PREVIEW: Saxx DS 150 DSP - 1.000 Watt RMS Bass-Monster mit intelligentem DSP

Schon vor einiger Zeit hatten wir den Saxx DS 120 DSP in der Redaktion. Der Subwoofer aus Niedersachen hat uns, sowohl was seine Leistungsfähigkeit als auch die umfangreichen Einstellungsmöglichkeiten betrifft, vollends überzeugt und konnte unser prestigeträchtigstes Prädikat ergattern. Selbstverständlich wollen wir da auch einen Blick auf das größere Modell werfen. Ob der große Bruder unseren nun sehr hohen Erwartungen gerecht wird? Auf dem Papier gibt er sich sehr selbstbewusst: Während der DS 120 DSP mit 500 Watt RMS auskommen musste, fährt der DS 150 DSP mit der doppelten Leistung auf. Satte 1.000 Watt liefert die digitale Endstufe und befeuert damit ein 38 cm großes Chassis. So sollen auch in den tiefsten Bereichen, bis hinunter auf 14 Hz, noch Kraft und Nachdruck geboten werden. Wir haben uns den Sub mit individuellen Klangeinstellungen genauer angesehen.

Saxx DS 150 DSP

Ausgezeichnetes Hochglanz-Finish

Saubere Kanten rundum

Obenauf sitzen Display und Bedienelement

Abdeckung

Anzeige

Beim DS 150 DSP von Saxx handelt es sich um einen Subwoofer mit geschlossener Gehäuse-Konstruktion. Das Gehäuse besteht aus MDF-Platten und ist in unserem Fall mit einer hochwertigen und tief sitzenden Hochglanz-Lackierung in Weiß versehen. Auch an den Ecken und Kanten gibt es keine problematischen Stellen, Einschlüsse konnten wir ebenfalls nicht finden. Während des Fotografierens und des Testbetriebes haben wir natürlich auf eine vorsichtige Behandlung Wert gelegt, allerdings kann es beim häufigen Tragen auch schon mal vorkommen, dass man die Komponente nicht mit Samthandschuhen anfasst. Die Lackierung scheint hier stabil genug gegenüber feinen Haarlinien oder Kratzern zu sein, wir hatten jedenfalls keine Probleme.

Das Chassis des DS 150 DSP sind mit Glasfaser-Spulenträger ausgestattet, sitzen in Alu-Druckgusskörben und verfügen über Sicken aus Butyl-Kautschuk. Damit soll sowohl bei gemäßigter Lautstärke als auch bei der Pegel-Explosion eine souveräne Leistung geboten werden. Beim Design hält man sich dezent zurück und setzt auf die typische Quaderform mit klaren Linien und Kanten, die halbrunde Chassis-Abdeckung vorne verleiht dem Ganzen einen modernen Akzent. Sie ist magnetisch befestigt und wirkt robust. Ohne Abdeckung sieht der DS 150 DSP aber ebenfalls sehr schick aus, dies liegt insbesondere an der unsichtbaren Verschraubung des Treibers und der exzellenten Einpassung ins Gehäuse. Unterhalb ist noch ein graviertes Saxx-Logo aus Metall angebracht.

Im Betrieb

Auf der Oberseite des Subwoofers sitzt ein blau beleuchtetes Display mit einem Drehrad als Bedienelement. Das Rädchen ist gerastert und dient bei einem Druck als OK-Taste. Nach wenigen Versuchen hat man die Menüführung durchschaut und kann problemlos die einzelnen Punkte auswählen und die gewünschten Parameter festlegen. Das Display leuchtet auch nur, wenn man Einstellungen vornimmt, damit es im Heimkino kein Störlicht gibt.

Rückseite

Anzeige

Detail Rückseite

Anschlüsse

Die Rückseite wirkt mit den sichtbaren Verschraubungen und einem nicht allzu schmalen, aber gleichmäßigen Spaltmaß bei der Montage der Rückwand, funktionaler. Die Metallplatte, auf der die Elektronik sitzt, ist sauber integriert und auch die darauf befindlichen Anschlüsse geben keinen Anlass zu Kritik. Integriert sind hier neben Cinch Ein- und Ausgängen auch XLR-Anschlüsse. Mit einem separaten Schalter kann man den Sub komplett vom Stromnetz trennen. Außerdem gibt es einen USB-Anschluss vom Typ B, der zum Anschluss des DS 150 DSP an einen Computer verwendet werden kann, dazu später mehr.

EQ-Preset wählen

Anzeige

Der Saxx DS 150 DSP verfügt über drei integrierte Klang-Presets, mit denen man die Tiefton-Performance an die individuellen Gegebenheiten zuhause sowie den persönlichen Geschmack anpassen kann. Die Presets können im Menü einfach ausgewählt werden: "Deep" forciert die tiefsten Bereiche und holt hier im Grenzbereich das Maximum heraus. Dies gilt in ähnlicher Form auch für "Music", allerdings wird hier in den tiefsten Regionen nicht ganz so stark angezogen. Der "Standard"-Modus gefällt mit einer soliden Balance und wirkt sehr ausgewogen, das Preset "Night" nimmt im Gegensatz zu "Deep" und "Music" die tiefsten Frequenzen etwas zurück, um Mitbewohner und Nachbarn während den Ruhezeiten nicht zu stören. Ab dem Bereich zwischen 40 und 50 Hz greifen die Presets, unabhängig davon welches, nicht mehr gravierend ein und setzen auf eine insgesamt lineare Signalausgabe.

Grundsätzlich sind folgende Einstellungsmöglichkeiten direkt am Subwoofer möglich:

  • Lautstärke: -90 bis +10 dB
  • Subsonic freq.: Off bis 40.6 Hz in 0.6, 0.9, 1 und 1.1 Hz Steps
  • Crossover: 19.7 Hz bis 250 Hz
  • Crossover Slope: -48, -24-, -18, -12 dB
  • User EQ: Eingriffsmöglichkeiten in 5 verschiedene Frequenzen, jeweils -10 bis +6 dB, Frequenzbereich frei wählbar
  • Preset: Deep, Music, Standard, Night, User 1/2/3/4
  • Phase
  • Store Data: User 1/2/3/4
  • Software-Info

Wem diese voreingstellten EQ-Parameter nicht zu sagen und wer gewillt ist, sich in diese Thematik ein wenig einzuarbeiten, dem bieten sich mit dem Saxx Subwoofer DS 150 DSP weitreichende Möglichkeiten der akustischen Anpassung. Insgesamt stehen 10 vollparametrische EQ-Filter zur Verfügung, die nach Belieben angepasst werden können. Dies ist sogar in begrenzter Form direkt im Menü am Sub möglich, übersichtlicher wird es aber mit einer entsprechenden Software am PC, zudem siind nur dort alle 10 EQ-Filter zu bearbeiten. Diese stellt Saxx kostenlos auf der Webseite zur Verfügung, allerdings nur für das Windows-Betriebssystem.

Beiliegende Fernbedienung

Anzeige

Um die Software mit dem Saxx DS 150 DSP nutzen zu können, muss diese installiert werden und die Komponente mit dem Computer verbunden sein. Hierzu benötigt man ein konventionelles USB-Kabel mit dem USB Typ-A Anschluss an jeder Seite. Mit der aktuellen Windows 10-Version entfällt das Herunterladen eines externen Treibers, der Saxx-Woofer wurde direkt gefunden und installiert. Im Anzeigefenster wird der Status dann mit "CONNECTED" bestätigt und am Subwoofer deaktiviert sich das Bedienelement. Hier stehen grundsätzlich die gleichen Einstellungsmöglichkeiten wie am Sub zur Verfügung, im EQ-Bereich kann man aber noch tiefer einsteigen. 

Jeder einzelne Punkt lässt sich individuell auf eine Frequenz festlegen und kann entweder direkt als Zahlenwert eingegeben oder in der Grafik selbst hin- und her geschoben werden. Zu den einzelnen Punkten stehen dann neben dem üblichen Pegel-Parameter (kann zwischen -24 dB und +12 dB angepasst werden) auch ein Eingriff im Q-Wert zur Verfügung. Dieser legt fest, in welchem Ausmaß die Anpassung am gewählten Frequenzpunkt in die benachbarten Frequenzbereiche eingreift. Typische Raummoden können so effektiv ausgehebelt werden. Die Bedienung am PC geht natürlich deutlich flotter und angenehmer als am kleinen Display des Woofers, zumal dort ja auch nicht alle Punkte zur Verfügung stehen.

Wie wir bereits während des Testbetriebes des kleinen Geschwistermodells Saxx DS 120 DSP festgestellt haben, ist auch die (identische) DSP-Sektion des Saxx DS 150 DSP ein überaus mächtiges Werkzeug, um den Subwoofer an die akustischen Gegebenheiten des Aufstellungsraumes anzupassen. Aber: man muss wissen, was man tut. Großartige Hilfestellungen oder Tutorials gibt es nicht, das Wissen muss man sich an anderer Stelle aneignen, auch die dafür notwendigen Messungen müssen selbst und mit eigenem Equipment durchgeführt werden. Wer davor nicht zurückschreckt, erhält einen außerordentlich leistungsfähigen EQ zum ohnehin preislich fairen Gesamtpaket dazu.

Klang

Doch genug der Theorie. Wir haben die Saxx-Komponente in unser Heimkino-Setup integriert und schon der Startschuss hat es diesmal in sich: Der Saxx DS 150 DSP darf sich an der Mehrkanal-Aufnahme des niederländischen Produzenten DJ Tiesto bei einem Konzert in Kopenhagen (Elements of Life Tour) versuchen. Bereits nach wenigen Sekunden wird klar, dass wir unsere Erwartungen nicht zu hoch geschraubt haben. Selbst das kleine Modell hat hier enorm viel aufgeboten, der DS 150 DSP aber packt hier, insbesondere was Volumen und Tiefgang betrifft, noch eins drauf. Mit enormem Nachdruck werden uns die Kickbässe bei "Traffic" und auch dem darauffolgenden "Back in Your Head" um die Ohren gehauen. Aber auch was das Fundament betrifft, lässt der Woofer keine Kompromisse zu. Der Zuhörer watet wie durch Wasser durch die überdurchschnittlich dichte, massive Gesamtatmosphäre der Kulisse. Die pulsierenden, sehr tiefen Bässe, die in den weniger basslastigen Stellen für wenige Sekunden aufblitzen, setzt er dennoch absolut präzise und antrittsschnell um. Dabei verliert er nichts an der angesprochenen dichten Substanz. Exzellent ist die Härte und Trockenheit der Bässe wahrzunehmen, als der Übergang von "Traffic" auf "Back in Your Head" stattfindet. Die Kombination aus subsonischen Pulsen, dem Fundament-Teppich und den Kickbässen gelingt herausragend. An den Punches in den untersten Bereichen kann man auch klar erkennen, wofür der groß bemessene Woofer diese unheimlich hohe Leistung benötigt. Ein wenig Bedenken hatten wir besonders bei schnell aufeinanderfolgenden Bass-Schlägen, hier hätten wir uns nicht gewundert, wenn der DS 120 DSP etwas flinker und direkter agieren kann. Allerdings beweist uns der 38 cm große Töner das Gegenteil, hier wird flink und sauber agiert, selbst bei komplexem Geschehen. Auch vor beinahe unmenschlichen Pegeln macht er nicht Halt und geht souverän mit uns ans Limit.

Eindrucksvoll: 38 cm Tieftöner

Die beiden letzten Szenen aus "Der Hobbit - Smaugs Einöde" sollen uns in diesem Preview als Filmbeispiel dienen. Auch hier gibt es schnell einsetzende Kickbässe, ein strukturiertes Fundament und natürlich die stets interessante Stimmdarstellung von Benedicts Cumberbatch furchteinflößendem Drachen. Gegen Ende gibt es dann noch eine Gesangseinlage von Ed Sheeran, bei der der DS 150 DSP aber nur sehr gezielt zum Einsatz kommt. Zunächst aber werden von den Zwergen die Hochöfen neu entzündet, wovon Smaug alles andere als begeistert ist und die Aktion mit Explosionen und Feuer quittiert. Wie kaum anders erwartet liefert der Saxx Subwoofer ein Feuerwerk und Spektakel ab, wie wir es selten in unserer konventionellen Wohnzimmer-Umgebung erlebt haben. Selbst wenn er nur kurzzeitig eingreifen muss wird ein enorm starker Impuls realisiert, der sich bis in die Magengrube des Zuhörers bemerkbar macht. Blitzschnell zieht er sich dann zurück und hinterlässt erfreulicherweise keine Nachwehen. Zweifellos lässt er sich auch in einem dedizierten Heimkino hervorragend einsetzen, wenngleich wir dann die schwarze Variante empfehlen würden. Satt, tief und brutal werden die Feuersbrünste des Drachen umgesetzt. Bei den Atemgeräuschen und der Stimmwiedergabe, bei denen der Aktiv-Subwoofer präziser agieren und mit mehr Struktur arbeiten muss, begeistert er nicht weniger. Kein Nachschwingen ist zu hören, und dass obwohl er stellenweise enorme Luftbewegungen realisiert. Diese Tatsache beschert auch bei der Musikwiedergabe während der Credits wieder ein Top-Ergebnis - Wow!

Erstes Fazit

Wir haben es kaum anders erwartet: auch der größere der beiden Saxx-Subwoofer liefert eine bombastische Performance ab und wird unserer Meinung nach selbst den anspruchsvollsten Bass-Fanatiker überzeugen können. Die 1.000 Watt RMS sind keinesfalls nur ein Marketing-Spruch, der Sub weiß diese perfekt umzusetzen und liefert ein unglaubliches Volumen, enormen Tiefgang, hohen Nachdruck und kombiniert das mit einer sensationellen Präzision, die man bei einem derart groß bemessenen Treiber zurecht in Frage stellen darf - bis man den DS 150 DSP selbst gehört hat!

 

Preview: Philipp Kind
Datum: 26.05.2020

 


Tags:

Anzeige

Alle aktuellen Tests auf AREA DVD
Privacy Manager aufrufen
  ZURÜCK