TEST: JBL Free x - Truly Wireless Earbuds in typischer JBL-Qualität?

Wahlweise in weißer oder schwarzer Version gibt es die "Truly Wireless" In-Ear-Kopfhörer JBL Free x  mit Bluetooth 4.2 für faire 129 EUR - im offiziellen JBL Store. Die Earbuds sind spritzwassergeschützt (IPX5), schweißresistent und geben Frequenzen von 10 Hz bis 22 kHz wieder. Zwei 5,6 mm Treiber sind installiert. Vier Stunden halten die Earbuds mit einer Ladung durch, dann geht es zum Aufladen ins Case. Weitere 20 Stunden, also 5 x aufladen, sind dann drin. Eingebaut ist auch eine Quick Charge-Funktion: 15 Minuten ins Case, danach 1 Stunde Musik hören. Möchte man das Case komplett aufladen, dauert der Spaß 2 Stunden. 

Rückseite der Verpackung 

Case

Earbuds

Earbuds von unten

Blick auf den Treiber

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Die Freisprecheinrichtung funktioniert ab Werk nur auf dem rechten Earbud, und das ist auch so gewollt. JBL spricht von einer "natürlichen Gesprächserfahrung" im Mono-Betrieb.  Man versteht den Gesprächspartner problemlos, die Qualität ist voll befriedigend. Beendet man das Gespräch und kehrt zur Musikwiedergabe zurück, erfolgt die Wiedergabe sofort wieder in Stereo. Übrigens: Die Free x haben sich sofort mit unserem iPhone XS Max gekoppelt, es kam zu keinen unschönen Störungen. 

Case: Unterseite

Hinter der Klappe verbirgt sich der Micro USB-Anschluss

Case aufgeklappt

Kontakte

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Für 129 EUR Kaufpreis kann an die Verarbeitung nicht kritisieren. Hier wirken Apples AirPods nicht hochwertiger, nur das Case von Apple erscheint edler und ist gleichzeitig noch kompakter. Eine richtige Show wird abgezogen, wenn es dunkel ist und sich die JBL Free x in der Auflade-Case befinden: 

Offenes Case in der Dunkelheit. Die LED-Punkte signalisieren, wieviel Akku-Kapazität noch vorhanden ist

Geschlossenes Case in der Dunkelheit

Inhalt der Verpackung:

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  • JBL Free 2 x Earbuds - wahlweise in weißer oder schwarzer Variante
  • Ladebox - Earbuds halten magnetisch darin
  • 2 Gel-Überzüge (M und L) - für sportliche Aktivitäten optimal
  • 3 Ohrpassstücke (S, M, L) - sollten für 90 Prozent aller User passen
  • Ladekabel in Orange (Micro USB)

Nun müssen die Free x beim Handling im Alltag und hinsichtlich der Klangqualität überzeugen. Gelingt das?

Wiedergabe und Klang

Zubehör: Ohraufsätze in S, M und L sowie Gel-Überzüge in M und L

Wir starten mit den Vorbereitungen. Zunächst wählt man die Ohreinsätze aus, die für die eigenen Gehörgänge am besten passen. Es ist ungemein wichtig, die Free x richtig im Ohr zu installieren. Dann sitzen sie perfekt, fallen auch bei heftigen Kopfbewegungen nicht heraus. Und auch die Basswiedergabe ist dann so, wie sein soll - passen die Ohrstücke sind, sind z.B. zu klein, dann ist der ganze Klang nicht ausgewogen. In unserem Falle haben wir die "L" Ohrstöpsel verwendet, damit hat alles gut geklappt. Wie sieht es mit den Optionen während der Wiedergabe aus?

  • Einmal Drücken (echter Druckpunkt vorhanden!) rechter Earbud: Wiedergabe stoppt. Einmal erneutes Drücken: Wiedergabe setzt sich fort
  • Zweimal Drücken rechter Earbud; Sprachsteuerung (Siri) wird aktiviert. 
  • Einmal Drücken linker Earbud: Titelsprung nach vorn
  • Zweimal Drücken linker Earbud: Laufender Titel wird von Anfang an wiederholt

Wir starten mit "Diamond Heart" von Alan Walker. Hier überraschen uns die Free x mit einem richtig räumlichen Sound, der frei und lebendig wirkt, bereits während des Intros. Als es dann "zur Sache geht", ist die Stimmwiedergabe sehr ausgewogen. Nicht so nachdrücklich, wie wir es sonst von JBL gewohnt sind, erfolgt die Basswiedergabe - kann aber auch am Titel liegen, denn gleich wirbelt der Free x im Bassbereich einiges an Staub auf. 

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Und wieder eine neue Variante des Guru Josh-Klassikers "Infinity", diesmal von Sean Finn. Das Saxophon zu Beginn kommt sehr gut heraus, auch die Differenzierung von der Stimme gelingt tadellos. Dann der Basseinsatz, der präzise auf denn Punkt erfolgt, und absolut hart - sitzt der Earbud perfekt, dann zieht der Bass richtig durch. Für 129 EUR eine sehr gute Leistung. 

Wind It Up (Rewound/Remastered" von The Prodigy liegt den Free x offensichtlich. Hier knallt es auch JBL-typisch im Bassbereich wieder, was uns sehr freut. Sehr gut und kaum kritikwürdig sind die maximal erzielbaren Pegel. Es wird dann im Hochtonbereich allerdings etwas spitzer, aber nie in gefährlichem Ausmaß. Die Dynamik ist ausgezeichnet, der hektische Breakbeat-Rhythmus stellt den Free x nicht vor Probleme. 

Klassischer Eurodance-Charthit aus den 90er Jahren: "Happy Popele" von Price Ital Joe und Marky Mark. Und auch hier zieht der Free x wieder vielen Konkurrenten davon: Klar, mit Substanz und einer richtig guten Räumlichkeit. Die Earbuds sitzen perfekt, ohne zu drücken, und ermöglichen echte Hörfreude. Kombiniert mit dem günstigen Kaufpreis verdeutlichen die Free x auch hier ihre Kompetenz.

Klassisch bleibt es - mit "Ready Or Not" von den Fugees. Sauber erfolgt der vokale Einsatz, und auch der Rap-Part mit dem harten Bass erfüllt souverän gehobene Ansprüche. Der Bass kommt absolut punktgenau und weicht auch bei gehobener Lautstärke nicht auf. Was wieder auffällt: Das gute räumliche Gefühl und die sehr gute Dynamik.

Gerade aus der Werbung wohlbekannt: "Can You Feel It" (The Jacksons). Trotz der lediglich durchschnittlichen Aufnahme legt sich der Free x mit Erfolg "ins Zeug" und punktet mit einer prägnanten, zugleich aber sehr gut ins tonale Gesamtgefüge integrierten Stimmwiedergabe. Der Bass ist straff und kräftig, andere akustische Anteile werden aber nicht verdeckt. 

Darf nicht fehlen - zu dieser Jahreszeit: "Last Christmas", Vorzeige-Schnulze fürs "Special feeling" unterm Weihnachtsbaum. Egal, was man vom Song hält, der Free x kann überzeugen: Mit einer gelungenen vokalen Präsenz und einer impulstreuen Wiedergabe des Rhythmus. Bei jedem Musikstil, dies können wir mit gutem Gewissen vermelden, schlägt sich der JBL Truly Wireless In-Ear richtig gut.

Wirklich bei jedem Musikstil? Wir drücken nochmal aufs Tempo. "Land Of Konfusion" in der Cover-Version von Disturbed verlangt dem Free x nochmal alles ab. Die Treiber operieren nahe am maximalen Hub, bleiben aber auf der sicheren Seite. Der JBL schiebt stellt Stimme wie auch E-Gitarre mit der passenden Aggressivität dar. Erneut eine Top-Leistung und ein gelungener Ausklang des Tests. 

Konkurrenzvergleich

Apple AirPods: Mit noch mehr Komfortfunktionen und einem bei hohem Pegel noch etwas gelasseneren Sound möchten sich die AirPods profilieren. Zudem strecken sie in einem exzellent verarbeiteten und extrem kompakten Case. Die Akkulaufzeit der AirPods liegt mit 5 Stunden eine Stunde höher. Dafür sind die AirPods teurer und nicht ganz so dynamisch wie die Free x.

Geld sparen, aber trotzdem auf JBL setzen? Geht auch. Die klassischen Bluetooth In-Ears JBL Everest 110 liegen bei Marktpreisen von 80 bis 90 EUR und klingen auch wirklich ordentlich. Gar nicht so viel teurer, aber viel "cooler" sind aber die Free x, die zudem noch eine Idee hochwertiger als die schon gut verarbeiteten Everest 110 erscheinen. 

Elexyr Audio Truly Wireless Earbuds: Je nach Farbe ab rund 80 EUR erhältlich, klingen die Earbuds gar nicht schlecht, sondern recht angenehm und homogen. So störungsfrei wie die Free x laufen die hochwertigen Stöpsel aber nicht, zudem gibt es je nach iOS-Version des iPhones Kompatibilitätsprobleme. 

Fazit

Gut gemacht, JBL. Nachdem es doch noch ein Jahr gedauert hat (schon auf der IFA 2017 war der Free eigentlich präsentiert worden), erweisen sich die Free x nun als ausgereifte, hervorragend und stabil funktionierende Truly Wireless In-Ears, die sauber verarbeitet sind und mit hochwertiger Materialqualität auftrumpfen. Spritzwassergeschützt und schweißresistent, eignen sich sich sogar z.B. zum Joggen. Ist erst einmal die richtige Größe beim Ohrstöpsel gefunden, sitzen die beiden Elemente hervorragend, fallen nicht aus dem Ohr, drücken aber auch nicht. Für 129 EUR wird hier ein schickes Design, ein hoher Gebrauchswert inklusive passabler Akkulaufzeiten und ein dynamischer, räumlich dichter Klang geboten. 

Hochwertiger, dynamisch und räumlich klingender Truly Wireless Earbud zum sehr fairen Kaufpreis

In-Ear-Kopfhörer bis 150 EUR
Test 01. Dezember 2018

Test: Carsten Rampacher
Datum: 01. Dezember 2018


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