SPECIAL: StormAudio ISP MK2 Vorstufe - Das Ultimum für Heimkino-Enthusiasten?

Heimkino par excellence? Nach langer Durststrecke haben wir uns entschieden, mal wieder in den Bereich der High-End Luxusklasse zu schielen und wollen direkt einen taufrischen, besonders leistungsfähigen Vertreter dieser Riege vorstellen. Signalverarbeitung ist ein sehr wichtiges Thema. Besonders im Heimkino, wo proprietäre, inzwischen objektbasierte, Tonformate wohl die größte Rolle spielen. Aber nicht nur das einfache Decoding von Dolby Atmos, DTS:X (Pro) und Auro-3D ist ein essentielles Kriterium - jeder handelsübliche integrierte AVR bzw. AV-Verstärker ist in der Lage, diese Tonspuren zu verarbeiten -, sondern auch das Post-Processing der Signale für den vollendeten Klanggenuss zuhause ist von entscheidender Bedeutung. Eine überaus mächtige, sehr flexible Lösung bietet der Hersteller StormAudio mit der ISP-Serie an.

StormAudio war bis 2017 Teil von Auro Technologies und so verwundert es nicht, dass die Klangabstimmung und Grundidee zur ISP MK1, also der ersten Generation des hier vorgestellten Gerätes, von Wilfried van Baelen mitgetragen wurde. Der Belgier gründete im Jahre 1980 die Galaxy Studios und wird vielen Heimkino-Enthusiasten als Urvater der 3D-Tonformate bekannt sein. Bereits 2005 entwickelte er das allseits bekannte Tonformat Auro-3D. Aufgrund des großen Erfolges hat sich StormAudio dann als Einzelmarke unter der Firma "Immersive Audio Technologies" losgelöst.

StormAudio ISP MK2

Wir wollen uns in diesem Special mit der Fortführung dieser Vorstufe, der StormAudio ISP MK2, beschäftigen und werfen dabei auch direkt einen Blick auf die Konkurrenz. Das aktuelle Modell gibt es seit April 2020, ab Januar 2021 wird es dazu dann auch passende 8-Kanal und 16-Kanal Endstufen geben.

Zweifellos ist die Zielgruppe der StormAudio ISP MK2 AV-Vorstufe sehr anspruchsvolle Heimkino-Enthusiasten und audiophile Anwender, die höchsten Wert sowohl auf maximale Klangtreue als auch auf Flexibilität und Vielseitigkeit legen. Die StormAudio ISP MK2 ermöglicht eine 24-Kanal-Signalverarbeitung inklusive Upmixing-Support von sämtlichen relevanten Tonformaten. Zu nennen wären hier vorrangig natürlich Dolby Atmos, DTS:X Pro sowie auch Auro-3D und IMAX Enhanced. Hinzu kommt ein mögliches Post-processing von bis zu 32 Kanälen, Dirac 3 wird dabei in vollem Umfang unterstützt, inklusive Bass Management in der maximalen Version. Mit dem StormAudio "Expert Bass Management", dass erst durch die Integration des neuen Dirac Bassmoduls möglich wurde, lassen sich verschiedene Basszonen definieren und eine insgesamt deutlich optimierte Bassreproduktion erreichen, selbst bei etwas problematischen Räumen. Die Technologie ist in der Theorie auf eine unendliche Anzahl von Subwoofern anwendbar. Der Dirac 3-Support wird dabei im Übrigen ohne Zusatzkosten bereitgestellt. Es muss keine Lizenz erworben werden und man muss sich nicht einmal registrieren.

Rückseite der Basis-Variante

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Modularer Aufbau

Besonders interessant ist bei der ISP MK2 natürlich die modulare Plattform, mit der verschiedenste Optionen, sowohl was Software als auch Hardware anbelangt, möglich sind. Von Interfaces mit Audio über IP AES67 Netzwerk-Geräte bis hin zu 32-Kanal XLR-Analog- bzw. digital AES/EBU-Output sollte jeder das passende Modul finden.

Da es sich, je nach Upgrade, um wirklich elementare Eingriffe in das Gesamtkonzept der Komponente handelt, sind die Module nicht umsonst. Die Komponente selbst kommt als Basisgerät (16 Kanäle) übrigens auf 14.200 Euro inkl. 19% MwSt. 

In der Vollausstattung

Folgende Upgrades sind z.B. möglich:

  • XLR Analog out: 24 Kanäle = 2.550 Euro, 32 Kanäle = 4.600 Euro
  • 32-Kanal Digital out via AES/EBU: 4.200 Euro
  • 16-Kanal Digital in via DCI AES/EBU: 2.080 Euro

Gegenüber dem Vorgänger ISP MK1 bringt die ISP MK2 laut Hersteller nicht nur ein etwas subtileres, zeitlos elegantes Design mit, sondern dank einer neuen proprietären hybriden Analog/Digital-Lautstärkeregelung auch ein erweitertes Dynamikspektrum für ein noch detaillierteres und präziseres Klangerlebnis. Authentische Reproduktion von Audiosignalen ist natürlich oberste Maxime des Herstellers. Dass dies nicht allein für den perfekten Heimkino-Sound gelten soll, sondern auch für ein perfektes Musikerlebnis, beweist u.a. die "ROON ready"-Integration seitens StormAudio.

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32 Kanäle - ISP 32 Analog MK2

Variante mit 24 Kanälen - ISP 24 Analog MK2

Die Konfiguration des AV-Prozessors ist selbstverständlich elementar und kann, für den Heimkino-Klang in Perfektion, natürlich auch Aufwand bedeuten. Die ISP MK2 greift für die komfortable Steuerung auf ein Web-Interface zurück, welches ein komplettes Setup in nur wenigen Schritten ermöglicht. Ein wenig "reinfuchsen" wird man sich dennoch müssen, um ein für sich perfektes Ergebnis zu erzielen. StormAudio bietet für dasWeb-Interface auch ein eigenes Tutorial (in englischer Sprache) an. Deutlich ausführlicher wird das Thema in deutscher Sprache z.B. hier behandelt. Ebenfalls möglich ist die Steuerung mit der StormRemote iPad App, außerdem kann die Vorstufe in Hausautomationssysteme integriert werden, z.B. Control4, Crestron, RTI, Savant, ELAN.

Sehen wir uns die einzelnen Ausstattungspunkte genauer an. Die ISP MK2 bringt dabei, neben dem voll modularen Aufbau mit analogen und digitalen Erweiterungskarten, einige Vorteile bzw. Alleinstellungsmerkmale innerhalb des HighEnd-Bereichs mit. Deshalb wollen wir hier direkt an manchen Stellen ein paar Vergleiche gegenüber einer anderen, häufig verwendeten Komponente in dieser Kategorie - der Trinnov AL16 - ziehen.

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Front-Ansicht mit Display

An Bord sind 7 HDMI-Eingänge und 2 HDMI-Ausgänge. Die HDMI-Schnittstellen entsprechen aktuell dem HDMI 2.0-Standard mit HDCP 2.2, eARC wird aber unterstützt. Zudem ist die ISP MK2 nach aktuellem Stand die einzige High-End Vorstufe mit dem bewährten Panasonic 4K-Chipsatz, der an allen Eingängen 18 Gbit unterstützt und auf beiden Ausgängen 4K-Auflösung ermöglicht. Dieser Umstand ist bei AV-Verstärkern und AV-Receivern in niedrigeren Preisregionen, wie  z.B. aktuellen Denon&Marantz-Modellen Standard - nicht aber im High-End Bereich. Unseren Informationen nach wird außerdem auch HDMI 2.1 für die ISP MK2 kommen. Relevante HDR-Formate, darunter HDR10, Dolby Vision und HLG, werden bereits jetzt unterstützt.

Sonst stehen an Eingängen in der Basis-Variante vier analoge Stereo Cinch-Anschlüsse und 2x XLR zur Verfügung. Auch drei optische und drei koaxiale Digitaleingänge stehen bereit.

Seitlich schräg

Wir konnten uns zwar bisher kein eigenes Bild davon machen, doch aufgrund von Erfahrungen von verschiedenen Endkunden und auch Händlern, scheint das Potential der akustischen Performance bei der ISP MK2 noch höher zu liegen als bei der vorhin genannten Trinnov AL16. Grundlage könnte hier die DSP-Basis (statt PC-Hardware) der konsequent als Heimkino-Maschine ausgelegten Vorstufe sein. Unabhängig davon liegt die StormAudio-Komponente vorne, was die Klangregelung anbelangt. Das liegt auch schlichtweg daran, dass überhaupt eine Bass/Treble Klangwippe an Bord ist, eine AL16 ist dazu nicht in der Lage.

Deutlich einfacher ist, und das können wir bereits anhand der verlinkten Tutorial-Videos behaupten, die Handhabung in der Praxis. Das Web-Interface ist wirklich sehr übersichtlich und sollte keinen Anwender vor große Probleme stellen, bietet aber dennoch weitreichende Möglichkeiten. Natürlich gehören auch richtige, voll parametrische Equalizer zum Ausstattungsumfang (20 PEQ pro Kanal), auch eine digitale Frequenzweichenfunktion ist integriert. Grundsätzlich ist die ISP MK2 im Basispreis auch günstiger als die Trinnov AL16. In Kombination mit der 8-Kanal Erweiterungskarte erhält man 24 Kanäle zum beinahe identischen Preis wie die Trinnov AL16, und das kann voll für Atmos und DTS:X Pro genutzt werden.

StormAudio ISP MK2

Die ISP MK2 hat natürlich nicht ausschließlich Vorteile. Sie baut insgesamt etwas größer und bringt darüber hinaus keine IR-Fernbedienung mit. Die Steuerung kann mit der bereits genannten iPad App "StormRemote" erfolgen oder eben über eine anlernbare Universalfernbedienung, wie z.B. die Logitech Harmony. Auch zwischen verschiedenen Grundlautsprecherkonfigurationen kann man nicht hin- und herspringen. Es gibt zwar Profile, diese beziehen sich allerdings auf Änderungen innerhalb des festgelegten Lautsprecher-Setups.  Manchem Anwender wird auch nicht so gefallen, dass es keinen analogen Pass-Through gibt. Eingehende Signale werden immer digitalisiert. Sollte die Komponente aber wirklich so gut klingen, wie es uns zu Ohren gekommen ist, stellt sich die Frage, ob dies in der Praxis ein Problem darstellt. 

Wie bereits erwähnt ist die StormAudio ISP MK2 bereits im Handel erhältlich. In der Basis-Ausstattung kostet die Vorstufe 14.200 Euro und bietet, dank des modularen Aufbaus, mit noch etwas finanziellem Spielraum weitere Entfaltungsmöglichkeiten. Mit der PA8 Ultra MK2 und PA16 Ultra MK2 wird es dazu in 2021 auch passende Endstufen geben.

https://www.stormaudio.com/produit/isp-mk2/

 

Special: Philipp Kind
Bilder: StormAudio
Datum: 27.12.2020

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