XXL-TEST: Marantz AV 10 - Keine Kompromisse auf 15.4 Kanälen mit der neuen Flaggschiff-Vorstufe

Aufgrund eines "Leaks" kamen erste Details zu den neuen AV-Komponenten von Denon und Marantz für 2023 bereits im letzten Jahr ans Licht, jetzt aber hat der Hersteller die Geräte auch offiziell angekündigt und die ersten Oberklasse-Modelle finden zum aktuellen Zeitpunkt sogar schon den Weg zum Kunden. Und den Weg in unsere Redaktion, was uns natürlich im Falle des AV 10 natürlich besonders freut. Der exklusive AV-Prozessor bildet die Speerspitze der Marantz CINEMA Serie und verspricht eine beispiellose Performance, packenden Klang und eine besonders hohe Flexibilität. Bei der Signalverarbeitung soll ihm kaum einer etwas vormachen können: Sage und Schreibe 15.4 Kanäle werden hier berücksichtigt, um selbst überdurchschnittlich gut bestückte Lautsprecher-Setups realisieren zu können. Welches 3D-Audioformat man bevorzugt, spielt mit dem AV 10 kaum eine Rolle. Er unterstützt Dolby Atmos, DTS:X, DTS:X Pro, Auro-3D und auch IMAX Enhanced. Selbst anspruchsvollste Heimkino-Enthusiasten will der neue AV-Prozessor mit beeindruckenden Filmerlebnissen begeistern. Dazu gibt es außerdem einen äußerst umfangreiches Ausstattungspaket. Mit dabei sind HEOS für komfortables Musikstreaming und der Kombination mit anderen, kompatiblen Multiroom-Lautsprechern, insgesamt sieben 8K-fähige HDMI-Eingänge, ein dedizierter Phono-Input und eine besonders einfache Handhabung. Die problemlose Einrichtung und Bedienung, ein Steckenpferd des Herstellers, wird mit dem neuen AV 10 und seiner überarbeiteten graphischen Benutzeroberfläche in 1080p-Auflösung noch einfacher. Die Einmessung der Lautsprecher übernimmt zunächst Audyssey MultEQ XT32. Interessenten können aber schon in naher Zukunft mittels einem kostenpflichtigen Upgrade auch auf Dirac Live zur Raumkorrektur zurückgreifen.

Diesbezüglich gibt es auch Neuigkeiten seit unserem Preview des Gerätes vom Anfang des Monats. Bereits bekannt war, dass nach der Dirac Live-Integration in diesem Jahr im kommenden ersten Quartal 2024 auch das erweiterte Bassmanagement für einzelne und mehrere Subs folgen soll. Zwar werden auch in der "Grundversion" die Subwoofer bei der Einmessung berücksichtigt und korrigiert, mit dem erweiterten Bassmanagement werden aber noch weitere, präzisere Änderungen vorgenommen und auch das Tiefton-Gesamtergebnis in Kombination mit den anderen Lautsprechern betrachtet. Darüber hinaus steht nun offiziell fest, dass die Marantz AV 10 im nächsten Jahr auch das Dirac Active Room Treatment (ART) erhalten wird, bei dem vereinfacht ausgedrückt mithilfe aktiver Auslöschung (wie man es in anderem Maßstab z.B. von einem Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung kennt) unerwünschte Frequenzen im Raum zu eliminieren. Dabei werden aktiv alle vorhandenen Lautsprecher genutzt, d.h. es werden entsprechende Gegensignale ausgegeben, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Bislang ist Dirac ART den exklusiven Komponenten von StormAudio vorbehalten. Im nächsten Jahr kommt man, sofern man die Upgrade-Option nutzen möchte, auch als Besitzer einer Marantz AV 10 in diesen Genuss.

Für High-End-Heimkino wird auch bei Marantz kein geringer Invest gefordert, insgesamt 7.000 Euro kostet der AV 10 Vorverstärker. Ob und für wen sich der finanzielle Aufwand lohnt, klären im Test.

Verarbeitung & Design

Marantz AV 10 Vorstufe

Bereich links

Bereich rechts mit Lautstärke-Drehregler

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Logo oberhalb des Quellenwahlreglers

Von einem luxuriösen Industrie-Design spricht Marantz bei der CINEMA Serie und natürlich ganz besonders bei den neuen Topmodellen AV 10 und AMP 10. Hochwertige Materialien zeichnen die Komponenten aus und sie sollen "genauso gut aussehen, wie sie klingen". Der hohen Investitionssumme entsprechend gibt sich der Hersteller bei der Verarbeitungsqualität des neuen AV-Prozessors, der im Werk in Shirakawa in Japan gefertigt wird, keine Blöße. Wo man hinfasst, herrscht Wertigkeit. Sei es bei der massiven Frontplatte, den speziell behandelten Oberflächen links und rechts davon, den integrierten Bedienelementen, Anschlüssen und Schnittstellen oder dem Gehäuse an sich. Aluminium und Metall sind die vorherrschenden Werkstoffe, Materialübergänge sind nahtlos und sämtliche Einpassungen sind präzise und passgenau. Die Drehregler unterstreichen den massiven Eindruck der Komponente. Der Lautstärkeregler ist angenehm schwergängig und verfügt über eine ausgezeichnete Führung, der Input-Selector ist gerastert. Vorne mittig integriert ist natürlich das typische Marantz-Bullauge, dass mit zwei Zeilen durchaus sinnvollen Informationsgehalt bietet und auch ausreichend hell ist. Wer statt deaktivierter Anzeige den AV 10 lieber stilvoll beleuchten möchte, kann eine subtile Seitenbeleuchtung des Frontpanels aktivieren.

AV 10 mit geöffneter Frontblende

Bullaugen-Display und breiteres, ebenfalls zweizeiliges Display unten

Hohe Wandstärken

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Bedienelemente im linken Bereich

Navigationskreuz und umliegende Tasten - identisch wie auf der Fernbedienung

Seitenansicht

Übergang Front zu Gehäuse

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Ansicht von oben

Standfuß, auch sichtbar: Kupferschrauben

Unterhalb, öffnet man die ca. 8 mm starke Frontblende, befindet sich wie üblich ein ebenfalls zweizeiliges, aber deutlich breiteres Display. Hier beschreitet man keine neuen Wege. Nicht nur das Layout, sondern auch bei der Anzeige selbst setzt man weiterhin auf ein Punktmatrix-Display. Farbige Cover o.ä. bekommt man hier nicht zu sehen, hier wird nüchtern informiert. In der Heimkino-Höhle, für die der AV 10 vorgesehen ist, passt das wunderbar. Natürlich lässt sich, ebenso wichtig, sowohl das Bullauge als auch das große Display komplett deaktivieren. Die Anzeigen aktivieren sich dann nur noch, wenn man die Vorstufe bedient. Im unteren Bereich sorgen große Standfüße, bei denen identisch zum Chassis auch Kupfer zum Einsatz kommt, für Stabilität im AV-Rack. Ein wenig Platz sollte man haben, die AV 10 ist stattliche ca. 18,5 cm hoch. Vorne vermittelt das Marantz Topmodell also zweifellos den Eindruck einer massiven, hochwertigen High-End-Komponente. Aber auch das übrige Gehäuse mit dicken Seitenwänden und dem plan integrierten, von Lüftungsschlitzen gekennzeichneten, Deckel macht einen ausgezeichneten Eindruck.

Gleiches gilt für die Fernbedienung, die das Marantz Modern Musical Luxury-Design aufnimmt und im neuen Look daherkommt, gleichzeitig aber das durchdachte Layout früherer AV-Komponenten des Herstellers beibehält. Bei der AV 10 besteht die Oberfläche der Remote aus Aluminium. Um das Navigationskreuz herum befinden sich die wichtigen Option-, Setup- und Info-Tasten. Im oberen Bereich hat man Direktzugriff auf sämtliche Eingänge, darunter wechselt man die Quellgeräte durch und justiert die Lautstärke. Unten gibt es dann noch Wiedergabetasten sowie vier Smart Select-Tasten und der Klangmodus lässt sich auswählen. Auf der rechten Seite aktiviert man die Hintergrundbeleuchtung der Remote - im dunklen Heimkino unerlässlich. Edel wirkt die weiße Beleuchtung hinter allen vorhandenen schwarzen Tasten, der angenehme Druckpunkt ist nicht zu beanstanden.

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Fernbedienung

Oberer Bereich

Unterer Bereich

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