TEST: Dali Katch G2 - Neuauflage mit größerem Akku, Bluetooth 5.0 und frischen Farben

Fast genau fünf Jahre sind vergangen, seit wir den ersten Katch Bluetooth-Lautsprecher aus dem Hause Dali im Test hatten. Nun verkündet der dänische Lautsprecherspezialist ein Update in Form des Nachfolgers Katch G2.

Damit der Kunde nicht unnötig verwirrt wird, bleibt der Name fast identisch. Die Neuauflage des Katch trägt nun den Namen Katch G2 für die zweite Generation. Optisch bleiben die Dänen ihrer Linie treu und überarbeiteten die zweifelosohne immensen optischen Vorzüge behutsam. So gibt es den Katch G2 in den neuen und frischen Farben Chilly Blue, Iron Black und Caramel White zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von 399 EUR. Löblich zu erwähnen ist, dass der neue Katch G2 keinen Cent teuerer ist als sein Vorgänger.

Befestigung des Leder-Tragegriff mit einem vergoldeten Dali-Logo

Auch bei den technischen Merkmalen hat sich einiges getan. So wurde dem stylischen Lautsprecher Bluetooth 5.0 spendiert. Auch hochauflösende Audiodaten (aptX HD und AAC Standards) können auf dem Dali Lautsprecher wiedergeben werden. Weiterhin ist man hinsichtlich der Akku-Kapazität länger unabhängig. Musste sich die erste Version des Katch noch mit einem 2600 mAh Akku zufrieden geben, besitzt die Neuauflage mittlerweile einen auf 3300 mAh erstarkten Akku, der fest integriert ist. Dies verspricht eine Wiedergabezeit von bis zu 30 Stunden, natürlich bei moderaten Pegeln. Das sind auch innerhalb des Konkurrenzumfeldes sehr gute Werte. 

Der Katch G2 bleibt hinsichtlich Chassis und Verstärker den Prinzipien des Vorgängers treu. Er bringt auf jeder Seite ein Zweiwege-Lautsprechersystem mit, nach wie vor ein überdurchschnittlich aufwändiger Aufbau. Der Hochtöner besitzt einen Neodym-Magneten und verfügt über eine 21 mm Gewebemembran. Laut Dali ist der kompakte Aufbau der Hochton-Kalotte dafür verantwortlich, dass das Gehäuse-Innenvolumen so groß wie möglich bleiben kann. Zudem sorgt die vergleichsweise große Membranfläche dafür, dass die Kalotte auch Frequenzen bis weit in den Mitteltonbereich wiedergeben kann. Aufgrund des starken Magneten ist die Kalotte enorm hoch belastbar, gleichzeitig aber auch so empfindlich, dass hohe Frequenzen impulstreu, transparent und detailreich wiedergegeben werden können. Die Chassis werden von einem Verstärker mit 2 x 25 Watt angetrieben.

Trotz der kleinen Schallwand fällt die Membran des Tieftöners mit 90 mm Durchmesser ziemlich groß aus. Der nach außen gekehrte Konus besteht aus Aluminium, die Staubschutzkappe aus Stoff. Die steife Aluminiummembran ist auch eine kraftvolle Wiedergabe des Mitteltonbereichs verantwortlich, wobei die Kombination von Aluminium und Stoff für geringere Oberflächenresonanzen und eine klare und detailgenaue Wiedergabe sorgt, versprechen die Dänen.

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Zwei 73 × 52 mm große Passivradiatoren unterstützen den Tiefmitteltöner in seiner Arbeit und sorgen für eine derart druckvolle und dynamische Basswiedergabe, wie sie in Verbindung mit einem solch kompakten Lautsprechergehäuse kaum möglich erscheint.

Abdeckung in der Detailansicht

Das Gehäuse des Dali Bluetooth-Speakers besteht aus Aluminium und ist mit hochwertigen Schallwänden aus einer ABS-Polycarbonat-Struktur ausgeführt. Die Schallwände sind luftdicht mit EVA-Gummidichtungen eingepasst und fest mit dem Aluminium-Gehäuse verschraubt. Zudem sorgt eine silbern-farbene Umrandung für eine edle Erscheinung.

Frontansicht mit ausgezogener Trageschlaufe

Auch beim Thema Tragekomfort erfinden die Ingenieure von Dali das Rad nicht neu, sondern setzen auch hier auf Bewährtes. Der Dali Katch G 2 besitzt wie sein Vorgänger eine praktische Trageschlaufe, die aus edlem Leder gefertigt ist.

Trageschlaufe in der Nahansicht

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Eine Arretierung auf der Unterseite hält die Lederschlaufe fest am Gerät, wenn sie nicht benötigt wird. Um den Tragegriff zu verwenden, einfach die Schraube im unteren Bild nach oben drücken. Dabei muss am Anfang ein kleiner Widerstand überwunden werden. Die Farbe des Leders ist immer abhängig von der Gehäusefarbe.

Arretierung der Trageschlaufe auf der Unterseite

Anschlusssektion des Katch G2

Analoge Wiedergabequellen lassen sich über den Stereo-Miniklinkeneingang, der sich seitlich am Katch G2 befindet, anschließen. Der USB-Port ermöglicht neben dem Laden des Smartdevice den Anschluss eines bereits vorhandenen Chromecast Audio-Dongles (neu nicht mehr lieferbar) und ermöglicht dadurch die Einbindung des Katch G2 in ein Heimnetzwerk. Die Anschlüsse befinden sich geschützt unter eine Schutzkappe. Darunter befindet sich die Ladebuchse. Auch die paarweise Kopplung von zwei Katch G2 für eine Stereo- Wiedergabe ist möglich.

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Anschlüsse ohne Schutzkappe

Umlaufende Fase im Metall unterstreicht die Wertigkeit

Bedienelemente auf der Oberseite des Katch G2

Auf der Oberseite sitzen die zentralen Bedienelemente des Katch G2. So finden wir die Bedienelemente für die Lautstärkeregelung, Bluetooth-Pairing sowie den Ein-/Aus-Taster auf der Oberseite. Zudem befinden sich um den Ein-/Aus-Taster LED-Elemente, die über den Akkustand bzw. die Lautstärke informieren. Der DALI Katch G2 bietet zwei unterschiedliche Klangmodi, die über den Taster rechts im Bild abgerufen werden können. Bei der Variante „Clear“ stehen Detailierung und Verständlichkeit im Vordergrund und eignet sich dadurch besonders für Hörbücher oder Ähnliches. Der zweite Klangmodi "Warm" ist vor allem für die Musikwiedergabe gedacht.

Klang

In diesem Abschnitt widmen wir uns den klanglichen Eigenschaften des Bluetooth Speakers. Wir starten unsere Hörsession mit "Girls like us" von Zoe Wees. Als Klangmodi haben wir uns für die EQ-Kurve "Warm" entschieden. Nach starten der Wiedergabe fällt uns sofort die klare Verständlichkeit von Zoes Stimme positiv auf. Hier dürfen wir anmerken, dass die klassischen Tugenden, die für für Dali stehen, auch auf den Katch G2 zutreffen: Er brilliert mit einer großen Portion Klarheit und Natürlichkeit in der Stimmwiedergabe, das findet man nach wie vor bei kaum einem anderen Bluetooth-Lautsprecher in dieser Ausprägung. Auch beim Thema Tiefgang liefert der Katch G2 eine anständige Leistung ab. Wir möchten aber anmerken, dass der Katch G2 schon für den anspruchsvolleren Hörer konzipiert wurde und dadurch auch kein "Pegelmonster" darstellt. Ganz klar steht bei der Auslegung des Katch G2 ein homogener und sauberer Klang im Vordergrund. Auch die sauber ausbalancierte Räumlichkeit ist zu loben, alles, was der Katch G2 darbietet, gefällt uns sehr gut dank des authentischen Touchs.

Weiter geht es mit dem Titel "Shallow" von Bradley Cooper und Lady Gaga. Bradley beginnt den Titel mit einem Gitarrensolo und steigt dann mit Gesang ein. Diese Passage erklingt absolut natürlich und präzise zugleich. Auch als Lady Gaga dann mit ihrem Gesangespart einsteigt, liefert der Katch G2 eine sehr gute Leistung ab. Auch als Lady Gaga dann zur Kopfstimme wechselt, bleibt der Katch G2 überraschend souverän und wirkt zu kleinster Zeit überfordert. Nur die feinsten Nuancen in Lady Gagas Stimme fehlen verständlicherweise - diese wiederzugeben, fällt aber auch nicht in den Aufgabenbereich eines Bluetooth-Lautsprechers.

Weiter geht es mit Gitarrenklängen; wir spielen dem Dali Lautsprecher "Wrong Side Of Heaven" von Five Finger Death Punch in einer Acoustic Version zu. Selten haben wir die Stimmwiedergabe von Ivan Moody auf eibem Bluetooth-Lautsprecher so detailliert und präzise gehört. Auch die Gitarre, mit der der Titel beginnt, klingt lebending und kommt gut auf den Punkt. Da bei diesem Titel auch klassische Instrumente wie z.B. Streicher Verwendung finden, verwenden wir diesen Titel sehr gerne - und der Katch G2 nimmt die weitere Herausforderung umgehend an. Auch hier wird ein überraschend ausgeprägtes Differenzierungsvermögen offeriert. 

Lange nicht mehr gehört und sofort auf Anhieb die Wiedergabe auf dem Katch G2 gefallen. Der Katch G2 spielt gerade "Two Steps Behind" von Def Leppard ebenfalls in einer Acoustic Version ab. Der Katch G2 sorgt hierbei für ein sehr räumliches Klangbild, mit einer hervorragen Wiedergabe von Stimmen und Instrumenten. Er bleibt immer präzise und souverän, wirklich ein richtiger "HiFi-Lautsprecher für unterwegs". Mit dieser Auslegung markiert der Katch G2, wie auch schon in der ersten Generation, einen anderen akustischen Entwurf: Mehr Realismus, Klarheit, Detailreichtum 

Für den letzten Titel unserer Klangtestreihen switchen wir zu den aktuellen Charts und lassen uns vom Dali Bluetooth Speaker "Stay" von Michael Schulte wiedergeben. Der etwas dynamischere Titel scheint aber unserem Testkandidaten ebenfalls sehr gut zu liegen, denn auch hier punktet die Katch G2 mit einer tollen Stimmverständlichkeit und gibt den Gesangseinlagen einen natürlichen und ausgewogenen Touch. Als der Track an Fahrt aufnimmt, überzeugt uns die Wiedergabe noch immer, selbst bei höheren Pegeln. Der Katch G2 liefert zudem einen vernünftigen Bass ab, präzise und auf den Punkt gebracht. Durchschlagskraft hat mancher Konkurrent mehr, aber bei Struktur und Präzision ist der Katch G2 kaum zu schlagen.

Insgesamt kann man nach wie vor feststellen, dass Dali einen anderen Weg bei der klanglichen Abstimmung geht. Ein JBL Xtreme 3, mit rund 250 EUR Marktpreis deutlich preiswerter, zeigt schon optisch, dass seine Bestimmung eine andere ist. Nicht die dezente Noblesse, die den Katch akustisch und optisch prägt, sondern Auffälligkeit, mit Betonung auf Bassenergie und Volumen. Für junge Leute richtig gut, aber erfahrene Hörer mit Sinn für akustische Kultur greifen eher zum Katch. Klar, der Aufschlag ist hoch, aber der aufwändig aufgebaute und fein verarbeitete Katch dokumentiert auch, warum er mehr kostet.

Motiv Go

Möchte man nicht so viel ausgeben und trotzdem einen edlen sowie klangstarken Bluetooth-Lautsprecher erwerben, so ist der Teufel Motiv Go ein heißer Kandidat: Top verarbeitet, mit einem Klang, der auch dem JBL Xtreme überlegen ist. Mit 250 EUR ist der Motiv Go ein echtes High Class-Schnäppchen.

Rockster cross

Dem Katch nicht das Wasser reichen kann der Teufel Rockster Cross. Mit knapp 330 EUR auch ziemlich teuer, hat er zwar mehr Basskraft, wirkt aber insgesamt weniger ausgewogen und löst nicht so gut auf wie der dänische BT-Speaker. Die Optik ist Geschmackssache, unserer Ansicht nach tritt der Katch G2 deutlich erwachsener und wertiger auf.

Für rund 180 EUR stellt der Dockin D Fine+ 2 noch eine verheißungsvolle Alternative da für denjenigen, der nicht so viel ausgeben möchte. Auch der D Fine+ 2 klingt recht kultiviert und natürlich. Zudem ist er prima verarbeitet. Natürlich kann er bei dem Preis nicht so edel wie der Dali sein, aber auch Besitzer des D Fine+ 2 werden kaum Mängel bei Materialqualität und Finish monieren. 

Fazit 

Dali schickt den neuen Katch G2 mit einem 3300 mAh Akku ins Rennen, was bei moderaten Pegeln eine Wiedergabezeit von bis zu 30 Stunden verspricht. Bei der Designsprache bleibt Dali straight und nimmt die Formen des Vorgänger wieder auf. Man setzt nur dezente neuer Elemente mit ein (siehe Haltebügel) und erneuert die Farbauswahl: Chilly Blue, Iron Black und Caramel White stehen bereit, in allen Ausführungen sieht der Katch G2 richtig gut aus. Was besonders erfreulich ist, dass die Neuauflage keinen Cent mehr kostet als der Vorgänger. Die aus Aluminium gefertigten Gehäuse machen einen sehr soliden und edlen Eindruck. Die hochwertigen Schallwände aus einer ABS-Polycarbonat-Struktur sind äußerst sauber eingepasst und steigern den edlen Eindruck des dänischen Lautsprechers. Auch beim Thema Verbindungssicherheit sorgt das Bluetooth 5.0 Modul und ermöglicht so eine Wiedergabe von hochauflösende Audiodaten (mittels aptX HD und AAC Standards). Auch beim Thema Klang enttäuschte uns die Neuauflage des Lautsprecherspezialisten nicht. Der Katch G2 klingt homogen und authentisch und liefert dabei eine natürliche Wiedergabe, ohne Effekthascherei zu betreiben. Wie beim Vorgänger auch, setzt Dali hier nicht auf ein unpräzises Pegelmonster, sondern möchte lieber authentisch natürlichen Klang abliefern, was auch wieder gelungen ist.

Feinfühlig und sauber auflösend präsentiert sich der Katch G2, das Ganze gepaart mit einem edlen Alu-Gehäuse und hervorragender Verarbeitung
Mobile Bluetooth-Lautsprecher Oberklasse
Test: 16. Juli 2021

 

 

Test und Bilder: Sven Wunderlich
Redaktion: Carsten Rampacher
Datum: 16. Juli 2021

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