TEST: Cambridge Audio Vollverstärker AXA35 - sehr empfehlenswert für qualitätsbewusste Stereo-Einsteiger?

Der Vollstärker AXA35 aus dem Hause Cambridge Audio offeriert für 349 EUR einen leistungsstarken Einstieg in die Vollverstärkerklasse. Noch günstiger ist der AXA25, der weniger Power mitbringt. Der Vollverstärker verfügt über einen Moving Magnet (MM) Phono-Vorverstärker, sodass auch Vinyl-Fans auf ihre Kosten kommen. Der schlanke Vollverstärker ist ausschließlich in dem typischen "Cambridge Audio"-Grau erhältlich. 

Der AXA35 verfügt über 2 x 35 Watt Leistung, was für normale Schallwander mit dem zum AXA35 passenden Niveau auf jeden Fall ausreichen sollte. Der Cambridge Audio Vollstärker setzt auf die klassische Wiedergabe mittels Tuner, CD-Player oder Plattenspieler. Einen Netzwerkanschluss, ein WLAN Modul oder Bluetootzh sucht man beim AXA35 vergebens. Natürlich kann man einen externen Streamer über Stereo-Cinch anschließen, wenn man das möchte, oder sich ein Bluetooth-Dongle kaufen, das ebenfalls über einen freien Cinch-Eingang verbunden werden kann. 

Mit seinen 83 mm Höhe, 430 mm Breite und 335 mm Tiefe passt der AXA35 auch in jedes Phonorack problemlos. Das Gewicht liegt bei 5,6 kg. 

Lautstärkeregler an der Frontplatte

An der Front des Cambridge Verstärkers befindet sich eine silberfarbene Platte, die aus Kunststoff gefertigt ist. Darin eingebettet ist der Regler für die Lautstärke. Dieser ist ebenfalls aus Kunststoff hergestellt und besitzt eine spürbare Rasterung. Links neben dem Lautstärkeregler befindet sich die Menü-Taste. Durch Drücken dieser Taste erscheinen im Punktmatrix-Display die Parameter Treble, Bass und Balance, auf die der Nutzer Einfluss nehmen kann.

Display und Bedienelemente

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Wie eingangs erwähnt, befindet sich mittig an der Frontplatte des Vollverstärkers ein befriedigend auflösendes Display, das über den gewählten Eingang oder auch die Lautstärke informiert. Das Display ist gut ablesbar und für diese Preisklasse ausreichend. Unter dem Display befindet sich die Taster für die verschiedenen Eingänge des AXA 35. Die Taster sind sehr sauber in die Frontplatte integriert und weisen einen guten Druckpunkt auf. Auf der linken Seite des AXA sind noch ein Ein-/Aus Taster sowie ein Kopfhöreranschluss sowie ein 3,5 mm Aux-Eingang untergebracht.

Weitere Bedienelemente und Anschlüsse an der Frontplatte

Die im Lieferumfang enthaltene Fernbedienung 

Um den AXA35 auch aus der Ferne zu bedienen, liegt im Lieferumfang eine Systemfernbedienung bei. Diese ist aus schwarzem Kunststoff gefertigt und weist auf der Oberseite ein mattes Kunststoff-Finish auf. Sie überzeugt durch einen guten Tastendruckpunkt. Eine Beleuchtung besitzt die Fernbedienung allerdings nicht. Dafür fungiert sie als Systemfernbedienung, das heißt, auch andere Cambridge Audio Komponenten wie z.B. CD-Player & Co. können darüber gesteuert werden.

Die Rückseite des AXA35

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Nachdem wir uns die Front etwas genauer angesehen haben, möchten wir uns nun der Rückseite des Cambridge Verstärker widmen. Mittig auf der Rückseite des AXA35 befinden sich die Schraub-Lautsprecheranschlüsse. Gleich neben den Lautsprecheranschlüssen ist noch ein USB-Eingang vorhanden.

Lautsprecheranschlüsse im Detail

Zahlreiche analoge Cinch-Eingänge bietet die Rückseite des AXA35

Auf der linken Seite des Gerätes sind die analogen Eingänge untergebracht. Der Phono-Eingang besitzt zudem einen Moving-Magnet-Phono-Vorverstärker, so das selbst Vinyl Fans auf ihre Kosten kommen. Die Anschlüsse zeigen sich sehr solide und sitzen angenehm fest, was nicht immer selbstverständlich ist.

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Innenleben des Integrated Amplifier

Entfernt man den Gehäusedeckel des Vollverstärkers, wird der Blick auf das Innenleben freigelegt. Auch hier haben sich die Britischen Ingenieure Gedanken gemacht, auch wenn der AXA in China gebaut wird. Sofort fällt der Blick auf den üppig dimensionierten Ringkerntrafo, schon fast eine kleine Sensation für einen so preiswerten Stereo-Vollverstärker.

Sauberes Platinenlayout

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Üppig dimensionierter Ringkerntrafo

Insgesamt präsentiert sich der AXA35 als klassischer Stereo-Vollverstärker, der sich an den Liebhaber analog aufgebauter Modelle richtet, die bezüglich des Funktionsumfangs auf das Wesentliche beschränkt sind. Aufbau und Technik des AXA35 hinterlassen einen sehr guten Eindruck. 

Klang

Wir beginnen unsere Klangtestreihen mit dem sehr gefühlvollen und dennoch explosiven Titel "Frozen" von Within Tempatation. Als Referenzlautsprecher dient uns dabei die uns bekannte Canton Veto 836.2. Der gefühlvolle Gesang der Ausnahmekünstlerin Sharon den Adel zu Beginn des Titels wird mit erstaunlicher Dichte in den Hörraum abgegeben und klingt harmonisch-rund. Klar, dass wir hier keine sensationelle Detailarbeit erwarten können, ziehen wir jedoch den Kaufpreis des AXA35 mit ins Kalkül, so sind wir von der Leistung durchaus angetan. Als der Titel dann Fahrt aufnimmt, wird der Hochtonbereich etwas zu prägnant und wir entschließen uns, eine Absenkung vorzunehmen. Anschließend erscheint das Ergebnis deutlich runder und stimmiger. Das Klavier, das Sharon begleitet, wird als natürlich wahrgenommen. 

Weiter geht es mit dem Titel "Dead and Gone" von T.I. feat. Justin Timberlake. Der AXA35 kann sofort ab Beginn des Titel punkten. Die Rap-Passage wird sehr kraftvoll präsentiert, die feinen Nuancen des Klaviers kommen gut heraus. Auch der Kickbass wird für diese Preisklasse hervorragend dargeboten und hat den nötigen Punch. Nur Justin Timberlakes Stimme ist bei gehobenem Pegel als etwas zu spitz zu bezeichnen. 

Nun möchten wir wissen, kann der dennoch sehr preisgünstige Vollverstärker uns auch bei klassischer Musik überzeugen. Wir starten die Wiedergabe von "Der Frühling" (1. Allegro) aus den Vier Jahreszeiten von Antonio Vivaldi. Die Streicher erklingen aus unseren Ventos sehr lebendig und werden in den langsameren Passagen dennoch fein abgezeichnet - hier sind wir erstaunt, denn mit komplexer klassischer Musik kommen preiswerte Stereoverstärker oftmals nicht unbedingt gut zurecht. Der AXA35 packt alles auch noch in eine glaubwürdige Räumlichkeit. Die vorderen musikalischen Ebenen sind prima auseinander differenziert. Erst bei kleineren Einzelheiten im Hintergrund offenbart der AXA35 seine Preisklasse. Hier nimmt die Detaillierung dann doch ab. 

Als nächste Titel haben wir uns für den Eric Prydz Remix von "Miracles" von den Pet Shop Boys entschieden. Der sehr kraftvolle und basslastige Titel wird vom Cambridge Audio AXA35 sehr gut dargeboten, auch wenn wir nicht Maximalpegel fahren können - davor nimmt die Harmonie merklich ab, und es mischen sich störende Verzerrungen ins Klangbild. 2 x 35 Watt sind eben doch nicht extrem viel, sodass wir empfehlen würden, den AXA35 idealerweise in Räumen mit gut 10 bis gut 20 Quadratmetern zu betreiben. Bei moderaten bis erhöhten Pegeln ist die Basskraft allerdings ohne Zweifel löblich. Die Gesangseinlagen erklingen erneut natürlich, und ein breites Bühnenbild kann im Hörraum ebenfalls vermittelt werden. Schwächen zeigen sich erst wieder in den hinteren akustischen Ebenen, hier nimmt doe Plastizität dann hörbar ab. 

Nun möchten wir den Vollverstärker mit britischen Genen noch stärker herausfordern und lassen uns den Goldfrapp-Remix von Tiestos "Rocket" wiedergeben. Bei Pegeln, die schon deutlich über der viel zitierten Zimmerlautstärke liegen, serviert uns der AXA35 den sehr vehementen Bass mit ordentlichem Nachdruck. Erst, wenn wir weiter am Lautstärkeregler drehen, überfordern wir den preiswerten Vollverstärker. Er schafft es dann nicht mehr, einzelne klangliche Elemente klar voneinander zu trennen. Auch nimmt die Präzision bei der Darstellung des schnellen Rhythmus spürbar ab. Klar sollte einem daher sein, dass ein Stereoverstärker dieser Preisliga ein toller Begleiter für den Alltagsbetrieb ist, dem man Pegel-Orgien aber nicht zumuten kann. Ansonsten weiß der AXA35 zu gefallen und stellt den Synthesizer und die ganzen elektronischen Effekte prima dar. Die gebotene Transparenz geht vollkommen in Ordnung, und die gesamte Räumlichkeit gefällt uns. 

Konkurrenzvergleich

Cambridge Audio AXA25: Der kleinere Bruder hat 10 Watt weniger pro Kanal, konnte im damaligen Test aber durchaus überzeugen. Für die niedrigen Kaufpreise sind beide Cambridge Audio Vollverstärker hinsichtlich der Pegelfestigkeit ordentlich aufgestellt, wer einen mittelgroßen Hörraum hat, ist mit dem AXA35 noch etwas besser aufgestellt. 

Advance Acoustic X-i50BT: Dank günstiger Marktpreise kann man den laut unverbindlicher Preisempfehlung 399 EUR kostenden Stereoverstärker schon ab rund 310 EUR bekommen. dafür gibt es einen anstänsigen Aufbau und eine gute Ausstattung inklusive Bluetooth, was die Flexibilität erhöht. Akustisch agiert der Franzose kräftig und mit guter Räumlichkeit.

Fazit

Der Cambridge Audio AXA35 ermöglicht für knapp 350 EUR einen niveauvollen Einstieg in die Stereo-Welt und verfügt zudem über einen Moving-Magnet-Phono-Vorverstärker, sodass auch Vinyl-Fans auf ihre Kosten kommen. Die zweimal 35 Watt an Systemleistung reichen aus, um einen Raum bis gut 20 Quadratmeter vernünftig zu beschallen. Die Verarbeitung des Vollverstärkers dürfen wir als gelungen bezeichnen. Die Bedienelemente an der Frontplatte sind sehr sauber einpasst und weisen einen guten Druckpunkt auf. Das Punktmatrix-Display an der Front informiert in ordentlicher Art und Weise über die Lautstärke oder auch den ausgewählten Eingang. Entfernt man den Gehäusedeckel wird der Blick auf das sehr gut aufgebaute Innenleben frei, gerade in Anbetracht der Preisklasse. Klanglich ist der AXA35 sehr ausgewogen abgestimmt, enorm hohe Pegel sind nicht seine Sache - in Anbetracht der Preisklasse kann man aber auch hier keine nachdrückliche Kritik üben. Richtig gut gefallen unsn Räumlichkeit und auch die Lebendigkeit. 

Sehr gut verarbeiteter klassischer Stereo-Vollverstärker mit einer räumlichen und lebendigen Akustik

Stereo-Verstärker bis 500 EUR
Test 16. April 2021

 

 

Test und Bilder: Sven Wunderlich
Datum: 16. April 2021

 

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