XXL-EXKLUSIV-TEST: Aktiver Hightech-Subwoofer ELAC VARRO DS1200 - Der neue Bass-Champion aus Kiel für 2.799 EUR
Klang
ELAC VERRO mit Concentro S 507
Das Setup
Die Zuspieler
Der ELAC VARRO DS1200 agierte im uns sehr gut bekannten ELAC-Hörraum zusammen mit der überragenden ELAC Concentro S 507 sowie mit der Vor-Endstufenkombination ELAC Alchemy DPA-2/DDP-2 Endstufen/Vorstufe+Streamer-Kombination sowie dem ELAC Roon-Core-Device und Discovery Music Server DS-S101.
Wir haben einige Erwartungen an den Kieler Bass-Experten gestellt, ohne jeden Zweifel. Was der VARRO DS1200 aber im Elac-Hörraum veranstaltet hat, hätten wir nicht im Entferntesten geahnt. Wir beginnen nun der Reihe nach und starten mit dem Track "Black Samurai" von WYR Gemi. Hier hat uns der VARRO DS1200 sofort - mit einer enormen Härte, zugleich aber mit einer Präzision, die absolut genual ist. Jeder Bassschlag sitzt, entfaltet sich komplett. Man bedenke: Sicherlich sind knapp 2.800 EUR viel Geld für einen aktiven Subwoofer, aber was das größte VARRO-Modell uns hier um die Ohren haut, ist abnormal. Das Ganze bleibt auch bei Pegeln stabil, die man nur selten hören dürfte, selbst wenn man hohen Lautstärken durchaus zugetan ist.
Wir setzen fort mit "Bury A Friend" von Billie Eilish, und damit mit dem nächsten Song, der einen wirklich schwierig darzustellenden Bassbereich besitzt. Hier haben sich schon sonst wirklich überzeugende Lautsprecher und Subwoofer böse verzettelt. Nicht so der VARRO DS1200. Er dringt in tiefste Frequenzbereich vor, ohne dass es im Mindesten anstregend oder nur bemüht wirkt. Er baut einen dichten, zugleich klar strukturierten Raum im Tieffrequenzbereich auf und lässt sich durch keien Gemeinheit des Tracks aus der Ruhe bringen. Immer mit der richtigen Balance, immer schnell und implulstreu, managt er "Bury A Friend" souverän und mit einer enormen Durchschlagskraft.
Weiter geht es mit "Middle Of Nowhere" (Ajan Hujens/Dodobeatz). Und wieder ein Track, der es auch hochwertigen aktiven Subwoofern nicht leicht macht. Und wir haben schon einige Komponenten gesehen, die hier nicht nur an den Rand ihrer Fähigkeiten gebracht wurden, sondern es ging einfach kaum noch etwas. Entweder Verzerrungen, oder Gehäusegeräusche, oder aber der tiefste Teil des Beats wurde einfach weggelassen. Kurzum, ein Drama - und jetzt kommt der VARRO DS1200, der jeden potentiellen Zweifel einfach wegbläst. Das kann man durchaus wörtlich nehmen, denn der norddeutsche Spezialist für tiefe Frequenzen kann auf riesige Kraft-Reserven der Class D-Endstufe zurückgreifen, die mit so brachial zuschlagen, dass es zarter besaiteten Zeitgenossen Angst und Bange wird. Mit diesem Nachdruck eignet sich der Subwoofer auch hervorragend für den Einsatz in großen Hörräumen um die 40 Quadratmeter, ohne dass man sich noch einen zweiten Bass dieses Typs dazu stellen muss. Bedingt durch die oben beschriebene praktische App-Einmessungen ist der Bass besonders rein, klar und satt.
Und weil es solche Freude macht, bleiben wir im Club, salopp gesprochen. "Won't Forget You" (Shouse) im Remix von Felix Jaehn steht an. Wieder ein Paradestück für den bärenstarken Norddeutschen. Als wäre man mitten im akustischen Premium-Club, knallt die "Kieler Kiste" eine Weltklassevorstellung hin, die eine klare Kampfansage an alle Platzhirsche dieser Liga ist. Hier stimmt alles - Härte, Volumen, Präzision, Balance. Es macht einfach unglaublich viel Freude, solche Stücke mit dem DS1200 zu hören. Er ist nie zu langsam, trifft stets den richtigen Punkt, und die Pegelfestigkeit kennt keine Gnade.
Natürlich haben wir auch gänzlich anderes Material über den Elac-Bassisten gehört, so den legendären "Imperial March", komponiert von John Williams. Hier findet der DS1200 ein weiteres, nahezu ideales Betätigungsfeld. Denn er unterfüttert die orchestralen Klänge mit einem äußerst standfesten, schier unerschütterlichen Bass-Fundament, das zugleich mit seiner exakten Ausprägung zu begeistern weiß.
"The Black Pearl" (Thema aus Fluch der Karibik) von Klaus Badelt eignet sich für den VARRO DS1200. Der starke Kieler Bassist differenziert mühelos auch komplexe Bassgefüge voneinander, ohne es insgesamt an Geschlossenheit und Homogenität missen zu lassen. Er füllt den Raum gleichmäßig mit einem harten, intensiven Bass, der durch Klarheit und Struktur niemals störend in Erscheinung tritt. Das massive Gehäuse verhält sich vorbildlich ruhig, es kommt zu keinen Gehäusegeräuschen. Von Vorteil ist auch, dass es sich um eine geschlossene Konstruktion handelt. Potentielle Strömungsgeräusche von der Bassreflexöffnung können so erst gar nicht in Erscheinung treten.
Beim Star Trek Main Theme (aus Star Trek Beyond) muss sich der DS1200 jetzt beweisen. Er hat genau die richtigen Fähigkeiten, um die zahlreichen tieffrequenten Effekte richtig herauszustellen - kein akustisches Chaos, was leider häufiger der Fall ist, sondern eine in sich schlüssige, räumlich dichte, sehr exakte Wiedergabe ist das Ergebnis. Dynamische Unterschiede bereiten keine Probleme. Subtile Basseffekte finden die ebenfalls die richtige Berücksichtung, und wenn es "zur Sache" geht und massiv wird, schöpft der ELAC Subwoofer wieder aus seinen großen Kraftreserven.
Das musikalische Thema von "Mission Impossible" liegt dem VERRO-Topmodell ebenfalls. Hier baut er ein kompromisslos genaues, zugleich immer nach vorn strebendes, kräftiges Fundament auf, das auch kleine dynamische Unterschiede sofort erkennt und entsprechend bearbeitet. Wir hätten nicht gedacht, dass ein hochwertiger aktiver Subwoofer dieses weltberühmte Theme so deutlich aufwertet. Plötzlich hört man mit mehr Enthusiasmus, weil sich mehr "tut" - ein ganzes, nachdrückliches Fundament, das aber keine anderen akustischen Anteile zurückdrängt, macht den Track zum Erlebnis.
Kritisch ist Johann Sebastian Bachs Toccata und Fuge in D-Dur, BWV 565 , I. Toccata (Konstantin Reymaier, neue Orgel des Stephansdoms in Wien). Eine Orgel reicht unfassbar tief herunter, erfordert enorme Qualitäten des Equipments im Bassbereich. Hier scheitern auch hochwertige Lautsprecher sowie aktive Subwoofer. Der ELAC VARRO DS1200 öffnet hier gekonnt einen großen Raum und profitiert von seinem enormen weit nach unten reichendne Tiefgang. So bekommt der Zuhörer eine eindrucksvolle Vorstellung davon geboten, was eine Orgel in den Punkten Bassdynamik und Tiefgang alles aufbieten kann. Urplötzlich geht es gewaltig los, mit Nachdruck und extremer Ausdruckskraft - doch der ELAC-Bassist zeigt sich nie überfordert, sondern geht alle "Klimmzüge" mit, die im legendären Musikstück enthalten sind. Damit dürfte der edle Kieler Subwoofer auch für Liebhaber klassischer Musik eine wertvolle Ergänzung für die Wiedergabekette sein, da er praktisch null verzerrt und kein unschönes Nachschwingen aufzuweisen hat.
Es gibt viele starke Konkurrenten, von Canton, Dali, KEF - die alle auch eine großartige Qualität aufweisen. Man operiert hier bei jedem Modell, ob es ein Canton SUB 1500 R oder ein KEF KC92 ist, auf einem extrem hohen Level. Auch einen Dali SUB 12 DSS sollte man nie unterschätzen. Aber was den ELAC auszeichnet, ist, dass er in allem nochmals eine Schippe drauflegt. Wer hier nochmals mehr möchte, muss tief in die Tasche greifen und sich zum Beispiel bei den großen Velodyne Modellen wie dem DD+ 15 oder Bässen von Perlisten umschauen, die auch viele Einstelloptionen bieten. Der ELAC kokettiert auch mit seiner einfach zu handhabenden App, und er ist trotz der grandiosen Performance äußerst kompakt.
Fazit
Wow! Was für eine Performance, was für ein grandioser Bass! Der ELAC VARRO DS1200 ist ohne Zweifel einer der besten aktiven Subwoofer, die wir in den letzten Jahren gehört haben. Er liefert einen Schalldruck, der jedem Vergleich standhält, realisiert einen Tiefgang, der abolut auf Referenzniveau liegt (gerade, wenn man die doch relativ kompakten Abmessungen mit ins Kalkül zieht) und besticht durch Volumen sowie Präzision. Mit der praktischen App-Einmessung dürfte so ziemlich jeder Anwender klarkommen - sie sorgt dafür, dass die Klangqualität mindernde Faktoren des Hörraums in den Hintergrund treten. Das Ergebnis ist ein besonders satter, klarer und präziser Bass - was gerade der Performance bei komplexen Musikstücken zuträglich ist. Natürlich ist der DS1200, wie es sich für ein ELAC-Produkt gehört, auch meisterlich verarbeitet. Somit können wir dem Kieler Basskraftwerk letzten Endes nur größtes Lob aussprechen - er hat sich unsere höchste Testauszeichnung redlich verdient.
Der beste Bass bis 3.000 EUR kommt aus Kiel: ELACs VARRO DS1200 schiebt unfassbar an und agiert zudem hochpräzise

Aktive Subwoofer
Test 08. März 2023
Test: Carsten Rampacher
Fotos: Oksana Fritz
Datum: 08. März 2023
Tags: Aktiver Subwoofer • Elac • Lautsprecher • Subwoofer