TEST: LG 2021er 4K-TV OLED55G19LA - Visueller Maßstab dank LG OLED evo?

Bis an den Rand mit Hightech gefüllt ist der neue LG 4K OLED evo TV G1. Wahlweise in 55, 65 oder 77 Zoll bekommt man das schicke Designer-Stück im Edel-Look. Kernmerkmal ist das neue evo OLED-Panel, das in Kombination mit der Bildverarbeitung mit nochmals verbesserter Kontrastdarstellung, noch präziserer Farbwiedergabe und einem praktisch optimalen Schwarz daherkommt. LG verbaut den 2021er Alpha 9 Prozessor, der mit Künstlicher Intelligenz für ein erstklassiges Bild und den dazu passenden Klang sorgt. Integriert, wie schon 2020, ist der Filmmaker Mode, ferner gibt es auch ISF-Betriebsarten. Wie üblich, sind die Bildfelder für SDR- und HDR-Material etwas unterschiedlich. Dolby Vision IQ, HDR10  und HLG werden unterstützt - nach wie vor kein HDR10+ Adaptive oder HDR10+. Das ist unserer Meinung nach aber zu verschmerzen, da die meisten VoD-Angebote mit HDR-Support eindeutig in Dolby Vision, meist in Kombination mit Dolby Atmos, vorliegen. Da passt es sehr gut, dass natürlich aus akustischer Sicht auch Dolby Atmos unterstützt wird. Der G1 läuft unter LGs eigenem webOS-Betriebsssystem in der Version 6.0 und wird mittels einer überarbeiteten und sehr übersichtlichen Magic Remote gesteuert. Google Assistant, Amazon Aoexa, Apple AirPlay2 und Apple Home Kit werden unterstützt. Akustisch gibt es ein 4.1 Lautsprechersystem mit 60 Watt. Zudem ist der G1 ein Fest für Gamer: Nvidia G-Sync, AMD FreeSync, HGiG, Variable Refresh Rate (VRR) und Auto Low Latency Mode (ALLM) werden unterstützt.

Anschlussübersicht

3 x USB, CI+ Slot

Tuner-Anschlüsse für den Twin Triple-Tuner, 4 x HDMI, HDMI 2 mit eARC, alle Anschlüsse entsprechen dem Standard 2.1

Die HDMI 2.1 Terminals sind natürlich auch zu High Frame Rate (HFR, 120Hz) kompatibel. Weiter vorhanden sind 3 x USB 2.0 (leider kein 3.0), Bluetooth 5.0 sowie WLAN 802.11 ac. In 55 Zoll veranschlagt LG satte 2.399 EUR Kaufpreis - viel Geld, wir sind uns aber sicher, dass sich der Preis rasch reduzieren wird. 

Edles Design im Detail

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Saubere Materialübergänge

Minimalistische Standfüße gibt es nur optional. Im Lieferumfang enthalten ist dagegen eine Wandhalterung

Der G1 in 55 Zoll ist mit seiner "G" Einstufung kein Meister des Stromsparens, er setzt klar auf andere Reize. So auf OLED Motion Pro (120 Hz, adaptiv) für scharfe, flüssige Bewegungen. Oder auf den exzellenten Blickwinkel und die zahlreichen AI-Features:

  • AI Picture Pro, basierend auf Deep Learning, mit Auto Genre Selection (SDR,HDR, Dolby HDR), Scene Analysis, Face Enhancing und Text Upscaling
  • AI Brightness Control mit intelligenter Helligkeitsanpassung in Abhängigkeit der Umgebungshelligkeit für HDR-Inhalte
  • AI-basiertes Upscaling mit Mustern aus großer Referenz-Datenbank
  • AI Sound Pro, Deep-Learning-basiert, mit 5.1.2 Upmixing, intelligente Verbesserung der Sprachverständlichkeit
Erstinstallation und Bedienung

Wir starten mit den Screenshots zur Erstinstallation.

Start der ersten Installation

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Wahlweise erfolgt die Erstinstallation übers Smartphone oder direkt am TV

Sprach- und Ortseinstellungen

Internetverbindung

Einstellungen überprüfen

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Standfüsse oder Wandhalterung?

AI (Artificial Intelligence, Künstliche Intelligenz): Funktionen für Bild und Ton aktivieren

Wir verwenden den DVB-s2 Tuner

Wahl des Satelliten-Dienstanbieters

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Sendereinstellung

LG-Konto erstellen oder Anmeldung beim bestehenden LG-Konto

Die erste Einrichtung ist abgeschlossen

Gleich für Amazon Prime Video registrieren 

Das Handling des G1 ist einfach. Nur selten treten kleine Verzögerungen beim Bedienen auf, ansonsten geht alles zügig und problemlos. Das Stichwoirt "problemlos" gilt auch für die wie üblich Schritt für Schritt erfolgende Erstinstallation. Unter anderem wird das gewünschte TV-Signal festgelegt (DVB-C, DVB-S2, DVB-T2) mit anschließendem Suchlauf, es erfolgt die Einbindung des G1 ins Netzwerk (drahtlos oder kabelgebunden).

AI-Akustikabstimmung

In vollem Gange

AI verbessert die Wirkung des Lautsprechersystems

Sogar das Lautsprechersystem kann im Hinblick auf die Anpassung auf den Hörraum kalibriert werden. All dies läuft angenehm unauffällig und ohne Schwierigkeiten ab. Das webOS-Betriebssystem hatte früher nach dem Drücken der Home-Taste auf der Fernbedienung eine Leiste unten im Screen. Das ist nun nicht mehr so, drückt man die Home-Taste, erstreckt sich ähnlich wie bei der Android-angetriebenen Konkurrenz ein Menü-Screen über den gesamten Bildschirm. 

Fernbedienung

Menü unter webOS 6.0

Übersichtlich gestaltet 

App-Liste bearbeiten

Wie praktisch überall üblich, kann man direkt aus dem Menü durchs Anklicken der Vorschaubilder z.B. direkt zu einer Serie aus Amazon Prime wechseln

Weitere Empfehlungen 

Die Fernbedienung ist zwar kein Muster an Hochwertigkeit, lässt aber eine komfortable Bedienung zu. Leider fehlt aber eine Beleuchtungsmöglichkeit. Der Tastendruckpunkt ist angenehm, und schon nach kurzer Zeit flitzt man durch Menüs und Einstellungen. Nach wie vor kann man die Magic Remote entweder wie eine "Air-Maus" oder aber klassisch verwenden, sodass niemand ernsthaft Probleme haben sollte. 

Das aktuelle webOS im LG G1 wartet mit einigen neuen Features auf, z.B. gibt es mit "Sportalarm" neue Optionen für Fußball- und Sportbegeisterte, außerdem stehen auch ein OLED-Bildschirmschoner zur Verfügung und bei der Suchfunktion durchsucht der TV plattformübergreifend (VoD-Dienste, YouTube, Web) sämtliche Quellen. Natürlich stehen auch ein CMS sowie Weißabgleich mit sehr feiner Abstufungsmöglichkeit, umfangreiche Optionen zur Barrierefreiheit sowie der Augenschonung (Blaulicht) und zahlreiche weitere Funktionen zur Verfügung. Dazu einige Screenshots:

Menü "Support"

OLED-Bildschirmschoner

Suchfunktion

Suchergebnisse bei der Suche nach einem Schauspieler

Weitere Ergebnisse

Sport-Alarm

Auswahl Bundesliga

Auswahl NBA

Die Daten der Spiele werden angezeigt

Kunstgalerie

Weißabgleich

Sehr feine Differenzierung

Farbeinstellungen

Feineinstellung der Farbe

Für Primär- und Sekundärfarben möglich

Allgemeine Einstellungen

Externe Geräte verwalten

System

Einstellungen zur Barrierefreiheit

Bild und Ton

Mord im Orientexpress (UHD Blu-ray, HDR10), ab Filmbeginn, Einstellungen: HDR Bildmodus Filmmaker Mode,  Klang: AI Sound Pro: Schon der Blick von oben auf die Klagemauer offenbart das Können des G1. Die Oberfläche der Steine an der Mauer wirken absolut authentisch, auch die vertrockneten Grasbüschel zwischen den Steinen kommen detailgetreu heraus. Der sandige Boden wirkt ebenfalls ungemein realistisch, Die Erdfarben sind sehr sauber getroffen, beim Thema Farbtreue sehen wir eine weitere Steigerung gegenüber früheren LG OLED Generationen. Im Filmmaker Mode erscheint das Bild sehr natürlich, mit stimmiger Farbtemperatur und passendem Kontrast. In den Bildbereichen, die dunkler sind (Schattenbildung), modelliert der LG hervorragend und mit Feingefühl durch. Bewegungen erfolgen ruhig und sicher, lediglich ab und zu kommt es zu leichtem Zittern, wenn keine Frame Interpolation zugeschaltet ist.

Aktiveren wir Tru Motion und schalten die Betriebsart „Filmische Bewegung“ ein, verschwindet praktisch alles Zittern. Wie gut der LG auch mit komplexen Kontrastverhältnissen zurecht kommt, beweist die kurz darauf folgende Sequenz, in der der Meisterdetektiv Hercule Poirot seine Frühstückseier serviert bekommt. Der Kellner präsentiert die Eier im relativ dunklen Raum, durch ein Fenster scheint aber direktes Licht von außen in den Raum. Der G1 hat keinerlei Probleme mit den unterschiedlichen Kontrastverhältnissen, im Gegenteil. Er neigt nicht zum Überstrahlen und bleibt demnach in der gesamten Darstellung äußerst akkurat. Was lässt sich zu den anderen für HDR zur Verfügung stehenden Bildmodi sagen?

  • Wie zu erwarten, ist die „Spiele-Optimierung“ komplett daneben für diesen Einsatzzweck. Viel zu kalt hinsichtlich der Farben, der Gesamtkontrast wirkt überzogen
  • Lebhaft: Im abgedunkelten Raum fürs Betrachten von Filmen viel zu scharf, zu viel Kontrast, Farbtemperatur deutlich zu hoch. Durch die zu hohe Schärfe Rauschen und Ringing.
  • Standard: deutlich ausgewogener als Lebhaft, aber immer noch farblich zu kalt. Schärfe wirkt stimmiger
  • Kino-Home: Recht gute Alternative, der Filmmaker Mode wirkt aber farblich und vom Kontrast her noch etwas homogener.
  • Kino: Im Vergleich zu Kino-Home farblich noch wärmer, das Bild wirkt minimal weicher.

Zurück zum Film. Hier stellen wir akustisch fest, dass die Dolby Atmos-Tonspur tadellos wiedergegeben wird. Der AI-Modus bereitet alles mit einer überraschend gut zu spürenden Räumlichkeit auf. Stimmen sind sehr gut verständlich und werden sogar mit gewissem Charisma präsentiert. Der Music Score hat ein solides Fundament, erstaunlich ist, dass sogar im Bassbereich Tonanteile vorhanden sind. Klar, eine sehr gute Soundbar kann das eingebaute Lautsprechersystem nicht ersetzen.

Ton-Menü

Ton-Modi

Aber dass man zwingend, gerade für den normalen Alltagsgebrauch, eine Soundbar benötigt, das ist definitiv nicht der Fall. Die Trennung zwischen den einzelnen akustischen Anteilen – Stimmen, Effekte, subtile räumliche Informationen, Music Score – gelingt richtig gut. Und, man mag es kaum glauben, selbst Height-Effekte kommen im Ansatz heraus. Also schwächelt der G1 auch aus klanglicher Sicht keinesfalls, und wir können uns nun getrost wieder dem Bild widmen.

Hier sehen wir Hercule Poirot in Großaufnahme auf dem Weg zur Klagemauer, dort muss er ein Verbrechen aufklären. Er ist im Profil zu sehen, und jedes Haar des sorgfältig gekämmten Schnurrbarts kann man erkennen. Auch die mittels Pomade in Form gebrachte Haarpracht wird detailreich wiedergegeben. Nun springen wir ins fünfte Kapitel, hier zeigt uns der G1 beispielsweise den prächtigen Speisewagen des Orient Expresses in vielen Einzelheiten. Auch die Holztäfelungen in den einzelnen Wagen werden mit exakter Herausarbeitung der Maserung auf den Screen gebracht. Das OLED EVO Panel neigt kaum noch zum Rauschen, auch hier eine weitere Verbesserung.

Alle Arten von Bewegungen meistert der LG vortrefflich – hier sind wir begeistert von der Klarheit und der authentischen Bildschärfe. Synthetisch wirkt das Bild nie, also Tru Motion 2021 ist wirklich überzeugend. Der LG schafft es gerade im abgedunkelten Raum im Filmmaker Modus richtig gut, auch komplexe Kontrast-Strukturen einwandfrei zu übermitteln. Dunkler Anzug vor dunkler Holztäfelung, kein Problem für den G1. Auch, typisch OLED, Plastizität und natürlich der Schwarzwert befinden sich auf Spitzen-Niveau. Die kunstvollen Lampen auf den Gängen der Waggons kommen ebenfalls überragend zur Geltung. Im sechsten Kapitel, als Hercule sich im Speisewagen befindet, arbeitet der OLED-TV erneut nahezu alle Einzelheiten heraus, so die Oberfläche der edlen Kristallgläser, aus denen getrunken wird. Die draußen vorbeiziehende Landschaft stellt der G1 ohne Ruckeln dar – die Bewegungswiedergabe punktet ein weiteres Mal.

Kapitel 7 untermauert unsere These, dass die Kontrast-Fähigkeiten des LG immens hoch sind. Die bläulich-grau-schwarze, von Bergen bestimmte Schneelandschaft modelliert der Fernseher facettenreich heraus. Auch Hercule nachts in seinem Bett wird mit hoher Präzision auf den Bildschirm gebracht, obwohl hier wirklich kaum Licht im Bild ist. Der himmelblaue Pyjama kommt trotzdem farbecht heraus. Der Schneesturm, der draußen wild tobt und den Orient-Express letztendlich zum Stillstand bringt, wird mit den herumwirbelnden Flocken sehr glaubwürdig dargestellt. Die am Tag im Schnee feststeckende Lokomotive und die Brückenkonstruktion, auf der die Waggons stehen, kommen in nahezu allen Einzelheiten heraus, was zu einem Gesamtbild mit enormer atmosphärischer Dichte führt.

Skyfall, 1080p Blu-ray, SDR: Bei der konventionellen Blu-ray Disc von "Skyfall" kann das OLED-Topmodell von LG, neben sämtlichen anderen visuellen Eigenschaften, direkt auch seine Upscaling-Kompetenzen unter Beweis stellen. Im ersten Kapitel startet Bond in einem schwach beleuchteten Korridor und betritt zunächt ein schummrig beleuchtetes Appartement mit einigen hellen Highlights. Hier schlägt sich der G1 OLED, wie nicht anders ewartet, nahezu perfekt und liefert tiefste Schwarzwerte sowie feinste Graduierungen im Graubereich. Die Übergänge bis hin zu den hellen Zimmerlampen verlaufen ohne Abstufungen. Maßstäbe setzend ist die Durchzeichnung und Detaillierung in dunklen Bereichen. Stoppen wir die Szene, als Bond die tiefbraune, nahezu schwarze Tür öffnet und seine Umrisse nur schwarz erkennbar sind, bildet der G1 sämtliche Feinheiten in überragender Manier ab. Die Holzmaserung ist sichtbar, einzelne Abnutzungsspuren am Türgriff und Schloss sowie auch Details an der seitlichen Holzbeplankung - alles macht der LG-Fernseher hier sichtbar. Die Farben, hier im Filmmaker Mode, sind ebenfalls tadellos. Die Glühbirnen der Leuchten versetzen den Raum in ein gelbliches, warmes Licht, dass sich auch in den Hauttönen widerspiegelt. Dies ändert sich schlagartig, als Bond den Raum weiter betritt und vor dem Tageslichtfenster seinen Compagnon inspiziert. Dann erscheint die Hautfarbe des Agenten sehr authentisch und auch hier werden enorm viele Details herausgearbeitet. Wurde bei der Produktion auf hohe Qualität geachtet und besitzt das Quellmaterial diese, verrichtet der G1 tadellose Arbeit. Die größeren Modelle zeigen die Unzulänglichkeiten von FullHD-Material vielleicht noch etwas stärker, beim 55er könnte man es auch mit einer 4K UHD-Quelle zu tun haben.

Die ausgezeichnete Bewegungswiedergabe des LG-Topmodells haben wir bereits angesprochen. Auch hier fällt dies positiv auf. Die Verfolgungsjagd im Auto sowie dann später auf dem Motorrad und zu Fuß überzeugt mit einer erstaunlichen Ruhe und Stabilität. Das wirklich erstaunliche ist, wie überzeugend der OLED-Fernseher die Schärfe beibehält. Judder ist kaum sichtbar, für Fans der intelligenten Zwischenbildberechnung bietet sich aber natürlich zusätzlich die TruMotion-Wiedergabe an, die dem Ganzen dann noch ein flüssigeres Geschehen verleiht und natürlich bei besonders flinken Bewegungen und Kameraschwenks noch mehr Bewegungsschärfe erhält. Bei der Einstellung "Filmische Bewegung" halten sich AArtefakte auch extrem in Grenzen und fallen wirklich selten auf. Auch die Auswirkung auf den typischen "Film-Look" sind erstaunlich gering, einen unnatürlichen "Seifenoper-Look" wird man hier nicht antreffen. Selbst als Bond den Schergen auf dem Motorrad verfolgt, auf den Zug springt und sich unter wildem Armgefuchtel gerade noch so an einem Güterwagen festhält, bleibt das Bild sauber und authentich, wirklich eine überdurchschnittlich gute Darstellung und selbst gegenüber den Vorjahresmodellen ein enormer Sprung. Auch bei heller Umgebung gefällt zudem die Farbegung im rec.709 Farbraum mit einer scheinbar perfekten Balance. Die tadellosen Eigenschaften bei der Kontrast-Darstellung zeigen sich nochmals, als sich die beiden Kontrahenten auf dem Dach des Zuges und im Tunnel einen unerbittlichen Kampf liefern. Insgesamt ein enorm starkes Ergebnis, dass, von den inhärenten Einschränkungen bezüglich der Auflösung und des Farbraums, in keiner Weise hinter der HDR-Darstellung der UHD Blu-ray zurücksteht.

TV-Tuner, DVB-S2, Bildmodus Kino, SDR-HD-Material: Nun testen wir den TV-Tuner (DVB-S2) mit HD-Material der Öffentlich-Rechtlichen Sender. Bei der ARD Sendung „Verrückt nach Meer“ im Bildmodus Kino offenbart der LG ein nahezu makelloses Upscaling auf die native Panelauflösung. Auch fürs TV-Signal würden wir nicht den Standard- oder Lebhaft-Bildmodus empfehlen, da diese Modi vor allem farblich nicht wirklich ausgewogen sind. Tru Motion im Modus „Natürlich“ sorgt für eine stabile, zugleich aber authentische Bewegungswiedergabe.

Bildmenü

SDR-Bildmodi

Erweiterte Bildeinstellungen

Besonders wichtig ist das Menü "Klarheit"

Hier findet sich auch die Zwischenbildberechnung "Tru Motion"

Tru Motion-Betriebsarten

Bilder aus dem Speisesaal eines Kreuzfahrtschiffes offenbaren, dass die Fähigkeit des LG zur enorm plastischen Bildwiedergabe auch bei normalem TV-Material schon sehr ausgeprägt ist. Die Bilder aus der Küche des Schiffes zeigen das kalte Licht der Neonröhren gekonnt, und die glänzenden Planken an der Decke mit den Spiegelungen kommen sehr realistisch heraus. Das Upscaling des 2021er G1, um nochmals darauf zurück zu kommen, ist das beste, das wir bislang von einem LG-OLED gesehen haben. Als weniger erfahrener Anwender mag man kaum glauben, dass es qualitativ und von der Auflösung her eher durchschnittliches Material ist. Das Upscaling erfolgt mit enormer Schärfe, hoher Detailtreue und nahezu ohne Scalingrauschen.

Klanglich entpuppt sich der G1 erneut als nicht zu unterschätzen. Top-Stimmwiedergabe, nur wenn es sehr laut wird, zischeln die Stimmen etwas. Mehrere akustische Ebenen arbeitet der LG sauber heraus und ermöglicht dadurch einen überraschend kompletten Klangeindruck.

Konkurrenzvergleich

Philips OLED+ 935

Der Philips OLED+ 935 ist zweifellos ein starker Gegner, wenngleich der G1 mit OLED Evo-Technologie visuell noch etwas mehr Performance an den Tag legt. Im Nahschwarz-Bereich kitzelt das neue Panel+Prozessor noch etwas mehr heraus und auch in den oberen Helligkeitsbereichen langt das 2021er LG Flaggschiff zu. Der OLED+ 935 setzt natürlich dem ohnehin klanglich guten G1 mit der  B&W Soundbar kräftig etwas entgegen und übertrumpft hier. Auch die Fernbedienung wirkt hochwertiger und natürlich bringt der Philips TV Ambilight mit. Der Tuner des Philips ist ebenfalls extrem gut, allerdings setzen Signalverarbeitung und Upscaling im LG G1 schlichtweg den Maßstab. Der Philips kommt mit HDR10+, was beim G1 außen vor bleibt, dafür bringt der Koreaner Dolby Vision IQ mit.

Samsung QN95A

Der für einen OLED-TV ohnehin enorm lichtstarke LG OLED55G19LA findet im Samsung Neo QLED TV im Bereich Helligkeit seinen Meister. Mit knapp 1.800 gemessenen Nits feuert der Samsung LCD visuelle Highlights selbst in hellen Räumen klar und detailliert zum Zuschauer. Selbst bei Fensternaher Aufstellung fallen störende Spiegelungen sehr gering aus. Bildrauschen fehlt dem QN95A ebenso nahezu völlig, eine absolut authentische Farbwiedergabe über alle Helligkeitsbereiche hinweg ist gegeben. Wo muss der Samsung zurückstecken? Erwartungsgemäß im Bereich Schwarzwert und Kontrast in niedrigen Helligkeitsbereichen. Die Helligkeitsverteilung der aktuellen Neo QLED-Technologie ist erstaunlich homogen und Blooming, also ein Ausbluten in dunklere Bereiche, muss man schon provozieren. Man kann es aber nun mal provozieren, OLED arbeitet hier Technologie-bedingt fehlerfrei. Und was man dem Samsung TV natürlich ebenfalls ankreiden kann: fehlender Dolby Vision-Support.

Fazit

Rundumschlag für den LG OLED55G19LA: Sehr elegante Optik, hochwertige Verarbeitung, ein überwältigendes Bild und ein exzellenter Klang für einen OLED-Fernseher - Der G1 mit dem brandneuen Evo-Panel und aktuellster Signalverarbeitung geizt nicht mit seinen Reizen. Er agiert farbecht und serviert Bewegungen gestochen scharf. Gesamt- und Detailkontrast überzeugen praktisch restlos. Mit überraschender räumlicher Dichte und tadelloser Klarheit setzt der LG auch klanglich die Messlatte hoch. Die einfache Bedienung, bereits nach kurzem Eingewöhnen kommen auch Umsteiger problemlos zurecht, erfreut ebenfalls. Die Klanggüte wird zudem durch die im Einrichtungsprozess enthaltene automatische Kalibrierung verbessert. Nicht so gut gefällt uns, dass die Fernbedienung relativ kostengünstig wirkt und dass Standfüße bei der G1-Serie nur gegen Aufpreis zu haben sind. Insgesamt kommt man jedoch an den weiter optimierten, überragenden visuellen Eigenschaften des aktuellen LG-Flaggschiffs kaum vorbei - der G1 ist der beste LG OLED-TV, den wir bisher getestet haben.

LG OLED-Topmodell mit überragender visueller Performance, nahezu tadelloser Signalverarbeitung und durchdachtem Bedienkonzept

10.05.2021

Test: Carsten Rampacher, Philipp Kind
Fotos: Philipp Kind
Datum: 10.05.2021

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