TEST: JBL Boombox 2 - der neue Ghettoblaster des Jahres 2020 ?

JBL Boombox 2 von vorne

In diesem Test beschäftigen wir uns mit den momentan größten JBL Bluetooth Lautsprecher, der Boombox 2. Der für 499 EUR erhältliche mobile Bluetooth Speaker ist mit seinen 48,5 cm Breite, 20,1 cm Breite und 25,7 cm eine stattliche Erscheinung und bringt trotzt dieser Ausmaße nur 5,9 kg auf die Waage. JBL wirbt mit dem Slogan "Die lauteste, jemals dagewesene JBL Boombox" und mit dem "gewaltigen Bass, den du spüren kannst". Ob dem wirklich so ist, darauf werden wir in der Klangwertung genauer eingehen. Dank des integrierten Akkus mit 10000 mAh ist eine Laufzeit von bis zu 24 Stunden möglich. Auch leistungstechnisch können wir von der Boombox 2 einiges erwarten. So drückt der Lautsprecher beim Netzbetrieb 2x40 Watt und bei Batteriebetrieb 2x30 Watt in den Hörraum. Zum Vergleich bringt es der bereits hervorragende JBL Xtreme 2 gerade auf einmal 2x20 Watt Leistung. Mit Marktpreisen ab rund 190 EUR ist er aber natürlich auch in einer anderen Preisliga zuhause. Die erste Generation der Boombox, 2017 auf der IFA präsentiert, gibt es übrigens ab knapp 300 EUR. 

Nettes Detail am Tragegriff

Optisch ist die Speerspitze von JBLs Bluetooth Lautsprechern natürlich an die kleineren Geschwister angepasst. So finden wir umlaufend am Lautsprecher ein sauber eingepasstes Lautsprecherabdeckgitter aus soliden und robusten Stoff. Auf der Oberseite des Tragegriffs ist ein Boombox 2 Logo eingelassen. Seitlich am Tragegriff befinden sich gummierte rote Streben, die den Tragekomfort deutlich verbessern. 

Gummierte Streben am Tragegriff sorgen für ein besseres Tragegefühl, JBL spricht von einem ähnlichen haitischen Feeling wie beim Griff eines Motorradlenkers

Bedienelemente an der Front

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Unterhalb des Tragegriffes sind die teilweise beleuchteten Bedienelemente untergebracht. So befinden sich hier die Lautstärkereglung, Ein/Aus, Play, Bluetooth Pairing sowie die JBL Connect Taste. Mit der JBL Connect Taste lassen sich mehrere Boomboxen miteinander verbinden und können so im Partymodus betrieben werden. Das bedeutet, dass unterschiedliche Lautsprecher die gleiche Musik wiedergeben. Alternativ können auch zwei baugleiche "Boomboxen" als Stereo-Paar betrieben werden. Im unteren Teil der Front sitzt das sauber einpasste JBL Logo.

Bassradiator 

Auf beiden Seiten der Boombox 2 befinden sich Bassradiatoren, einmal mit JBL Logo und auf der gegenüberliegenden Seite mit einem Ausrufezeichen. Und falls die Party mal wieder etwas wilder und von einem kräftigen Regenguss "gekrönt" wird, ist es für die Boombox 2 auch kein Problem, da der Lautsprecher eine IPX7 Schutzklasse besitzt. Dies bedeutet, dass der Lautsprecher sogar ein kurzzetiges untertauchen im Wasser verkraftet - der "Held der Poolparty". 

Bassradiator

Rückseite

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Die Rückseite der Boombox gestaltet sich clean und sauber. Im unteren Teil des Lautsprechers befinden sich, geschützt hinter einer Schutzklappe, die Anschluss-Sektion des Lautsprechers. So befinden sich hier ein 3,5-mm-Audiokabel-Eingang, der USB-Anschluss mit Powerbank Funktion, die Ladebuchse für das mitgelieferte Netzteil sowie ein Mikro-USB Eingang für den Service. 

Anschlüsse, geschützt durch eine stramm sitzende Kappe

Nun möchten wir kurz auf die oben genannte JBL Connect App eingehen und haben deshalb einige Screenshot erstellt :

Die JBL Connect App ist für IOS und Android erhältlich

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Unsere JBL Geräte in der Übersicht

Unser Testkandidat die Boombox 2 in der Übersicht. In diesem Schritt können mehrere Boombox 2 Lautsprecher miteinander im Partymodus betrieben werden oder wie rechts im Bild zu sehen ist, können zwei Boombox 2 Speaker als Stereo-Paar arbeiten.

Durch betätigen der JBL Connect Taste am Gerät, können mehrere Lautsprecher im Partymodus arbeiten.

Hier wird z.B. der Lautsprecher erklärt und der Stand der Firmware angezeigt. Sollte eine Firmwareupdate zur Verfügung stehen, wird es ebenfalls hier angezeigt.

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Stereo-Kopplung zweier Boombox 2 Lautsprecher 

Klang

Wir möchten unser Klangeindrücke mit "The Unvorgiven III" von Metallica starten und sind gespannt, wie sich die Boombox 2 bei diesem sehr schönen Titel schlägt. Dieser Track startet mit einem Akustik-/Klavier-Intro mit Bläsern im Hintergrund, welche sehr schön dargestellt werden und auch differenziert wahrgenommen werden. Der Einsatz von Lars Ullrich's Schlagzeug wird kräftig wiedergeben. Die Stimmwiedergabe von James Hetfield gefällt und sehr gut und wird auch authentisch herübergebracht. Vergleichen wir hier mit der Boombox der ersten Generation, so stellen wir ein besseres Differenzierungsvermögen fest, zudem werden Stimmen weiter in den Vordergrund gerückt, ohne dass die Instrumente zu wenig Priorität haben. Vergleichen wir mit einem Teufel Rockster Air (aktuell anstatt für 599,99 für 499,99 EUR zu haben), dann empfinden wir den Klang des JBL gerade bei hohen Pegeln als gelassener, homogener. Hier merkt man deutlich, wie erwachsen die Boombox 2 geworden ist. Ein echter Könner, mit noch mehr räumlicher Dichte als die erste Generation. Natürlich, der Rockster Air, nochmals größer, ist beim Thema Räumlichkeit schon richtig gut - aber die Auslegung wirkt nicht ganz so stringent und passend. Der halb so teure Xtreme 2 schlägt sich wacker, und er kann seinen Preis ebenso in die Waagschale werfen wie die deutlich geringeren Abmessungen - aber mit den Bass- und Pegelattacken der Boombox 2 kann er nicht mithalten. 

Der nächste Song ist "Blackbird" von Alter Bridge. Die Boombox zeigt uns, dass sie keine pure "Krawallmaschine" ist, sondern auch feine Stimmen toll wiedergeben kann. Myles Kennedy's Stimme klingt dynamisch und kraftvoll. Der Bass wird mit einem Nachdruck in den Raum geworfen, der immer wieder verblüffend ist - hier können zahlreiche Micro-HiFi-Systeme mit passenden Boxen gleich als Konkurrenzvergleich hinzugezogen werden. 

Um die Partybox auch anständig zu fordern, ist ein Genrewechsel vonnöten und jetzt muss die Boombox 2 zeigen, was sie bei elektronischer Musik kann. Wir spielen "Altes Kamuffel" von Paul Kalkbrenner zu und drehen den Lautstärkeregler auf. Es wirklich Wahnsinn, was dieser für seine Gattung zwar recht ausladende, absolut gesehen aber dennoch "kleine" Bluetooth Lautsprecher kann. Uns haut er die Bässe nur so "um die Ohren" und wir fahren einen  enormen Pegel, rund 85 Prozent, und das auch mal Outdoor: Nein, "verhungern" tut der Klang der Boombox 2 gewiss nicht, und im Vergleich mit dem Vorgänger legt er gerade im Bassbereich noch eine Schippe Präzision und Nachdruck drauf. Der Hochtonbereich wird überdies zu keinster Zeit schrill oder metallisch, die Anbindung der Höhen an die Mitten gelingt der Boombox 2 noch besser als der ersten Generation,. Auch die Prägnanz des Mitteltonbereichs ist beim neuen Modell ausgeprägter. 

Als nächstes darf sich die Boombox mit dem Titel "Street Dancer" des verstorbenen DJ Avicii vergnügen. Auch hier zeigt uns der größte JBL Bluetooth Speaker, dass solche Tracks bei der Abstimmung und Entwicklung des Lautsprechers anscheinend verwendet wurden: Der Hochton wird sauber und klar dargestellt, die Mitten, sauber umrissen, gliedern sich nahtlos daran. Wer diesen Track kennt, der weiß, dass der Hochtonbereich hier nicht unkritisch ist, daher ist das Leistungspotential der Boombox 2 umso höher anzusetzen. Die Basswiedergabe ist auch hier souverän, die Boombox 2 schiebt auch bei deutlich gehobenem Pegel nachdrücklich an. Natürlich, das möchten wir klarstellen, es handelt sich um einen portablen, großen Bluetooth-Lautsprecher. Eine echte HiFi-Erfahrung lässt sich natürlich nicht machen, dazu ist die Boombox 2 auch viel zu sehr darauf abgestimmt, dass sie auch bei qualitativ höchstens durchschnittlichen Spotify- oder Apple Music-Material richtig gut und ausgewogen klingt. 

Und zum Schluss möchten wir das Genre nochmal wechseln und füttern den JBL Lautsprecher mit Black Music von K'eyla "Signed Up". Auch hier kann uns die Boombox 2 fesseln und brilliert mit einer hervorragenden Stimmwiedergabe und einer ordentlichen Portion Bass - wer etwas Solides, Portables, Klangstarkes für alle Lebenslagen sucht, ist hier auf jeden Fall sehr gut aufgehoben. Der Klang ist zudem dynamisch, aber gleichzeitig nie zu aufdringlich, sodass man der Boombox 2 auch mehrere Stunden lauschen kann. Dass die bei moderaten Pegeln extrem lange Akkulaufzeit noch dafür sorgt, dass das Vergnügen lange anhält, ist ein weiterer positiver Aspekt. 

Fazit

Der ideale Begleiter für die Party und den Alltag, wenn auch durchaus mit beachtlichen Abmessungen: Die Boombox 2 ist eine eine stattliche Erscheinung und bringt knappe 6 kg auf die Waage. Der integrierte Akku ist für eine lange Musikwiedergabe von bis zu 24 Stunden ausgelegt, und sollte der Akku doch mal leer sein, kann der Lautsprecher bei entsprechender Nähe zu einer Steckdose trotzdem via mitgelieferten Netzteil betrieben werden. Der Lautsprecher ist nach der IPX7 Schutzklasse zertifiziert und verzeiht sogar kurzes Eintauchen ins Wasser. Klanglich ist die Boombox 2 definitiv eine Wucht, nochmals besser als der schieb gute Vorgänger: Mehr Präzision, mehr Kontur, mehr Nachdruck und eine dichtere Räumlichkeit. Dem Testteam stellt sich nun final die Frage: Braucht man so einen großen Bluetooth-Lautsprecher oder tut es auch ein kleineres und leichteres Modell ?  Wir antworten mit einem klaren "ja, wenn man bereit ist, diesen doch recht großen Lautsprecher zu transportieren, wird man mit einem überragenden, kraftvollen Klang und einer hochsoliden Bauweise fürstlich entlohnt.

Sehr solider, äußerst kraftvoller und dennoch harmonisch aufspielender Bluetooth Lautsprecher

Bluetooth-Lautsprecher Oberklasse
Test 31. Mai 2020

Test und Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 31. Mai 2020

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