XXL-PREVIEW: Stereo-Verstärker NAD M10 v2 - extrem kompakt, extrem flexibel, extrem klangstark

Für 2.999 EUR tritt der NAD M10 v2 an - der Preis zum bereits exzellenten Vorgänger NAD M10 blieb identisch, ebenso wie die Leistung (2 x 100 Watt), das Design und das BluOS-Modul. Zahlreiche wertvolle Features sind bei der zweiten Generation allerdings hinzugekommen, welche die Flexbilität des ultrakompakten Stereo-Vollverstärkers aus der elitären "Masters Series" weiter steigern.

An Bord befindet sich nun ein Dolby Digital-Decoder. Heimkino-Fans können (über die zur Steuerung aller Streaming-Funktionen kostenlos für Android, iOS, Windows, macOS und Kindle Fire verfügbaren BluOS App) zwei zusätzliche kabellose BluOS-fähige Lautsprecher oder einen entsprechenden Verstärker für die Wiedergabe der beiden rückwärtigen Surround-Kanäle einbinden. Hier bieten sich zum Beispiel die sehr leicht unterzubringenden Bluesound Pulse Flex 2i an. Hinzu kommen zwei Subwoofer-Pre-Outs. Somit ist es möglich, mit dem NAD M10 v2 Konfigurationen in den Formen 4.0, 4.1 oder 4.2 zu betreiben.

Darüber hinaus kommt dem NAD M10 v2 eine weiter optimierte Verstärkerabstimmung mit um 6 dB höheren Ausgangspegeln für eine verbesserte Nutzung der integrierten Raumkorrektur Dirac Live, der Klangregler und der Subwooferausgänge zugute. Dieses Detail wirkt sich in der Praxis auch entsprechend aus, wie die Klangtestreihen später zeigen. Wie auch der Vorgänger ist der NAD M10 v2 mit Dirac Live ausgestattet. Der Room EQ lässt sich komfortabel über die App steuern. Hier einige Screenshots: 

Der Verstärker wird sofort erkannt

Die Mess-Position wird festgelegt

Messung

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Kef Lsx 2 Lt 300x250

Weitere Positionen können eingemessen werden - wenn man sich dann mal etwas bewegt beim Hören, gibt es keine negativen Einflüsse

Nun sind alle Positionen eingemessen

Nun wird optimiert

Und die EQ-Kurve wird transformiert zum M10 v2

Jetzt kann die EQ-Kurve verwendet werden

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Zum Abschluss wird das Projekt gespeichert 

Uns hat Dirac Live im Test überzeugt. Der Klang wird auch in akustisch eher lebendigen Räumen nicht durch eine unangenehm hohle Charakteristik gestört. Bass-Dröhnen, das die Klanggüte enorm beeinträchtigt, ist beinahe wie "weggeblasen". Insgesamt ist der Klang klar, substanzreich und dynamisch, nie zu spitz und von sehr homogenem Wesen. Das entsprechende Mikrofon ist im Lieferumfang enthalten.

Mikrofon

Exzellentes Display

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Ebenfalls neu ist das IPS-Display des zentral untergebrachten, 18 cm großen Touchscreens. Das Display ist noch schärfer, offeriert einen deutlich weiteren Betrachtungswinkel und stellt Farben lebendiger sowie authentischer dar. Auch der Gesamtkontrast präsentiert sich weiter verbessert. 

Formschöne, hochwertige und leicht zu handhabende Fernbedienung im Lieferumfang

War der größte Kritikpunkt beim M10 der ersten Generation zudem eine fehlende Fernbedienung, liefert NAD diese bei der zweiten Auflage serienmäßig mit. Diese ist sehr edel verarbeitet, überzeugt mit tadelloser Materialqualität und liegt überdies gut in der Hand. Insgesamt ist auch das Hauptgerät wie schon der Vorgänger hervorragend verarbeitet. Das schmucke, kompakte Unibody-Gehäuse sorgt für ein nobles Flair.

Sanfte Rundungen

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Von oben ist der M10 v2 ebenfalls sehr attraktiv gestaltet, auch ein beleuchtetes NAD-Logo fehlt nicht. 

Logo

Ansicht von oben komplett

Seitliche Ansicht 

Finish im Detail

Insgesamt wird der NAD M10 v2 den hohen Ansprüchen, die man an ein Gerät der Master Series stellt, auch gerecht. Wir sprechen nun die Anschlussbestückung an - was findet sich alles auf der Rückseite des NAD M10 v2?

Rückseite komplett

Auf der Rückseite finden sich HDMI mit eARC, Trigger Out, IR in, Netzkabel-Anschluss, LAN und USB-A, eine Service-Buchse, ein optischer und ein koaxialer Digitaleingang, zwei analoge Stereo-Cincheingänge und gleich zwei Subwoofer Pre-Outs. 

Trotz der Platzverhältnisse verbaut NAD Premium-Lautsprecherkabel-Anschlüsse

Das Anschlussangebot gefällt uns sehr, denn es ist praxisgerecht und ausreichend üppig. Meckern auf sehr hohem Level: Ein zusätzlicher USB-DAC nebst USB-B-Terminal wäre noch eine feine Sache. Wir haben es schon eingangs erwähnt: Der M10 v2 ist mit einem BluOs-Modul ausgestattet. Für uns ist BluOS aus zahlreichen Gründen eine der bestenn Streaming- und Multiroom-Plattformen - hier die wichtigsten Pluspunkte: Kompatibel zu enorm vielen Streamingdiensten, unterstützt MQA, AirPlay ist integriert, zudem kann man einfach ein Surround-Ensemble konfigurieren. Hier unsere Screenshots:

Der M10 v2 wurde sofort gefunden

Wir wählen die Konfiguration über AirPlay 2

BluOS-Updates

Nun ist der M10 v2 betriebsfertig

Übersicht über die Optionen, die man jetzt hat

Menü

Internet-Radiostationen

Übersicht über prinzipiell verfügbare Musikdienste (nicht alle gibt es in Deutschland)

Übersicht, Teil 2

Einstellungen, Teil 1

Weitere Einstellungen

Klangeinstellungen - inklusive Höhen- und Bassregelung sowie Einbindung potentieller Subwoofer

Audio-Parameter, Teil 2

Die BluOS-App kann auch diesmal wieder überzeugen: Schnell ist der M10 v2 ins Netzwerk eingebunden, alle relevanten Einstelloptionen sind vorhanden und der Wiedergabebetrieb läuft ohne Störungen ab. 

Möglich ist es auch, den M10 v2 über das eigene Menü zu bedienen, das dank des großen Displays komfortabel zu handhaben ist. Hier ein paar Screenshots:

Quellwahl

Player Setup

Weitere Parameter

Quellen

Weitere Einstellmöglichkeiten. Die Menüs gibt es auch in deutscher Sprache

Klang

Lautsprecher: Canton Townus 90 - überzeugen durch direkten, lebendigen und fesselnden Klang, sorgfältig und ausgewogen.

Wir lauschen in Tidal Master Quality (MQA) Wolfgang Amadeus Mozarts Klavierkonzert Nummer 20 in D-Dur, Köchelverzeichnis 466, Erstes Allegro. Es spielen die Münchner Philharmoniker, am Klavier der unvergessene Friedrich Gulda. Schon die orchestrale Eröffnung zeigt deutlich, wie ungemein dynamisch sich die HybridDigital-Endstufen ans Werk machen. Enorme Impulstreue, die Herausarbeitung auch feiner Konturen, das überraschend exakte Treffen der Temperatur des Klaviers und eine exzellente Räumlichkeit sprechen hier für sich. Die kurzzeitig abrufbare Impulsleistung liegt sogar bei 2 x 300 Watt - wer den M10 v2 hört, wird das auch glauben. Und alles wirkt so mühelos, so souverän - uns kommt es fast so vor, als wäre die v2-Version noch eine Idee flinker, behender, und behielte noch besser den akustischen Überblick. Gerade, wenn sich wie in diesem Allegro, so schnell die akustischen Verhältnisse ändern, ist ein Verstärker von Vorteil, der Leistung liefern kann, aber bitte kultiviert, und eine präzise agierende Vorverstärkersektion - nur so bekommt man ein derartig homogenes, in sich schlüssiges, vielschichtiges Klangerlebnis, wie es der M10 v2 offeriert.

Wenden wir uns dem 2013er Remaster des Eagles-Klassikers "Hotel California" zu (MQA - Tidal Master Quality) zu. Schon direkt zu Beginn versetzt uns der M10 v2 wieder mit seinem Differenzierungsvermögen in Erstaunen. Er schafft eine facettenreiche Kulisse hinsichtlich Breite und Tiefe, die aber allzeit exakt definiert ist. Der straffe Bass sorgt immer für ein solides, glaubwürdiges Fundament - übertreibt es aber zu keinem Zeitpunkt. Die Pegel, die ohne erkennbare Anstrengung möglich sind, dürften auch für den 30 Quadratmeter messenden Hörraum locker ausreichen - wohlgemerkt ohne den zusätzlichen Einsatz eines aktiven Subwoofers, der dem Verstärker Arbeit im leistungsintensiven Bassbereich abnimmt. Fundiert, klar, kräftig - der M10 v2 macht Laune, man kann aber ruhig genauer hinhören: Dann erkennt man nämlich, dass praktisch jede Stuktur genau amm richtigen Platz zu finden ist. Die Stimme der Sänger und Instrumente werden sauber voneinander getrennt - und die Akustik löst sich schön von den Lautsprechern. 

Nun kommt, als letzter Tidal Master Quality Titel vorerst, "In The Air Tonight" (2019er Remaster) von Phil Collins an die Reihe. Hier überzeugt uns schon das Intro durch enorme Plastizität und Vielschichtigkeit, sodass man auch den Spannungsbogen geradezu fühlt, der sich immer weiter aufbaut. Die Beifallsbekundungen der Fans werden treffend, mit hoher Räumlichkeit, eingearbeitet, sodass insgesamt eine sehr dichte, sehr lebendige und gleichzeitig authentische Kulisse entsteht. Phils Stimme arbeitet der M10 v2 mit viel Sorgfalt heraus, und trennt sie zu jedem Zeitpunkt akkurat von den Instrumenten. Beeindruckend ist, wie spontan und schnell die Endstufen bei den Dynamiksprüngen bereit stehen. Auch gefällt die Weitläufigkeit - aber nie auf Kosten der Präzision, die immer untadelig auf hohem Level zu finden ist.

Nun spielen wir zuletzt noch drei Titel von Spotify zu. Wir haben uns hier für "Where Did You Go" von Jax Jones und MNEK entschieden, um zu überprüfen, ob der M10 v2 auch mit aktueller Club-Music gut zurecht kommt. Wir können an dieser Stelle versichern: Nicht nur gut, sondern exzellent. Der Bass kommt auf den Punkt, hat Substanz und Nachdruck, dröhnt aber selbst bei hohem Pegel nicht. Zudem sind alle vokalen Anteile immer mit stimmiger Differenzierung herauszuhören. Die Wechsel in der Dynamik arbeitet der NAD-Vollverstärker wieder sehr schnell und exakt heraus. Nun wenden wir uns "Break My Stride" in der Cover-Version von Blue Lagoon zu. Und der Pegel, den wir wählen, fällt ein weiteres Mal sehr großzügig aus - aber der M10 v2 steckt das so locker weg, als würden wir zurückhaltend auf dem Niveau der viel zitierten Zimmerlautstärke hören. Er schafft es selbst bei dieser akustisch sehr durchschnittlichen Aufnahme, viel Atmosphäre zu erzeugen, und sich durch hohes Maß an direkter Spielweise in Szene zu setzen. Der Rhythmus bereitet nie Probleme, und das Bassfundament hat Substanz, ohne übertrieben zu wirken. Soll es mal richtig "derbe" auf der Techno-Party abgehen, ist "String Theory" von HI-LO kein schlechter Fang. Und hier beweist der M10 v2, dass er selbst im Partykeller keinesfsalls deplatziert ist. Klar, etwas schade für ein so kultiviertes Device, aber der Herausforderung stellt er sich mit Klasse. Was hier im Bassbereich für Leistungsreserven bereit stehen, ist schlichtweg unfassbar. 2 x 100 Watt, denkt man sich - hört sich nicht nach überbordenden Reserven an. In der Praxis aber schiebt der M10 v2 so unnachgiebig voran, dass es sehr empfindsame Naturen schon beinahe mit der Angst zu tun bekommen. Und nein, ein aktiver Subwoofer ist keinesfalls Pflicht, der NAD bedient Standlautsprecher auch bei tiuefen Frequenzen umfassend und ohne Leistungseinbrüche auch bei hohem Pegel (70 bis 75 Prozent) über 1,5 bis 2 Stunden. 

Erstes Fazit 

Mit verbessertem Ausstattungsumfang und Feintuning tritt der NAD M10 v2 an - und tatsächlich schafft er es, so unsere bisherigen Eindrücke, den bereits hervorragenden Vorgänger zu übertreffen. Auch, wenn sich an elementaren Merkmalen, gerade akustische Eigenschaften betreffend, nicht viel geändert hat, so ist die Wirkung verblüffend, was vermutlich auch am weiter verfeinerten Dirac Live liegt, das exzellente Arbeit leistet. Der M10 v2 begeistert mit einem atmosphärisch dichten, fesselnden Klang, enormer Impulstreue, großartigen Leistungsreserven und einer feinen Detaillierung über den gesamten Frequenzbereich. 

Preview: Carsten Rampacher
Fotos: Philipp Kind
Datum: 05. April 2022

 

 

 

 

 

 

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