XXL-TEST: Panasonic DMR-BST845 Blu-ray Recorder - Allround-Talent ohne Schwächen?
Es ist wieder soweit! Eines der aktuellen Panasonic Blu-ray Recorder-Modelle hat den Weg zu ins in die Redaktion gefunden. Traditionell gibt es zwei identische Produktlinien für Satellit- und Kabelempfang. Der DMR-BST845 ist aus der Charge der Satellitenempfänger und kommt mit einer 1 TB Festplatte daher, andere Modelle bieten 500 GB bzw. 2 TB an Kapazität. Für knapp 650 EUR erhält man als Kunde eine Set-Top-Box mit zwei HD-Satellitentunern, einer integrierten HDD und einem Blu-ray Laufwerk mit Brennfunktion. Als echt "Blu-ray Recorder" zeichnet das Panasonic-Gerät nicht nur auf den integrierten Speicher sondern auch direkt auf Blu-ray Disc-Scheiben auf. Außerdem kann man das Laufwerk zur Archivierung aufgenommener Inhalte oder als Auslagerung, sollte die Festplatte bereits gut gefüllt sein, nutzen. Hinzu kommen Funktionen wie Multiroom TV Streaming, Timer-Programmierung von unterwegs aus und TV Anywhere - Remote-Zugriff auf Fesplatteninhalte und Live TV. Zudem spielt der DMR-BST845 natürlich auch Blu-ray Discs ab und skaliert Content sogar auf die hohe UltraHD-Auflösung.
Übergang Frontblende zum Gehäuse
Geöffnete Blende
Display, CI+ Slots, SD-Karte, USB
Stationäre Bedienelemente
Die silberne Variante des Blu-ray Recorders macht einen schicken Eindruck und passt perfekt zu TV-Geräten mit Alu Natur-Rahmen oder Elementen im Chrom-Look. Die Front-Blende ist beinahe komplett aus mattschwarzem Kunststoff, oben und unten setzen silberne Leisten einen schicken Akzent. Die Leisten und auch die Oberseite des Recorders sind ebenfalls aus Kunststoff im geschliffenen Alu-Look, nur das übrige Gehäuse besteht aus Metall. Im Gegensatz zu Panasonics Blu-ray Disc-Playern weist der DMR-BST845 eine ausgeprägtere Gehäusehöhe auf, schließlich wollen Tuner und Festplatte sicher verstaut sein. Das Gerät wirkt dennoch nicht klobig sondern bleibt relativ kompakt und passt ideal ins AV-Rack. Wie schon bei den Vorgängern lässt sich die Frontblende aufklappen, dahinter verbirgt sich neben dem Display die Blu-ray Disc-Lade sowie Anschlüsse für USB, SD-Karte und CI+ Module. Beim Display handelt es sich um ein Punktmatrix-Display, das auch hinter der Blende noch sehr gut ablesbar ist. Obenauf gibt es zwei stationäre Bedienelemente. Die Drucktasten für Eject und Power sind sauber eingepasst und bieten gute Resonanz.
Innenleben
Geschirmtes Laufwerk
HDD mit 1TB Kapazität
Rückseite
Anschlüsse rechts
Anschlüsse für Tuner, HDMI sowie USB & Ethernet
Effiziente Nutzung des vorhandenen Platzes, so könnte man das Innenleben des DMR-BST845 beschreiben. Beim Öffnen des Gerätes erkennt man sofort das durch Kunststoff geschirmte Laufwerk sowie die 1 TB große Festplatte von Toshiba, die oberhalb der Systemplatine sitzt. Dahinter ist ein aktiver Lüfter untergebracht, der zusammen mit den Lüftungsschlitzen seitlich und am Gehäuseboden für ein solides Temperaturmanagement sorgt. Die Anschlüsse auf der Rückseite sitzen fest und sind sauber im Gehäuse integriert. Zur Verfügung stehen HDMI und Scart AV, außerdem TOSLINK für digitale und Stereo Cinch für analoge Audioausgabe. Ein zusätzlicher USB-Slot ist neben dem Ethernet-Slot zu finden.
Beiliegende Fernbedienung
Die mitgelieferte Fernbedienung bringt kaum Innovationen mit und ist schon seit der letztjährigen Generation weitgehend bekannt. Im unteren Drittel ist das Navigationskreuz mit umliegenden Tasten für Zugriff auf das Menü und das EPG zu finden, darüber liegen blau unterlegt die Wiedergabetasten für Blu-ray oder aufgenommene Inhalte, etc. Zifferntasten wiederum darüber und daneben Up/Down für das Wechseln der TV-Kanäle. Insgesamt liegt die Remote komfortabel in der Hand und bietet ein übersichtliches Tastenlayout.
Der erste Schritt bei der Inbetriebnahme
Standort
Automatischer Sendersuchlauf
Einstellungen zum Satellitenempfang
Schnellstart-Funktion
Bildformat festlegen
Nach Abschluss der Grundeinstellungen kann die Netzwerkverbindung eingerichtet werden
Kabel- oder WLAN-Verbindung
Netzwerk-Verbindungstest
Für DLNA-Funktionen muss die Heimnetzwerkfunktion aktiviert werden
Fernprogrammierung aktivieren
Für eine unproblematische Inbetriebnahme bringt der DMR-BST845 einen Installationsassistenten mit. Dabei wird Sprache und Standort festgelegt und ein Sendersuchlauf durchgeführt. Neben konventionellen Installationen untertützt das Panasonic-Gerät auch Unicable. Nach dem Suchlauf wird das Bildformat ausgewählt und man legt fest, ob man die Schnellstartfunktion nutzen möchte. Aktiviert man diese Funktion, erwacht die Panasonic Set-Top-Box binnen kürzester Zeit aus dem Standby, allerdings erhöht sich der Stromverbrauch geringfügig. Nun kann man noch die Netzwerkverbindung einrichten, was per Kabel oder via WLAN erfolgen kann. Bei Kabelverbindung und DHCP sind keine weiteren Einstellungen notwendig. Bei der Verbindung mit WLAN kann man das Passwort manuell eingeben oder die WPS Push-Button-Methode durchführen.
Steht die Verbindung, sollte man noch die Heimnetzwerkfunktion aktivieren, um sämtliche DLNA-Funktionen verwenden zu können. Wer zudem den Panasonic Satelliten-Receiver für eine TV-Aufnahme von unterwegs aus programmieren möchte, schaltet die Fernprogrammierung ein. Danach ist die Einrichtung des Gerätes abgeschlossen.
"Function Menu"
Einstellungen
Grundeinstellungen
Audio-Settings
Anzeige-Einstellungen
Anschluss-Einstellungen
Netzwerk-Einstellungen
Sonstige
Nach Abschluss der Erstinstallation ist die Set-Top-Box betriebsbereit. Wer sich sämtliche einstellbaren Parameter genau ansehen möchte, startet mit der Taste "Function Menu" auf der Fernbedienung das Hauptmenü des Geräts. Hierbei öffnet sich eine Übersicht mit direktem Zugriff auf viele elementare Features sowie links unten die Einstellungen. Wer bereits einen Panasonic Blu-ray Recorder oder Blu-ray Disc-Player früherer Generationen sein Eigen nennt, wird die optische Aufmachung sofort wieder erkennen. Recht schlicht gehalten offeriert die grafische Benutzeroberfläche Listenähnliche Menüpunkte und Sub-Menüs, die sinnvoll gegliedert sind. Lediglich Einstellungen zur Ausgabe der Auflösung etc. findet sich nicht etwa unter Anzeige sondern unter Anschluss->HDMI-Anschluss. Davon abgesehen findet man sich leicht und schnell zurecht, das Panasonic-Gerät reagiert zudem flink auf Eingabebefehle und navigiert ohne Verzögerung durch die einzelnen Fenster der GUI.
Netzwerk-Dienst
Zahlreiche Internet-Applikationen
Integrierter Web-Browser
Bevor wir uns den Aufnahme-Funktionen etc. widmen, sehen wir uns die zahlreichen Multimedia-Features an, die im DMR-BST845 stecken. Darunter ist zum Beispiel, wie in den obigen Screenshots zu sehen, der "Netzwerkdienst". Diese Übersicht kennen wir bereits von früheren Generationen von Panasonic TVs und ähnlichen Geräten als "VIERA Smart TV" oder "VIERA Connect": Verschiedene Mediatheken, Video-on-Demand, News-Services, Internetradios etc. stehen zur Verfügung und können, in der Regel, kostenlos genutzt werden.
Zu den Apps gehört auch der "rovi Guide", der zusätzlich zum integrierten EPG des Panasonic HD-Receivers genutzt werden kann und über einen großen Informationsumfang, auch zu Darstellern usw., verfügt. Auch ein Web-Browser mit Flash-Support ist integriert.
Heimnetzwerk-Features
Dateien vom DLNA-Server wiedergeben
Typische Unterteilung in Kategorien
Musik-Wiedergabe
Unter Heimnetzwerk kann man dann den DMR-BST845 als DLNA-Client oder DLNA-Server verwenden, außerdem steht Miracast und WiFi Direct - falls kein WLAN vom Router in Reichweite ist - zur Verfügung. Der Panasonic Recorder gibt Inhalte, die auf der Festplatte gespeichert sind, anderen Geräten im Netzwerk frei, die dieses wiedergeben können. Genauso kann der Recorder aber auch auf Dateien zugreifen, die auf einer Netzwerk-Festplatte oder DLNA-Server bereit stehen. Das gilt für Videos, Fotos und Musik. Bei Fotos können allerdings nur JPEG-Dateien wiedergegeben werden. PNGs und Bitmaps werden zwar als Thumbnail, können aber interessanterweise nicht in voller Größe angezeigt werden.
Bei Videos zeigt sich der DMR-BST845 etwas flexibler, DiVX-avi, MP4-Videos, MKV-Dateien in HD und SD, MPEG und AVCHD-Dateien werden kompromisslos wiedergegeben. MP3s, AAC- und Flac-Dateien, auch in hoher Auflösung, gibt der Recorder ebenfalls wieder.
Aufnahmen, Live-TV Streaming & Fernprogrammierung
Im EPG können problemlos Timer-Aufnahmen programmiert werden
Auf der HDD gespeicherte Inhalte, im Werkszustand sind natürlich keine vorhanden
Der Panasonic Recorder DMR-BST845 nimmt Live-TV Sendungen auf. Die Aufnahmen erfolgen stets auf die 1 TB große Festplatte und können dann, unter Verwendung von BD-R oder BD-RE Rohlingen, auf Blu-ray (auch DVD) gebrannt werden. Selbstverständlich kann man auch zuerst auf die Festplatte aufzeichnen, dort belassen und erst bei Platzbedarf, etc. auf Blu-ray auslagern. Mit dem DMR-BST845 können sogenannte "Norm"-Blu-rays erstellt werden, die dann auch auf anderen Geräten wiedergegeben werden, dafür müssen die Aufnahmen allerdings konvertiert werden. Wem die interne Festplatte nicht ausreicht, kann neben der Archivierung auf Blu-ray auch zusätzlich eine externe Festplatte via USB anschließen.
Da der Panasonic Recorder über einen Twin Tuner verfügt, können auch problemlos zwei Sendungen parallel aufgezeichnet werden, selbst einen Blu-ray/DVD-Film kann man nebenher noch genießen. Üblicherweise stehen verschiedene Qualitäts-Stufen bei der Aufnahme zur Verfügung. So kann man das Material direkt ohne Bearbeitung und jegliche Kompression auf der Festplatte speichern. Damit erhält man die maximale Qualität, allerdings auch den größten Speicherbedarf. Hinzu kommen verschiedene Qualitätseinstellung von geringer Kompression und immer noch exzellenter Bildqualität bis hin zu maximaler Datenkompression und schwächerer, aber immer noch solider visueller Performance. Die Enkodierung erfolgt jeweils direkt bei der Aufnahme. Bereits in hoher Qualität aufgenommene Inhalte können aber auch im Nachhinein noch komprimiert werden.
Ein neues Feauture ist auch "Keyword Recording". Dabei gibt man lediglich einen Suchbegriff ein und der DMR-BST845 zeichnet automatisch alle den Suchbegriff betreffenden Programme auf. Zum Beispiel gibt man "Tatort" ein und muss sich um nichts weiter kümmern, der Recorder nimmt am kommenden Sonntag die neue Folge auf "Das Erste HD" auf. Natürlich aber auch andere Sendungen wie z.B. Wiederholungen auf WDR, o.ä.
Startbildschirm Media Access App
Mit Informationen zur Nutzung der App
Aufnahme-Timer von unterwegs aus setzen
Auswahl des Rekorders
Login mit der Panasonic ID
Funktions-Übersicht
Live TV - natürlich auch im Querformat möglich
EPG in der App
Aufnahme-Timer programmieren - hier wird die Serie Wöchentlich (weekly) aufgenommen
Übersicht der Timer
Manuelle Aufnahmemöglichkeit
Bildqualität im Setup einstellen
Qualität innerhalb des heimischen Netzwerks
Hohe Qualität unterwegs
Gespeicherte Inhalte
Panasonic bietet mit dem Launch der aktuellen Blu-ray Recorder-Modelle auch eine neue Smartphone/Tablet-Applikation für Android- und iOS-Geräte an. Prinzipiell kann man auch noch die DIGA Player App verwenden, die wir beim Test des BCT735 aus dem letzten Jahr beleuchtet haben. Die "Panasonic Media Access" App wartet aber mit neuen Funktionen auf und erscheint uns auch flinker in der Bedienung zu sein.
Für die Nutzung der neuen App benötigt man eine Panasonic ID. Für die Einrichtung muss man seine e-mail-Adresse sowie sein Geburtsdatum angeben und sich damit einverstanden erklären, dass die Daten nach Japan übertragen werden. Kurz darauf erhält man eine Bestätigungsmail mit einem Link, der den neuen Account aktiviert. Jetzt kann man sich in der App anmelden und den vollen Funktionsumfang nutzen.
Nach der Geräte-Auswahl stehen folgende Funktionen zur Verfügung: Live TV, Recorded TV, TV Guide und Timer Programming sowie ein Setup zur Festlegung der Bildqualität zuhause oder unterwegs. Im Sinne von "TV anywhere" kann man nämlich aufgenommene Inhalte oder das heimische TV-Programm nicht nur im WLAN zuhause genießen sondern auch außerhalb des eigenen Netzwerks über das Internet. Je nach Geschwindigkeit des zu Verfügung stehenden Netzwerks sollte man dann die Übertragungsqualität festlegen, angefangen bei 400 kB über 1.6 Mbps bis hin zu 3.5 Mbps - zuhause kann man bis zu 6.0 Mbps festlegen, was der höchsten Qualität entspricht und dem Live TV kaum nachsteht.
Je nachdem, ob man zuhause oder unterwegs ist, benötigt die App kurz, bis das Live TV-Programm gepuffert ist und am Display des mobilen Gerätes erscheint. Wie im Screenshot zu sehen, sind sämtliche Sender, die man auch zuhause empfangen kann, empfangbar. In der Übersicht der Sender wird auch direkt das aktuell laufende Programm angezeigt. Live-TV Streaming geht übrigens nicht nur via App. Da der DMR-BST845 wie ein DLNA-Server agiert, erscheint er bei beliebigen DLNA-Clients in der Serverliste. Wählt man den Recorder an, kann man über das Netzwerk sowohl aufgenommene Inhalte als auch Live TV-Programme abrufen. Wichtig ist, wie bereits weiter oben erwähnt, die Aktivierung der Heimnetzwerkfunktion.
Unter "Recorded TV" werden aufgenommene und gespeicherte Inhalte angezeigt und können wie Live-TV mit dem Smartphone oder Tablet angezeigt werden. Mit einem Reiter kann ausgewählt werden, ob als Quelle die integrierte Festplatte oder ein anderes angeschlossenes Medium verwendet werden soll. Auch die noch vorhandene Kapazität bei der aktuellen Qualitätseinstellung der Aufnahmen wird angezeigt. Das ist übrigens ein Parameter, den man nicht via App einstellen kann - für die Konfiguration der Aufnahmequalität muss man direkt am Gerät arbeiten.
Der TV Guide ist Panasonics EPG innerhalb der Media Access App. Nach Kanälen und Datum geordnet kann man sich das Fernsehprogramm bis zu einer Woche im voraus anzeigen lassen und auch direkt eine Remote-Aufnahme einrichten. Im letzten Punkt "Timer Programming" können die gesetzten Aufnahme-Timer eingesehen und bearbeitet werden.
Einlesezeiten & Betriebsgeräusch
Laufwerks-Lade der Set-Top-Box
Für den Einlesevorgang von konventionellen Blu-ray Discs und DVDs vergehen zwischen 20 und 25 Sekunden. Das sind durchschnittliche, aber keine bahnbrechenden Zeiten - der Panasonic war hier im Live TV-Betrieb und hat beim Einlegen einer Disc automatisch auf die Filmwiedergabe umgeschalten. Unsere 3D Blu-ray von Avatar benötigte etwa 30 Sekunden. Deutlich schneller ist erfreulicherweise der Bootvorgang. Lediglich sieben Sekunden benötigt der DMR-BST845 bei aktivierter Schnellstartfunktion, 21 Sekunden werden für den konventionellen Start aufgewendet. Besonders gut schlägt sich das Gerät auch beim Betriebsgeräusch. Ob beim Einlesen oder normalen Betrieb bleibt die Geräuschentwicklung auf niedrigem Level. In der Heimkino-Umgebung mag vielleicht noch ein leichtes Lüfterrauschen hörbar sein, in einer alltäglichen Wohnzimmerumgebung definitiv nicht.
Bild
Da es sich beim DMR-BST845 vornehmlich um einen HD-Satellitenempfänger handelt, sehen wir uns zunächst die Live TV-Qualität verschiedener TV-Sender an. Die öffentlich-rechtlichen Sender "Das Erste HD" und "ZDF HD" senden ihr Programm in 720p. Das entspricht einer Auflösung von 1280 x 720 Pixeln, die Vollbilder werden dann vom Panasonic-Gerät in 1080p hochskaliert an ein FullHD-Gerät in unserer Redaktion gesendet. Der Rekorder offeriert ein sehr ruhiges und stabiles Bild der öffentlich-rechtlichen Sender und überzeugt mit Detailschärfe und kaum Bildrauschen. Am Senderlogo und eventuellen Schriften im Bild kann man vereinzelt leichte Treppenstufenbildung beobachten. Im sonstigen Bildgeschehen fällt dies aber nicht auf, alles wirkt gut durchzeichnet und sauber. Auch die Kantenschärfe ist gut und so entsteht ein angenehmer und stabiler Gesamteindruck. Die Plastizität einzelner Objekte und das räumliche Empfinden ist ebenfalls sehr gut ausgeprägt. Unterschiedliche Bildebenen können klar unterschieden werden. Die Farben wirken natürlich, überstrahlen nicht aber sorgen trotzdem für einen dynamischen und lebendigen Bildeindruck.
HD-Sender, die in 1080i ausstrahlen, wirken nicht weniger stabil, angenehm und detailreich. Auch hier entwickelt das Panasonic-Gerät exzellente Kontrastwerte und damit einen sehr plastischen und räumlich gestaffelten Bildeindruck. Artefakte treten nur sehr vereinzelt auf und mindern den sauberen Bildeindruck nicht, auch das Deinterlacing-Modul erledigt ausgezeichnete Arbeit. Die SD-Sender sind natürlich nicht so scharf und etwas rauschbehafteter als die SD-Programme. Dennoch sind wir überrascht, wie angenehm und stabil der Bildeindruck ist. Pixelwölkchen und Unruhen an Kanten wie Treppenstufenbildung oder leichtes Zittern ist hier natürlich öfter zu beobachten als im HD-Betrieb. Insgesamt eine ausgezeichnete Performance des Tuners und der Upconversion-Prozesse für ein exzellentes Live TV-Bild.
Bevor wir zur Disc-Wiedergabe übergehen, sehen wir uns kurz den Video-EQ an. Hier sind die verschiedenen Bildtypen "Normal", "Fine Cinema", "Retro Cinema", "Animation" und "Live" zur Auswahl, die besonders Veränderungen in der Farbtemperatur zum Ausdruck bringen. Bei "Normal" scheint das Signal weitgehend unbearbeitet an das Bildwiedergabegerät geleitet zu werden. Dazu gibt es mit der Schärfeanpassung in hoher und mittlerer Frequenz sowie Chroma und Randkorrektur und Rauschreduktionsfiltern recht umfangreiche Einstellungsmöglichkeiten - die Randkorrektur steht bei Live-TV auf dem Wert 2, wird bei Blu-ray Wiedergabe aber wie die Rauschfilter deaktiviert. Dazu gibt es Schieberegler für die üblichen Parameter wie Helligkeit, Kontrast, Farbton, etc. In den Options-Einstellungen, die über die Fernbedienung aufgerufen werden und als ausschließlicher Zugriffspunkt für die Video-Einstellung dienen, finden sich auch Einstellungen zu Klang und 3D. Bei den Klangeinstellungen lässt sich unter anderem die "Dialog-Anhebung" aktivieren, bei 3D die Wandlung von 2D in 3D-Signalen.
Zurück zum Praxisbetrieb: Wir legen mit Casino Royale eine unserer beliebten 2D Blu-ray Discs ein. Bevor wir in den Genuß der nativen Wiedergabe kommen, müssen wir in den Grundeinstellungen des DMR-BST845 allerdings die 24p-Wiedergabe von "Aus" auf "Automatisch" setzen, dann erfolgt das Playback mit der korrekten Bildwiederholrate. Die zweiten Szene des 21. Films in der Bond-Saga wird vom Panasonic Recorder in exzellenter Qualität wiedergegeben. Das zweite Kapitel begeistert mit hoher 24p-Stabilität und tollem räumlichen Eindruck. Einzelne Bildebenen können bei der Draufsicht auf die provisorische Kampfarena problemlos unterschieden werden. Die Farben wirken satt, aber natürlich mit einem leicht warmen Einschlag. Das Bild ist absolut stabil und ruhig, auch bei den vielen schnellen Handbewegungen der Zuschauer leistet sich das Panasonic-Gerät keine Schnitzer. Auch die Detail- und Kantenschärfe überzeugt. Blu-ray Discs bzw. FullHD-Inhalte werden vom DMR-BST845 nicht nur in 1080p ausgegeben sondern sogar auf die UHD-Auflösung von 3840 x 2160 Pixeln hochskaliert. Voraussetzung dafür ist natürlich der Anschluss eines UHD-fähigen Gerätes. Die Scalingeinheit der Set-Top-Box heimst weiter Punkte ein und zeigt auch im UHD-Betrieb ein angenehmes Bild, wenig bis gar kein Rauschen und enorme Detailschärfe. Selbst als wir die Wandlung von 2D in 3D aktivieren und dem Panasonic sowohl das Upscaling als auch die Konversion zu 3D zumuten, merkt man dem Gerät die höhere notwendige Rechenleistung nicht an. Das Bild bleibt stabil, Ruckeln oder sonstige Artefakte treten nicht auf. Der 3D-Effekt ist recht gut ausgeprägt und sorgt besonders bei der Plastizität einzelner Objekte für Benefits. Die Helligkeit bleibt auf ähnlichem Level und auch bei den Farben stellen wir keine Veränderungen fest.
Der native 3D-Betriebt bestätigt unseren ausgezeichneten bisherigen Eindruck bezüglich der visuellen Performance. Das Bild bleibt bei sämtlichen Kamerafahrten und fortlaufenden Bewegungen im Weltraum absolut stabil und weist selbst in diesen Szenen eine ausgezeichnete Kantenschärfe auf. Beim Flug über das Dschungelkanapees Pandoras kann man einzelne Blätter und Äste der Baumwipfel sauber ausmachen. Natürlich treten, auch schwer abhängig vom verwendeten Bildwiedergabegerät, stellenweise Geisterbilder und doppelte Kanten auf, der Panasonic Recoder scheint darauf aber keinen negativen Einfluß zu haben. Die Farbgebung ist recht dynamisch, bleibt aber weitgehend authentisch und wirkt nicht zu strahlend. Dank ausreichender Helligkeit und guten Kontrastwerten kann man auch in weniger gut ausgeleuchteten Bildbereichen noch Details erkennen. In Kombination mit einem hochwertigen Projektor oder TV, z.B. einem Panasonic VTW60, gelingt den Geräten eine sehr immersive und ausgeprägte 3D-Darstellung mit hervorragender Objektplastizität und einem sauber gestaffelten Raum.
Wir spielen mit dem DMR-BST845 schließlich eine DVD zu. Das 576i-Signal wird allerdings nicht auf 4K/UltraHD hochskaliert sondern lediglich auf 1080p. Die erledigt der Recorder allerdings wieder in typischer Manier. Das Bild erscheint kino-gerecht mit natürlicher und dynamischer Farbgebung. Stabil wird die gelbe Laufschrift im Weltall in die hinteren Bildebenen transportiert. Leichtes Zittern können wir ab etwa der Bildschirmmitte erkennen, hier wirken die Buchstaben dann nicht mehr aalglatt und leicht sind auch Wellenbewegungen zu sehen. Beim Schwenk auf den Zerstörer wird uns wieder ein ruhiger Bildstand gezeigt, lediglich die obere diagonale Kante zeigt etwas Unruhe und Treppenstufenbildung. Die beiden kleinen Raumjäger hingegen bleiben ihren Objektkanten treu und fliegen geschmeidig über den im Schatten liegenden Heckbereich und die Mitte des Schiffes hinweg. Beim Abknicken der Schiffe nach unten in Richtung Coruscant zeigt sich ein weites Panorama mit sauber gezeichneten Schiffen, die plastisch im Raum stehen und nicht an der Planetenoberfläche kleben. Im darauf folgenden Kampfgeschehen bleibt das Bild ebenfalls stabil und rauscharm, die zahlreichen umherfliegenden Objekte und Geschosse mindern den Bildeindruck nicht. Die Nahaufnahmen der Protagonisten überzeugen mit solider Durchzeichnung und Struktur im Gesicht der Schauspieler, deren Klamotten oder sonstigen Oberflächen wie die Cockpitarmaturen oder der Droiden.
Ob native Darstellung, UHD-Upscaling von 1080p-Material, DVD-Upconversion oder - die vielleicht wichtigste Aufgabe - Live-TV Darstellung, der Panasonic überzeugt als echtes Allround-Gerät mit kaum Schwächen. Standalone Blu-ray Player sind zwar mittlerweile zu sehr günstigen Preisen erhältlich, wer aber keine großartigen bzw. ausgefallenen Anforderungen wie z.B. die analoge Audio-Ausgabe stellt, ist mit dem DMR-BST845 bestens bedient.
Fazit
Flexibilität ist die große Stärke der Panasonic Blu-ray Recorder. Der Funktionsumfang des dafür relativ kompakten Gerätes lässt sich in einem Satz kaum zusammenfassen. Müssen wir über die "konventionellen" Features wie Blu-ray Wiedergabe in 2D und 3D, 3D-Wandlung, UHD-Upscaling, etc. - die der DMR-BST845 allesamt mit exzellenter visueller Performance erledigt - Worte verlieren, so sind es doch die multimedialen Eigenschaften, die den Recorder zum wahren Allround-Talent machen. Die Aufnahme-Funktion verspricht hohe Betriebssicherheit und kann zudem nicht nur direkt am Gerät sondern auch von unterwegs aus mit der sehr komfortablen "Panasonic Media Access"-Applikation komfortabel bedient werden. Mit der gleichen App lässt sich auch entweder Live-TV oder eben auf der Festplatte oder einer extern angeschlossenen Festplatte gespeicherter Inhalt mobil abrufen. Nicht nur in den eigenen vier Wänden oder im Garten - sondern auch im Hotel-WLAN am anderen Ende der Welt. "TV anywhere" liefert der Recorder zudem noch in absolut passabler Qualität, bei hoher Internetgeschwindigkeit kommt die visuelle Darstellung sogar sehr nahe ans Original. Betriebssicherheit und Bedienkomfort trotz der enorm flexiblen und innovativen Funktionen gekoppelt mit toller visueller Performance machen den DMR-BST845 zum Allround-Talent im Wohnzimmer!
Innovativ, flexibel, betriebssicher - Panasonics DMR-BST845 ist der nahezu perfekte Allrounder

29.08.2014
+ Twin HD-Tuner für parallele Aufzeichnungen
+ Live TV-Streaming auf mobile Endgeräte via App
+ Live TV-Streaming auf DLNA-fähige Geräte
+ Fernprogrammierung
+ Keyword Recording
+ Betriebssicherheit
+ UHD-Upscaling
+ Exzellente visuelle Eigenschaften
+ Integriertes WLAN
+ Problemloses Handling
+ Zwei CI+ Slots
- Disc-Einlesezeiten nur Durchschnitt
Test: Philipp Kind
Fotos: Sven Wunderlich
Tags: Blu-ray Disc-Player • Panasonic • Set-Top-Box