Doppeltest: Cambridge Audio Vollverstärker AXA25 und CD-Player AXC25 - Top-Qualität in der HiFi-Einstiegsklasse?

In einem kleinen Special haben wir bereits über die neuen Einstiegs-HiFi-Komponenten von Cambridge Audio geschrieben - nun sind der Vollverstärker AXA-25 und der CD-Spieler AXC25 zum Doppeltest bei uns im Testraum erschienen. Der klassische Stereoverstärker AXA25 ohne "neumodischen Schnickschnack" wie optische/koaxiale Digitaleingänge, Bluetooth oder USB-Schnittstelle kostet 249 EUR, der ebenfalls klassische CD-Player ohne digitale Ausgänge liegt bei ebenfalls 249 EUR, sodass wir insgesamt bei knapp 500 EUR für die Kombination liegen.

AXA25 von hinten

AXC-25 von hinten

Der AXA25 bietet mit vier Cinch-Eingängen auf der Rückseite sowie einem AUX-Eingang auf der Vorderseite konventionelle Anschlussmöglichkeiten in ausreichender Form. Mit einer Leistung von 25 Watt (bei 8 Ohm)pro Kanal bietet der AXA25 zudem ausreichend Leistung für die meisten Kompaktlautsprecher. Wie unsere Testreihen zeigen, kann der AXA25 aber auch Standlautsprecher antreiben.  Eine Fernbedienung befindet sich nicht im Lieferumfang.

Fernbedienung des CD-Players

Was gibt es zum CD-Player zu sagen? Er unterstützt Gapless Playback, sodass auch Live-Aufnahmen ohne störende Unterbrechungen wiedergegeben werden. Die Bedienung erfolgt intuitiv über die mitgelieferte Fernbedienung, wobei alle wichtigen Informationen auf dem Display am CD-Player angezeigt werden. Hochwertige D/A-Wandler im Inneren sorgen für einen verlustfreien Klang am analogen Ausgang.

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Klassisches Stereoverstärker-Design

Lautstärkedrehregler in der Mitte

Gutes Finish im Detail

Balance-Regler und Eingangswahlschalter

 

Bass- und Höhen-Regler

Lautsprecherkabel-Anschlüsse

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Cinch-Sektion

Die Verarbeitung beider Komponenten ist ausgezeichnet. Das Mittelgrau der Frontblenden wirkt sehr attraktiv und zudem zeitlos. Die Optik ist aufgeräumt: Beim AXA25 befindet sich der große, recht ordentlich geführte, aber nicht gerasterte Lautstärkedrehregler zentral in der Mitte. Links daneben sind Bass- und Höhenregler, rechts daneben Balance-Regler sowie der Eingangswahlschalter für die vier analogen Cinch-Eingänge. 

Eleganter CD-Spieler

CD-Lade

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Bedienelemente 

Display

Analoger Audioausgang

Logo und Standby-Knopf links

Der CD-Player weist zentriert die Laufwerkslade auf, darunter befinde sich das ordentlich auflösende Display. Links ist der Standby-/On-Knopf, während rechts die Auswurftaste, die Play-/Pause-Taste sowie die Bedienelemente fürt Stopp sowie Titelsprung nach vorn und hinten untergebracht sind. Beim CD-Spieler liegt eine recht einfache Fernbedienung bei, die allerdings ziemlich viele Tasten inklusive einer 10er-Tastatur aufweist. Die Laufwerkslade lässt sich ein paar Sekunden Zeit, bis sie nach Drücken der "Open" Taste herausfährt. Beim Einlesevorgang ist das Laufwerk zu hören, wenn man sich direkt vor dem Player befindet, das Einlesen selbst geht auch bei älteren CDs ohne Probleme vonstatten. Drückt man dann "Play", nachdem die CD geladen ist, beginnt die Wiedergabe umgehend. Im Betrieb ist das Laufwerk kaum hörbar. 

AXC25 innen komplett

Laufwerk

Platinenlayout Netzteil

DAC-Platine

AXA25 innen komplett

Netzteil-Sektion

Kühlkörper

Elkos

Übersichtliches Platinenlayout

Im Inneren beider Devices wird schnell klar, dass es sich um Geräte der Einstiegs-Liga handelt. Opulent aufgebaute Platinen in größerer Anzahl sucht man vergeblich, der größte Teil der relativ flachen Gehäuse steht sozusagen leer. Bei einer Wohnung würde man hier von einer "kargen Möblierung" sprechen. 

Klang

Nun haben wir die Cambridge Audio Komponenten an einer preisgünstigen, aber exzellenten Kompaktbox (Nubert nuBox 325 Jubilee) und an einer eigentlich absolut unpassenden Oberklasse-Box (Canton Reference 5 K) getestet, und höre da: Selbst an der pro Stück 3500 EUR kostenden Reference 5 K klingt die Cambridge Audio-Kombination ordentlich. 

Wir starten verhalten, mit "L'Attesa" von Andrea Bocelli. Hier erzeugt der kleine Verstärker einen richtig kräftigen, angenehmen Klang mit solider Stimmwiedergabe. Klar, man darf keine Referenzwerte bei Durchhörbarkeit und dem Herausmodellieren vokaler Konturen erwarten, aber für knapp 250 EUR ist das Leistungsvermögen des Verstärkers richtig gut. Der CD-Player, der für die digital-/analoge Wandlung zuständig ist, erledigt seinen Job ebenfalls ausgezeichnet, das Auflösungsvermögen ist prima. Dass die Strahlkraft der Stimme bei sehr hohem Pegel etwas abnimmt, sei dem AXA25 aufgrund der Preisklasse verziehen. 

bei Ludwig Van Beethovens legendärer 5. Symphonie - Allegro Con Brio" - schlagen sich die britischen HiFi-Komponenten besser als erwartet. Die großen dynamischen Sprünge werden sehr gut erfasst, das virtuose Spiel der Wiener Philharmoniker unter Carlos Klaiber kommt prima zum Ausdruck. Für die Preisklasse gibt es auch am Auflösungsvermögen nicht auszusetzen. Natürlich - das ist der HiFi-Einstieg, gerade bei anspruchsvoller Klassik merkt man dies schon. Aber wer ab und zu gern Klassik hört, und dies entspannt tun möchte, kann getrost zu unseren Test-Komponenten greifen.

Beim 80er Jahre Klassiker "Cold Days, Hot Nights" von Moti Special legt sich das Cambridge-Gespann wieder richtig "ins Zeug". Durch die angenehme, runde Auslegung kommt das störende Metallische im oberen Mitteltonbereich, das die Aufnahme qualitativ abwertet, nicht zu schwer zum Tragen. Die Stimme, aber auch das ist zu einem großen Teil der Aufnahme geschuldet, steht etwas zu weit hinten und wird daher als nicht so intensiv und fokussiert wahrgenommen. Nichts zu kritisieren gibt es am druckvollen Bass: An Leistung mangelt es den Endstufen des AXA25 nicht, auch wenn 25 Watt pro Kanal spontan eher ärmlich anmuten. Bei hochwertigen Komponenten sind solche Leistungswerte höchstens im reinen Class A-Betrieb an der Tagesordnung.

Weiter geht es, nun wird es heftig: "The Heart Of Everything" von Within Temptation steht an. Hier schaffen die Cambridge Audio-Einstiegskomponenten eine gute Atmosphäre, die auch wesentlich vom erneut kraftvoll in Erscheinung tretenden Bassbereich getragen wird. Oben herum könnte noch etwas mehr Durchzeichnung vorhanden sein - ein Tribut an die doch recht einfache Technik, die in den Komponenten verbaut ist. Gut gefällt uns, dass die Stimme durchaus fokussiert wird bei diesem Klangbeispiel, und die Instrumente gruppieren sich akkurat darum herum. Mit der Härte und Kraft des Songs haben die Cambridge-Komponenten keinerlei Probleme, der Bass weicht auch bei hoher Lautstärke nur minimal auf.  

Es folgt das Tiesto-Remix des Goldfrapp-Titels "Rocket", entnommen der "RMX - Superstars remixed by Superstars" - CD. Und hier ziehen die Cambridge Audio-Devices eine große Show ab. Schon direkt zu Beginn ist der Bassbereich ziemlich massiv, später kommt noch eine von der Frequenz her tiefere Bass-Komponente hinzu. Diesen Aufbau, ergänzt durch zahlreiche elektronische Effekte und dynamische Wechsel, managt das Cambridge-System souverän. Überhaupt, so gut wie hier gefielen uns die Komponenten bislang noch nicht. Niemand würde hier, wenn entsprechend hochwertige Boxen das Set-Up ergänzen, auf die Idee kommen, es agiert ein Verstärker für nicht einmal 250 EUR. Hier können wir nur den Hut ziehen. Auch die Stimme wird trotz des energiegeladenen Basses nicht vergessen und kommt mit guter Struktur heraus. 

Wir bleiben beim RMX-Album, nun darf Goldfrapp remixen, und zwar "Halo" von Depeche Mode. Wieder sind es Basskraft und Tiefgang, die eindrucksvoll beweisen, dass 25 Watt Leistung pro Kanal wohl eine sehr konservative Angabe zu den Fähigkeiten des AXA25 ist. Auch Räumlichkeit und Volumen sind sehr gut, was die Auflösung im Hochtonbereich angeht: Hier merkt der erfahrene Hörer dann doch die günstige Preisklasse. 

Nun lauschen wir Eurodance aus den 90er Jahren: "Kick Da Disco Nation" von Disco Nation ist für den bassstarken AXA25 keine Herausforderung. Er schiebt mit Nachdruck an, und selbst bei den edlen, im Bassbereich sehr hoch belastbaren Canton Reference 5 K gibt es keinerlei Berührungsängste. Gut, das liegt auch am ordentlichen Wirkungsgrad der hessischen Referenz-Schallwandler, aber die kräftigen Endstufen des AXA25 tun auch ihren Teil dazu. Was Pegelfestigkeit und Bassgewalt angeht, kann hier mancher Vollverstärker für 400 EUR gegen den AXA25 einpacken. Das beweist auch "Raumpatrouille" von Kosmonova, wieder packt der AXA25 im Bassbereich schon fast brutal zu.  Und bei solchen Tracks fällt kaum auf, dass bezüglich des Auflösungsvermögens am ehesten erkennbar ist, dass die Cambridge-Komponenten eher günstigen Preisklassen zuzuordnen sind. 

Fazit

Cambridge Audio liefert mit dem Vollverstärker AXA25 und dem CD-Player AXC25 eine preiswerte, aber akustisch und qualitativ überzeugende Möglichkeit, preiswert in die HiFi-Welt einzusteigen. Klar, die Ausstattung gerade beim AXA25 minimalistisch, heute im Trend liegende Merkmale wie Bluetooth, einen USB-Anschluss oder überhaupt digitale Eingänge sucht man vergeblich. Der CD-Spieler verfügt auch nur über analoge Ausgänge, da kann man froh sein, dass der eingebaute D/A-Konverter eine tadellose Qualität fürs investierte Geld mitbringt. Wer optisch elegante, tadellos verarbeitete HiFi-Bausteine im klassischen 43 cm Rastermaß zum günstigen Preis sucht, kann hier ohne Bedenken zugreifen. 

Klassische, gut verarbeitete britische HiFi-Komponenten mit angenehmer, kräftiger Akustik und sehr gutem Preis-/Leistungsverhältnis

Vollverstärker-/CD-Player Einstiegsklasse
Test 19. Juli 2019

Test: Carsten Rampacher
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 19. Juli 2019

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