XXL-TEST: LG OLED48A29LA - sehr gelungener Einstieg in die 4K OLED-Liga mit erstklassigem praktischen Nutzen

Bildqualität - Mission Impossible, "Fallout", Ultra HD Blu-ray

Auf Ultra HD Blu-ray schauen wir uns "Mission Impossible - Fallout" ab Filmbeginn an. Wir starten, und lassen die Jalousien im Testraum zunächst oben. Draußen ist es bewölkt, und wir greifen zum ISF-Modus "Heller Raum" zurück, der uns ausgezeichnet gefällt. Farblich neutral und stimmig, mit gutem bis sehr gutem Detailkontrast und einer augenfreundlichen Gesamtabstimmung können wir hier viele Pluspunkte ausfindig machen. Schon bei dieser Lichtsituation fällt der OLED-typische, tiefe Schwarzwert auf.

Das Bild erscheint natürlich und realistisch, allerdings sind kleine Details im Bildhintergrund nicht so scharf und detailliert wie bei einem C2 oder G2 OLED, die beide über die OLED evo Technologie verfügen. Hell-Dunkel-Wechsel werden schnell pariert. Nun lassen wir die Rolläden herunter und wechseln auf den ISF-Modus "Dunkler Raum". Da dieser wirklich nicht besonders hell ist, sollte man ihn auch nur dann verwenden, wenn man bei Dunkelheit in vollem Umfang einen Film genießen möchte. Realistische Farben, eine angenehme Bildschärfe ohne Ringing, sowie eine saubere Bewegungswiedergabe lassen den A2 auch zu einer Alternative für Anwender werden, die sich anfangs sträuben würden, einen TV dieser Klasse ernsthaft in Betracht zu ziehen.

Mehr Helligkeit, ganz gleich, ob mit heruntergelassenen oder offenen Rolläden, produziert der Modus "Kino" - er ordnet sich zwischen die beiden ISF-Modi ein und erzeugt auch sonst aufgrund der Farbgebung, des Kontrastes und der authentischen Schärfe einen sehr angenehmen Bildeindruck. Am besten, sind die Rollläden unten und es ist dunkel im Raum, gefällt uns der Filmmaker Mode, der die Aufgabe hat, den Inhalt des Films möglichst so zu präsentieren, wie es der Regisseur beabsichtigt hat. TruMotion sollte man allerdings zuschalten, um eine sichtbar bessere Bewegungswiedergabe zu erhalten. Ansonsten wirken Farben sowie Detailkontrast stimmig und facettenreich, das ganze Bild ist homogen und präzise gestaffelt. 

Bildqualität - Kingsman, "The Golden Circle", Ultra HD Blu-ray

Kommen wir zum zweiten Filmbeispiel. Wir schauen uns ab Filmbeginn „Kingsman – The Golden Circle“ (Ultra HD Blu-ray mit HDR10) im HDR-Filmmaker Mode an. Schon das 20th Century Fox-Logo direkt am Anfang sieht gut aus, farblich facettenreich, mit natürlicher Bildschärfe und akkuraten Konturen. Es gibt natürlich eine Einschränkung bezüglich der Bildstabilität, weil es sich um ein 50Hz Panel handelt. Außerordentlich anspruchsvolle Filmliebhaber sind hier aber auch nicht die Zielgruppe, für diese Anwender hat LG andere OLED-Modelle, zum Beispiel aus der C2 und G2 Baureihe, am Start.

Das Bild bietet, OLED-typisch, einen sehr tiefen Schwarzwert und einen breiten Blickwinkel. Der A2 ist bezüglich der Helligkeit nicht so hell wie ein aktueller C2 oder G2, die ja mittlerweile richtig krasse Helligkeitswerte erzielen. Das heißt: HDR-Material bei Tageslicht an einem bewölkten Tag funktioniert insgesamt zwar gut, im Vergleich gerade zu den Modellen C2 und G2, die zudem über LGs OLED evo Technologie verfügen, gehen aber ein paar Details und Kontrast-Nuancen verloren.

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Der A2 in 48 Zoll macht bei komplett dunklem Bild ein sehr schönes Bild. Als Eggsy alias Agent Galahad mit seinem Widersacher in Konflikt gerät, sieht man den Anzug des Kingsman mit der perfekt gebundenen Krawatte in ausgezeichneter Qualität, die Oberfläche des Stoffs ist präzise erkennbar. Auch der Bart seines Kontrahenten wirkt detailliert. Jaguar-SUVs mit Dachgeschützen und Gangstern an Bord sind ebenfalls zu sehen, und hier erfreuen die natürlich scharfen Formen, ohne störende Artefakte, das Auge sogar des anspruchsvolleren Filmfreundes.

Es folgt eine Schlägerei im Spezial-London Taxi der Kingsmen, hier überzeugt der LG A2 mit solider Bewegungsschärfe und einer gut funktionierenden Frame Interpolation im Modus „Filmische Bewegung“. Das Bild erscheint klar aufgebaut, Bewegungsunschärfen sieht man nur in geringem Umfang. Für die Liga, in der der A2 preislich spielt, eine äußerst respektable Leistung. Auch, wie detailreich der teils arg ramponierte Straßenbelag zum Ausdruck kommt, ist lobenswert, und die vorbeifliegenden Häuser Londons werden scharf, sauber, detailreich und nahezu zitterfrei wiedergegeben.

Die berstende Scheibe, die Pistole des Widersachers sowie das Leder der Innenausstattung und die edlen Holz-Akzente im Taxi arbeitet der A2 mit erstaunlicher Sorgfalt heraus. Wir springen nun ins 2. Kapitel vor. Hier sieht man das zerstörte Taxi mit der gesprungenen Heckscheibe und Eggsy, der nun auf dem Fahrersitz Platz nimmt. Die Displays („Drift Mode“) sowie die neuen Bedienelemente für den Supersport-Modus sind klar und präzise durchzeichnet. Der Drehzahlmesser, der Rauch, der von den durchdrehenden Reifen aufsteigt, die Alufelgen des Taxis und auch Details an den Jaguar SUVs der Gegner werden plastisch auf den Bildschirm gebracht.

Auch aus der Vogelperspektive sieht das Bild rundherum überzeugend aus, alle Objekte sind scharf zu erkennen, das Licht der beleuchteten Häuser kommt exakt heraus, kein „Ausbluten“ oder Ähnliches ist festzustellen. Detailliert sind Eingangstüren und einzelne Fassaden der Häuser zu erkennen, wenn sie im Bild gezeigt werden. Das Mündungsfeuer der Dachgeschütze bei den Jaguar SUVs wirkt ebenfalls authentisch. Das Schloss, das als Kingsman-Zentrale fungiert, mit den großen Bildschirmen im Inneren wirkt ebenfalls sehr präzise und scharf, gleichzeitig aber ist das Bild farblich angenehm, homogen und nie unnatürlich überschärft.

Wir würden, bei aller berechtigten Euphorie, nur anraten, HDR-Filme tatsächlich in möglichst dunkler räumlicher Umgebung anzusehen, gerade, wenn die Filme noch zu einem beträchtlichen Teil in der Dunkelheit spielen. Dann ist es wirklich erstaunlich, wie viele Einzelheiten uns der A2 präsentiert. Natürlich, wenn eine kleine Leselampe irgendwo im Wohnzimmer parallel zum Filmgenuss in Betrieb ist, das stört nicht besonders. Aber größere Lichtquellen sollten nicht verwendet werden, sucht man nach dem optimalen möglichen Bild. Reflexionen halten sich dann auch in Grenzen, diese können bei Tageslicht durchaus als störend empfunden werden.

Bildqualität - "London Has Fallen", Blu-ray

Wir setzen fort mit der Blu-ray „London Has Fallen“ und starten zu Beginn des Actionfilms. Hier muss der A2 nun selbst von 1080p auf 4K hochskalieren. Wir verwenden diesmal den Bildmodus „Kino“, der uns bei diesem Quellmaterial in der Vorauswahl sehr gut gefiel. Das Bild erweist sich als angenehm und zugleich als hell genug, sodass man sogar, wenn draußen ein grauer Gewittertag ist, zu dieser Betriebsart greifen kann. Wir sehen am Anfang des Films direkt wieder den erstklassigen Betrachtungswinkel und den sehr guten Schwarzwert – für Filme, das verdeutlicht auch der A2 überzeugend, sind OLED-TVs einfach besonders gut geeignet.

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Auch der beste LCD-basierte TV bekommt so ein makelloses Schwarz schlichtweg nicht hin. Der Film startet in Pakistan, in der Provinz Punchab. Eine Straße aus der Vogelperspektive ist zu sehen, die von einem Auto befahren wird. Schon in dieser kurzen Sequenz erkennen erfahrene Anwender aufgrund der geringeren Schärfe und dem geringeren Maß an Detaillierung im hohen Bildfrequenzbereich, dass es sich nicht um natives 4K Material handelt. Trotzdem sind die Ergebnisse gut, und auch die Zwischenbildberechnung macht erneut einen tadellosen Job. Zu sehen ist zudem ganz leichtes Panelrauschen, wenn man sehr nahe herangeht an den TV, dieses gibt es auch bei nativem 4K Inhalt.

Das Upscaling hingegen erzeugt ein erstaunlich geringes Rauschen, der Alpha 7 Prozessor hinterlässt ohnehin einen starken Eindruck, und auch Anwender mit gewissem Mindestanspruch vermissen absolut nichts. Für den Alltag und auch für die Filmsession am Abend ist der A2 demnach wirklich gut geeignet. Ab und zu tritt Bildruckeln auf, aber nie in richtig störendem Umfang. Wir springen ins 2. Kapitel, London aus der Vogelperspektive. Der Helikopter ist mit einer tadellosen Kantenschärfe versehen, das dreckige Wasser der Themse erscheint realistisch, und die Formen am großen Riesenrad werden akkurat aufbereitet.

Die prächtigen historischen Gebäude im Stadtkern von London stehen auch in Details sehr solide, sodass man auch Einzelheiten im hochfrequenten Bildbereich sehr gut erkennen kann. Farblich setzt der LG auch im Kinomodus auf Ausgewogenheit und Augenfreundlichkeit – die leicht warmen Farbtöne empfinden wir als durchaus passend. Die Bildschärfe wirkt zudem nie überzogen, das Bild erscheint immer natürlich scharf und somit auch nicht synthetisch oder wie aus einem PC-Spiel entnommen.

Die wichtige Runde bei gedämpftem Licht am Besprechungstisch inklusive Regierungs- und Geheimdienstvertretern sowie ranghohen Militärs sieht ebenfalls ausgezeichnet aus. Die Abzeichen an der Kleidung der Militärs werden sehr genau erfasst, und auch die dunklen Anzüge der Akteure grenzen sich klar ab, obwohl insgesamt nur von wenigen gedimmten Lampen Licht ausgeht – das sehr sauber und glaubwürdig auf den Screen gebracht und wiedergegeben wird. Die großen Bildschirme im Raum kommen dank der hohen Bildruhe und dem tadellosen Detailkontrast überzeugend zur Geltung.

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Natürlich ist es kein G2 oder C2 – hier wird ein nochmals höhere Detail- und Gesamtkontrast offeriert. Gerade kleine Hell-/Dunkel-Differenzen kommen noch präziser heraus, und die gesamte Hell-/Dunkel-Dynamik wirkt wegen der höheren gesamten Bildhelligkeit der C2 und G2 OLEDs nochmals überzeugender. Aber, wie schon mehrmals erwähnt: Fürs investierte Geld ist der A2 eine große Empfehlung Wert. Auch Details wie die Wassergläser oder die Mikrofone detailliert der LG OLED ausgezeichnet durch.

Wir springen nun noch ein Kapitel vor und sind erneut in London – die vom Regen nassen Straßen werden in vielen Einzelheiten und mit sehr guter Plastizität wiedergegeben, der Jeep Grand Cherokee und der Jaguar im Fahrzeugkonvoi gibt der A2 auch in vielen Einzelheiten wieder. Auch die Gesichter der Protagonisten, z.B. der kanadische Premierminister mit seiner Begleitung, werden prima präsentiert – so sieht man z.B. bei der Dame, dass sie geschminkt ist beziehungsweise Puder verwendet hat. Die Hautfarben trifft der A2 sauber, hier gibt es keinen Grund zur Beanstandung. Nun wechselt der Bildinhalt wieder – Stau auf einer Themse-Brücke. Minimales Ruckeln, während die Brücke herangezoomt wird, ist hier erkennbar.

Die Autos auf der Brücke wirken nicht enorm scharf, hier hält der A2 doch Respektabstand zu den teureren Serien. Die Uhr des japanischen Premierministers in Großaufnahme hingegen erscheint sehr scharf, zudem plastisch und rundherum authentisch. Das gilt auch für die Oberflächenstruktur de Krawatte. Wir bleiben dabei: es ist für die Preisklasse ein richtig gutes Bild, trotz der Defizite durchs 50Hz Panel, durch den Alpha 7 (anstatt Alpha 9) Bildprozessor – aber für den Alltag und auch für gelegentliche Film-Sessions ist das Gebotene sehr überzeugend und defintiv mehr als ausreichend.

Bildqualität - TV-Tuner, DVB-C

Was kann der TV-Tuner (DVB-C)? Wir raten dringend, auf das Betrachten von SD-Inhalten zu verzichten – selbst im kleinen 48 Zoll-Format und bei größerer Distanz zum TV sieht das nur noch schauderhaft aus. Das liegt keinesfalls am A2, sondern das ist vielmehr eine allgemeine Feststellung. Also schauen wir Öffentlich-Rechtliche Sender in 720p an – hier skaliert der LG OLED-TV das niedriger auflösende Signal in erstaunlich guter Qualität hoch auf die native Bildschirmauflösung, mit authentischer Schärfe, geringem Rauschen und tadelloser Detaillierung.

Auch die Farben wirken natürlich, ganz besonders, wenn man den ISF-Modus für den hellen Raum einsetzt, der insgesamt wenig Anlass zur Kritik gibt. Wir sehen in den Sequenzen z.B. verschiedene Haustiere, wie Katzen und Hunde, und sind beeindruckt, wie gut das Fell, die feuchte Nase des Hundes oder die durchdringenden Augen der Katze präsentiert werden. Es folgt im Rahmen einer Sendungsvorschau ein Überblick über landschaftliche Schönheit in Deutschland, Flüsse, die Umgebung aus der Vogelperspektive, attraktive Wanderwege – all dies setzt der LG A2 überzeugend um, mit sehr geringem Rauschen, einer tadellosen Bildstabilität und mit einer realistischen, sehr gut ausbalancierten Farbwiedergabe.

Selbst kritische Grüntöne modelliert der OLED tadellos heraus, das Grün wirkt immer satt und lebendig, aber nie überspitzt und in Richtung Gelb tendierend. Auch historische Gebäude wie Schlösser oder Burgen kommen überragend zum Ausdruck, wieder einmal punktet der LG mit seiner feinen Detaillierung und dem angenehm homogenen Bildeindruck. Somit ist der LG auch für den klassischen TV-Gebrauch bestens geeignet – da es sich um SDR- und nicht um HDR-Inhalte handelt, ist auch beim Betrachten von Live TV-Sendungen am Tage die gebotene Bildhelligkeit absolut ausreichend.

Klang

Das einfach aufgebaute 20 Watt-Lautsprechersystem stellt eine ordentliche, wenn auch nicht überragende Klangqualität bereit. Gerade bei Verwendung des Kino- oder Musik-DSP-Programms kann man mit den Leistungen jedoch zufrieden sein. Klar, der Klang ist etwas blechern, und richtiges Volumen im Bassbereich gibt es nicht. Aber Ansätze tieffrequenter Präsenz sind durchaus vorhanden, genauso wie die Auflösung über den gesamten Frequenzbereich und die Pegelfestigkeit auf jeden Fall in Ordnung gehen. Auch hier leistet sich der A2 demnach keinen Durchhänger, sondern vervollständigt unsere positiven Eindrücke.

Fazit 

LG hat mit dem A2 einen absolut überzeugenden Basis-OLED auf die Beine gestellt, der sich keine ernsthafte Schwäche leistet. Er präsentiert sich in sehr guter Verarbeitungsqualität und mit praxisgerechter Ausstattung sowie einfachem Handling. Es fehlt beinahe an nichts, nur das 50 Hz-Panel ist für Film-Fans und Gamer etwas störend. Aber für diese Klientel hat LG ja andere Kaliber im Programm Als idealer Alltags-TV mit hohem praktischen Nutzen eignet sich der OLED48A29LA beinahe optimal, und für die meisten Alltagssituationen reicht die gebotene Bildhelligkeit ebenfalls aus. Die sehr guten Bildfelder, aus denen man das für die aktuelle Situation am besten geeignete auswählen kann, und der solide Klang sind weitere Pluspunkte. Dolby Vision IQ und zahlreiche AI-Funktionen fehlen ebenfalls nicht. Daher kann man den LG A2 nicht nur für den Einsteiger empfehlen – auch diejenigen User, die einfach einen rundherum sehr guten 4K-TV zum sehr fairen Preis suchen, sind hier hervorragend bedient.

Hervorragender Einstieg in die 4K OLED-Welt: Beim A29LA begeistern die hohe Ausgewogenheit und der faire Kaufpreis

4K OLED TV Mittelklasse
Test 23. September 2022

Test: Carsten Rampacher, Vincent Rampacher
Bilder: Sven Wunderlich
Datum: 23. September 2022

 

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