnisse auf der (im unseren Falle) Leinwand zu befinden.

Die Dialogsequenzen und die wenigen ruhigeren Teile des Films haben bereits eine enorme Wirkung aufs Auditorium, weil man automatisch auf jede Einzelheit achtet - diese Fähigkeit, immer eine lebendige, echte Atmosphäre zu erzeugen, ganz gleich, in welcher akustischen Gesamtsituation, sollte ein Luxus-Mehrkanal-Lautsprecherset auch mitbringen - was aber leider in der Praxis nicht der Fall ist. Klar, wirklich schlechte Leistungen gibt es in diesen Preisregionen nicht. Aber manchmal ist der Sound zu nüchtern, zu analytisch, und das "Feuer und die Emotionen" gehen verloren. Ganz anders die Perlisten Speaker der S-Serie: Hier koppelt man eine überragende Präzision zugleich an eine sehr emotionale, den Zuhörer fesselnde Gesamtauslegung.

Aber auch derjenige, der immer die Auffassung vertritt, dass der Lautsprecher nichts zu interpretieren, sondern nur exakt den Inhalt der Tonspur wiederzugeben hat, kommt aufgrund der grandiosen Impulstreue und der Feindynamik bis ins letzte Detail voll auf seine Kosten. Die zahlreichen Action-Sequenzen mit massiver Effektausprägung verdichten sich hier zu einem akustischen Gesamterlebnis, dem man sich nicht entziehen kann.

Wer sehr genau hinhört, entdeckt, wie sauber die beiden aktiven Bässe D212s selbst bei raumfüllenden Explosionen ihrer Arbeit nachgehen. Wie unerschöpflich die Leistungsreserven sind. Wie präzise der riesige Centerlautstsprecher S7c Stimmen abbildet, sich aber ebenfalls mit enormer Sorgfalt um alle Effekte kümmtert, die vorn aus der Mitte kommen. Eines zeigt dieser Test auch: Wie wichtig, wie elementar wichtig ein großer, sauber abgestimmter Center-Speaker für echten Heimkino-Hörspass ist. Oft beobachten wir in der Praxis kleine Center, umfasst von zwei großen Standlautsprechern. Nicht selten wird der Center zu niedrig eingepegelt, um seine Performance-Schwäche zu kaschieren.

Der falsche Weg - lieber zu einem großen Centerlautsprecher greifen, der die Faszination "Mehrkanal-Filmton", aber auch "Mehrkanal-Musik" in praktisch jeder Sequenz eines Films oder Stücks besser begreifbar macht. Ein herausragendes Fundament aller akustischen Ereignisse bilden natürlich die Audio Reference-Edition der S5t Standlautsprecher vorn, und im Surround- sowie Back Surround-Bereich garantieren die S4s Kompaktlautsprecher eine vielfältig und exakt gestaffelte Effektkulisse, die auch diffuse Effekte mit exzellenter Räumlichkeit berücksichtigt.

Fazit

Natürlich sind rund 50.000 EUR für ein Mehrkanal-Lautsprecher-Ensemble sehr viel Geld - das kann man nicht bestreiten. Aber wenn man betrachtet, was man im Falle der Perlisten Lautsprecher aus der S-Serie an Gegenwert erhält, dann bleibt festzuhalten: Es dürfte schwer sein, andere Schallwandler-Ensembles auf dem Markt zu finden, die eine identische Dynamik, Klarheit, Detailverliebtheit und Musikalität mit unfassbarer Pegelfestigkeit verbinden können.

Hier merkt man klar - das neue, umfassendste und bei weitem anspruchsvollste THX-Zertifikat verspricht im Falle der Perlisten S-Lautsprecher nicht zu viel. Überbordender Heimkino-Spaß, aber auch eine grandiose Präsentation von mehrkanaliger Musik. Hier gibt es kein Material, das nicht passt, mit enormer Impulstreue und hervorragender Dynamik wird grundsätzlich ein hoher Erlebnisfaktor offeriert, der aber auch höchst nüchternen Betrachtungen problemlos standhält: Homogenität, Authentizität der räumlichen Darbietung, Übergänge zwischen den einzelnen Teilen des Frequenzbereiches -  hier wird überall eine Performance geboten, die ihresgleichen sucht.

Wir möchten dieses Fazit nicht falsch verstanden wissen - selbstverständlich kann man auch zu sehr deutlich günstigeren Kursen mehrkanalige Soundtracks ausgezeichnet genießen. Aber wie sagt der Volksmund so schön - das Bessere ist des Guten Feind. Und genauso verhält es sich auch hier. Wer vielleicht mit den Fronts und dem Center anfängt, dann später sein Setup erweitert, um Subwoofer, Rears etc., der wird sich schon von Beginn an, selbst bei einer 3.0 Konfiguration, über eine Leistungsfähigkeit freuen, die beispielhaft ist. 

Faszinierend dynamisches, absolut impulstreues und extrem pegelfestes Mehrkanal-Ensemble der Superlative
Mehrkanal-Lautsprechersets Luxusklasse
Test 18. Juli 2022

Test: Carsten Rampacher
Fotos: Oksana Fritz
Datum: 18. Juli 2022

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