TEST von der IFA: JBL Outdoor/High Performance Bluetooth-Lautsprecher Xtreme

JBL Xtreme Front

In unseren News hatten wir schon von JBLs neuem Bluetooth-Lautsprecher-Topmodell Xtreme gesprochen, im Rahmen der IFA in Berlin haben wir nun die Gelegenheit, das 299 EUR kostende Device ausgiebig zu testen. Ultra-portabel ist JBLs  spitzwassergeschützte „Bass-Bombe“ nicht, denn  der Xtreme ist in jeder Hinsicht extrem: Über 2 kg wiegend und mit Abmessungen von 126 x 283 x 122 mm versehen, passt er nicht „mal eben“ in die Hosentasche. Optisch wirkt er sehr cool und stylish, wir haben zum Check die royalblaue Variante am Start. Das orange JBL Logo hebt sich wirkungsvoll vom robusten blauen Stoffbezug ab – das sieht richtig gut aus, wenn es auch nur ein kleines Detail ist. Oben sind direkt in den Stoffbezug die Bedienelemente eingelassen: Die Bluetooth-Kopplungstaste, ganz schick als Bluetooth-Symbol,  On/Standby, Connect-Taste zur Kopplung von 2 Xtreme, Lautstärke und Play-/Pause befinden sich im Sortiment. Auch die Tasten selber sind solide ausgeführt. Hinter einem orangenen – Corporate Identity ist hier das Schlagwort – Reißverschluss, sehr clever und optisch cool gelöst, befinden sich die Anschlüsse: 3,5 mm Miniklinke, Anschluss für externe Stromversorgung und 2 x USB zum Aufladen von Smartphones: Entweder maximal 2 x 1 A Ladestrom oder 1 x 2 A Ladestrom sind hier möglich.

JBL Xtreme Seite links

Zwei 63 mm Tieftöner seitlich

Integriert sind zwei für ein solches Device große 63 mm Tieftöner und zwei 35 mm Hochtöner. Ein Frequenzgang von 70 Hz bis 20 kHz schafft der Xtreme. Am Netzteil angeschlossen, bringt der Xtreme satte 2 x 20 Watt Spitzenleistung. Der eingebaute, große Lithium-Ionen-Akku hat eine üppig bemessene Kapazität von 10.000 mAh und ermöglicht bis zu 15 Stunden maximale Laufzeit – natürlich nicht bei voll aufgedrehter Lautstärke. Mit 3A-Ladestrom ist der Xtreme in 3 Stunden wieder voll aufgeladen.  Eingebaut in den leistungsstarken BT-Aktivspeaker ist auch eine Freisprecheinrichtung.  Man kann den Xtreme laut Hersteller sogar unter fließendem Wasser reinigen.

Neben dem Royalblau unseres Samples gibt es den Xtreme auch noch in Schwarz und Rot.

JBL Xtreme 2 Seite rechts

Seite rechts

Bringt der Xtreme die enorme Leistung, die JBL verspricht? Wir machen die „Probe aufs Exempel“. Wir beginnen mit „Dance With Me“ von Felix Jaehn im Remix von Calvo. Und tatsächlich – der Xtreme schafft mit massivem, präzisem Bass gleich unwiderlegbare Argumente für seine Existenz. Er bietet überdies eine sehr gute Räumlichkeit und löst die Stimme von Thallie Ann Seenyen sehr gut von den Chassis. Leichte Kritik gibt es für die in den Mitten leicht zurückgenommenen elektronischen Effekte. Wir fahren fort mit DJ Antoine featuring Storm – Woke Up Like This. Mit hartem, genau den richtigen Punkt treffenden Bass, der überraschend tief nach unten reicht, und wiederum weitläufiger räumlicher Wirkung macht sich der Xtreme hier an die Wiedergabe. Die elektronischen Effekten wirken lebendig, und die Staffelung ist für einen Bluetooth-Lautsprecher tatsächlich akkurat. Dritter Club-Titel ist „Over The Limit“ (Calippo & Fort Arkansas) – der Xtreme ist der „Clubber“ unter den BT-Lautsprechern: Satt, hart, sauber – der Bass liefert auch bei größeren Lautstärken nur Freude. Der Xtreme ist ein Device, mit dem man die Grillparty am See effektiv und dynamisch beschallen kann: Wo bei anderen BT-Lautsprechern mit Akku „Schicht im Schacht“ ist, legt er erst richtig los. Die räumliche Ausbreitung ist ausgezeichnet, überdies bringt er stets Struktur in die akustischen Ebenen und vermischt hier keine Elemente unpassend miteinander.

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JBL Xtreme Bedienelemente oben

Bedienelemente

JBL Xtreme Fuss

Gummierter Fuß

JBL Xtreme Faserverbund

Faserverbund

Schneller wird es bei „Raptor“ von Digital X, aber auch dieses Trance-Stück stellt den Xtreme nicht vor unlösbare Aufgaben. Massiv und gleichzeitig schnell ist er im Bassbereich zur Stelle, holt auch kleinere dynamische Differenzen während des Aufbaus der elektronischen Effekte sauber heraus. Das Treibende, Energiegeladene,  das diesen Track auszeichnet, stellt der Xtreme hervorragend heraus und untermauert seinen Ruf als wohl kleinste Party-Machine der Welt – er ist zwar groß für einen Bluetooth-Lautsprecher, aber klein für eine so leistungsstarke Wiedergabe-Apparatur.

JBL Xtreme Anschluesse offen

Anschlüsse

Der Xtreme kann aber auch anders, wie bei „I Belong To You“ (Eros Ramazzotti&Anastacia). Mit guter Einarbeitung vor allem der Vocals schafft er hier viel Atmosphäre, ganz gleich, ob Eros oder Anastacia: Immer ertönen die Stimmen klar und sogar charismatisch. Von oberflächlicher, monotoner Wiedergabe ist das, was der Xtreme leistet, sehr deutlich entfernt.  Und auch beim Black-Hit „I Like“ von Keri Hilson blamiert sich der JBL-BT-Speaker nicht: Der Bass hat Ausdruckskraft, besonders gut gefällt uns aber, wie substanzreich Keris Stimme ertönt. Der Rhythmus ist jederzeit klar nachvollziehbar, die Trennung der Stimme vom akustischen Rest gelingt tadellos. Der 007-Titelsong „The Living Daylights“ von a-ha begeistert uns auch, weil der Xtreme es einfach versteht, akustische Atmosphäre zu schaffen. Überdies erweist sich die BT-Signalübertragung als sehr stabil. Es kommt weder zu Artefakten noch zu Aussetzern. Obwohl das Quellmaterial hier nicht optimal ist hinsichtlich der Qualität, ist das, was der Xtreme daraus macht, sehr beachtlich: Voluminös und kräftig im Bassbereich, prima in Bezug auf die gesamte Räumlichkeit. „Tomorrow Never Dies“ von Sheryl Crow  liegt dem JBL-Speaker genauso: Loslösung der Stimme Sheryls von der Boombox gelingt sehr gut, der Bassbereich hat sogar regelrecht Machst, ist mit einem enormen Tiefgang und einer jederzeit wahrnehmbaren tieffrequenten Energie versehen – das macht wirklich Freude.

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Fazit

JBL Xtreme links

Der JBL Xtreme setzt mit seinem Produktkonzept Maßstäbe. Er ist nicht zu teuer, dafür extrem flexibel und leistungsstark. Er ist nicht nur spritzwassergeschützt, sehr hochwertig verarbeitet und ausgesprochen stylish, sondern auch überraschend klangstark. Die klanglichen Qualitäten erschöpfen sich dabei keinesfalls in sehr guter Pegelfestigkeit und einem vehementen Bass, sondern auch in einer gleichermaßen angenehmen wie dynamischen Wiedergabe. Er kommt mit vielen Arten von Quellmaterial ausgezeichnet zurecht und erfüllt auch den Job, wirklich zu beschallen und nicht nur zu „beplätschern“.  Sicher gibt es leistungsstarke Konkurrenz, wie dem Boomster von Teufel – doch der ist noch größer und zudem nicht spritzwassergeschützt. Preislich ist der Boomster identisch und auch klanglich richtig toll, aber so flexibel wie der Xtreme ist er nicht.  Wer den Denon HEOS 1 ersteht, wird auch einen richtig guten Lautsprecher kaufen, der zudem in eine ganze HEOS Multroom Audio-Streamingwelt zu integrieren ist. Damit kann der HEOS1 natürlich noch mehr. Nun aber das große „aber“. Für ebenfalls rund 300 EUR (mit Go-Pack für Bluetooth und Akku) schafft der HEOS1 nicht die Pegel und die Räumlichkeit sowie den kraftvollen Bass des JBL Xtreme. Überdies erscheint der JBL auch noch stylisher. Für den mobilen Einsatz empfehlen wir daher auch hier den JBL, wer einen kompakten Streaming-Lautsprecher für WLAN und BT sucht, ist mit dem gut verarbeiteten HEOS1 auch prima bedient. Bilanz für uns: Top-Leistung von JBL, der Xtreme ist derzeit einer der besten Bluetooth-Lautsprecher auf dem reichhaltig bestückten deutschen Markt.

JBLs Xtreme begeistert mit tollem Design und erstklassiger akustischer Performance
preisklassenreferenz
BT-Lautsprecher bis 300 EUR

 

Test: Carsten Rampacher
Fotos/Redaktion: Philipp Kind
Datum: 06.09.2015


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