TEST: Oppo Reno 4 5G - Top-Chipset und starke Akkuleistung

Oppo stellt die vierte Generation seiner Reno-Reihe vor, die eine große Gemeinsamkeit hat: Volle Unterstützung des neuesten Mobilfunkstandard. Langsam aber sicher wird auch der deutsche Markt mit 5G-Smartphones versorgt. Vor allem Vodafone und die Deutsche Telecom bauen zudem eine Infrastruktur auf, um die Netzabdeckung auch in ländlichen Gebieten zu gewährleisten. Aktuell ist dies aber immer noch allein ein Großstadt-Privileg. Der 5G-Einstieg kostet mit diesem Modell rund 700 Euro UVP:

All In! Käufer dürfen sich ein nahezu komplettes Full Front Display freuen, denn sowohl der Fingerprintscanner als auch die Selfie-Kamera sind integriert. Die Frontkamera weist sogar einen Extrablitz auf, doch dazu später mehr. Umzäunt wird der Bildschirm durch einen kleinen Rahmen, der nur im unteren Bereich etwas breiter ausfällt – lediglich in der Referenzklasse streckt sich der Touchscreen noch mehr.

Oppo Reno 4 5G

Größte Auffälligkeit: Die Rückseite bietet ein seidig schimmerndes Finish, das je nach Lichteinfall anders strahlt. Sieht schick aus, ist aber leider mal wieder ein Magnet für Fingerabdrücke. Dank IP54Zertifizerung ist das Smartphone aber spritzwassergeschützt und gut gegen Kratzer gewappnet (Gorilla Glas 3). Die hervorragende Verarbeitung weist zudem ein stets gleichmäßiges, quasi nicht vorhandenes Spaltmaße auf – alles wirkt wie aus einem Guss.

Der höheren Preisklasse entsprechend ist auch Display hochwertig. Das AMOLED-Display hat eine Diagonale von 6,4 Zoll, arbeitet mit 60 Hz und weist eine Auflösung von 1 080 x 2 400 Pixel (411 ppi) auf. Das Bild ist sehr scharf und die Farbsättigung nicht übertrieben. Nur die maximale Helligkeit fällt eher mittelmäßig aus.

Das Reno 4 5G ist in den Farben Galactic Blue und Space Black erhältlich.

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Seitliche Ansicht

Das erste Augenmerk bei der Ausstattung gebührt natürlich der Kamera – gerade in der gehobenen Preisklasse. Die Dreifach-Architektur setzt sich aus einer 48 MP Hauptkamera, einer 8 MP Ultra-Weitwinkelkamera sowie einer 2 MP Mono-Kamera für Tiefenschärfe zusammen. Eine Tele-Linse fehlt leider, bzw. gibt es nur bei der Pro-Version. Dafür punktet die Kamera aber durch einen schnellen Laser-Autofokus. Zudem haben die Macher eine Menge technische Tricks eingebaut. So sorgt der 48 MP-Sensor von Sony für eine besonders gute Lichtempfindlichkeit, da die Lichtinformationen von vier Pixeln auf einen Pixel zusammengerechnet werden. Hinzu kommen gleich vier Zoom-Stufen, sodass man aus jeder Lage sehr variabel vergrößern oder verkleinern kann. Dass darunter die Qualität leidet, liegt in der Natur der Sache. Insgesamt macht die Kamera aber einen guten bis sehr guten Job. Der Knipser fängt Motive extrem schnell ein und der Blitz schaltet sich Automodus nur im Extremfall ein. Die Bokeh-Effekte gelingen zudem selbst aus der Hüfte problemlos und sehen effektvoll aus. Insgesamt sind die Schnappschüsse nicht zu überzeichnet, sondern eher natürlich.

Rückseite

Was allerdings zu absoluten Spitzenklasse fehlt: Bei schummrigen Licht und größeren Distanzen setzt schnell Bildrauschen ein und die Schärfe nimmt rapide ab. Dafür ist die Selfie-Kamera ein echtes Kaufargument. Sie arbeitet mit opulenten 32-Megapixel, hat eine Blitzunterstützung und ermöglicht bei guten Lichtverhältnissen mehr als beachtliche Ergebnisse – einer der besten, die wir bisher im Test hatten.

Abgerundet wird der Kameraspaß mit allen relevanten Optionen und einem guten Camcorder. Videos lassen sich mit der Hauptkamera mit maximal in 4K-Auflösung und 30fps aufnehmen. Schade nur, dass es hier keine Unterstützung durch einen optischen Bildstabilisator gibt. Dafür sind Zeitlupenaufnahmen in 1080p mit der Front- und den Rückkameras möglich – das lädt zu Spielereien ein.

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Aufnahme bei Tageslicht

Dämmerung

Im Keller bei schwachem Licht

Der Speicherplatz ist zwar mit 128 GB ordentlich bemessen, da es aber keine microSD-Erweiterung gibt, ist er aber limitiert. Das gilt aber nicht im Dual-SIM-Betrieb, denn es können beide Slots parallel für den 5G-Betrieb genutzt werden – das ist noch selten. Über schnelle Datenschnittstellen muss der Nutzer sich ohnehin keine Gedanken machen, denn es ist alles in modernster Technik und großer Vielfalt vorhanden. Als nettes Extra bietet der Funker noch OPPO Relax. Durch Farben, die an den Fingerspitzen tanzen, entspannenden Animationen und Dolby-Atmos-Umgebungsgeräusche, kann man zum Beispiel durch Atemübungen innere Ruhe erfahren – wunderbar, um schnell runterzukommen.

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Als Betriebssystem kommt das auf Android 10 plus Oppos Oberfläche ColorOS 7.2 zum Einsatz – Software also auf dem neusten Stand, die dem Nutzer alle Optionen zur Individualisierung und Personalisierung bietet. Zwei kleine Extras: eine praktische Seitenleiste für die wichtigsten Apps und ColorOS 7.2 erlernt das Benutzerverhalten und „antizipiert“ so, welche App als nächstes relevant ist.
Abgerundet wird das User Interface mit der obligatorischen linken Google-Startseite, einem App-Drawer, ein paar Gestensteuerungen und einem unterteilten Pull Down-Menü. Insgesamt eine recht konservative Vorstellung, aber die Erfahrung zeigt, dass viele Extras eher Spielereien sind. Wichtig aber für Eltern: Es gibt viele Möglichkeiten für Jugendliche und Kinder Zugangsschranken zu installieren oder die Nutzungsdauer von Apps zu limitieren.

Android 10 plus ColorOS 7.2

Gelungen ist auch der In-Display-Fingerabdrucksensor 3.0. Er ist optimal erreichbar, lässt sich problemlos einrichten und arbeitet sehr flott – so soll es sein! Er kommt allerdings nur bei Schwachlicht zum Einsatz, da die Gesichtserkennung noch schneller arbeitet. Sinnvolles Sicherheits-Feature: Es lässt sich einstellen, dass er nur mit geöffneten Augen das Smartphone entsperrt.

Im Inneren werkelt der Octa-Core-Prozessor Qualcomm Snapdragon 765G mit bis zu 2,4 GHz, der durch einen 8 GB Arbeitsspeicher unterstützt wird. Das klingt nicht nur nach einen gutem Performance-Paket, der Praxistest zeigt auch, dass man hier bestens gerüstet ist. Apps öffnen sich schnell und auch anspruchsvolleres Gaming oder Multitasking bringt das Smartphone nicht aus der Ruhe. Weitere Finessen: Flüssigkeitskühlung hält den 765G selbst im intensiven Einsatz kühl und das Modem unterstützt die gängigen 5G-Frequenzbänder im SA- und NSA-Betrieb.

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Auch vom Akkublock ist viel Gutes zu berichten. In mehreren Testzyklen pendelte sich der 4.020mAh starke Stromspender bei einer Rufbereitschaft von fünf Tagen ein. Das ist angesichts der schweren Multimedia-Last eine sehr gutes Ergebnis. Ebenso beeindruckend: Eine Schnellladung mit 65W SuperVOOC 2.0 lädt das Reno 4 5G binnen kürzester Zeit wieder auf und die 10 Stunden im Dauerstresstest sind ebenso wenig ein Problem wie induktives Laden.

Beim Klang werden hingegen deutlich kleinere Brötchen gebacken. Es gibt lediglich einen Mono-Speaker unterhalb des Displays und der klingt insgesamt recht metallisch. Bei höherer Lautstärke wird es zudem unsauber und insgesamt könnte das Klangfeld breiter und lebendiger sein – der Sound ist der Preisklasse trotz Dolby Atmos-Unterstützung nicht angemessen. Dafür lässt sich komfortabel telefonieren, denn negative Auffälligkeiten kamen während der Testphase nicht zu Tage. 

Fazit

Für rund 500 Euro Online-Preis haben die Asiaten ein richtig gutes Smartphone-Paket geschnürt. In den Kern-Disziplinen leistet sich der Funker keine nennenswerten Schwächen: Die Performance ist absolut ausreichend für gehobene Ansprüche, das große Display ist angenehm knackig und die Kamera vielseitig und schlichtweg gut. Extrapunkte sammelt das Oppo Reno 4 5G bei der Rufbereitschaft und den Turbo-Schnelllader – da kann die Konkurrenz nicht mithalten. Ein gutes Händchen bewiesen die Macher zudem beim Bedienungskonzept, denn hier fügen sich alle bewährten Zutaten harmonisch zusammen. Einzig die Sounduntermalung ist eher mau, aber in diesem Punkt wird leider am ehesten gespart. Sollte der Preis nochmals fallen, ist das Oppo Reno 4 5G definitiv ein echter Geheimtipp.

Starkes Oberklasse-Smartphone mit wenig Schwächen

30.12.2020

Test: Ulf Schneider
Datum: 30.12.2020

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