XXL-SPECIAL: Music-Server/Roon Core Device Silent Angel Rhein Z1 plus Informationen zu Roon

Schon einmal testeten wir einen Music Server, der als Roon Core-Device agierte. Den Elac Discovery DS-S101G. Nun haben wir eine neue Komponente, die als Roon Core-Device verwendet werden kann: Der Silent Angel Rhein Z1, hergestellt von Thunder Data und mit einem Kaufpreis von 1.800 EUR (erhältlich z.B. bei Audiolust) definitiv kein Schnäppchen. Zudem ist er ausschließlich für die kabelbasierte Einbindung ins Netzwerk vorgesehen, während die Elac Komponente z.B. auch einen DAC und zahlreiche weitere Anschlüsse für die direkte Verbindung, z.B. über Cinch-Analog, mit weiteren Geräten. Im Inneren des Discovery Music Servers arbeiten auch  leistungsstarke DACs. Der Silent Angel Rhein Z1, der einen extrem massiven Eindruck hinterlässt, reduziert hingegen alles aufs absolute Minimum, um seine Kernaufgabe, die wir später genau umreißen werden, optimal wahrzunehmen. Zuerst möchten wir klären, welche Bedeutung Roon eigentlich hat. 

Was kann Roon?

Elac Discovery Music Server

Die Roon Software hat es wahrhaftig in sich, denn Roon wird zum Mittelpunkt vieler Formen von Musikstreaming - quasi "alles unter einem Dach". Nahtlos werden hier Musikdienste wie TIDAL oder Quboz (kostenpflichtiger Account für die Nutzung erforderlich) eingebunden, sowie Titel von USB-Medien sowie Dateien, die von NAS-Systemen und Home Servern kommen, zusammengefügt. Man findet alles in übersichtlicher Form in einer Musikbibliothek. Anstatt sich durch einen unübersichtlichen Software-Dschungel zu hangeln, wird Roon Dreh- und Angelpunkt aller Musik-Aktivitäten: Musikbibliotheken,die die Inhalte gerippter CDs, gekaufter Musik etc. enthalten, kommen mit dem direkten Zugriff auf Musik-Streamingdienste an einem Punkt zusammen. Zudem versieht Roon jeden Titel aus der Bibliothek mit reichhaltigen Informationen.

Extrem hoch ist der eben erwähnte Informationsgehalt, den man sich via Roon zu den jeweiligen Titeln holen kann, so sind z.B. oft die Texte zum Song verfügbar, und man kann sofort mitsingen. Gerade, wenn man ein Tablet verwendet, sind die Texte sofort zu lesen, sonst kann man auch entsprechend Anpassungen an der Textdarstellung vornehmen. Die grafische Darstellung des Roon Benutzerinterfaces ist anspruchsvoll und sehr attraktiv, aber nicht unpraktisch und verspielt. Man kann zum Beispiel auch zwischen unterschiedlichen Themes wählen. Richtig nützlich macht sich Roon, wenn der stolze Besitzer des jeweligen Music Servers seine besten Freunde zur 80er Jahre Party nach Hause einlädt. Aus dem gesamten Titelarchiv wählt Roon Essentials dann die passenden Titel, man schiebt einfach den grafisch dargestellten Zeitstrahl auf die Jahre 1980 bis 1989 zusammen - das ist schlichtweg genial.

Wer unterstützt Roon?

Insgesamt wird die Bedeutung von Roon-Komponenten aller Arten zukünftig zunehmen. Zahlreiche Hersteller haben sich mittlerweile schon zu Roon bekannt. Hier einige Beispiele:

Roon ready: Arcam ST60

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Roon ready: Cambridge Audio Azur 851N

Roon tested: Denon AVC-A110

Bei den Bildunterschriften treten die Bezeichnungen "Roon ready" und "Roon tested" auf. Was ist der Unterschied zwischen beiden Zertifikaten? Zunächst ist es immer zwingend erforderlich, als Herzstück eines Roon-Systems eine "Roon Core" Komponente zu betreiben. Das kann ein PC/Mac/Notebook sein, auf dem die Roon Software installiert wurde, oder eben ein dedizierter Music Server. Wie sieht es bei Roon-Endpunkten aus? Hier gibt es das Siegel "Roon Tested", das ist lediglich die grundsätzliche Kompatibilität zu Roon. Roon-Lautsprecher finden sich zudem auch in einem AirPlay 2-Setup. Das Prädikat Roon Ready bedeutet, dass die Verbindung zwischen Roon Core Device und Wiedergabegerät mit bis zu 384 kHz/24-Bit (nicht 32 Bit, kein Fehler!) erfolgen kann. Roon Tested Devices schaffen dies nicht. Somit wäre auch hier etwas Klarheit geschaffen. Auch weitere Steuerungselemente und Anzeige der korrekten Wiedergabeinformationen sind nur bei Roon Ready Devices möglich. 

Wiedergabe mittels des Elac Discovery Music Servers und des Roon Interfaces. Bei Roon gibt es zahlreiche Informationen rund um die jeweiligen Künstler

Roon Übersicht und Informationen 

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Roon Zonen

Mittels der "Roon Remote", die man z.B. auf dem iPad (sehr gut wegen der optimalen Übersichtlichkeit), dem iPhone oder auf Android Mobile Devices installieren kann, wird dann alles gesteuert. Wichtig: Umsonst ist der Spaß "Roon" nicht. 10 EUR/Monat müssen für die Lizenz bezahlt werden. 

Wie ordnet sich der Silent Angel Rhein Z1 ins Roon Universum ein?

Was lässt sich mit dem Silent Angel Rhein Z1 bewerkstelligen?

Wie sieht nun der Use Case für den Silent Angel Z1 aus? Er ist ausschließlich dazu da, vorhandene Musikdateien (gespeichert auf einem Netzwerk-Server, einer Netzwerk-Festplatte, NAS oder auf einer Festplatte, die per USB an den Rhein Z1 angeschlossen ist) in das Roon-Universum zu integrieren. Dann kann mit dem Silent Angel als "Mittelsmann" die Musikbibliothek über Roon verwaltet werden und man kann Roon tested und Roon ready Lautsprecher ansteuern.

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Installation und Handhabung des Rhein Z1

Mit dem VitOS Manager wird der Silent Angel Rhein Z1 verwaltet

Geräte-Erkennung

Eine neue Firmware ist verfügbar

Einstellungen

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Firmware-Aktualisierung

Nach dem FW-Update installieren wir den Roon-Server

Nach der Installation kann der Rhein Z1 als Roon Core verwendet werden

Zunächst wird der Musik-Server natürlich an das Stromnetz angeschlossen, auch ins Netzwerk sollte man ihn direkt integrieren. Hier muss zwingend ein Ethernet-Kabel verwendet werden, WLAN ist beim Rhein Z1 nicht an Bord, im Sinne maximaler Störungssicherheit. Der Silent Angel Rhein Z1 ist nichts großartig anderes als ein kompakter, Linux-basierter Computer, der speziell für Roon konzipiert ist. Er läuft unter dem Betriebssystem VitOS, der Roon-Server ist dabei noch nicht vorinstalliert. Bevor der Rhein Z1 also als Roon-Core erkannt wird, muss man die eigentliche Server-Software noch installieren, was sich allerdings als recht unkompliziert erweist, da der teure Music Server natürlich optimal für die Installation der Roon-Software vorbereitet ist. Dazu benötigt man den "VitOS Manager", den man auf sein Smartphone oder Tablet herunterlädt. Dieser erkennt den Server und ist in der Lage, mit wenigen Klicks verschiedene Server-Softwarepakete zu installieren, darunter neben einigen anderen Möglichkeiten auch Roon.

Zunächst muss man sich anmelden, eine Lizenz ist erforderlich

Nach dem Öffnen von Roon wählen wir den Rhein Z1 als Roon Core aus

Musikbibliothek hinzufügen

Gegebenenfalls Streaming-Dienste hinzufügen

Der "VitOS Manager", installiert auf unserem iPhone, hat den Rhein Z1 direkt erkannt und schlägt zunächst ein Firmware-Update von VitOS vor. Danach installierten wir problemlos den Roon Server. Ist der Server erstmal installiert, wird die Silent Angel Komponente auch von Roon erkannt und kann als Roon Core ausgewählt werden. Im Anschluss wählt man noch gewünschte Quellen im Netzwerk bzw. lokal, falls direkt am Rhein Z1 eine Festplatte angeschlossen wurde, aus und kann Roon - eine entsprechend käuflich erworbene Lizenz vorausgesetzt - nutzen. In der Roon App muss man dann natürlich noch das gewünschte Endgerät auswählen, das die Musik wiedergeben soll.

Bevor man Zugriff auf die eigene Musikbibliothek hat, die über den Roon Music Server laufen soll, scannt Roon die Musikdateien. Je nach Größe, dauert das schon mal länger. Direkt übers Roon Interface kann man zudem auch auf Musik-Streamingdienste wie Tidal oder Qobuz zugreifen. 

Verdient sich der Rhein Z1 eine Empfehlung?

Massiver Alu-Brocken mit Referenz-Aufbau und -Finsh

Warum gibt man 1.800 EUR für einen Music Server aus? Nun, zu nennen wäre hier definitiv die ultrasolide Verarbeitung. Das gesamte Gehäuse besteht aus dickem natursilberfarbenen Aluminium. Hebt man das kompakte Schwergewicht an, kämpft man mit rund 6 kg  - alles wirkt wie aus dem Vollen gefräst. Durch das Gehäuse mit hohen Wandstärken ist ein ausgezeichneter Schutz für die hochsensiblen Bauteile im Inneren gegeben. Die gesamten Elemente, die das Gehäuse zusammenhalten, sind unsichtbar integriert. So finden wir nirgendwo Schrauben oder Ähnliches. Kein akustisch störender Lüfter ist beim Betrieb zu vernehmen, der Silent Angel, komplett passiv gekühlt, macht seinem Namen alle Ehre. Im Inneren arbeitet zudem eine Prozessoreinheit mit vier Kernen, die besonders effizient mit Energie umgeht. 

Rückseite komplett

Anschlüsse im Detail. Unser Rhein Z1 ist die kleinste Version, laut Aufkleber mit 250 GB (tatsächlich 256 GB)

Es gibt den Rhein Z1 mit 256 GB, 1 TB (2.500 EUR) oder 2 TB interner HDD (3.000 EUR). Nur auf den 1TB und 2TB Varianten kann im Gerät Musik gespeichert werden. Allerdings müssen wir feststellen, dass die Aufpreise für 1 TB oder gar 2 TB deutlich höher als erwartet ausfallen. Die von uns getestete einfachste Version braucht daher externe Quellen, auf die zugegriffen wird: Entweder USB-Speichermedien oder Netzwerk-HDDs zum Beispiel. 

Der Rhein Z1 bootet sehr schnell, sodass man ihn bei Nichtgebrauch ausschalten kann, ohne dass ein erneutes Hochfahren viel Zeit kostet

Seitliche Ansicht. Nahtloses, aus einem Stück gefertigtes Alugehäuse

Ansicht von oben

Mitgeliefertes externes Netzteil

Nun stellt sich die alles entscheidende Frage: Ist der Silent Angel Rhein Z1 den Kaufpreis von 1.800 EUR für die Basisversion wert? Die extrem hochwertige Verarbeitung, der hohe Materialaufwand und die komplett passive Kühlung sind definitiv Pluspunkte. Damit zu kommen, dass der Silent Angel Rhein Z1 eine "bessere Klangqualität" bietet, halten wir ohne weitere zusätzliche Erläuterungen für fatal. Zudem gibt es zahlreiche andere Punkte in einer Kette, die tatsächlich einen jederzeit nachweisebaren Bonus für besseren Sound mit sich bringen. Wir würden es daher anders ausdrücken. Durch seine enorme Hochwertigkeit und die exakt aufeinander abgestimmten Baugruppen ist ein Maximum an Störungsresistenz und Zuverlässigkeit geboten. Das heißt: Demjenigen, der in jedem Punkt seiner Kette das Bestmögliche an Materialgüte, Verarbeitungsgüte und Betriebssicherheit haben möchte, kann man den Silent Angel Rhein Z1 zweifellos ans Herz legen. 

Special: Carsten Rampacher
Fotos und Redaktion: Philipp Kind
Datum: 05. Januar 2021


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