TEST: Motorola Moto G200 5G - Allrounder mit Gaming-Qualitäten?
Das Motorola Moto G200 5G ist das Nachfolger-Modell vom G100, bei dem der Fokus auf dem Multimedia-Einsatz liegt, denn durch die Software „Motorola Ready“ ist ein flotter Einsatz auf größeren Bildschirmen schnell erledigt – eigentlich. Doch dazu später mehr. Das Moto G200 5G ist ein robuster Vertreter, der nicht gerade zur Kategorie Leichtgewicht gehört. Eine optimale Verarbeitungsqualität hat er dennoch nicht, es fehlt z.B. auch eine IPX-Zertifizierung. Ein optischer Makel ist sicherlich der stark hervorragende Kamerablock. Positiv ist dafür der großflächige Bildschirm, der nur durch eine integrierte Frontkamera unterbrochen wird. Alle Umrandungen sind zudem schmal gehalten.
Motorola moto G200 5G
Der Bildschirm ist ein 6,8 Zoll großes LC-Display im 20:9-Format mit einer Auflösung von 1.080 x 2.460 Pixel. Der Verzicht auf die OLED-Technologie ist leider sofort erkennbar, denn die Darstellung fällt recht blass aus. Da auch die Helligkeit und die Schärfe für die Preisklasse von ca. 450 Euro unterdurchschnittlich ist, muss man die Qualität insgesamt als etwas enttäuschend bewerten. Auf der anderen Seite schafft die Bildwiederholrate bis zu 144 Hertz – mehr leisten auch aktuelle Referenzgeräte nicht.
Das Motorola Moto G200 5G ist in zwei Farbvarianten Glacier Green (helles Grün) und Stellar Blue (dunkles Blau) erhältlich.
Triple-Kamera
Erwartungsgemäß ist eine Triple-Kamera verbaut. Die Hauptkamera hat beeindruckende 108 Megapixel und wird von einer 13 MP-Ultraweitwinkellinse sowie einem 2 MP-Tiefensensor (2 MP) für Portraitaufnahmen unterstützt. Beim Praxistest stechen die Tageslicht- und Portraitsaufnahmen positiv hervor. Alles ist knackig scharf und der Bokeh-Effekt absolut sehenswert. Bei Kneipenlicht gerät der Knipser leider schnell ins Schlingern und der Blitz ist im Dunklen klar überfordert. Beim Zoomen fällt zudem auf, dass die Qualität sehr schnell abfällt.
Die Frontkamera hat 16 Megapixel auf dem Kasten und unterstützt ebenfalls effektvolle Portraitaufnahmen, die sehr scharf archiviert werden. Videos haben eine maximale Auflösung von 3840 x 2160 Pixel. Insgesamt spielt sich hier alles auf Oberklasse-Niveau ab.
Foto 1
Foto 2
Makro-Aufnahme
Kelleraufnahme
Das Ausstattungspaket lässt sich schnell zusammenfassen: Alle Standards werden abgedeckt. Einzige Besonderheit: Dual-Aufnahmen. Unschön: Der Freistellungsmodus hat massive Probleme, wenn der Hintergrund unruhig ist.
Gut: Das Angebot an Datenschnittstellen ist komplett und auf dem neuesten Stand, eine Klinkenbuchse für kabelgebundene Kopfhörer fehlt allerdings. Der interne Speicher ist mit 128 GB zwar üppig aufgestellt, er lässt sich aber nicht mit einer microSD-Speicherkarte erweitern.
Die PC-Connection für die Plattform "Ready for“ sorgt erneut für ein gewisses Alleinstellungsmerkmal. Bevor der Nutzer allerdings die Inhalte auf größere Bildschirme übertragen kann, muss Geld investiert werde, denn die Docking-Station und das Kabel für die Plattform gehören nicht zum Lieferumfang – das ist den preisintensiveren Modellen vorenthalten.
Rückseite
Die bewährte Dreifaltigkeit zum Entsperren des Smartphones wurde vom Hersteller sehr gut umgesetzt, denn sowohl der Fingerkuppen-Scanner als auch die Gesichtserkennung lassen sich schnell einrichten und arbeiten sehr präzise und flott.
Auf größere Bedienungsfinessen wird zwar verzichtet, doch mit den gängigen Android-Pfaden lässt sich das G200 wunderbar bedienen und individuell personalisieren.
Der bewährte Qualcomm Snapdragon 888 plus 8 GB Arbeitsspeicher sorgen zwar nicht für eine Referenz-Benchmark, doch für genügend Power, um in allen Lagen der täglichen Arbeitsroutinen zu überzeugen. Die Performance ist zudem eindeutig besser als beim Vorgängermodell G100. Während der Testphase traten keinerlei Schwächen oder Wartezeiten auf.
Screenshot
Noch besser ist es um die Akkuleistung bestellt. Der Akku des Motorola Moto G200 5G fasst 5.000 Milliamperestunden und sorgt locker für fünf Tage Rufbereitschaft, selbst wenn die Nutzungsintensität nicht immer moderat bleibt. Unter Dauerstress knackt das moto G200 zudem souverän die 10-Stunde-Marke und dank des 33 Watt Netzteils gelingt obendrein ein blitzschnelles Aufladen – eine rundum gelungene Vorstellung.
Beim Sound müssen sich die Nutzer mit einem Mono-Speaker begnügen, der unterhalb des Displays platziert ist. Der Klang ist bei hoher Lautstärke nicht 100% stabil und optimal ausbalanciert. Insgesamt ist der Sound aber noch zufriedenstellend – und es gibt sogar ein kleines Bassfundament. Bei der Sprachübertragung treten in beide Senderichtungen keinerlei Probleme auf.
Motorola moto G200 5G
Fazit
Der Hersteller hat beim G100-Nachfolger-Modell vieles richtig gemacht. Das betrifft in erster Linie der Punkt Performance, was für Gamer sehr bedeutend ist. Schwachpunkt bleibt aber das Display. Die Bildwiederholrate von 144 Hertz ist zwar beeindruckend, doch der Effekt verpufft leider angesichts der LC-Technologie und der mangelnden Helligkeit. Für Käufer unschön ist ferner das fehlende "Ready for"-Kabel, doch dafür ist der UVP entsprechend günstiger. Somit empfiehlt sich das G200 für alle Multimedia-Fans, die ihre Inhalte gerne auf größere Displays übertragen wollen.
Multimedia-Spezialist mit Display-Schwächen

06.03.2022
Test: Ulf Schneider
Bilder: Ulf Schneider
Datum: 06.03.2022
Tags: Motorola • Smartphone