TEST: Asus Zenfone 6 - Top Ausstattung und technische Finessen zum fairen Preis?

Das Smartphone mit dem gewissen Extra. Dank Power-Akku und drehbarer Frontkamera könnte sich dieser Fernöstler als pfiffiges Schnäppchen entpuppen. Durch innovative Kniffe und Finessen versucht Asus Alleinstellungsmerkmale zu schaffen, um sich klar von den anderen asiatischen Smartphone-Herstellern abzuheben.

Asus Zenfone 6 Rückseite

Nanu, keinerlei Aussparung im Display? Das Asus Zenfone 6 bietet zwar einen insgesamt recht unauffälligen Formfaktor, doch dafür eine Frontseite ohne jegliche Unterbrechung. Der Trick: Die einzige Kamera klappt bei Nutzung von der Rückseite nach vorne – clever. Doch dazu später mehr.

Das Display ist kein Edge-Display, der Touchscreen von wird von einem dünnen Rahmen eingegrenzt, auch so schafft man viel Bildschirmfläche. Abseits des Displays weist der Funker ein paar kleinere Schwächen auf: Zum einen ragt die Kamera rückseitig stark hervor, zum anderen gibt es keine IPX-Zertifizierung, was wohl an der schwenkbaren Kamera liegt. Unter dem Strich macht das Zenfone aber einen sehr robusten Eindruck und die Rückseite ist durch Gorilla Glas 3 geschützt ist.

Zurück zum Display: Dieses misst 6,4 Zoll im 19,5:9-Format und wird durch modernes Gorilla Glas 6 geschützt. Es handelt sich um einen IPS-Touchscreen mit Full-HD-Plus-Auflösung (1.080 x 2.340 Pixel). Qualitativ ist man jetzt nicht unbedingt auf Referenz-Level, doch bezüglich Farbsättigung, Helligkeit oder Schärfe kann das Display mit aktuellen Geräten mithalten – Schulnote 2.

"Flip Camera"

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Einer für vieles: Die durch einen Schrittmotor schwenkbare Kamera kann aus allen möglichen Winkeln Fotos knipsen. Es gibt daher keine wirklichen qualitativen Unterschiede , unabhängig davon, ob Landschaftsaufnahmen oder Selfies gemacht werden. Technisch bietet der Knipser eine 48-Megapixel-Hauptkamera (Sony IMX586-Sensor), die in der Standardeinstellung aber nur mit 12 Megapixel auf Fotojagd geht. Der Nutzer kann dabei einen zweifachen optischen Zoom sowie eine zweite Weitwinkel-Kamera mit 13 Megapixel nutzen. Aus Platzgründen ist aber kein optischer Bildstabilisator vorhanden und die Weitwinkel-Kamera muss ohne Autofokus auskommen.

Nach vorne geklappt

Innovativ und richtig cool ist dafür aber die automatische 180-Grad-Fahrt bei Panorama-Fotos oder Videos, die sich auf höchstem Niveau in 4K mit bis zu 60 fps archivieren lassen. Auf diese Weise lassen sich coole Effekte und saubere Widescreen-Aufnahmen problemlos einfangen. Ebenfalls clever: Es ist ein extra Beschleunigungssensor verbaut, der sofort reagiert sobald das Gerät fällt, sodass die Kamera automatisch schnell zuklappt.

Aufnahme bei Tageslicht

Panorama

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Weitwinkel-Aufnahme

Mit Blitz

Und wie ist es um die Qualität bestellt? Bei Tageslicht spielt sich alles auf sehr hohem Niveau ab und Selfies werden automatisch verschönert. Sobald aber Schwachlicht einsetzt, kämpft die Kamera merklich bei der sauberen Ausleuchtung. Unter dem Strich kann der Koreaner daher nicht mit der Referenzklasse mithalten, sammelt aber Bonuspunkte durch seine Finessen.

Im Bereich Datenschnittstellen ist das Angebot reichhaltig und erstklassig: WLAN 802.11-ac, NFC, Bluetooth 5.0 und LTE mit 1.200 Mbit pro Sekunde. Schön zudem, dass der gute alte 3,5-mm-Klinkenanschluss vorhanden ist

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Im puncto Speicherplatz hat der Käufer die Wahl zwischen 64 GByte, 128 GByte und 256 GByte Speicher, plus microSD-Karten Erweiterung, ohne das auf eine 4G-Dual-SIM-Funktionalität verzichtet werden muss.

Android 9 Pie

App Drawer

So soll es sein: Als Betriebssystem ist das aktuelle Android 9 Pie installiert und der Hersteller verspricht sogar, dass ein Upgrade auf "Q" oder "R" ebenfalls möglich sein wird. Das liegt auch daran, dass sich die Benutzeroberfläche kaum vom Standard-Android unterscheidet – das erleichtert die Software-Unterstützung. Übrigens: Auch der "Dark Mode" bei der Menü- und App-Darstellung wird nach Bedarf unterstützt.

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Da die Kamera um 180 Grad schwenkbar ist, lässt sich diese auch für eine Gesichtsentsperrung nutzen. Das funktioniert sogar sehr zuverlässig, hat aber einen kleinen Haken: Da die Mechanik etwas Zeit benötigt, dauert der Vorgang etwas länger. Wer es prompt haben möchte, sollte daher besser den rückseitigen Fingerabdrucksensor nutzen. Der wurde ergonomisch klug platziert, arbeitet ebenfalls zuverlässig und ist vor allem sehr flink.

Eine Bedienung via Sprache ist ebenfalls möglich und hier haben die Macher sogar mitgedacht. Der Nutzer kann den Google Assistant oder ähnliche Apps nämlich auch still nutzen, da es möglich ist, dass die Kommunikation auch über die Hörmuschel erfolgt, statt über den Freisprecher – gute Idee. Mit einem Extraknopf lässt sich die Sprachsteuerung bequem aktivieren.

Seitlich

„Snapdragon 855“, dieser Name steht für maximale Power und ist auch im Zenfone 6 Dreh- und Angelpunkt für alle Rechenoperationen. Im Zusammenspiel mit bis zu 12 GByte Arbeitsspeicher und einer satten 2.840 MHz Prozessor-Taktung sollte nichts anbrennen. Tut es auch nicht, denn während der Testphase gab es keinerlei Probleme, selbst bei anspruchsvollerem Multitasking – für ein Smartphone für unter 600 Euro eine beachtliche Leistung.

Das lässt sich auch über die Akkuleistung sagen, denn der Stromspender weist eine Kapazität von 5.000 mAh auf. Dass das keine nackte Zahl ist, zeigt sich im Praxistest. Bei einer moderarten Nutzungsintensität steht erst nach einer Woche die Null. Das Netzteil bekommt also mit einer großen Wahrscheinlichkeit über das Wochenende eine Auszeit. Es sei, denn der Nutzer hat das Verlangen das Smartphone länger als 16 Stunden nonstop zu nutzen, denn das so lange bleibt der Taiwanese lückenlos auf Empfang. Das ist ebenfalls eine Topleistung, die nahezu alle anderen Smartphones in den Schatten stellt.

Dass sich der mächtige Akkublock dank Quick Charge 4 bereits nach rund 1,5 Stunden wieder voll auflädt, rundet das optimale Bild ab. Allerdings: Kabelloses Laden wird nicht unterstützt.

Nicht ganz so spektakulär, aber auch klar überdurchschnittlich ist die Klangqualität. Im Rahmen sind zwei Lautsprecher ober- und unterhalb des Displays verbaut, sodass sich ein ordentliches Stereogefühl ergibt. Klanglich ist ist das Smartphone ausgewogen luftig, breit gefächert und mit einem recht soliden Bassfundament untermauert. Bei Telefonaten herrscht in beide Senderichtungen zudem stets genügend Klarheit.

Fazit

Asus Zenfone 6

Das Asus Zenfone 6 beweist, dass es abseits der bekannten Smartphone-Marken immer wieder Perlen gibt. Für einen Online-Preis von rund 559 Euro bekommt der Käufer einen starken Performer, der vor allem durch seine hervorragende Akkuleistung glänzt. Die 180 Grad-Kamera ist zudem eine technische Finesse, die für ein klein wenig James Bond Feeling sorgt. Für die absolute Spitzenklasse müsste die Kamera bei Dämmerung und schwachem Licht aber deutlich besser aufgestellt sein. Dennoch: Für den Preis ist dieses besondere Smartphone-Exemplar definitiv einen Blick wert.

Asus überzeugt mit sehr gutem Display und technischen Finessen zum fairen Preis

05.01.2020

Test: Ulf Schneider
Datum: 05.01.2020


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