XXL-TEST: Streaming-/Wireless-Lautsprecher KEF LSX II plus aktiver Subwoofer KEF KC62
Klang
Die LSX II überzeugt immer wieder aufs Neue
Wenden wir uns nun dem zentralen Punkt zu, nämlich der akustischen Leistungsfähigkeit des Systems. Alle Komponenten haben höchst dezente Abmessungen, sodass Anwender, die wenig Lust darauf haben, dass übergroße Lautsprecher die edle Optik des Wohnzimmers verschandeln, voll auf ihre Kosten kommen. Dank des tieffrequenten Supports durch den KC62 ist dieses 2.1 System auch ohne Probleme in Hörräumen zu verwenden, die mehr als 25 Quadratmeter messen. Auf den soliden Ständern sind die LSX II gut untergebracht und zudem in der korrekten Höhe, um ihre klanglichen Qualitäten voll und ganz entfalten zu können.
Der KC62 ist gerade für Kinofilme eine wahre Freude
Schon ohne aktiven Bass als Support haben uns die LSX II im Test derart überzeugt - aber wenn man auch gern Kinofilme, vorzugsweise actionreiche Blockbuster, genießt und zudem musikalisch häufiger auf R&B- oder Club-Musik zurückgreift, dann ist der (nicht günstige) zusätzliche Kauf eines KC62 schon ein enormer Gewinn. Exzellent funktioniert die Zusammenarbeit der LSXII mit dem KC62. Ein überraschend fülliges, zugleich standhaftes und präzises Klangbild ist die hörbare Folge. Auch enorme Pegel sind ohne Schwierigkeiten möglich - zu beachten ist für den Filmtonbetrieb allerdings, dass die Tonausgabe beim TV-Gerät oder beim Blu-ray-Player auf PCM gestellt sein muss, denn Decoder für Dolby Digital oder DTS sind bei den LSXII nicht an Bord.
Wir haben unser Glück mit zwei Filmtonbeispielen versucht: Mit "London Has Fallen" und mit "Transformers III". Beides Filme, in denen viele actionreiche Sequenzen enthalten sind. Bei "London Has Fallen" punktet unser KEF 2.1 Ensemble in der Sequenz, als durch schreckliche Bombenanschläge stadtbekannte Bauwerke in Schutt und Asche gelegt werden: Das Fundament der Explosionen ist extrem kraftvoll, zudem strukturiert, und das, was sich oberhalb des Bassbereiches abspielt, wird von den LSX II mit tadelloser Souveränität wiedergegeben.
Auch den Kampf der friedlichen Autobots gegen die böswilligen Decepticons zu Beginn des dritten Transformers-Films kommt sehr vehement heraus, die Stimme des Sprechers geht in diesen Turbulenzen keinesfalls unter, sondern kommt klar heraus. Was dieses System für eine hervorragende, glaubwürdige Räumlichkeit entfaltet, das haben wir nicht erwartet. Hier fühlt man sich intensiv von Sound umgeben, der aber nicht künstlich aufgeblasen wirkt, sondern als echt und direkt wahrgenommen wird. Wie exakt der KC62 innerhalb des Ensembles Bassanteile verarbeitet, wie impulstreu das alles geschieht: Ohne Einschränkung erstklassig. Aber auch die Dialogwiedergabe überzeugt.
Das Uni-Q-Chassis gibt Stimmen hervorragend wieder
So bei "London Has Fallen", bevor die Terroranschläge geschehen. Die Stimmen der Sprechenden haben stets klare, feine Konturen und die vokalen Anteile lösen sich hervorragend von den Uni-Q-Chassis der LSX II. Somit erfüllt das KEF 2.1 Set mit einer überraschenden Gelassenheit auch hohe Ansprüche. Klar sind deutlich über 3.500 EUR fürs System inklusive dem problemlos funktionierenden Wireless Subwoofer-Kit und den beiden eleganten Standfüßen jede Menge Geld. Aber was man dafür bekommt, ist herausragend.
Musikalisch sind die LSX II auch
Und auch dann, wenn man mit diesem Set Musik hören möchte, ist man auf hohem Niveau unterwegs. Das ist vor allem auch der ausgezeichneten Präzision des KC62 zu verdanken, der dank der Fähigkeit, auch komplexe Bassstrukturen sauber darzustellen, für Musik bestens geeignet ist. Wir haben über Tidal Connect "Love Tonight" von Shouse angehört - mit sattem, zugleich exakt den richtigen Punkt treffenden Bass setzt sich der KC62 gekonnt in Szene, während die LSX II mit ihrer erneut sehr guten Loslösung aller akustischen Elemente von den Chassis aufhorchen lassen.
Das Gleiche bei "Ready Or Not" im Remix der Bodybangers. Die Bässe ertönen auch bei hoher Lautstärke untadelig standhaft und hart, die Effekte verteilen sich akkurat ausbalanciert rund um den Hörer. Filmmusik liegt dem "Team KEF" ebenfalls, wie Klaus Badelts "He's A Pirate" und Harold Faltermeyers "Axel F" unter Beweis stellen. Gerade bei "He's A Pirate" entfaltet das 2.1 System eine weitläufige und vielschichtige Klangkulisse.
Bei "Caruso", gesungen von Jonas Kaufmann, zeigt uns das KEF Ensemble, wie gut man eine fein ausbalancierte Stimmwiedergabe mit einem stets vorhandenen, aber niemals übertriebenen Fundament kombinieren kann. Jonas' Stimme wird von den Uni-Q-Chassis der beiden LSX sauber und mit passender Akzentuierung herausgearbeitet. Die instrumentalen Elemente wirken immer homogen und treten zugleich detailreich auf. Zum Schluss lassen wir es nochmals vehement angehen. "Land Of Confusion" in der Cover-Variante von Disturbed wird mit dem nötigen Nachdruck präsentiert, gerade hier macht der KC62 wieder positiv auf sich aufmerksam, indem er einen harten, trockenen und gut gestaffelten Bass von sich gibt.
Fazit
Ein teures, aber auch ein exzellentes Team, so kann man die Zusammenarbeit von KEF LXS II und dem KEF KC62 in aller Kürze umschreiben. Pegelfest, nachdrücklich, mit authentischer Dynamik und viel Homogenität, bleibt hier kaum ein akustischer Wunsch unerfüllt. Viel KEF-exklusive High-Technology macht sich in einer herausragenden Souveränität und Kontrolle bemerkbar, die man einem so kompakten Ensemble nicht zugetraut hätte. Dass die Komponenten per App leicht zur Zusammenarbeit bewogen werden können und dass Noblesse und Verarbeitungsqualität ebenfalls hohen Ansprüchen genügen, rundet die eindrucksvolle Vorstellung ab.
Erstklassiges Wireless-2.1-Ensemble mit grandiosem Klang, hoher Belastbarkeit, edler Optik und umfassender Ausstattung
Gesamtreferenz 2.1-Systeme (Streaming, Wireless) Oberklasse
Test 25. Oktober 2022
Test: Carsten Rampacher
Fotos: Sven Wunderlich, Carsten Rampacher
Datum: 25. Oktober 2022
Tags: Lautsprecher • Subwoofer • Wireless-Lautsprecher
