XXL-TEST: Perlisten 7.2-Kanal-Lautsprechersystem der S-Serie (S5t, S7c, S4s, D212s) mit Krell/Dan D'Agostino-Elektronik

Nur noch selten haben wir mittlerweile die Möglichkeit, wirklich faszinierende Mehrkanal-Lautsprecher-Sets der Luxusklasse einem ausführlichen Test zu unterziehen. Der Redaktionsalltag wird mittlerweile von Smart-TVs, Stereo-Lösungen, Soundbars und Bluetooth-Lautsprechern sowie Multiroom-/Streaming-Komponenten dominiert. Nicht, dass das Testen dieser Komponenten nicht auch Freude bringen kann, aber ab und zu einmal wieder weit über den Tellerrand hinaus zu schauen und Spitzen-Klang zu erleben, ist eine willkommene Abwechslung - und auch eine Herausforderung, denn auch im hochpreisigen Segment ist nicht "alles Gold, was glänzt"

Kann das Perlisten 7.2 Lautsprecher-Ensemble aus der S (Signature) Serie in allen Belangen glänzen? Wir konnten es direkt beim deutschen Vertrieb - Audio Reference in Hamburg - ausführlich testen. Mit der Perlisten S-Serie hält der Hersteller die weltweit einzige Lautsprecher-Baureihe bereit, die nach den äußerst harten THX Dominus Spezifikationen für Heimkinos der Extraklasse zertifiziert ist. Um dieses Zertifikat zu erreichen, ist natürlich nur die beste Technologie gut genug. Das hat natürlich auch direkte Auswirkungen auf den Kaufpreis: Das komplette 7.2 Set inklusive zwei aktiven High Tech-Subwoofern kommt auf 49.090 EUR. Wenden wir uns nun den einzelnen Komponenten und der Technik zu. 

Der riesige S7c Centerlautsprecher

Besonders wichtig sind hier die Schlagworte "Directivity Pattern Control" und "Textreme Carbon Fiber". Eine nahezu perfekte Verzerrungsarmut, enorme Linearität und eine Maßstäbe setzende Dynamik verdeutlichen den getriebenen Aufwand. Directivity Pattern Control (DPC) steht für ein optimales Abstrahlverhalten der Boxen aus der S-Serie. Die Experten bei Perlisten waren in der Lage, eine Technologie zu entwickeln, die Boden und Decke des Hörraumes zu weniger Reflektionen anregt und gleichzeitig einen breiten Sweet Spot bietet - im Gegensatz zu konventionellen Systemen. Kernpunkt des DPC-Systems ist die in 18-monatiger Entwicklungszeit entworfene, schon optisch speziell anmutende Mittel-Hochtoneinheit. Neben unzähligen Praxistests wurde hier auch ausgiebig mit dem "Comsol Acoustic Modeling System" simuliert.

Auch kompakte Multifunktionslautsprecher aus der S-Serie - wie der S4s - setzen auf die ausgeklügelte Chassistechnik

Die Resultate führten zu einer Anordnung, die zwei 28 mm Mittelton-Kalotten aus Carbon in den Waveguide eines Beryllium-Hochtöners integriert. Diese DPC Mittel-Hochtoneinheit offeriert gleich mehrere klangliche Vorteile. Die Mitteltöner lassen sich durch die außergewöhnlich steife und leichte Carbon-Membran eine ganze Oktave tiefer ankoppeln als sonst verwendete Kalotten. Außerden wird die störende Schallbündelung großer Konuslautsprecher vermieden. Die Anordnung des Systems ist dem D'Appolito-Prinzip ähnlich: Zwischen zwei Mitteltönern ist ein Hochtöner untergebracht, der zusammen mit dem optimierten Waveguide für ein breites horizontales Abstrahlverhalten bei starker Bündelung auf vertikaler Ebene verantwortlich ist. Die DPC Technologie setzt dadurch unerwünschte Erstreflektionen auf ein Minimum herab und liefert auf allen Hörplätzen ein ausgesprochen räumliches Klangbild mit charismatischer Stimmwiedergabe.

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Hoch entwickelte Chassis

Auch für satte und exakte Bässe wurde einiges getan. Die Tieftöner der S-Serie verwenden das identische Material, das sich bereits für die Mitteltöner der DPC-Einheit bewährt hat. Die Textreme Kohlefasern (TPCD) sind bei gleicher Dicke 10% leichter als herkömmliche Kohlefaser-Werkstoffe, zusätzlich wird die Festigkeit durch ein aufwändiges Layering-Verfahren noch weiter erhöht. Eine exzellente Leistungsfähigkeit im Tieftonbereich ist das Resultat. 

Wie einleitend schon erwähnt, ist die S-Serie von Perlisten die erste Lautsprecher-Baureihe, die nach außergewöhnlich harten THX Dominus Spezifikationen zertifiziert wurde. THX offeriert für den Home-Cinema-Bereich verschiedene Zertifizierungslevels. Schon bekannt sind hier Compact, Select und Ultra/Ultra 2. Mit Dominus führten die Kalifornier nun eine neue Liga ein: Noch nie waren THX-Systeme für Endkunden so nahe an professionellen THX-Kino-Lautsprechersystemen. THX Dominus-zertifizierte Systeme müssen weit überdurchschnittlich performant sein, denn sie haben die Aufgabe, Kinoräume bis zu einer Größe von 184 Quadratmetern mit Pegeln von 120 dB beschallen können. Und das bei niedrigsten Verzerrungswerten an jedem Hörplatz und mit jedem Material - kein Wunder, dass kaum ein Hersteller diese Spezifikationen schafft. Der Entwicklungsaufwand und damit die Kosten sind enorm hoch, zudem muss man Zugang zu entsprechenden Technologien haben, welche die Realisierung eines solchen Systems erst möglich machen. Dem Perlisten-Team gelang dies, darum sind wir gespannt, was hier an schierer Leistungsfähigkeit geboten wird. 

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