XXL-TEST: Philips 2023er 4K-TV 65OLED808 - eleganter Bildmeister mit kompletter Ausstattung

Bildqualität: Kingesman - The Golden Circle, Ultra HD Blu-ray (HDR10)

Ab Filmbeginn schauen wir den HDR10-Film mit dem "HDR Filmmaker Mode" an. Wir wählten diese Betriebsart aus, um eune möglichst authentische, realistische Darstellung zu erzielen. Bereits das 20th Century Fox-Logo direkt zu Beginn des Films sieht sehr differenziert aus, sehr feiner Kontrast - wir müssen noch ergänzen, dass unser Raum abgedunkelt ist. Gerade für den Filmmaker Mode ist das nach wie vor die beste Methode. Direkt schon von Beginn, ab dem Voirspann, fällt uns der breite Blickwinkel auf, ebenso das sehr geringe Panelrauschen - frührrt ein erstzunehmendes Problem.

In der nächsten Sequenz blendet sich das Kingsman-Logo ein, es gleitet von der Position hinter dem Zuschauer bis vor den Zuschauer, und das Schaufenster des "Bekleidungsgeschäfts" wird sichtbar. Sämtliche Bewegungen verlaufen ruhig, stabil, mit gleichbleibender Bildschärfe. Der Philips liefert eine satte, aber nicht überzogene Farbgebung, einen augenfreundlichen, akkurat gestaffelten Kontrast und eine enorm hohe Bildschärfe, die aber trotzdem nie überzogen erscheint: Doppelkonturen finden sich keine, wenn man den Schärferegler nicht übertrieben weit aufzieht.

Jetzt wird der neue Kingsman Eggsy in den Fokus gerückt, und sogleich taucht auch sein Widersacher Charlie Hesketh auf - direkt identifiziert durch die "Scan-Brille" des Kingsman Eggsy. Die beiden gehen aufeinander zu, hier zeigt sich eine minimale Unschärfe bei der Darstellung der Pflasterplatten auf der Straße. Der Nadelstreifenanzug von Eggsy plus Kravatte und die perfekt sitzende Frisur des Spezialagenten bringt der OLED808 hervorragend zur Geltung. 

Nun kommen Jaguar SUVs, die mit Komplizen von Charlie besetzt sind und Eggsy zusätzlich in die Enge treiben möchten. Eggsy begibt sich nun ins Kingsman-Spezialtaxi, überwältigt Charlie zunächst und eine wilde Fahrt durchs abendliche London beginnt. Hierbei sind die Risse im Asphalt der Straße ebenso gut erkennbar wie die edle Innenausstattung mit Leder & Holz des London-Taxis, die während der Schlägerei, die zwischen dem Agenten und Charlie entbrennt, empfindlich Federn lassen muss. Zerbrochenes Glas und entsprechende Scherben sind da noch das geringste Übel. Aber auch der mit Schmutz, Trümmern und Patronenhülsen übersähte Hochflor-Teppichboden des Taxis wird hervorragend dárgestellt.

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Der OLED808 holt nahezu jede Einzelheit heraus und präsentiert uns ein äußerst plastisches sowie dynamisches Bild - erneut fällt auf, wie enorm scharf es ist, ohne zugleich unpassende Überschärfungseffeke zu zeigen. Alle Bewegungen laufen sauber und scharf ab, und auch während schneller Bewegungen gibt es keine Verluste innerhalb der Detaillierung. Auch die wilden Stunts von Eggsy, der zeitweise auf einer abgerissenen Tür des Taxis hinter dem Fahrzeug auf der Straße schleift, präsentieren sich äußerst scharf und bewegungsstabil. Der Funkelflug der Tür auf der Straße kommt sehr präzise zur Geltung. 

Die gesamte Verfolungsjagd mit wechselnden Perspektiven - mal direkt auf der Straße, mal die Vogelperspektive - managt der OLED808 mit der unerschütterlichen Souveränität eines Spitzenprodukts. Die Jaguar-SUVs, aus deren Dach Scharfschützen mit fest installierten Automatikwaffen das Feuer eröffnen, mit ihren LED/oder Xenon-Scheinwerfern werden mit klaren, sauberen Konturen dargestellt. Auch bei der Sicht von oben präsentiert uns der Philips sehr viele Details, und auffällig ist, wie vielschichtig und räumlich gut gestaffelt der OLED uns alle Ereignisse auf den Screen holt. Die Gebäude, welche die Straßen säumen, oder andere Fahrzeuge detailliert unser Testkandidat hervorragend durch, was für einen kompletten, umfassenden Bildeindruck sorgt.

Mit unterschiedlichen Lichtverhältnissen kommt der OLED808 überragend zurecht und produziert keine unschönen Überstrahlungseffekte. Auch, wenn es nur wenig Licht im Bild gibt wie später in den Szenen im Park, versagt der hochwertige Smart-Fernseher keinesfalls. Klar, wir müssen bedenken, dass bei uns im Aufstellungsraum völlige Dunkelheit herrscht und daher keine Höchstleistungen hinsichtlich der maximalen Panelhelligkeit erforderlich sind. Aber wie fein und differenziert der TV die Einzelheiten ins Gesamtbild integriert, das verdient schon Respekt. Auch, als das Schloss auftaucht, in dem Merlin alias Mark Strong alles überwacht und koordiniert, beeindruckt uns, wie fein nivelliert der OLED808 die komplexe Fassada darstellt. Auch hier wieder - enorme Bildschärfe trifft auf praktisch nicht vorhandenes Panelrauschen. 

Bild Ultra HD-Blu-ray "Mord im Orientexpress", Filmmaker Mode

Unsere zweite UHD-BD wird immer wieder gern genommen, um Aussagen über Detailtreue, Gesamtbildschärfe, Qualität der Farbwiedergabe und Kontrast zu treffen. Und auch hier schauen wir uns den Film direkt ab Filmbeginn an. Da es zuvor so gut geklappt hat, setzen wir auch diesmal wieder auf den HDR Filmmaker-Mode, der uns als sehr authentisch und zugleich augenfreundlich aufgefallen ist. Gleich schon, als der Filmtitel erscheint, sieht man, wie gut, eben OLED-typisch, der Schwarzwert ist. Dann ist die berühmte Klagemauer in Jerusalem auf dem Bildschirm zu sehen, es findet eine kleine Kamerafahrt statt, bei der mimimales Zittern auch bei aktivierter Frame Interpolation für Sekundenbruchteile sichtbar ist.

Das Bild erscheint ansonsten äußerst akkurat durchzeichnet, jeder einzelne Stein der Mauer inklusive der von der Sonne vertrockneten Gräsern, die in den Ritzen geachsen sind, kommt korrekt zur Geltung. Die sandigen Farbtöne managt der OLED808 souverän, mit enormer Farbreinheit und einer sauberen Differenzierung auch eng beieinander liegender Farbtöne. Der Boden, sandig mit zahlreichen unterschiedlich großen Steinen, wirkt scharf und detailreich, und das gilt auch für die Kleidung sowie die Gesichter der zahlreichen Menschen, die sich rund um die Klagemauer eingefunden haben. Sämtliche Bewegungen laufen ruhig und sicher ab, der Philips schafft es zudem, ein sehr plastisches Bild mit hervorragender Herausarbeitung der unterschiedlichen visuellen Ebenen bereit zu stellen.

Auch dieses Quellmaterial verdeutlicht, dass es Philips schafft, TVs mit erstklassigem Bild auch bereits in der oberen Mittelklasse/angehenden Oberklasse zu entwickeln. Mit unterschiedlichen Lichtverhältnissen kommt er ebenfalls sehr gut klar. Als der kleine Junge, erneut sehr bewegungsstabil, über verschiedene Treppen in die Küche von Hercules Unterkunft flitzt, um dort die gewünschten Eier zum Kochen abzugeben, erwartet uns ein klares, sauber gestaffeltes Bild, aber ebenso in der Küche, mit weniger Lichteinfall, und an Hercules Frühstückstisch im Halbdunkel. Ganz gleich, ob es sich um die kochenden Eier im Topf mit dem sprudelnden Wasser oder um den charakteristischen Schnuazbart des Detektivs handelt: Immer beeindruckt uns der OLED808 mit einer tollen Mischung aus Gesamtbildschärfe und Detailkontrast.

Auch in diesen ganzen Sequenzen fällt wieder auf, dass der OLED808 praktisch kein Panelrauschen mehr entwickelt. Als sich Hercule dann kurze Zeit später auf den Weg zur Klagemauer macht, um dort ein Delikt aufzuklären, tritt er mit seinen handgefertigten Budapester Schuhen in einen Pferdehaufen. Auch dieses für den Meisterdetektiv eher unerfreuliche Erlebnis protokolliert der Philips visuell sehr sorgfältig, mit feiner Detaillierung und hoher Dreidimensionalität. Was ihm auch richtig gut gelingt: Vorn bewusst scharfe Bildinhalte klar vom bewusst unschärferen Bildhintergrund abzugrezen, auch dies schafft ein Bild, das stellenweise wie greifbar erscheint. Ganz gleich, ob Detail- oder Panoramaaufnahmen: Die Bidschärfe ist stets hoch, aber nie so hoch, dass man Doppelkonturen oder Ringing beobachten muss. Hier wurde ein beinahe optimaler Kompromiss gefunden, der die Qualität der Philips TV-Entwicklung deutlich aufzeigt. 

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Bild Blu-ray, Mission Impossible, Rogue Nation, Anfangssequenz, Upscaling/De-Interlacing durch den Philips von 1.080i auf UltraHD

Nun muss der Philips hochskalieren und auch noch de-interlacen. Wie schlägt er sich? Schon, als die Logos zu Beginn des Films eingeblendet werden, beweist er seine Klasse, viele Details, wenig Rauschen, das ergibt ein stabiles, klares Bild. Kein Ruckeln, keine Treppenstufen - klappt das auch während des Movies? Der Auftakt spielt in Minsk, rund um ein Rollfeld, und der Kenner merkt relativ schnell, z.B. an der Ausprägung der Wolkenformationen, dass es sich nicht um natives 4K-Material handelt. Hier sind doch Unschärfen sowie kleinere Rauschmuster sichtbar - kein Wunder, schließlich hält die Blu-ray ein zwar gutes, aber eben nicht extrem gutes Bild bereit. Aus erstklassigen BDs kann man auch dann, wenn das Upscaling auf 4K stattfindet, ein noch besseres Bild herausholen.

Hier sollte man nicht direkt vor dem TV sitzen, aus einen normalen Betrachtungsabstand heraus gibt es keinen Anlass zur Klage, auch die Grashalme auf dem Feld, in dem sich Benjamin Dunn verbirgt, sehen dann scharf und detailreich aus. Auch hier gibt es wieder Wechsel hinsichtlich der Lichtbedingungen, hier Benji im Feld mit viel Licht, dort Brandt in der Zentrale unter Kunstlicht, und dann noch Luther in schwindelerregender Höhe auf einem Fernsehturm. Der OLED808 zeigt in jeder Situation ein akkurates Upscaling und De-Interlacing, das auch bei komplexen Strukturen nicht den Überblick verliert und somit klar unter Beweis stellt, dass der aktuelle P5-Prozessor mit KI zu den besten seines Fachs gehört.

Wir schauen übrigens im realistischen und augenfreundlichen Heimkino-Modus. Klar, so plastisch und direkt wie ein echtes 4K-Bild treten die Inhalte nicht auf, aber das wäre auch wirklich eine "Mission Impossible", eine 100 %-Deckungsgleichheit zwischen nativen und hochskalierten Inhalten zu erwarten. Bewegungen aller Art, z.B. die kurze Kamerafahrt rund um den Fernsehturm, auf dem sich Luther befindet, gibt der Philips auch hier sehr sauber wieder, obwohl der P5 Prozessor parallel hochskalieren und de-interlacen muss - Rechen-Power ist demnach in üppiger Ausprägung vorhanden. 

Die sich drehenden Turboprpop-Triebwerke des startenden Airbus A-400M auf dem Rollfeld, den Ethan Hunt unbedingt noch erreichen muss, um zu verhindern, dass die gefährliche Fracht ihr Ziel erreicht, stellt der OLED808 erstaunlich präzise dar, und es finden sich um die drehenden Rotoren kaum Rauschmuster. Insgesamt schafft der Philips einen sehr realistischen, angenehmen Bildeindruck, der auf einem so hohen Niveau selbst bei einer visuell eher durchschnittlichen Blu-rax ist - das wäre noch vor drei oder vier Jahren nicht möglich gewesen.

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Auch, als sich das Flugzeug in Bewegung setzt und Ethan verzweifelt versucht, noch aufzuspringen, stellt der OLED808 alles sehr sauber dar. Kleine Abstriche sieht man beim Display von Benjis iPad, hier erscheinen die Schriften und Grafiken deutlich weniger schaerf als bei nativer 4K-Quelle. Das Flugzeug wird in vieleb Details gezeigt, die Außenhaut wirkt authentisch, auch das Cockpit mit den Instrumenten. Als das Flugzeug abhebt, überzeugt uns der Philips einmal mehr mit einer äußerst stabilen Bewegungswiedergabe. 

Bild TV-Tuner (DVB-T) plus Ambilight

Wenden wir uns dem Tuner zu. Wie oft auch typisch für die tägliche Praxis, haben wir nun alle Jalousien geöffnet - der OLED808 hat aber in gewissem Sinne Glück, draußen ist ein regnerischer Tag und es herrscht kein helles Sonnenlicht, das auch Fernseher mit äußerst hellen Panels allein schon wegen der intensiven Reflexionen vor größere Hürden stellt. Trotzdem findet sich natürlich deutlicher externer Lichteinfall, und daher kann man schon beuteilen, wie es um die maximale Helligkeit bestellt ist. Bei diesem eher trüb-regnerischen Wetter stören Reflexionen  nicht allzu sehr, auch wenn die Oberfläche des OLED808 durchaus eine wirklich effiziente Entspiegelung vertragen könnte, wie bei den meisten OLEDs. Auch, wenn die Hersteller angeben, durchaus Maßnahmen ergreiffen zu haben, ist da noch einiges Potential - wobei wir durchaus begreifen, dass es nicht einfach ist, wenig Reflexionen mit einem klaren, dynamischen Bild treffend zu verbinden. Fest steht auf jeden Fall, dass es sehr gut um die Helligkeit des Panels bestellt ist - die man nicht einmal, zumindest nicht unter unseren Test-Bedingungen, voll ausschöpfen muss. Wir greifen nämlich zum angenehmen Heimkino-Modus, der mit einer augenfreundlichen Helligkeit, realistischen Farben und einem sehr guten Kontrast aufwarten kann und sich demnach auch für längeres Sehen tadellos eignet. 

Kommen wir nun zum Tuner. Die Bildgüte ist tadellos, und diese profitiert natürlich vom enorm rauscharmen, präzisen Upscaling des verbauten KI-Prozessors P5 in der aktuellen 2023er Generation. Scalingrauschenn findet sich kaum, und auch feine Konturen werden einwandfrei hochgerechnet. Klar ist, dass beim ARD-Mittagsmagazin, das gerade live läuft, starke Wechsel hinsichtlich der Bildqualität zu beobachten sind, was am Quellmaterial liegt. Von Studioaufnahmen über Umgebungsaufnahmen bis hin zum schwachen Qualitätsstandard bei Video-Interviews ist hier die Range weit. Die Szenen, die im Studio gefilmt werden, gibt der OLED808 in ausgezeichneter Bildschärfe wieder, auch die Farbgebung erscheint realistisch. Wo modernes Film-Equipment im Spiel ist, holt der Philips trotz der bescheidenen Auflösung der Quelle ein tadellos scharfes, schnörkellos-sauberes Bild heraus. Auch der Kontrast ist, obwohl es klassisches SDR-Material ist, differenziert und akkurat dargestellt. Auch aus relativ dunklen Sequenzen werden viele Details geholt.

Der Tuner agiert relativ rauscharm, das Bild wirkt allerdings minimal synthetisch  - das ist allerdings Meckern auf hohem Niveau. Wenn man das sehr natürliche Filmbild des Philips gewohnt ist, fällt der leicht teigige Eindruck, z.B. wenn man ein Gesicht auf dem Bildschirm erblickt, doch auf. Hier zeigt sich eben, dass kein auch noch so guter Tuner und kein auch noch so guter Bildprozessor die Schwächen niedriger Auflösungen optimal kaschieren kann. Die Hautfarben trifft der Philips gut, aber die Hautoberfläche kommt nicht perfekt heraus. Die Farbtreue des OLED808 ist stets ausgewogen, nur minimal driftet es manchmal ins Rötliche ab - aber auch das ist natürlich vom Quellmaterall abhängig. Wie bereits in einem der vorangehenden Textabschnitte erwähnt, können wir für die Display-Helligkeit nur lobende Worte finden. 

Kurz noch zu Ambilight einige Sätze. Für uns und für viele Käufer von Philips Smart-TVs ist Ambilight mit einer Vielzahl an Einstellmöglichkeiten (z.B. Ambilight-Stil einstellen, Audio folgen, Video folgen, Justage in Abstimmung mit der Wandfarbe im Aufstellungsraum z.B.) ein echter Pluspunkt - so ist es möglich, Ambilight auf die eigene Stimmung und aufs Quellmaterial gezielt anzupassen. Man kann noch tiefer ins Geschehen eintauchen und nimmt ein ganzheitliches Fernseherlebnis wahr. Natürlich sehen viele Hardcore-Filmfreaks das gänzlich anders und fühlen sich von Amblight abgelenkt oder gestört - daher kann man Ambilight selbstverständlich auch deaktivieren.

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