XXL-TEST: 65 Zoll-OLED Sony A80J - 2021er Ultra HD-OLED mit Prozessor XR und kognitiver Intelligenz

Für 2.799 EUR (UVP) erhältlich ist der neue Sony A80J Ultra HD OLED-TV, der mit neuem Bildprozessor, optimierter Soundtechnologie, mit Bravia Core und mit Google TV zahlreiche interessante Merkmale mitbringt. Unser Testgerät im beliebten 65 Zoll-Format soll nun beweisen, dass sich Sony nach wie vor auf der Straße des Erfolgs befindet und ein dynamisches, authentisches Bild mit sauberem Sound und durchdachtem Bedienkonzept verbinden kann. Zugleich soll er sich als edel gestalteter Fernseher auch im eleganten Wohnzimmer behaupten können.

Bravia Prozessor XR

Besonderes Merkmal ist der Prozessor XR mit Kognitiver Intelligenz. Sony betont ausdrücklich, dass das besonders hoch entwickelte Verarbeitungsverfahren des Prozessors XR über das hinausgeht, was bisherige Prozessoren mit Künstlicher Intelligenz leisten können. Dabei ahmt Sony XR-Prozessor die Art und Weise nach, wie Menschen sehen und hören. Dabei wird exakt auf die Arbeitsweise des menschlichen Sehens und der anschließenden Verarbeitung im menschlichen Gehirn eingegangen, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen - das heißt, der Zuschauer nimmt z.B. das Bild als noch direkter und natürlicher wahr.

Im einzelnen funktioniert das folgendermaßen: Wenn Menschen Gegenstände durch die Augen wahrnehmen, konzentrieren sie sich unbewusst auf spezielle Punkte. Der Prozessor XR teilt den Bildschirm des Bravia TVs in unterschiedliche Segmente auf und realisiert, wo sich der Fokuspunkt innerhalb des aktuell gezeigten Bildes befindet. Was macht ein konventioneller Prozessor mit Künstlicher Intelligenz? Diese bereits seit mehreren Generationen verbauten Prozessoren erkennen und untersuchen Bildelemente wie Kontraste, Details, oder die Farben lediglich einzeln. Der kognitiv arbeitende Sony Bravia XR Prozessor ist aber in der Lage, eine große Anzahl von Elementen exakt zur gleichen Zeit zu analysieren - demnach parallel und nicht zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Dadurch, so argumentieren die Japaner, arbeitet der Prozessor XR ähnlich wie das menschliche Gehirn - und alle Elemente zum Beispiel einer Filmsequenz können komplett angepasst werden. Wie es auch bei konventionellen Prozessoren mit KI der Fall ist, nimmt sich auch der XR-Prozessor nicht ausschließlich der visuellen, sondern auch der akustischen Komponente an. Er kann die Position gewisser Klangelemente im jeweiligen Signal exakt analysieren, sodass Ton und Bild nahtlos zueinander passen. Mittels spezieller Algorithmen optimiert der Prozessor den Klang zudem so, dass man ersataunlich realistischen 3D Surround-Sound genießen kann - das zumindest verspricht Sony, unsere Checks belegen aber, dass dies nicht nur leere Worte sind. 

Merkmale des A80J Ultra HD OLED-TVs

Rückseite. Der A80J bringt wieder die Acoustic Surface Technologie mit - hier spielt sich alles Klangliche sozusagen direkt hinter dem Panel ab

Unser Testmodell ist, wie bereits erwähnt, mit dem kognitiven Prozessor XR ausgestattet und verfügt über XR OLED Contrast (für exzellenten Gesamt- und Detailkontrast) und die XR Motion Clarity-Technologie für bestmögliche Bewegungsdarstellung. Akustisch ist, wie bei Sony OLEDs üblich, die als klangstark bekannte Acoustic Surface Audio+ Technologie mit an Bord. "Ambient Optimization" optimiert die Bild- und Tonqualität für jede Wohnumgebung. Leider fehlt nach wie vor die Kompatibilität zu HDR10+. HDR10, Dolby Vision und HLG werden unterstützt, akustisch auch Dolby Atmos.

An Bildmodi gibt es zum Beispiel IMAX Enhanced (setzt IMAX Enhanced-Bildmaterial voraus) und den exklusiv für Netflix-Inhalte vorgesehenen Netflix Enhanced Modus. Den mittlerweile weit verbreiteten Filmmaker Mode hat der A80J nicht an Bord. Dafür ist der TV Calman-ready. 

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Bravia Core

Erst einmal wird die App auf den neuesten Stand gebracht

Unter anderem sind Amazon Prime Video, Disney+, Netflix und YouTube (alle mit dedizierter Taste auf der FB) sowie Sky Ticket an Bord. Ferner ist 2021 erstmalig BRAVIA CORE, Sonys neuer, eigener Streaming-Service, vorinstalliert. Nicht ganz verstehen wir, dass Sony dem eigenen Bravia Core Dienst keine dedizierte Taste auf der übersichtlichen Fernbedienung mit auf den Weg gegeben hat.

Fernbedienung

Auch Google TV ist eine 2021er Neuheit. Hier werden Filme, Shows, Live-TV von Apps und Abonnements zusammenführt und organisiert, was laut Google und Sony zu deutlich vereinfachter Auswahl und Handhabung von unterschiedlichem Content aus unterschiedlichen Quellen führt. Aufgrund personalisierter Vorschläge kann man bequem Neues entdecken oder Lesezeichen für Sendungen und Filme in einer einzigen Watchlist setzen. Überdies kann die Watchlist über Smartphone oder Laptop mit der Google-Suche ergänzt werden.

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Seitliche Anschlüsse, unter anderem mit 2 x USB und 1 x HDMI

Weitere Anschlüsse auf der Rückseite: 3 x HDMI mit klarer Kennzeichnung, 4K/120 Hz (HDMI 4), oder auch eARC/4K 120 Hz (HDMI 3), 1 x USB (für HDD)

Hervorzuheben sind die zahlreichen HDMI 2.1 Features. Alle BRAVIA XR Modelle sind kompatibel mit HDMI 2.1-Features wie 4K 120 fps, Variable Refresh Rate (VRR), Auto Low Latency Mode (ALLM) und eARC. 

Der A80J ist mit Google Assistant ausgestattet. Wer Google Assistant verwendet, nur noch mal als wichtige Anmerkung, benötigt keinen separaten Smart Speaker, ist allerdings auf das Mikro in der Sony TV-Fernbedienung angewiesen.

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Hinzufügen des Sony TVs in die Google Home App

Gerätename vergeben

QR-Code am Gerät scannen

Mit Google Assistant TV-Apps durchsuchen

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Voice Match

Abonnements verwalten

Inaktivmodus

Hinzu kommt die Kompatibilität mit Smart Speakern: Google Assistant- und Amazon Alexa-geeignete Geräte offerieren weitere Merkmale. Der Anwender kann Videos von YouTube via Google Nest übertragen und steuern oder mit Google Assistant beziehungsweise Amazon Alexa kompatiblen Geräten den Kanal wechseln oder die Lautstärke regeln. Hier hinzuzufügen wäre, dass das keine bahnbrechende Neuerung ist. Nach wie vor sind auch die 2021er Bravia TVs mit Apple AirPlay 2 kompatibel, ebenso mit Apple Home Kit. 

Verarbeitung

Schmaler Rahmen

Standfuß von hinten

Oben sehr dünn, unten wird die Bautiefe merklich größer

Schickes Design vorn

Detailverarbeitung

Mit dem minimalistisch-eleganten Design integriert sich der A80J nahtlos in praktisch jedes Wohnambiente. Der extrem schmale Rahmen ist haptisch angenehm. Wie bei OLEDs üblich, ist der Sony nicht überall mit der identischen Gehäusetiefe versehen. Oben extrem dünn, befinden sich unten z.B. die Tunereinheit im TV, dadurch wird er spürbar tiefer. Die mitgelieferte Fernbedienung ist übersichtlich und gut verarbeitet, stellt aber kein absolutes Highlight dar. Der Drei-Wege-Standfuß bietet drei verschiedene Aufstellungsmöglichkeiten: schmal auf kleineren Stellflächen; breit, um Ablenkungen zu minimieren, und erhöht zur Integration eines Soundbar-Systems.

Bravia Core

Bravia Core

Neu ist der Bravia Core Streaming-Dienst. Er wurde entwickelt in Zusammenarbeit mit Sony Pictures Entertainment (SPE). BRAVIA CORE ist laut Sony der branchenweit erste Dienst, der mit Pure Stream-Technologie arbeitet und so eine nahezu verlustfreie, UHD BD-äquivalente Qualität bei Streaming mit bis zu 80 Mbps erreicht. Der Dienst ist auf allen neuen BRAVIA XR Modellen (Z9J, A90J, A80J, X95J, X90J) vorinstalliert und umfasst ab Beginn eine Auswahl aktueller Titel und Film-Klassiker von Sony sowie auch eine IMAX Enhanced-Kollektion im IMAX-Bildformat und mit DTS-Sound. Somit kann man endlich auf IMAX Enhanced Titel auch in Deutschland zurückgreifen. Zusätzlich soll "Studio Access" Einblicke in die Produktion von Filmen ermöglichen. Insgesamt stehen über 300 Filme bei BRAVIA CORE zur Auswahl. Dazu gehören u.a. Titel wie "Venom", "Peter Hase", "Ghostbusters – Die Geisterjäger", "Blade Runner 2049" und "Jumanji: The Next Level".

Was sagt Sony selbst über die Technik? 

  • Angeboten werden die Titel im besten verfügbaren Format - Standard Definition, High Definition, 4K, 4K HDR und auch IMAX Enhanced
  • Verfügbarkeit variiert je nach Markt und Titel
  • IMAX Enhanced Titel sind nur auf entsprechend zertifizierten TVs erhältlich 
  • Bravia Core arbeitet mit der sogenannten Pure Stream Technologie. Streaming von 30 MB/s bis 80 MB/s ist hier möglich. Um auf Pure Stream™ mit 30 MB/s zugreifen zu können, ist eine Internetgeschwindigkeit von mindestens 43 MB/s zwigend notwendig. Für den Zugriff auf Pure Stream™ in der höchsten verfügbaren Qualität, also mit 80 MB/s, muss eine Internetgeschwindigkeit von mindestens 115 MB/s anliegen. 

BRAVIA CORE wird über eine App im Google Play Store für die Sony-Fernseher mit Android-Betriebssystem offeriert. Erwirbt man eines der BRAVIA XR-Modelle, bekommt man sogenannte "Filmcredits" und je nach Gerät ein 12 bis 24-monatiges BRAVIA CORE Video on Demand-Abo. Die Modellreihen A90J und Z9J werden zusammen mit 10 Film-Credits ausgeliefert, die übrigen BRAVIA XR-Modelle mit 5 Credits. Mit den Filmcredits erworbene Filme können bis zum 23. Februar 2026 abgerufen werden. Hat man seine Credits verbraucht, kann man innerhalb der App den gewünschten Film kaufen. Pro BRAVIA CORE-Konto können Nutzer auf bis zu vier teilnahmeberechtigten Fernsehern gleichzeitig streamen. 

Bedienung

Sprachwahl

Landeswahl

Vorstellung von Google TV mit der Möglichkeit zur Einrichtung gleich in der Erstinstallation

Auswahl der Empfangsarten

Der Anwender wird gut durch die Installation geführt

Wahl der Verbindung

Wahl der Satelliten-Antennen-Konfiguration

Antenne mit Main-Tuner verbinden

Suchlauf mit Einstellungen für Sky Deutschland

Suchlauf abgeschlossen

Wahl der Geräte, die zusammen mit dem TV betrieben werden sollen

Positionierung auf dem Tischständer oder Wandmontage

Automatische akustische Kalibrierung

Das erforderliche Mikrofon befindet sich in der Fernbedienung

Apple AirPlay und Home Kit

Installation der Apps

Menü

Meine Apps

Belegung der Taste "TV"

Der Sony ist gerade für denjenigen, der schon einen Android TV-basierten Fernseher hatte, kein Buch mit sieben Siegeln. Er lässt sich einfach handhaben und auch die erste Installation läuft unkompliziert ab. Unter anderem werden in deren Verlauf die Sprache gewählt, die Netzwerk-Konfiguration vorgenommen und die jeweilige TV-Empfangsform festgelegt, inklusive Sendersuchlauf etc. Wer ein Google-Konto hat, kann sich mit diesem anmelden, oder man kann auch ein neues Google-Konto erstellen. Drückt man auf die Home-Taste auf der Fernbedienung, erscheint das Home Menü. Starke Priorität wird auf Google TV gelegt, das übersichtlich zahlreiche Dienste bündelt. Hier findet man Filme z.B nach Genres oder nach Neuheiten/Trends sortiert und auch Empfehlungen für den Anwender. So mehr man schon an Filmen ausgesucht hat, umso präziser werden natürlich die Ratschläge. Ebenfalls kann man direkt aus dem Home Menü auf andere Apps wie Apple TV oder Disney + zugreifen.

Schnelleinstellungen

Alle Einstellungen

Netzwerk & Internet

Das Einstellung-Menü, erkennbar am Zahnrad auf der Fernbedienung, ist optisch modern und zweckmäßig gehalten. Gleich der erste Punkt "Einstellungen" sorgt dafür, dass man in das komplette Einstellungsmenü kommt. Geht man mit dem Cursor weiter, ist man in den Schnelleinstellungen, und kann z.B. schnell das Bildprogramm oder den Tonmodus wechseln. Dieses Menü kann der User auch selbst hinsichtlich der Priorisierung und der Parameter anpassen.

Video-EQ

Bildmodus "Kino", inklusive Hilfetext für den sachgemäßen Gebrauch

Klare Menüstruktur: Helligkeit, Farbe, Klarheit, Bewegung, Videosignal, erweiterte Farbanpassung mit Untermenüs

Bild "Hunter Killer", gestreamt von Netflix, Modus "Netflix Calibrated"

Unser Erwartunghaltung war groß - und der A80J hat uns nicht enttäuscht. Wir haben uns "Hunter Killer" angeschaut und sind über den gesamten Verlauf des actionreichen Films sehr begeistert. Der Sony mit dem neuen Bravia XR Prozessor erzeugt ein enorm dynamisches Bild, das auch unter schwierigen Bedingungen (z.B. stark kontrastierende Bildteile oder viele Details in blaugrauer Dämmerung) gewahrt bleibt. Generell ist anzumerken, dass wir bewusst einen Film in normaler HD-Auflösung gewählt haben, um zu überprüfen, wie gut der A80J in der Lage ist, hochzuskalieren auf die native Panelauflösung. Das gelingt hervorragend, ebenso, wie der beachtliche Kontrastumfang sehr zu loben ist. Es handelt sich lediglich um SDR-Material, daher ist es wirklich überragend, wie breit der gesamte Kontrast aufgestellt ist und wie sauber auch Kontrastdetails in sehr hellen wie auch in sehr dunklen Sequenzen präsentiert werden. Der Sony trifft Farben meist sauber, allerdings kommt es uns so vor, als ob der 2021er OLED mit Netflix Calibrated mehr bewusste Farbdynamik entwickelt. Das Bild wirkt dadurch sehr mitreißend, aber nicht mehr ganz so extrem harmonisch wie zuvor.

Richtig gut ist die Detailwiedergabe. Hier sehen wir einen klaren Bonus durch den neuen Prozessor XR. Dieser organisiert nicht nur ein extrem rauscharmes Upscaling, sondern zudem ein enorm detailreiches. Schnell passt der Prozessor das Upscaling an die jeweilige Szene an, besondere Merkmale wie z.B. das hoch detailreiche Innenleben eines großen U-Boots scheinen den Prozessor XR richtig herauszufordern: Er holt hier aus allen Bedienelementen und den Grafiken auf den Monitoren nahezu ein Optimum heraus. Dabei steht das Bild ruhig, kein Zittern oder Ruckeln im hochfrequenten Bildbereich stört die Harmonie. Die Schärfe ist schon in mittlerer Schalterstellung ziemlich hoch. Wer eher ein zurückhaltendes Bild mag, kann etwas zurück regeln.

Typisch für einen OLED-TV überzeugen Plastizität und Schwarzwert praktisch restlos, ebenso ist der Blickwinkel extrem groß, sodass problemlos mehrere Zuschauer dem wilden Treiben auf dem Bildschirm folgen können. Auch die außen Sitzenden haben kaum mit visuellen Einschränkungen zu kämpfen. Gut gelöst mittlerweile auch bei OLEDs ist das Thema Panelrauschen. Der 2021er Sony rauscht nur noch bei genauem Hinsehen und in kritischen Szenen (U-Boot fährt bei sehr geringem Lichteinfall unter Wasser durch eine enge, von Felsen gesäumte Gasse, hier sieht man in den blauschwarzen Anteilen ein geringes Rauschen, wenn man sehr nah vom TV ist, das vom Panel kommt). Verglichen mit früheren OLED-Generationen stellt das Rauschen aber definitiv kein Problem mehr dar. Insgesamt erzeugt der A80J ein außergewöhnlich lebendiges, fesselndes Bild - das mehr Erlebnisfaktor bietet als früher, mehr Bildtiefe, mehr Detailkontrast. Dieses extrem Neutrale, eher etwas Zurückhaltende, das früher gerade beim Netflix-Calibrated-Modus kennzeichnend war, ist nicht mehr ganz so stark ausgeprägt. 

Bild "Jumanji -The Next Level", 4K/IMAX Enhanced, gestreamt über Bravia Core, Bildmodus "IMAX Enhanced"

IMAX Enhanced Modus

Die bewusst stark gestättigten Farben (nicht nur in den Sequenzen, die im "Jumanji-Land" spielen, auch die im "Real Life") arbeitet der Sony vortrefflich heraus. Wir haben bei diesem Film trotz IMAX Enhanced Mode (der sich für dunkelere Umgebungen am besten eignet) gewagt, den Filminhalt mal mit deutlichem externem Lichteinfall zu betrachten. Und wir sind erstaunt - klar, so extrem hell wie ein Samsung Neo QLED ist das OLED Panel nicht. Aber für die meisten Bedürfnisse in der Praxis reicht die Helligkeit problemlos aus, auch HDR-Inhalte kann man bei externem Lichteinfall anschauen - und braucht nicht zwingend völlige Dunkelheit. Kommando zurück, nun machen wir alles dunkel, und starten den Film im IMAX Enhanced Modus erneut.

Sehr wichtig ist die folgende Anmerkung. IMAX Enhanced ist KEIN Bildmodus, den man für JEDES Quellmaterial verwenden kann. Es funktioniert folgendermaßen: Schon bei der Produktion eines IMAX Enhanced-zertifizierten Inhalts werden gewisse Parameter entsprechend angepasst, so soll eine gut sichtbare Körnung des Filmmaterials bewusst vermieden werden. Der Sony TV erkennt dann, wenn IMAX Enhanced Material vorliegt, und gibt dies entsprechend den Vorgaben wieder. Wir hatten einen sehr intensiven Eindruck von der gebotenen Bildqualität.

Gerade bei Filmen wie Jumanji, die in erster Linie auf einen hohen Erlebnisfaktor ausgelegt sind, wirkt das Bild sehr clean und zugleich sehr dynamisch. Man "fällt" quasi ins Bild hinein. Gerade für jüngere Menschen und High-Tech-Anbeter eine tolle Sache - enorm scharf, wirklich wenig Rauschen (wir ziehen den Hut vor dem verbauten Panel und der Sony Bildverarbeitung-Technologie) und äußerst plastisch. Ezwas Enttäuschung dürfte sich allerdings bei den tradionellen Cineasten breitmachen, die ein authentisches, ausgewogenes Bild, gern auch bewusst mit der typischen Körnung, schätzen.

Das Streaming mittels Bravia Core funktioniert ohne jede Schwierigkeit, auch das Vor- oder Zurückspulen. Der Erfolg hängt letzten Endes natürlich auch stark von der Güte der jeweiligen Internet-Verbindung ab. Wir persönlich sind, obwohl wir uns schon lang nicht mehr zur mehr auf maximales Erleben gebürsteten Jugend zählen, fasziniert von der äußerst plastischen Wiedergabe des A80J, insbesondere dann, wenn man sich in der Jumanji-Welt befindet: Weite Grasflächen, Mitglieder alter Stämme oder das Innenleben eines Fluggerätes: Immer kann man tief ins Bild hineinsehen und entdeckt immer mehr Details. Selbst die verschmierten Cockpit-Scheiben des Fluggerätes sehen authentisch aus und werden vollumfänglich wiedergegeben. 

TV-Tuner

Der Sony A80J kann sein visuelles Potential auch im Tuner-Bereich entfalten und liefert, bei entsprechend hochwertigen Produktionen, ein detailscharfes und beeindruckend plastisches Bild. Die Differenzierung verschiedener Bildebenen gelingt dem Sony OLED TV besonders gut, aber auch die Plastizität einzelner Objekte an sich ist auf überdurchschnittlich hohem Niveau. Dass das Upscaling in ausgezeichneter Manier vollzogen wird, haben wir augrund der Performance der Netflix-Wiedergabe nahezu erwartet. Natürlich wirkt das Bild nicht ganz so clean und makellos, da das ursprüngliche Broadcast-Signal schlichtweg mit geringerer Bitrate und, im Falle z.B. der öffentlich-rechtlichen Sender, mit nochmals niedrigerer Auflösung angeliefert wird. Insgesamt arbeitet der Sony aber auch hier sehr sauber, lediglich Bildrauschen fällt etwas deutlicher ins Gewicht. Die Farbgebung tendiert ganz leicht zu einem lebendigen Look, wirkt aber immer noch glaubwürdig und nicht übertrieben. Das Bild erscheint durchweg stabil und selbst bei schnellen Bewegungen bleiben Objektkanten, bis auf wenige Ausnahmen, sauber und ruckelfrei. Durch die grundsätzlich sehr dreidimensionale Darstellung und ausgezeichnete Tiefenwirkung wirkt das Bild zudem greifbar und glaubwürdig, das gilt selbst bei durchschnittlichem Wasser 720p-Material. Beim TV-Genuss prüfen wir auch direkt nochmal die Gegebenheiten bei externem Lichteinfall, da der alltägliche TV-Genuss im Normalfall doch eher nicht in völliger Dunkelheit stattfindet. Der Sony ist nicht frei von Spiegelungen, versucht diese aber, sofern keine direkte Sonneneinstrahlung durch ein seitliches Fenster gegeben ist, weitgehend zu verschleiern. Das funktioniert insgesamt auch recht gut und die negativen Auswirkungen von Restlicht sind nicht eklatant, direkter Lichteinfall bleibt aber - für alle OLED-Fernseher - ein Problem.

Klang

Audiomodus

Audioausgabe

Das Soundsystem schlägt sich bei der Wiedergabe der 5.1 Tonspur (Dolby Digital) von "Hunter Killer" exzellent. Räumlich dicht, mit einer überraschend präsenten Basswiedergabe, beweist auch der A80J, dass moderne Fernseher durchaus auch gut klingen können. Klar, eine hochwertige Soundbar mit externem Wireless-Subwoofer kann noch mehr, aber dass man zwingend eine Soundbar braucht, um dem leistungsschwachen TV-Soundsystem auf die Sprünge zu helfen, das ist nicht mehr der Fall. Auch die erzielbaren Pegel sind überraschend hoch. Man kann deutlich über Zimmerlautstärke hören, ohne dass es zu unschönen Verzerrungen kommt. Stimmen sind allzeit klar verständlich, ohne sich unpassend in den Vordergrund zu schieben. Sogar in einiger Entfernung vom TV sind noch Anflüge von Räumlichkeit wahrzunehmen.

Konkurrenzvergleich

Samsung QN95A

Der neue Sony OLED-TV trifft in diesem Jahr auf harte Konkurrenz - und zwar nicht nur auf OLED-Fernseher anderer Hersteller, sondern u.a. auch die Neo QLEDs von Samsung, die mit optimierter Mini LED-Hintergrundbeleuchtung bezüglich Schwarzwert und Kontraststärke massiv zugelegt haben. Der von uns getestete Samsung QN95A bietet eine extreme Leuchtstärke von knapp 1.800 cd/m2 und ermöglicht eine extrem dynamische, gleichzeitig authentisch und realistisch wirkende Farbwiedergabe. Der Sony OLED behält beim absoluten Schwarzwert die Nase vorne, wirkt überdurchschnittlich plastisch und hat durch die selbstleuchtenden Pixel natürlich überhaupt nicht mit Blooming zu kämpfen. Der QN95A kontert direkt mit der sehr gut arbeitenden Antireflex-Beschichtung und liefert auch bei externem Lichteinfall ein Bild frei von Spiegelungen. Der Samsung trumpft darüber hinaus mit der praktischen One Connect Box auf, die einen sehr komfortablen Anschluss verschiedener Quellgeräte ermöglicht - selbst wenn man bedenken muss, dass inzwischen aufgrund VoD etc. gar nicht mehr so viele Quellen benötigt werden. Auch die einheitliche Tiefe des QN95A gefällt und bietet Vorteile bei der nahtlosen Montage an die Wand. Natürlich bringt der Neo QLED-TV aus Korea HDR10+ Adaptive mit, verzichtet aber auf Dolby Vision. Q Symphony garantiert eine perfekte akustische Zusammenarbeit mit einer kompatiblen Samsung-Soundbar. Out-of-the-Box gefällt uns der Sony mit dem Acoustic Surface-Soundsystem aber noch einen Tick besser, der Sony ist zudem Dolby Atmos-kompatibel. Mit der kompakten Samsung-Fernbedienung ist man schnell am Ziel. Sony geht hier den klassischen Weg, ist aber ebenfalls sehr einfach in der Handhabung.

Philips OLED+ 935

Auch mit dem bärenstarken OLED+ 935 von Philips muss sich der A80J messen. Der Philips TV bringt das gesamte HDR-Arsenal mit und kann sowohl mit Dolby Vision als auch HDR10+ umgehen, auch ISF-Bildmodi sind hier an Bord. Der Sony hingegen kann kein HDR10+, dafür aber IMAX Enhanced und stellt mit dem hauseigenen, bitraten-starken BRAVIA Core Streaming-Dienst direkt Content bereit. Im Modus "Künstliche Intelligenz" bietet der Philips OLED+ 935 effektive Bearbeitungsmöglichkeiten für die Darstellung. Der KI-Modus liefert eine extrem hoch liegende Bildschärfe, ohne dabei störendes Ringing zu erzeugen. Beim Upscaling aber geht der A80J von Sony aufs Ganze und bringt mit dem neuen XR-Prozessor das Maximum an Detailtreue heraus. Als einziger Hersteller bietet Philips Ambient-Beleuchtung mit Ambilight, im OLED+ 935 als 4-seitige Variante ausgeführt. Das extrem performante B&W Soundsystem mit Maßstäbe setzender Stimmwiedergabe und exzellenter Atmos-Präsentation sticht selbst den Sony aus. Beide Geräte bieten einen umfangreichen Video-EQ mit sinnvollem Aufbau. Vom Design her wirkt der Philips noch etwas edler und wertiger, das gilt auch für die beleuchtete Fernbedienung mit Leder-Schicht auf der Rückseite.

Fazit 

Der Sony ist kein Sonderangebot - mit knapp 2.800 EUR kostet er schon eine gute Stange Geld. Dafür bekommt der Käufer aber auch einen sauber verarbeiteten, eleganten Ultra HD OLED-TV mit einem extrem leistungsstarken Bildprozessor mit kognitiver Intelligenz. Auch, wenn wir nicht behaupten möchten, dass wir dem A80J exakt wegen der Kognitiven Intelligenz ein besonders gutes Zeugnis ausstellen können, so ist zweifelsfrei festzuhalten, dass der Sony normales Full HD Material grandios hochskaliert. Extrem detailreich, klar und feinfühlig, kann man äußerst glücklich sein mit dem Ergebnis. Die ausgezeichneten visuellen Eigenschaften kann der Sony TV auch bei nativen 4K-Inhalten inklusive HDR ausspielen und überzeugt hier mit einer sehr sauberen und enorm plastischen Darstellung, die dank ausgezeichneter Bewegungsdarstellung auch bei längeren Sessions nicht anstrengend wird. Hinzu kommt, dass der Sony auch noch eine richtig gute Akustik bereitstellt: Kräftig, pegelfest, lebendig, und mit einer erstaunlich räumlichen Gesamtdarstellung, gibt es hier viel Lob und praktisch keinen Tadel. Auch die automatische Lautsprecher-Einmessung funktioniert problemlos, dass sie den enormen klanglichen Nutzen bringt, möchten wir allerdings nicht behaupten. Vielleicht noch einen Hauch mehr an klanglicher Gesamtharmonie, demnach ein nettes Zusatz-Feature. Multimedial sowie was das Handling anbelangt, ist man mit dem aktuellen Google TV Betriebssystem sehr gut aufgestellt. Mit BRAVIA CORE liefert Sony direkt einen exklusiven Streaming-Dienst mit, der sowohl IMAX Enhanced-Inhalte bereitstellt - die auf dem A80J ebenfalls in exzellenter Manier dargestellt werden - als auch enorm hohe Bitraten von bis zu 80 Mbit/s anliefert. Manko des neuen Streaming-Dienstes: Er ist nur für BRAVIA XR TVs verfügbar und bislang gibt es weder Support für Dolby Vision noch für Dolby Atmos. Auch aktuell noch nicht beim Sony A80J verfügbar sind VRR und ALLM, das Update mit den Gaming-relevanten Features für die HDMI 2.1-Schnittstellen im Sony OLED soll wohl im Herbst 2021 erscheinen. 

Visuell starker OLED-TV mit überragendem Upscaling, erstaunlich gutem Sound und IMAX Enhanced-Kompatibilität

Ultra HD OLED-TVs Oberklasse
15.04.2021

Test: Vincent und Carsten Rampacher, Philipp Kind
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 15. April 2021

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