TEST: Teufel x Rosenthal - Noble 2-Wege-Bassreflex-Lautsprecher aus Biskuitporzellan plus passendem Class D-Verstärker mit Streaming und Bluetooth

Teufel x Rosenthal - ein Lautsprechersystem für 3.990 EUR, das komplett anders ist als das restliche Portfolio der Audio-Spezialisten aus der Hauptstadt. Die Kooperation zwischen Teufel und dem international bekannten oberfränkischen Porzellanhersteller Rosenthal stellt ein Novum dar und verspricht Interessante Ergebnisse. Grund genug für uns, die exklusiven und extravaganten Zweiwege-Bassreflex-Lautsprecher mit Korpus aus Biskuitporzellan und mit Koaxial-Chassis einmal vor Ort in Augenschein zu nehmen. Zum Set gehört ferner ein externer Class D-Verstärker mit Porzellangehäuse, der mit Bi-Amping-Technik die Schallwandler mit kräftigen 4 x 40 Watt ansteuert. Der Verstärker bietet zudem eine schicke blaue Beleuchtung unter dem Gerät, Bluetooth und auch ein Streaming-Modul. 

Sehr edler Verstärker mit elegant eingelassenen Bedienelementen

Beleuchtung unter dem Verstärker

Perfekt fürs noble Ambiente

Aufbau bei Teufel vor Ort in separater Zone

Aus seitlicher Sicht

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Von oben

Das Design erinnert an einen umgekehrten Tropfen

Weltweit sind die Teufel x Rosenthal-Sets auf 500 Exemplare limitiert. Die Porzellangehäuse von Lautsprechern und Verstärker sind handgefertigt. Die extravagante Form der beiden Boxen und der sanft gerundete Verstärker sind echte Hingucker. Vorn auf der Oberseite des Verstärkers sind die Bedienelemente elegant in die Oberfläche eingelassen. Es handelt sich um die Möglichkeit zur Lautstärkeregelung, und es finden sich frei belegbare Stationstasten für Radio und Playlisten. Die Koaxial-Chassis sind mit sichtbaren Schrauben in die Vorderseite eingelassen. Lautsprecherchassis-Abdeckungen sind nicht vorgesehen. 

Auch sehr speziell aussehende Standfuß-Konstruktionen werden mitgeliefert. Das ist gut so, denn ohne Standfüße stehen die Lautsprecher nicht

Was genau findet sich im Karton? Zwei Porzellanlautsprecher, der Verstärker, dazu zwei jeweils drei Meter lange Lautsprecherkabel, ein 1,83 Meter messendes Netzkabel für den Verstärker, ein Bluetooth USB-Adapter und zwei zu den Boxen passende, sehr extravagant gestylte und sauber verarbeitete Standfüße. 

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Einfacher Zugriff z.B. auf Tidal

Wiedergabe des Diana Krall-Albums "Wallflower"

Schnellzugriff auf Lautstärke, Höhen, Mitten, Bässe und Balance

Der Verstärker bringt, wie schon eingangs erwähnt, auch ein Raumfeld Streaming-Modul und Bluetooth mit. Das Teufel x Rosenthal Set ist überdies kombinierbar mit Google Home Geräten. Somit hat man die Wahl: Entweder weitere Teufel Raumfeld-Komponenten, oder Google-Home-Komponenten - oder eine Kombination aus beidem. In der Teufel Raumfeld-App findet man unter anderem Zugriff auf iRadio, Tidal, Spotify, TuneIn, Napster und Soundcloud. Wie üblich ist es einfach, mittels der Raumfeld-App das edle Set "fit" fürs Streaming zu machen. Nach wenigen Minuten kann es losgehen. 

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Koaxial-Treiber

Wie sieht es mit den technischen Daten aus? Die Boxen können Frequenzen zwischen 65 Hz und 20 kHz darstellen, so steht es im Datenblatt. Der 25 mm Hochtöner im Zentrum des 120 mm Aluminium-Tiefmitteltöners besteht aus Gewebe. Die Bassreflexöffnung befindet sich unten. Das Netto-Innenvolumen pro Box beträgt 4,5 Liter. Die Teufel x Rosenthal Lautsprecher sind 23,5 cm tief, 23,5 cm breit und 45,5 cm hoch. Sie wiegen pro Stück 4,6 kg. Zusammen mit dem zugehörigen Standfuß liegt die Höhe bei 98,5 cm. 

Raumfeld-Modul im Verstärker 

Im Gehäuse des Verstärkers befindet sich ein WLAN-Modul, das die WLAN-Standards  802.11 b/g/n unterstützt. Jeder der vier Verstärkerkanäle des digitalen Class D-Verstärkers bringt es auf 40 Watt. So stehen insgesamt kräftige 160 Watt Gesamtleistung bereit. Der Verstärker ist 27,5 cm tief, 27,5 cm breit und 8,8 cm hoch. Das Gewicht: 2,9 kg. An Anschlüssen hält der Verstärker einmal USB 2.0 bereit, zudem steht neben WLAN auch eine LAN-Terminal bereit. Es finden sich ferner Hochpegel-Lautsprchderausgänge und ein Cinch-Stereo-Eingang. Ebenfalls bietet der Verstärker die Möglichkeit zum Anschluss des Bluetooth-Dongles. 

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Klang

Und nun stellt sich die spannende Frage: Wie klingt die Mischung aus oberfränkischem Porzellan und Lautsprecher-Technik aus Berlin? Wir haben zunächst eine akustische Einordnung. Das Teufel x Rosenthal System erfreut uns mit sehr kultiviertem, feinen, homogenen Klang. Obwohl der angegebene Frequenzgang üblichem Standard und keinesfalls besonders hochwertigem Niveau entspricht, wird in der Praxis stets deutlich, wie gut mit Details umgegangen wird. Sehr beachtlich ist die Loslösung von Stimmen, ganz gleich, ob weibliche oder männliche Stimmen, sie kommen stets akkurat ausbalanciert und charismatisch in den Hörraum.

Erfreulich üppig fallen Bassfundament und Tiefgang aus. Bis auf 65 Hz spielen die Teufel x Rosenthal laut Spezifikationen herunter. Wir könnten uns sogar vorstellen, dass das System noch etwas tiefer herunterkommt. Die Räumlichkeit ist ausgeprägt, die Tiefenstaffelung sowie die Gruppenlaufzeiten, dank der Koaxial-Treiber, sind hervorragend.

Wir haben verschiedene Titel in CD-Qualität von Tidal zugespielt. So die beiden Cover-Versionen der legendären Stücke "Desperado" und "Sorry Seems To Be The Harnest Word", zu finden auf dem Wallflower-Album von Diana Krall. Die charakteristische, rauchige Stimme  von Diana kommt mit präzisem Timing beim Zuhörer an, insgesamt zu loben ist die Natürlichkeit des akustischen Resultats. Weitläufigkeit und Tiefenstaffelung sind ausgezeichnet, die Trennung der Stimme von den Instrumenten gelingt auch bei höherem Pegel ohne Kompromisse.

Natürlich sind die Teufel x Rosenthal keine Pegeltreiber für den großen Hörraum, sondern eher fein und kultiviert klingende Boxen für den kleineren bis mittelgroßen Hörraum. Zum Beispiel in der Bibliothek oder im Musikzimmer, aber auch im kleineren Wohnzimmer können die Teufel x Rosenthal Speaker bestens verwendet werden. Der Class D-Verstärker liefert, so ist unser Eindruck, üppig Leistung, limitierend greifen hier eher die Speaker als der Verstärker ein. Die Pegel, die maximal möglich sind, reichen aber absolut aus. 

Dass das Teufel x Rosenthal-System auch mit männlichen Stimmen blendend zurecht kommt, hören wir bei "Love in Portofino" von Andrea Bocelli. Die Stimme weist eine saubere Staffelung auf, die Stimmfarbe wird sauber getroffen. Die Streicher löst das System sehr gut auf, und auch bei gehobener Lautstärke wird das akustische Ergebnis nicht schneidend oder aggressiv. Dank des Koaxial-Chassis entsteht ein schlüssiger, dichter Klangeindruck. Dynamische Differenzen, ganz gleich, ob klein oder groß, werden Impulsstreu abgebildet. 

Elton Johns "Candle In The Wind" präsentieren uns die Porzellan-Schallwandler sehr sauber, mit einer exakten Abbildung des vokalen Spektrums von Elton John. Die ganze Atmosphäre, die dadurch entsteht, fesselt den Zuhörer, und es wird auch hier deutlich, dass das Teufel x Rosenthal-Ensemble in der Lage ist, ein vielschichtiges räumliches Klangerlebnis mit einem erstaunlich kräftige Fundament bereitzustellen. Kleine Facetten werden gut berücksichtigt, und auch das exzellente Timing wird bei diesem Beispiel wieder deutlich.

Nun versetzen wir uns in die 80er Jahre zurück und lauschen dem damaligen Charthit "Never Let Me Down Again" der Synthie-Pop-Legenden von Depeche Mode. Der Bass startet mit einem beachtlichen Maß an Kraft und breitet sich gleichmäßig im Raum aus. Die Qualität der Vocals zeigt deutlich, dass es sich um eine ältere Aufnahme aus dem Album "Music For The Masses" handelt. Hier hapert es an Auflösung und Klarheit. Damit verdeutlichen die Porzellan-Lautsprecher aber auch, dass sie deutlich mehr können, hier zeigen sie, dass das leicht mittenlastige Quellmaterial schon gut wiedergeben können, aber es bleibt deutlich Luft nach oben. Die Synthie-Sounds klingen authentisch und überzeugen durch eine gute Staffelung.

Beim Dancefloor-Hit "Dance Again" von Jennifer Lopez überrascht uns am meisten. Denn hier braucht man eigentlich äußerst leistungsstarke Boxen und Verstärker, um den harten Bass tadellos abzubilden. Hier hätten wir nicht erwartet, wie durchsetzungskräftig das Berlinerisch-Oberfränkische Lautsprecherprojekt hier eingreift. Der Kickbass wird sauber getroffen, zugleich fokussieren die Boxen die Stimme von Jennifer gekonnt. Die Rap-Einlagen kommen impulstreu heraus. Der Punch, der von der gesamten Darbietung selbst bei hohem Pegel freigesetzt wird, beweist, dass das Teufel x Rosenthal-System mit praktisch allen Musikrichtungen sehr gut zurechtkommt. 

Bei "Faded" von Alan Walker können wir feststellen, dass wir mit der eben getroffenen Feststellung exakt richtig liegen. Die weibliche Gesangsstimme wird mit sehr viel Gefühl dargestellt, der Bass ertönt füllig und mit einer untadeligen Präzision. Die Trennung aller akustischen Elemente gelingt überzeugend, auch kleinere musikalisch Details gehen nicht unter, sondern werden fließend, aber gleichzeitig mit der notwendigen Prägnanz, eingearbeitet. 

Fazit

Das Teufel x Rosenthal-System überzeugt durch Extravaganz und Exklusivität. Gleichzeitig aber ist auch die akustische Leistungsfähigkeit auf einem überraschend hohen Niveau. Das ungewöhnliche Projekt der oberfränkischen Porzellanmanufaktur und des Berliner Audio-Unternehmens kann man daher als äußerst gelungen bezeichnen. Sicherlich, das sehr spezielle Design wird nicht jedem gefallen und möchte auch gar nicht jedem gefallen. Wer aber das Besondere, Einmalige sucht, kann hier zugreifen. Die handwerkliche Qualität liegt hoch, alles wirkt hochwertig verarbeitet. Besonders gut gefällt uns auch die Verstärkereinheit. Ausgestattet ist das System komplett, ein Raumfeld-Modul ist vorhanden. Die Installation mit der Raumfeld-App ist unkompliziert. Bluetooth wird per Dongle ermöglicht. 

Exklusivität, Extravaganz und akustische Stärke verdichten sich zu einem eindrucksvollen Gesamtpaket

Stereo/Streaming-Systeme Oberklasse
Test 26. Februar 2019

Test: Carsten Rampacher
Datum: 26. Februar 2019

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