TEST: Dali Opticon 8 MK2 - großer, leistungsfähiger Standlautsprecher mit runderneuerter Technik

Kaum ist die frisch renovierte Dali Opticon MK2 Serie auf dem Markt, hat sich der große Standlautsprecher Opticon 8 MK2 bei uns zum Test eingefunden. Er ist das Flaggschiff der neuen Serie und deren einziges Dreiwege-System. Generell wurde die Opticon MK2-Serie technisch und auch optisch überarbeitet. So verfügen die Lautsprecher in der MK2-Version über durchweg matte Oberflächen, einschließlich der neuen, aus mattschwarzem Aluminium- Druckguss gefertigten Frontplatten aller Hochtöner.

Zwei 200 mm Tieftöner

Dali-Logo unten auf der Schallwand

Zur Ausstattung der Opticon 8 MK2 gehören zwei Tieftöner mit SMC-Magnetsystem und 200 mm Holzfasermembranen sowie ein 165 mm Mitteltöner, wiederum mit SMC-Magnetsystem und einer Holzfasermembran. Wer es möchte, kann die OPTICON 8 MK2 per Bi-Wiring über zwei separate Lautsprecherkabel für die Tief- und Mitteltöner sowie das Hochtonmodul anschließen.

165 mm Mitteltöner

Mitteltöner und Hybrid-Hochtöner sind in der Schallwand zwischen den beiden weit auseinander liegenden Tieftönern positioniert, damit höhere und mittlere Frequenzen auf Ohrhöhe der sitzenden Zuhörer abgestrahlt werden - was zu einem homogenen, einheitlichen Klangbild führt. Zudem verbessert sich bei einem größeren Abstand zwischen den Tieftönern die Basswiedergabe, verspricht der dänische Hersteller.

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Hybrid-Hochton-Modul

Über dem Mitteltöner der Opticon 8 MK2 befindet sich der Dali Hybrid-Hochtöner mit der neuen, von der CALLISTO Serie übernommenen 29 mm-Gewebekalotte und dem 17 x 45 mm großen Bändchen. Bedingt durch die große Kalotte sind Abstrahlverhalten und Räumlichkeit auf hohem Level, zudem läuft die Anbindung an den Mitteltonbereich nahtlos ab. 

Die Opticon 8 MK2 kostet pro Stück 1.499 EUR und befindet sich somit in einer hart umkämpften Preisklasse. Wahlweise kann man den Kautsprecher in Tabakeiche oder Esche Schwarz kaufen. Maximal werden 112 dB Schalldruck erzeugt, und die Übergangsfrequenzen geben die Dänen mit 380/2.200 /14.000 Hz an. Sie wiegt satte 34 kg pro Stück und ist 1.141 mm hoch, 241 mm breit und 450 mm tief. Sie gibt Frequenzen zwischen 38 Hz und 30 kHz wieder. 

Speziell geformte Bassreflex-Öffnungen, hier die obere (ein Tieftöner oben, der zweite unten)

Untere Basssreflex-Öffnung und Bi-Wiring-Terminal

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Das Innere der Opticon 8 MK2 ist durch nicht-parallele Trennwände in separate Gehäusekammern unterteilt, damit die einzelnen Chassis unabhängig voneinander arbeiten können und störende Resonanzen sowie stehende Wellen im Inneren des Gehäuses minimiert werden. Überdies wird die Steifigkeit des Gehäuses deutlich verbessert. Jedem Tieftöner ist zudem ein eigenes Dual-Flare-Bassreflexrohr zugeordnet.  Akustisch, verspricht Dali, verbindet die Opticon 8 MK2 ein kraftvolles Bassfundament mit reichlichen Reserven auch für hohe Wiedergabepegel. Präzision und Detailreichtum dank des dedizierten Mitteltöners und des Hybrid-Hochtonsystems sind weitere akustische Merkmale. 

Unterer Bereich vorn

Zum Lieferumfang der Opticon 8 MK2 gehören Sockeltraversen aus Aluminiumguss. Sie werden entweder mit schwarz verchromten Spikes oder (wenn eine Aufstellung auf empfindlichen Böden geplant ist) vibrationsmindernden Dämpfungspads ergänzt. Werkzeug zur Montage der Traversen und Spikes ist im Lieferumfang enthalten.

Wenden wir uns den technischen Neuerungen im Detail zu. 

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  • Speziell modifizierte Konusse der Holzfaser-Membranen, die ursprünglich aus der Highend-Serie Epicon stammen. Passend zur Gesamtoptik sind sie etwas dunkler eingefärbt. 
  • Optimiert haben die Entwickler ebenfalls die nach hinten geführten Bassreflexöffnungen der Opticon 8 MK2. Es kommen „Dual Flare“-Reflexrohre zum Einsatz, die sowohl nach außen wie nach innen als Trichter ausgeformt sind und so potentiell störende Strömungsgeräusche auf ein absolutes Minimum reduzieren. 
  • Neuerungen gibt es auch den Hochtöner betreffend. Sorgte schon in der bisherigen Opticon Serie eine vergleichsweise große Gewebekalotte für einen besonders feinen und homogenen, zugleich brillanten Klang, bringen alle Opticon MK2 Modelle nun einen noch größeren 29 Millimeter-Hochtöner mit. Dieser wurde auf Basis der in der aktiven Callisto C Serie zum Einsatz kommenden Kalotte entwickelt. Die größere Membran zeichnet sich nicht nur durch geringere Verzerrungen und eine höhere Belastbarkeit aus, dank der tieferen Grenzfrequenz von 2 kHz ist die Ankopplung an den Mitteltonbereich besonders einfach.
  • Dalis schon legendäre Hybrid-Hochtoneinheit mit einem zusätzlichen Bändchen für eine besonders klare und räumliche Wiedergabe der höchsten Frequenzen kommt natürlich auch in der Opticon 8 MK2 zum Einsatz. Bändchen sind für höchste Frequenzen  nahezu perfekt, da sie extrem leicht sind und somit eine untadelige Impulstreue auch bei kleinen, feinen Impulsen garantieren. Allerdings sind Bändchen kritisch, was die Anbindung an den Mitteltonbereich betrifft. Darum entschied sich Dali für die Hybrideinheit mit einem zusätzlichen 29 mm Kalottenhochtöner.  Das 17 × 45 mm messende Bändchen wurde ebenfalls neu entwickelt, um Impulstreue und die Durchhörbarkeit weiter zu steigern. Beide Hochtöner sind auf einer Aluminiumgussplatte montiert, die zugleich eine optimale horizontale Abstrahlung gewährleistet. Der Hybrid-Hochtöner ist so abgestimmt, dass das Bändchen alle Frequenzen oberhalb von 14 kHz abstrahlt – darunter greift die Gewebekalotte ins musikalische Geschehen ein. Das Bändchen erweitert den Frequenzgang des Gesamtsystems bis hinauf zu 30 kHz und verbessert gleichzeitig die horizontale Abstrahlung bei höchsten Frequenzen. Der neue Hybrid-Hochtöner verbindet bilanzierend das Beste beider Welten: die Klarheit, Geschwindigkeit und Dynamik einer Kalotte und die Detailfreudigkeit und Brillanz eines Bändchenhochtöners.
  • Ein wichtiger Pfeiler der hochwertigen Technik von Dali Lautsprechern ist die Dali SMC Magnettechnik. SMC ist die Abkürzung für "Soft Magnetic Compound" und ist kein in der MK2 Serie neues Feature, aber typisch für durchdachte Dali-Technologie. Bei SMC handelt es sich um beschichtetes Magnetgranulat, das in nahezu jede gewünschte Form gebracht werden kann und beim Einsatz in Lautsprecher-Magnetsystemen zahlreiche Vorteile bietet. SMC zeichnet sich durch eine sehr ungewöhnliche Kombination aus sehr hoher magnetischer Permeabilität und sehr geringer elektrischer Leitfähigkeit aus. Genau dies sind die erwünschten Eigenschaften für die Magneten der Dali Lautsprecher. Sie reduzieren elektroakustische Verzerrungen in beträchtlichem Maß. Die SMC-Technologie kommt bereits in der preislich besonders fairen Oberon-Serie zum Einsatz. Durch die Verwendung von SMC werden Wirbelströme im Polstück des Magnetsystems vermindert, die durch die Bewegung der Schwingspule um das Polstück entstehen. Darüber hinaus verbessert SMC auch die Flusslinearität innerhalb des Magnetsystems, verringert die magnetische Hysterese und minimiert Induktivitätsschwankungen der Schwingspule in Abhängigkeit von ihrer Position. In der Summe führen die genannten Vorteile von SMC zu einer deutlichen Reduzierung von Verfärbungen und Überlagerungen vor allem bei niedrigen Hörpegeln
  • Paarweise Fertigung in Dänemark: Paarweise verwendete Lautsprecher sollten auch paarweise gefertigt werden. In der Dali-Produktion werden die Lautsprecher aus diesem Grund nacheinander von einem einzelnen Techniker gefertigt – und zwar aus Komponenten, die in derselben Reihenfolge aus derselben Charge entnommen werden. So passt jedes ausgeliefertes Lautsprecherpaar klanglich 1:1 zueinander. Und: Die Opticon MK2 Serie wurde nicht nur von den Dali-Ingenieuren in Dänemark entwickelt, sie wird auch im dänischen Dali-Werk hergestellt. Hierbei kommen ausschließlich Komponenten zum Einsatz, die Dali entweder selbst hergestellt oder von renommierten Anbietern vor Ort oder aus anderen Regionen bezogen hat. Die hauseigene Holzverarbeitungsanlage deckt hierbei alle Aspekte der Fertigung ab: Vom Schneiden und Fräsen der MDF-Gehäuseteile bis zur Oberflächenveredelung und dem Zusammenbau des Gehäuses. Auch die Installation der Treiber und Frequenzweichen sowie die endgültige Qualitätsprüfung und Freigabe für jeden einzelnen Lautsprecher werden auf Dalis eigenen Fertigungsstrecken durchgeführt.
Verarbeitung

Optik eines klassischen Standlautsprechers, ohne stilstische Experimente 

Ansicht von hinten

Was können wir hier feststellen? Zunächst, dass auch due Opticon 8 MK2 wieder wie in klassischer Lautsprecher aussieht. das betrifft nicht nur die Grundform des Gehäuses, die keinerlei optische Spielereien zulässt, sondern auch einzelne Details wie die sichtbaren Schrauben bei der Einfassung der Chassis.

Dunkler eingefärbte Holzfaser-Membranen

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Für hohen Wiederkennungswert sorgen die bei der Opticon MK2 Serie dunkler eingefärbten Holzfaser-Membranen für den Tief- und Mitteltonbereich. Das Hochton-Modul, bestehend aus Bändchen und Kalotte, wurde auf einer schwarz lackierten, massiv verarbeiteten Alu-Platte "angerichtet".

Kein Unibody-Gehäuse, Korpus und Schallwand sind getrennt

Die Esche Schwarz-Struktur ist für Liebhaber eher konservativer Optik gedacht

Finish der Gehäuseecken hinten

Abdeckgitter - haftet nicht magnetisch, durchs geschickte Einlassen der Löcher rund um die Chassis stören diese aber nicht, lässt man das Gitter weg

Die Opticon MK2 Serie beweist ihren optisch klassischen Charakter auch dadurch, dass Schallwand und Korpus nicht eins sind, also kein Unibody-Gehäuse, sondern voneinander getrennt. Auch die Oberflächenbeschaffenheit ist unterschiedlich: In elegantem Matt ist die Schallwankd gehalten, während die Eichenholz-Struktur des Korpus eher modern orientierten Anwendern nicht zwingend gefallen wird. Die relativ spitzen hinteren Gehäuseecken sind nicht ganz unser Fall, diese Aussage ist natürlich subjektiv. Die Kantenverarbeitung ist gut bis sehr gut, aber bei unserem Testsample nicht perfekt.

Terminals

Im Detail

Hochwertig wirkende, mehrstöckige Frequenzweiche

Schmucklos fallen die Bassreflexöffnungen aus, hier wurde schwarzer Kunststoff eingesetzt - kein "Alu-Firlefanz", sondern Technik pur. Sehr gut gefallen uns die Lautsprecherkabel-Anschlussterminals in Bi-Wiring/Bi-Amping-Form. Die verbaute Frequenzweiche hinterlässt einen hochwertigen Eindruck. 

Klang

Bei den Standboxen um die 1.500 EUR Kaufpreis herrscht eine extreme Leistungsdichte. Daher fällt es nicht leicht, ständig neue Einordnungen vorzunehmen. Denn eines sei vorweg geschrieben: Die Performance der Lautsprecher in dieser Liga ist so gewaltig, dass man versuchen muss, die Boxen aus akustischer Perspektive mit einem eigenen Profil zu versehen, in dem sich die Ansprüche des jeweiligen Hörers wiederspiegeln sollten. Darum gehen wir in diesem Test einen anderen Weg und vergleichen die Opticon 8 MK2 direkt mit den härtesten Konkurrenten.

Vento 886 DC

Da wäre zum Beispiel die Canton Vento 886 DC. Optisch geschliffen, Unibody-Gehäuse, Hochglanzlack. Klanglich gibt die Vento 886 DC den kultivierten Gentleman, kann aber auch ganz anders. Sie ist äußerst pegelfest und dank des Keramik-Hochtöners zudem ideal für Hi-Res-Audio-Aufnahmen mit erweitertem Dynamikbereich. Und die Dali Opticon 8 MK2? Sie klingt auch sehr angenehm, nicht so enorm harmonisch wie die Canton, dafür noch gewaltiger. Wie ist das gemeint? Nehmen wir den Song "The Living Daylights" von unserer CD/SACD "James Bond Themen" vom Royal Philharmonic Orchestra. Hier spielt die Vento 886 DC sehr rund, in sich absolut stimmig, mit sehr guter Auflösung. Nun aber die Dali. Aufgrund des größeren Gehäusevolumens erscheint der Tiefgang ausgeprägter., und tief im Frequenzkeller modelliert die Opticon 8 MK2 noch alles so plastisch, dass es eine Freude ist, zuzuhören. Schmuckstück der Opticon 8 MK2 ist klar das Hybrid-Hochtonmodul: Bei höchsten Frequenzen absolut impulstreu, dank der großen 29 mm Kalotte erfolgt der Übergang zum Mitteltonbereich komplett rund. Die Dali klingt eine Idee nachdrücklicher in den Höhen als die Canton. Nur eine Idee, und keinesfalls störend. Aber der absolute Harmonieliebhaber wird trotzdem zur Vento greifen, wer mehr Gänsehaut möchte, nimmt die Opticon. Zwei Konzepte, jedes für sich brillant gelöst. Within Tempation, "The Howling": Mit fabelhafter, intensiver Räumlichkeit, auch bei höchstem Pegel nie zu spitz: Das ist die Vento 886 DC. Die Opticon geht auch hier forscher an die Thematik, tastet sich weniger bedacht an den Grenzbereich heran. Aber wirklich übertrieben wirkt es auch bei ihr nie.

Beide Kontrahenten sind untadelig pegelfest, da wird es Zeit für eine weitere starke Kraft dieser Liga. Wir hören "Deeply Disturbed" von den Infected Mushrooms, und wundern uns, wie grandios die Elac Solano FS 287 aufspielt. Sie ist eine Grazie, so feingliedrig, wie sie vor uns steht. Aber es stecken ungeahnte Kräfte in ihr - sie entwickelt eine hervorragende Dynamik, lässt den harten Kickbass auf den Punkt kommen, und liefert bei der Pegelfestigkeit eine eindrucksvolle Vorstellung ab. Die Dali Opticon ist sehr deutlich größer - demnach ist die Räumlichkeit gerade im großen Hörraum noch besser, der Bass hat mehr Reserven, wenn es richtig laut wird und die ersten Nachbarn vor der Türe stehen. Sie ist im besten Sinne ein klassischer Standlautsprecher: Kein Model wie die Elac, kein Gentleman im Designer-Anzug wie die Vento. Sie ist, was sie ist: Ein äußerst klangstarker, direkt auf den Punkt kommender Lautsprecher mit vortrefflicher Chassis-Technologie. Vortreffliche Chassis-Technologie, da wird der Kieler Konkurrent nochmal laut. Denn der JET5 Bändchen-Hochtöner der Solano FS 287 ist einer der besten seines Fachs: Hören wir "Ain't No Sunshine" von Eva Cassidy, modelliert die FS 287 den Hochtonbereich so feinsinnig aus - selbst die Opticon 8 MK2 wirkt da etwas gröber, und schon sie liefert eine reife Leistung ab. 

Celan Revolution 9

Aber andere Hersteller können natürlich auch etwas, ohne Frage. Da wäre die Heco Celan Revolution 9 - eine Könnerin mit opulenter Verarbeitung. Keine dänische Nüchternheit wie bei der Opticon 9, nein, feine Zierringe um die Chassis wie bei der Vento. Und so klingt die Celan auch: Reichhaltig. Kraftvoll. Mit Volumen, mit Fundament, aber trotzdem mit wachen Höhen. Manchem Hörer mag die Box, die zu Marktpreisen um die 1.300 EUR zu haben ist, zu üppig sein, was Abmessungen und Akustik angeht. Aber sie geht ihren eigenen Weg, und beweist, dass es eine Frage des individuellen Hörgeschmacks ist, auf was man in der Liga um 1.300 bis 1.500 EUR setzt.

Orkan 9

Es geht auch teurer - 4000 EUR kostet ein Paar Quadral Aurum Orkan 9. Auch sie ist eine klassische Box, wenn auch mit modischem Unibody-Gehäuse. Mit dem in Hannover entwickelten und gebauten quSENSE-Hochtöner spielt sie so seidig wie die Opticon, und ebenso impulstreu. Nur die Solano FS 287 scheint hier noch sensibler zu sein. Im Vergleich dazu agiert die Vento 886 DC besonders rund und verbindlich und ist das Ass für besonders lange Höressions. Gerade bei Vivaldis "Vier Jahreszeiten", der Frühling, zeigt jede Box ihre eigene Interpretation: Die Canton absolut gefällig, ohne Ecken und Kanten, trotzdem sehr detailreich. Üppig und mit richtig massiver Räumlichkeit setzt sich die Heco in Szene. Und mit feinsten Hochton-Nuancen die Solano FS 287. Die teurere Orkan 9 aus dem Hause Quadral hat ein besonders mächtiges Fundament, nimmt ein gutes Stück der Üppigkeit von der Heco und garniert das Ganze mit Hochton-Finesse wie bei der Elac. Und unsere Opticon? Sie ist grundehrlich. Sie spielt am direktesten. Nichts, aber auch nichts "trägt" die Opticon auf. Sie lässt viel Esprit bei den Streichern durch. Sie spielt minimal prägnanter im Hochtonbereich, hält aber noch ausreichend Distanz zu einer scharfen Spielweise - nie wirkt die Opticon 8 MK2 scharf. Ihr lebhaftes, direktes Wesen, kombiniert mit einem äußerst soliden Bass, macht diesen Schallwandler aus. 

Bleibt noch zu klären: Was kann die Opticon 8 MK2 besser als die Vorgängerin, die alles andere als ein schlechter Lautsprecher ist? Eins sei gleich erwähnt, wer eine Opticon 8 der ersten Generation hat, kann sich nach wie vor glücklich schätzen. Ein realistisch aufspielender, pegelfester, dynamischer Lautsprecher. Die MK2-Generation kann trotzdem einiges besser: So ist der Übergang Hochtonbereich zu Mitteltonbereich nochmals runder, im Toefbassbereich modelliert die Opticon 8 MK2 noch präziser die Strukturen heraus, und insgesamt besitzt die MK2-Version noch mehr Kontrolle. 

Fazit

Die Dali Opticon 8 MK2 ist ein grundehrlicher, solide aufgebauter Lautsprecher mit High-Tech-Chassis, der eine hohe Dynamik mit einem stets stimmigen, kraftvollen Fundament verbindet. Seine direkte Art, Musik zu präsentieren, ist mitreißend, man fühlt sich direkt so, als wäre man inmitten der Musik - niemand braucht Zeit, um sich sozusagen "hineingehören" - nein, die Opticon 8 MK2 zieht den Zuhörer sofort in ihren Bann. Sie hat das Pech, in einer extrem stark besetzten Preisklasse anzugreifen, und zugleich das große Glück, dass Dali den Lautsprecher akustisch so geschickt aufgebaut hat, dass die Opticon 8 MK2 ihr eigenes, genau definiertes Profil hat. Darum, so prognostizieren wir, wird die Opticon 8 MK2 mindestens ebenso erfolgreich wie ihr Vorgänger. 

Ehrlich, direkt, pegelfest und dynamisch: Die Dali Opticon 8 MK2 ist ein wahrer Fels in der Brandung

Standlautsprecher bis 1.500 EUR Stückpreis
Test 26. Februar 2021

 

Test: Carsten Rampacher
Fotos: Philipp Kind
Datum: 26. Februar 2021

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