High End 2022: Epos ES14N made by Karl-Heinz Fink - Retro-Box mit grandiosem Klang

Im Jahr 2020 erwarb Karl-Heinz Fink, seines Zeichnens Gründer der detuschen Lautsprecher-Entwicklungsfirma Fink Team, die Marke Epos - die ursprünglich 1983 von Robin Marshall gegründet wurde. Auf der High End steht nun noch heute der erste Lautsprecher - der Epos ES14N - der neuen Generation. Vertrieben werden die Lautsprecher von IDC Klassen. Zum Neustart entwickelte Karl-Heinz Fink und sein Team eine Neuauflage des seinerzeit bekanntesten Epos-Boxenmodells ES-14.

Epos ES-14N in weißer Version

Dabei handelt es sich um einen klassischen Zweiwege-Regallautsprecher mit einem relativ großen Gehäuse und einem speziell darauf abgestimmten Unterbau. Die ES-14N besitzt beinahe das identische Gehäusevolumen wie das ursprüngliche Modell, wurde jedoch komplett neu gestaltet. Das nach dem Bassreflexprinzip arbeitende Gehäuse besteht aus einer doppellagigen MDF-Konstruktion, die mit einem hoch entwickelten Dämpfungsleim zusammengeklebt wird.

Back to the 90ties-Style

Weiterhin gibt es genau berechnete interne Verstrebungen, die störende Gehäuseschwingungen unterdrücken. Die Schallwand ist nach hinten geneigt. In ihr verbaut sind ein 180 mm messender Tief-/Mitteltöner mit einer Membran aus Polypropylen sowie einem Hybrid-Magnetsystem (Ferrit und Neodym). Ergänzt wird das Sortiment durch eine recht große 28 mm Hochtonkalotte.

Chassis

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Hochtöner

Basstreiber

Die Membran des Hochtöners wird aus einer Aluminium-Legierung mit zusätzlicher Keramikbeschichtung gefertigt. Die Schwingspule arbeitet kontruktionsbedingt ohne Ferrofluid-Kühlung. Die optional verfügbaren Standfüße bestehen aus zwei Stahlplatten und vier wie bei den Boxen-Gehäusen verleimten Holzschichten. Lieferbar wird die ES-14 nach jetzigem Stand Ende des dritten/Anfang des vierten Quartals 2022.

Epos in der Vorführung

Die Epos ES14N ist in der Gehäuseausführung Nußbaum gehalten, ebenfalls bereit stehen die Gehäuseausführungen Weiß-Matt und Schwarz-Matt. Klassischer Retro-Style wirkt - die Box hat bereits jetzt einen Kult-Faktor und kostet pro Paar mit Ständer 4.600 EUR, ohne Ständer 3.990 EUR pro Paar. Frequenzen zwischen 40 Hz und 23 kHz (-6dB) beziehungsweise von 33 bis 25 kHz (-10 dB) werden dargestellt. Die Minimal-Impedanz beträgt 4,3 Ohm @ 160 Hz, die durchschnittliche Impedanz 6 Ohm und der Wirkungsgrad wird mit 97 dB (2,83V/1m) angegeben. Die Box wiegt ohne Ständer pro Stück satte 16 kg und ist 491 mm hoch, 250 mm breit und 385 mm tief.

Sehr gelungene Vorführung

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Auf der High End konnten wir die Epos ES-14N bereits hören. Bei Johnny B. Goode von Peter Tosh hat uns der Lautsprecher absolut überrascht - das Faszinierende ist, salopp gesagt, dass der Schallwandler schlichtweg nichts falsch macht. Er trifft so souverän den richtigen Punkt, spielt so komplett und lebendig auf, dass man gar nichts vermisst. Keine größere Box, nicht mehr Grobdynamik, nicht mehr vokale Präsenz. Alles ist vorhanden, stimmig, und doch haftet der ES-14N nie die Tristesse des Gewöhnlichen an.

Kompletter, sauberer Klang

Anlehnung an "Back To The Future"

Dazu ist der Lautsprecher - erneut salopp gesprochen - viel zu gut. Da waren absolute Profis bei der Abstimmung am Start, die eine absolut saubere tonale Balance erzielt haben, und einen Bass, der so vehement auftritt, dass man gar nicht daran denkt, vielleicht doch auf eine große Standbox auszuweichen. Klar, in sehr großen Hörräumen vielleicht, doch im Abhörraum auf der High End, der nun nicht wirklich klein war, wirkte die ES-14N in keinster Weise verloren, sondern spielte entschlossen und mit Punch auf. Auch bei "The King Will Come" von Wishbone Ash konnte sich der Schallwandler sehr gut in Szene setzen und überzeugt mit spontaner, aber nie überzogener Dynamik und einer ausgezeichneten Loslösung der Stimmen von den Chassis. 

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Soulnote A-2 und Soulnote E-2

Soulnote D-2 (oben)

Der größte Teil der Zuspieler

Die Zuspielung übernahm ein Stereo-Vollverstärker vom Typ Soulnote A-2 (2 x 200 Watt/4 Ohm, 2 x 100 Watt/8 Ohm, 400 Watt/Mono-Betrieb), als perfekte Verbindung zum Plattenspieler kam der Soulnote E-2 Phono-EQ zum Einsatz. Ebenfalls im gesamten Setup enthalten war ein Soulnote D-2 DAC, wenn digitale Quellen verwendet wurden. Der DAC hat Eingänge fur AES/EBU, Digital-Koaxial und USB-B. Die Ausgabe des Signals erfolgt über Cinch oder XLR.

Rundherum gelungene Vorführung

Soulnote ist ein japanischer Anbietet und wurde 2004 vom ehemaligen Direktor von Marantz Nippon, Noriega Nakazawa, gegründet. Das Unternehmen ist im mittleren bis deutlich gehobenen Preisklasse angesiedelt und offeriert beispielsweise Vorverstärker sowie Vollverstärker auf Transistorbasis und Phonovorstufen.

Special: Carsten Rampacher
Datum: 22. Mai 2022

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