XXL-TEST: Magnat Signature 1105 - 3,5-Wege Standlautsprecher mit HiRes-Audio-Zertifizierung
Vor etwa einem Monat hat Magnat die Einzelheiten zur neuen Signature 1100 Serie der Öffentlichkeit präsentiert. Zwei Standlautsprecher - ein 4-Wege-Flaggschiff und das etwas kleinere Modell, das als 3,5-Wege Konstruktion ausgeführt ist, erweitern also seit kurzem das Portfolio der Lautsprecher-Schmiede aus Pulheim. Da die neuen Boxen Mitglieder der besonders luxuriösen "Signature" Serie sind, ist der Anspruch der Schallwandler klar: Hochwertige Materialien, exklusive Verarbeitungsqualität und eine überdurchschnittlich gute akustische Performance, das ergibt in der Summe High End zum vergleichsweise günstigen Preis. 1.299 Euro pro Stück kostet das 3,5-Wege Modell Signature 1105, das als erstes den Weg in unser Teststudio gefunden hat. Gerechtfertigt wird der Preis mit selektierten Bauteilen und Komponenten sowie innovativen Technologien. So kommt in der Signature Serie zusätzlich zu einem konventionelln Hochtöner ein zusätzlicher Superhochtöner zum Einsatz, um den anspruchsvollen Anforderungen von hochauflösendem Audio-Material absolut gerecht zu werden. Die Lautsprecher sind wahlweise in Schwarz oder Weiß erhältlich.
Seidenmatt lackiert und mit edlen Metall-Akzenten versehen tritt die Signature Serie bereits optisch sehr imposant auf und unterstreicht mit einem hochwertigen Standfuß ihre Exklusivität. Höchste Zeit, die neuen Komponenten unter die Lupe zu nehmen.
Hochtoneinheit
Mitteltöner
Tieftöner
Sehen wir uns erst einmal die Rohdaten an: Die Signature 1105 ist mit den Abmessungen von 225 x 1050 x 350 mm (ohne Standfuß) ein ausgewachsener, aber keinesfalls übergroßer Standlautsprecher und bringt knapp unter 28kg auf die Waage. Das Gehäuse besteht aus massiven, mehrfach verstrebten MDF-Platten, die mit einer sehr sauber aufgetragenen Seidenmatt-Lackierung versehen sind.
Insgesamt vier Chassis sind verbaut, dazu gehört ein 200mm Tieftöner, ein 170mm Mitteltöner, ein 30mm Hochtöner und der bereits angesprochene 20mm Superhochtöner. Zusammen decken die Schallwandler einen Frequenzbereich von 22 bis 55.000 Hz ab. Die maximale Belastbarkeit beträgt 350 Watt. Mit einem Wirkungsgrad von 93 dB sollten die Magnat Signature 1105 auch bei der Verstärkerwohl eine solide Flexibilität bieten und sind keinesfalls nur auf brutal starke zuspielende Verstärker angewiesen.
Bei den Tief- und Mitteltönern greift man auf Keramik-Aluminium-Sandwichmembrane, die eine hohe Steifigkeit bieten, zurück. Eine optimale innere Dämpfung und spezifische Membrangeometrie sollen für ein breites Abstrahlverhalten sorgen. Großzügig belüftete Aluminium-Druckgusskörbe, verzerrungsarme Magnetsysteme mit Induktivitätskontrollringen und geringste Wirbelstromverluste gehören ebenfalls zu den technischen Merkmalen der Signature 1105.
Im Hochtonbereich agieren zwei speziell abgestimmte fmax-Signature-Tweeter. Die 30mm Hochtonkalotte mit breiter Sicke und langhubigem Antrieb ermöglicht eine tiefe Ankopplung zum Mitteltonbereich bei der Übergangsfrequenz von 2.300 Hz, der zusätzliche 20mm Superhochtöner ist erst für Frequenzen über 18500 Hz an Bord. Dass die Signature 1105 hervorragend mit hochauflösendem Audio-Material arbeitet, hat man sich auch gleich bestätigen lassen. Das Logo der "Hi-Res Audio"-Zertifizierung prangt direkt über dem Superhochtöner.
Abdeckplatte mit gefrästem Schriftzug
Standfuß
Unsere Signature 1105 sind Seidenmatt schwarz lackiert und machen optisch einen wirklich enorm eleganten Eindruck. Zweifellos sind die Komponenten in dieser Variante in einem Studio-Appartement, geräumigen Loft oder schlichtweg einem modern eingerichteten Wohnzimmer perfekt aufgehoben. Die Seidenmatt-Lackierung sitzt tief und auch die Abdeckgitter aus Stoff sind auf einer soliden Holzkonstruktion bespannt. Die Schallwand wirkt ebenfalls sehr clean. Nicht zuletzt, weil man hier auch auf eine Magnetbefestigung des Stoffgitters setzt. Auch ohne die Abdeckung wirkt die Signature 1105 dank der Farbkombination Schwarz, Weiß und Silber schick und modern.
Einen technokratischen Akzent setzt die Abdeckplatte aus Metall, die im oberen Bereich der Lautsprecher eingepasst ist. Zwar ist der Materialübergang, ebenso wie bei manchem Chassis an der Schallwand, nicht 100% perfekt und plan, dafür muss man aber schon sehr genau hinsehen. Der silberne Akzent findet sich auch in den absolut soliden und massiven Fußtraversen aus Aluminium mit mattierter Oberfläche wieder. Die Spikes sind höhenverstellbar, die Spitzen können ausgetauscht werden. Sowohl Silikon-Füßchen als auch Metall-Spikes sind im Lieferumfang enthalten.
Rückseite
Bassreflexöffnungen an der Rückseite
Anschluss-Terminals
Die Rückseite ist mit zwei Bassreflexöffnungen versehen, die sauber integriert sind. Der Hersteller tituliert diese "Airflex-Ports", da sie mit großer Öffnungsfläche daher kommen und Strömungs- bzw. Nebengeräusche vermeiden. Darunter findet sich das Anschluss-Terminal mit gekapselten Schraubanschlüssen. Ob man Bananenstecker oder Kabel, auch mit größerem Querschnitt, direkt anschließt, bleibt einem selbst überlassen. Eine Bi-Wiring/Bi-Amping-Option ist gegeben, die Kabelbrücken für konventionellen Anschluss sind natürlich ebenfalls mit dabei.
Klang
Die ersten Klangtests werden von klassischer Musik bestimmt und kommen aus dem Repertoire Wolfgang Amadeus Mozarts, es handelt sich um das erste Allegro des Violinen-Konzerts Nummer 4, KV 218, gespielt von Marianne Thorsen und den Trondheim Solistene. Schon in den ersten Sekunden sehr präsent und eindrücklich ist der besonders luftige und durchhörbare Hochtonbereich. Klare Höhen mit erstaunlicher Brillanz gehören zweifellos zu den Stärken der neuen Signature-Schallwandler aus Pulheim, die sie bei der Reproduktion der Violine gewinnbringend ausspielen können. Bei hoher Lautstärke muss man aber etwas vorsichtig sein, sofern man nicht über einen akustisch optimierten Raum verfügt. In einer typischen, modernen Umgebung, in der sich die Lautsprecher angesichts ihrer optischen Eleganz durchaus wohlfühlen, kann es bei hohem Pegel obenrum etwas spitz werden. Ist eine helle Wohnumgebung kein Thema, wird man mit exzellent detaillierten Höhen belohnt. Hervorragend gefällt uns die breite Bühne, die von den Signature 1150 modelliert wird. Die einzelnen Instrumente sind mühelos differenzierbar und können klar einem Ort zugeordnet werden. Die Bühne wirkt auch sehr harmonisch und in sich geschlossen, selbst wenn das Geschehen etwas zügiger und komplexer wird, bleibt die Konzertbühne ausgewogen und angenehm. Die Bässe agieren präzise und wirken nicht schwer bzw. überladen. Sobald notwendig, können die Signature 1150 Standlautsprecher aber voluminöse Luftmassen bewegen und sind flink zur Stelle. Gegen Ende des Stückes haben die Streicher dürfen die Streicher im Solo-Auftritt noch einmal ihr gesamtes Können beweisen und stellen so auch die Magnat Lautsprecher vor hohe Anforderungen. Diese geben sich aber keine Blöße, wirken nie angestrengt und zeigen die feinen Konturen des Streichinstruments seidig und absolut klar.
Direkt im Anschluss darf sich das Signature-Paar an einer Sonate für zwei Klaviere, ebenfalls von Mozart, versuchen. Das "Dena Piano Duo" gefällt mit warmem Timbre und einer sehr natürlichen Darstellung der Tasteninstrumente. Selbst die Anschlagdynamik bleibt erkennbar, natürlich lassen sich die Pianos absolut problemlos unterscheiden. Auch die Bühne gefällt mit sauberem Aufbau und wirkt sehr räumlich. Bei freier Aufstellung gelingt den großen Vertretern der Signature Serie wiederum eine geschlossene und stimmige Kulisse, die den Zuschauer mitnimmt. Die einzelnen Anschläge, zu hören etwa bei Minute zwei, unterstreichen den High-End Anspruch der Lautsprecher. Gefällig, flink und nicht über die Maßen schlagend, gesellt sich, wenn notwendig, der Bassbereich hinzu und schließt sich sauber am unteren Frequenzbereich an.
Mit "Cikada Duo", Nordheims experimentellem Percussion-Stück, geben uns die Standlautsprecher einen Vorgeschmack, welche Kraft und welch flinkes Reaktionsverhalten in ihnen steckt. Die extremen Wechsel zwischen lauten und leisen Tönen verheißen auch eine exzellente Grobdynamik. Ebenso begeistert uns wieder die Räumlichkeit, die einzelnen akustischen Effekte werden hier hervorragend in den Raum integriert und sind problemlos zu orten.
Wir wollen allerdings zu etwas klassischerem zurückkehren - Classic Rock! Die Eagles legen sich in Melbourne auf der Farewell Tour mit "Heartache Tonight" mächtig ins Zeug. Die Magnat Signature 1150 honorieren dies mit spontanem Reaktionsverhalten und einer sehr detailreichen Darstellung des akustischen Geschehens. Die einzelnen Instrumente ergeben ein mitreißendes und komplexes Bühnenbild, jede Komponente wird mit dem notwendigen Aufmerksamkeit bedacht und bleiben stets differenzierbar. Die harschen Töne der Blechbläser sind mit entsprechender Schärfe versehen. Wirklich anstrengend und scharf werden sie aber nur bei Pegeln, die weit über dem Durchschnittsmaß liegen. Man kann durchaus sehr laut mit den Signature Standlautsprechern hören, ohne dass die Spitzen zu aggressiv werden. Da die Höhen dennoch stets sehr präsent sind, können die Mitten und Bässe stellenweise etwas zurückgenommen wirken. Das bleibt aber im Normalfall die Ausnahme und der anspruchsvolle Zuhörer wird mit einer ausgewogenen, harmonischen Kulisse verwöhnt. Wenn Don Henley der Bass-Drum die Sporen gibt, liefern die Signature 1150 Volumen und Nachdruck und wirken dabei stets unbeeindruckt und gelassen. Die Präzision bleibt auch bei vielen unterschiedlichen Instrumenten immer auf hohem Niveau.
Die Signature 1150, das konnten wir bereits feststellen, legen Wert auf einen sehr klaren und differenzierten Hochtonbereich. Sanfte Gemüter könnten bei sehr hohem Pegel dies schon als ein wenig anstrengend empfinden, natürlich kommt es auch auf die Beschaffenheit des Hörraums an. Beim Intro des Eagle-Hits "Hotel California" empfängt ins bei der Live-Aufnahme aus Melbourne ein Trompetenspieler, bei dem es bei so manchem Lautsprecher spitz wird. Und obwohl wir die Magnat-Komponenten davon nicht völlig frei sprechen, ist dies hier absolut nicht der Fall. Die hohen Töne wirken immer noch sehr sauber, klar und feindynamisch strukturiert, bleiben aber angenehm und werden nicht schrill. Zudem ist einem eine sehr differenzierten und detailreichen Darbietung des Intro-Solos vergönnt. Das gilt im Übrigen auch für die Konzertbesucher, die ihre Freude über das bevorstehende Spektakel lauthals verkünden. Hier können die Pulheimer Oberklasse-Schallwandler ihre Vorteile ausspielen: Glasklare, authentische Stahlsaiten-Klänge und eine exzellente und sehr räumlich wirkende Bühne bestimmen das Gesamtgeschehen. Dazu gesellen sich kräftige, trockene Bässe, die nie zu rund oder schwammig wirken. Auch die Stimme gefällt mit Finesse und Charakter. Das Timing ist ebenfalls hervorragend, auf den Punkt setzt die Rhythmusgitarre aus dem rechten Bereich der Bühne ein und unterstreicht Präzision und Ortung. Die Lautsprecher lösen den Klang auch sehr gut, allzu weit sollte man sich zwar nicht vom Sweet Spot entfernen, aber das gilt bei so gut wie allen Lautsprechern im Stereo-Dreieck.
Mit "Born from the Serpent's Eye" aus dem aktuellen Studio-Album von Wolves in the Throne Room ziehen sehr atmosphärische Klänge, die aber von unheimlicher Geschwindigkeit geprägt sind, in den Testraum ein. Das bereitet den Magnat Lautsprechern keine Probleme, der dauerhafte Double-Bass geht im komplexen Gesamtgeschehen nie unter und auch die kreischende Stimme des Sängers bleibt gut erkennbar. Die melodischen Parts gefallen mit exzellenter Räumlichkeit und einer weitläufigen Bühne. Einzelne Effekte werden exzellent eingebunden und auch tiefe voluminöse Bässe, die vereinzelt auftreten, werden absolut harmonisch und sauber integriert. Vereinzelte, melodische Parts gelingen mit exzellent detaillierten Feinheiten, besonders die Gitarrenklänge, bei denen man einzelne Anschläge gut nachvollziehen kann, begeistern.
Jetzt dürfen die Edel-Boxen aufdrehen! Bei Dj Tiestos "Element of Life"-Tour aus Dänemark sind die Tieftöner der Signature 1150 gefordert. Absolute Clubsound- und Bass-Fanatiker könnten hier nach noch satteren Schlägen gieren, die auch bezüglich ihres Tiefgangs die Magengrube noch stärker malträtieren. Die Stärke der Magnat Lautsprecher liegt aber in der Präzision und der Trockenheit der Punches. Zweifellos werden einem auch hier die Kickbässe nur so um die Ohren geschlagen, aber es geht eben immer noch ein Iota mehr. Bass ist aber auch in der elektronischen Musik längst nicht alles. Die zahlreichen akustischen Effekte werden in die sehr atmosphärische und weite Kulisse der gespielten Titel sauber und räumlich integriert, ohne dass die Schallwandler auch nur den Eindruck erwecken würden, sie müssten sich anstrengen. Auch die Stimmen von Teagan & Sara bedürfen keiner Kritik und gefallen mit entsprechenden Hall-Effekten.
Natürlich wollen wir auch den Meistern Kalkbrenner und Leonard Cohen den Auftritt nicht verwehren. Hier zeigen sich die Signature 1150 von einer etwas freizügigeren Seite und bombardieren uns mit einem sehr voluminösen und treibenden Bass. Die bewegte Luftmasse ist wirklich beachtlich und lässt auch beim House-Enthusiasten kaum Wünsche offen. Bis ans absolute Limit, auch wenn der Grenzbereich recht weit oben angesiedelt ist, sollte man nicht unbedingt gehen. Ein sauberer Tieftonbereich ist zwar dann immer noch gegeben, allerdings leidet dann ein wenig die Präzision und die Bass-Schläge wirken nicht mehr ganz so trocken und punchig. Beanstanden wollen wir die Pegelfestigkeit aber keinesfalls. In Kombination mit einem geeigneten Verstärker lassen sich mit den Signature-Modellen selbst große Wohnzimmer mühelos beschallen. Sicher, das Geschehen ist nicht ganz so komplex, dafür müssen die Magnat Lautsprecher trotz des ständig wummernden Fundamentes die Stimme Cohens authentisch darstellen. Und das gelingt ohne Probleme, wie üblich sehr differenziert und mit feindynamischen Details erfolgt die Reproduktion mit ausgeprägten charakteristischen Facetten.
Konkurrenzvergleich
Was das Auflösungsvermögen im Hochtonbereich angeht, macht den Signature kaum ein Konkurrent etwas vor - aber es gibt Konkurrenten, die ebenfalls mit ihrer speziellen Auslegung punkten. Einen Alternativ-Entwurf stellt Klipsch mit der Reference Premiere RP-280F dar. Sie ist das komplette Gegenteil der Signature, eher einfach, aber robust verarbeitet, extrem nachdrücklich zupackend und daher eine typische "Männerbox" - was keinesfalls abwertend gemeint ist. Mit rund 750 EUR/Stück offeriert die Klipsch viel Gegenwert fürs Geld. Cowboy oder musikalischer Feingeist, Klipsch oder Magnat? Beide Boxen sprechen die jeweilige Käufergruppe mit ihren Reizen sofort an.
Harte Konkurrenz kommt aus Schwäbisch-Gmünd. Die Nubert nuLine 284 für 975 EUR/Stück ist eine schlanke, exzellent verarbeitete Standbox, die aber optisch zurückhaltender und weniger opulent als die Signature auftritt. So ähnlich läuft es auch akustisch weiter. Die Nubert nuLine 284 gibt sich neutral, offen, direkt. Bis in höchste Pegelregionen bleibt sie souverän. Für 975 EUR, daran hat sich seit Jahren nichts geändert, ein Top-Angebot. Die Signature 1150 setzt mit der enormen Auflösung im Hochtonbereich, die man gerade bei Streichinstrumenten oder einem Cembalo merkt, ein Gegenargument. Sie ist gerade bei Klassik mit ungemein viel Feingefühl bei der Sache. Gut, man muss im Hochtonbereich vielleicht etwas aufpassen - aber dafür erhält man eine ungemein hoch liegende Brillanz und eine tolle räumliche Wirkung bei der Wiedergabe hoher Frequenzen. Während die nuLine 284 ein rundherum erstklassiges technisches Gerät ist, das herausragend zur Musik- und Filmtonwiedergabe (im Surroundeinsatz) geeignet ist, markiert die Magnat-Box einen Lautsprecher, der selber auftritt wie ein edles Instrument: Unverwechselbar, einzigartig, schön. Vielleicht vom Wesen hier nicht so unkompliziert wie der schwäbische Kassenschlager, dafür aber auch ganz besonders und faszinierend. Auch bei diesem Vergleich kristallisiert sich wieder klar heraus: Letzten Endes ist das Profil des potentiellen Käufers entscheidend, enorm hochwertige Produkte erhält man in jedem Fall.
Eine weitere interessante Alternative kommt mit der Dali Opticon 8 aus Dänemark. Der Stückpreis liegt hier bei 1.299 EUR. Kennzeichen der Opticon 8 ist das vorzügliche Hybrid-Hochtonmodul, das aus einem Kalottenhochtöner für den perfekten Übergang vom oberen Mitteltonbereich in den Hochtonbereich und einem ultraleichten Bändchen für die exzellente, impulstreue Behandlung höchste Frequenzen besteht. Des Weiteren setzen die Nordeuropäer bei der Opticon 8 auf die ebenfalls für Dali typischen Holzfasermembranen. Die Opticon 8 gibt in unserem Vergleich den "lässigen Part". Sie schüttelt alles aus dem Ärmel. Sie ist nicht, wie die Nubert, völlig neutral ausgelegt, sondern setzt auf eine besonders angenehme Wiedergabe. Sie ist nicht, wie die Magnat, auf allerhöchste Brillanz getrimmt, sondern eher auf eine Maßstäbe setzende Räumlichkeit im Hochtonbereich. Die Opticon 8 ist, da gleicht sie der Nubert, eine sehr gute Begleitung für den Alltag. Auch optisch ist sie ein "guter Kumpel": Gepflegt, ausgezeichnet verarbeitet - aber nicht der nobel-luxuriöse "Designer-Typ" wie die Signature 1150. Magnat hat es daher bilanzierend geschafft, kein "Me Too" Produkt zu kreieren, sondern einen hochklassigen Individualisten - und das zu einem bezahlbaren Preis. Die Signature 1150 ist fein und edel, klingt brillant und filigran - Optik und Klang gehen eine erstklassige Symbiose miteinander ein.
Fazit
Technische Innovation, optische Eleganz und hochwertige Materialqualität - zum fairen Preis! Zweifellos hat Magnat mit dem Signature 1105 das Ziel, einen exklusiven und innovativen Lautsprecher mit High-End Anspruch zu einem noch moderaten Preis zu bieten, erreicht. Besonders zu loben ist Magnats Mut, ein wirklich eigenes, individuelles, gleichzeitig aber hochwertiges und durchdachtes Gesamtkonzept zu präsentieren.
Natürlich gibt es immer etwas Luft nach oben, so könnte z.B. die Chassis-Einpassung im Detail noch perfekter sein, dennoch bekommt man hier für sein Geld ein überragendes Produkt mit exzellenten akustischen Eigenschaften geboten. Besonders der Hochtonbereich überzeugt mit klarer Brillanz und hohem Detailreichtum. Im akustisch optimierten Raum kann er sein volles Potential entfalten, lediglich im hellhörigen Wohnzimmer müssen sanfte Gemüter in hohen Pegelbereichen etwas aufpassen, dass es nicht zuviel des Guten wird.
In Kombination arbeiten die einzelnen Chassis hervorragend harmonisch zusammen und liefern eine weitläufige, sehr räumliche Bühne mit klarer Struktur und ausgeprägter Differenzierung. Hochauflösendes Audiomaterial liefert erwartungsgemäß beste Ergebnisse, aber auch konventionelle Aufnahmen können beinahe ausnahmslos begeistern.
Sehr elegante Lautsprecher mit innovativer Technologie zum absolut fairen Preis

Standlautsprecher bis 1.500 EUR/Stück
15.12.2017
Test: Philipp Kind, Carsten Rampacher
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 15.12.2017
Tags: Lautsprecher • Magnat