PREVIEW: 13-Kanal-AV-Verstärker Denon AVC-X8500H - auf dem Weg zu einer neuen Bestmarke?

Denon AVC-X8500H Front Seitlich2

Für 3.699 EUR steht der neuen Denon AV-Verstärker AVC-X8500H bereit - sagenhafte 13 Endstufen sind an Bord, mehr als je zuvor bei Denon. Das ergibt für anspruchsvolle Anwender ungemein flexible Verwendungsmöglicheiten. Alle relevanten Decoder sind natürlich an Bord: Dolby Atmos, DTS:X, Auro-3D und auch DTS Virtual:X - auch wenn es wenig Sinn macht, ein virtuelles 3D Raumklang-Erzeugungssystem zu verwenden, wenn man einen AV-Receiver mit 13 Endstufen besitzt.

Denon AVC-X8500H Rueckseite Seitlich

Rückseite

Der AVC-X8500 bringt es auf 150 W/Kanal (8 Ohm, 20 Hz bis 20 kHz, 0,80 % Klirrfaktor, 2-Kanal-Betrieb) beziehungsweise auf 210 W/Kanal (6 Ohm, 1 kHz, 1% Klirrfaktor, 1 Kanal ausgesteuert). Wie man den Leistungsdaten schon entnehmen kann, sind sie wie meist leider üblich nur in geringem Maße aussagekräftig, da viel mehr die Simultanleistung im Betrieb mit sieben, neun, elf oder allen 13 Endstufen von Interesse wäre. Wir können aber versichern, in den Testreihen stehen auch für hohe Pegel im großen Hörraum genug Reserven bereit. 

Denon AVC-X8500H Screenshot 34

Hi-Res-Wiedergabe in FLAC

Der 8500H gibt alle relevanten Hi-Res-Audio-Formate wieder: FLAC, WAV, ALAC, und DSD. DSD allerdings nur in 2,8/5,6 MHz und nicht in 11,2 MHz. Die Gapless-Wiedergabe gehört natürlich zum Ausstattungsumfang.

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Denon AVC-X8500H Screenshot 32

Tune In-Internet Radio

Natürlich kann man mit dem 8500H auch auf Internet Radio-Funktionen zurückgreifen, die Wiedergabe erfolgt unterbrechungsfrei und in guter Qualität. 

Für hohe akustische Performance sorgen das Denon AL32 Processing für alle 13 Kanäle, das auch niedriger auflösende Quellen auf 32-Bit Genauigkeit aufpoliert, sowie 32-Bit D/A-Wandler und enorm leistungsfähige DSP-Chips: Zwei ADI Griffin DSPs (Dual Core) stellen eine vollständige 32-Bit-Signalverarbeitung und jede Menge Rechen-Power zur Verfügung. 

Denon AVC-X8500H Innenleben Gesamt

Innenansicht komplett

Denon AVC-X8500H Innenleben1

Transformator mittig platziert und fest verschraubt

Denon AVC-X8500H Innenleben2

Jede Endstufen-Gruppe hat einen eigenen Kühlkörper

Denon AVC-X8500H Innenleben3

Platinenlayout

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Denon AVC-X8500H Bedienelemente Front1

Hochwertige Gehäuseverarbeitung. Leider ist der gut zur Hand liegende Lautstärke-Drehregler nicht mit einer Rasterung ausgestattet

Denon AVC-X8500H Bedienelemente Front2

Quellwahlregler

Denon AVC-X8500H Display

Display

Denon AVC-X8500H Bedienelemente Frontklappe

Bedienelemente und Anschlüsse unter der Frontklappe

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Der 8500H ist mit dem neuen "Denon Referenz-Design" ausgestattet: Ein besonders hochwertiges aufwändiges Chassis, ein Gehäuse mit separaten Aluminium-Seitenteilen und dicker Alu-Front, ein stabiler, fest und präzise sitzender Gehäusedeckel, sowie sehr hochwertige Standfüße gehören ebenso dazu wie ein spezielles Layout innen. Zentral sitzt der Trafo (kein Ringkern-Transformator), um diesen sind auf der einen Seite sechs und auf der anderen Seite sieben Endstufen. Jede Endstufen-Abteilung hat einen eigenen Alu-Kühlkörper für effektive Wärme-Abfuhr. Beim 8500H ist dies besonders wichtig, da er analoge Endstufen besitzt. Hier entsteht beim Verstärkungsprozess deutlich mehr Verlustwärme als bei digitalen Endstufen. 

Denon AVC-X8500H Fernbedienung

Fernbedienung, beleuchtet, in guter Qualität

Der AVC-X8500H bringt ein HEOS-Modul für Streaming und Multiroom-Verwendung mit. Neben der für die Preisklasse in Ordnung gehenden Systemfernbedienung (komplett beleuchtet, mit kleinem LC-Display) ist es auch möglich, den 8500H mittels der AVR-App zu steuern. Diese arbeitet Hand in Hand mit der HEOS-App, die Zugriff auf zahlreiche Musikdienste sowie auf Musik von HDD/Net Server-Systemen, PCs und Notebooks aus dem gleichen Netzwerk gewährt. Natürlich kann man auch Musik vom Smartphone oder Tablet wiedergeben. Möchte man dies nicht über die HEOS-App und das Heimnetzwerk bewerkstelligen, steht natürlich auch Bluetooth bereit. Selbstverständlich kann der 8500H wahlweise kabelbasiert oder mittels des Dualband-WLAN-Moduls (2,4/5 GHz) mit dem Heimnetzwerk verbunden werden. 

Denon AVC-X8500H Anschluesse Rueckseite3

Umfangreiche Anschlussmöglichkeiten

Denon AVC-X8500H Anschluesse Rueckseite2

HDMI-Sektion hinten

Denon AVC-X8500H Anschluesse Rueckseite1

Lautsprecherkabel-Anschlüsse

Anschlussseitig stehen unter anderem sieben HDMI-Eingänge hinten, drei HDMI-Ausgänge hinten, ein weiterer, achter HDMI-Eingänge vorn, ein dedizierter Phono-Eingang und ein 15.2-Kanal-Vorverstärkerausgang bereit, sollte man Lust verspüren, nochmals kräftigere Endstufen anzuschließen. Zu den HDMI-Eingängen, die noch nicht dem Standard 2.1 entsprechen: Der AVC-X8500H unterstützt natürlich High Dynamic Range: HDR10, Dolby Vision und HLG (Hybrid Log Gamma). HDR10+ wird derzeit nicht unterstützt. Eine komplette Videosignalverarbeitung mit starken Bildprogrammen (unter anderem ISF Day & Night), einem kleinen Video-EQ sowie der Möglichkeit, analog und digital eingehende Videosignale in 480/576i/p, 720p und 1.080i/p auf  bis zu 4K  hochzurechnen, fehlt beim AVC-X8500H ebenfalls nicht. 

Denon AVC-X8500H Mikro

Audyssey-Einmessmikrofon

Als Lautsprecher-Einmesssystem kommt, inzwischen könnte man beinahe schon sagen "nach alter Väter Sitte", Audyssey MultEQ XT32 zum Einsatz. Hier täte eine Renovierung vielleicht einmal gut. 

Der ACV-X8500H bringt den bei Marantz und Denon üblichen, On-Screen-basierten Assistenten mit, der mittels Grafiken und Hilfetexten arbeitet und den Anwender Schritt für Schritt durch die Erstinstallation führt. 

Denon AVC-X8500H Screenshot 1

Wie schon bekannt: Der Einrichtungsassistent beginnt mit der Wahl der Sprache

Denon AVC-X8500H Screenshot 2

Erklärung zum Einrichtungassistenten

Denon AVC-X8500H Screenshot 3

Übersicht über alles, was für die Ersteinrichtung benötigt wird

Denon AVC-X8500H Screenshot 4

Lautsprecher-Einstellungen

Denon AVC-X8500H Screenshot 5

Es wird genau erläutert, wie die Lautsprecher-Kabel anzuschließen sind

Denon AVC-X8500H Screenshot 6

Konfiguration des Lautsprecher-Systems

Denon AVC-X8500H Screenshot 7

Überprüfung, ob alle Lautsprecher korrekt angeschlossen sind

Denon AVC-X8500H Screenshot 8

Lautsprecher-Kalibrierung mit Tipps für die Aufstellung der Atmos-Lautsprecher

Denon AVC-X8500H Screenshot 9

Messung an acht Hörpositionen

Denon AVC-X8500H Screenshot 10

Übersicht über die Audyssey-Einstellungen nach Ende der Kalibrierung

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Entfernungen

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Netzwerkeinrichtung

Denon AVC-X8500H Screenshot 15

Aktivieren automatischer Updates

Denon AVC-X8500H Screenshot 16

TV-Audio-Verbindung

Denon AVC-X8500H Screenshot 17

Eingangseinrichtung

Denon AVC-X8500H Screenshot 18

Mobile Apps: AVR-App und HEOS-App

Denon AVC-X8500H Screenshot 19

Hinweis auf die kostenpflichtige Audyssey MultEQ Editor-App für noch präzisere Audyssey-Ergebnisse

Die Ersteinrichtung inklusive der Audyssey-Einmessung geht problemlos vonstatten, so dass wir uns nun mit der wichtigen Frage auseinander setzen können, wie der AVC-X8500H klingt. 

Klang

Independence Day, Die Wiederkehr, Dolby Atmos, 5.1.4 Betrieb

Auch, wenn wir nicht alle 13, sondern nur 9 Endstufen verwenden, so begeistert der AVC-X8500 direkt ab Filmbeginn mit unglaublich dichtem, fesselndem Sound. Dann wacht der EX-US-Präsident auf, er schreit auf, und kurz wird es ruhiger. Dynamische Unterschiede stellt der 8500H hervorragend dar. Den Film-Soundtrack gibt der Denon mit sehr feiner Auflösung und einem großartigen dynamischen Spektrum wieder.

Nun folgt das Anlegemanöver der Mondfähre an der Kontrollstation auf dem Erdtrabanten. Im Bassbereich ist hier ständige Präsenz, mit der der AVC-A8500H auch ohne separaten aktiven Subwoofer locker zurechtkommt. Voraussetzung sollten dann nur sehr hoch belastbare sowie entsprechend große Frontlautsprecher sein. Das schwierige Andock-Manöver arbeitet der 8500H mit enormer Liebe zum Detail, aber gleichzeitig mit massiver Wucht heraus. Beispielhaft ist die Impulstreue bei den Bass-Schlägen. Die verzweifelten Dialoge der Protagonisten arbeitet der AV-Verstärker ebenso wie die eindringlichen Geräusche der akustischen Warnsysteme so gut heraus, wie wir es bislang selten gehört haben.

Das Treiben im „Space Defense Headquarter“ auf der Erde, bestehend aus Fluggeräuschen, Dialogen, dem Music Score, sich öffnenden Türen präsentiert uns der 8500H umfassend und mit feiner räumlicher Ausbreitung. Nur sehr kurz dauert diese Sequenz, dann sind wir schon mit David auf dem Weg zu den Kriegern in Afrika. Der Music Score ist wiederum solide eingearbeitet, die folgenden Dialogsequenzen belegen, dass der 8500H definitiv einem hervorragenden Center zuspielen sollte: Denn wie er Stimmen auflöst und im Raum verteilt, ist mit das Beste, was wir bislang hören durften.

Als sich David zusammen mit einigen anderen im alten Alien-Raumschiff-Wrack befindet, arbeitet der Denon den akustischen Spannungsbogen glaubwürdig heraus und verleiht der Dolby Atmos-Tonspur eine ungemein umfassende Wirkung. Die Top Firing-Module arbeitet der 8500H unter allen Bedingungen realistisch und nahtlos ein.

Blu-ray, Mission Impossible, Rogue Nation, Kapitel 4, Dolby Atmos, 5.1.4-Betrieb

Immer wieder verwenden wir dieses vierte Kapitel in Testreihen, und der AVC-X8500H brilliert wie kaum ein anderer AV-Verstärker-/Receiver vor ihm. Das rege Treiben in der U-Bahn-Station gegenüber der berühmten Wiener Oper stellt er akustisch vielschichtig dar. Kurz zuvor bot der hochwertige AV-Verstärker eine enorm starke grobdynamische Performance, als vor der nächtlichen Skyline Wiens klassische Orchestermusik ertönt.

Das dann folgende Treiben in der U-Bahn-Station mit Stimmen-Gemurmel und den Dialogen mit Ethan beweist ein weiteres Mal: Der AVC-X8500 kann alles, nicht nur enormen Druck entfalten, sondern auch akustisch eher langweilige Szenen durch seine Liebe zum Detail interessant zu gestalten. Als das Opernhaus dann sichtbar wird und sich der musikalische Spannungsbogen steigert, ist der 8500H voll in seinem Element und füllt mit dichtem Sound den ganzen Raum homogen aus. Bedingt durch die hohen Reserven seiner Endstufen kann man den Denon auch im 45 Quadratmeter-Hörraum ohne Einschränkungen einsetzen.

Bassschläge wie beui Laufzeit 28 Minuten kommen sehr prägnant, aber nicht übertrieben heraus. Sauber und impulstreu agiert der 8500H. Bei Laufzeit 28:40 präsentiert der Killer sein Musikinstrument der Security, und wieder steigt die Spannung – sehr glaubwürdig vom Denon umgesetzt. Nun startet Puccins Turandot, 29:49, und bei 29:59 ertönt Beifall aus dem Zuschauerraum. Dann, bei 30:16, ein heftiger orchestraler Einsatz, bei 30:26 zusätzlich Gesang. Bei Laufzeit 31:20 lässt der 8500H wieder sein Können aufblitzen, als er glasklar, fein gestaffelt, aber ohne jede Aggressivität die Stimme der Opernsängerin darstellt.

Der Denon bringt all dies mit einem so hohen Live-Faktor zur Geltung, dass man erstaunt die selbe Sequenz nochmals anhört: Wir kennen doch schon seit einiger Zeit erstklassige AV-Receiver, ob von Onkyo, Denon, Marantz, Arcam, Pioneer oder Yamaha – gibt es wirklich etwas, was der 8500H besser kann? 13 Endstufen zeugen von mehr Flexibilität, aber nicht von besserem Klang – so dachten wir. Aber der neue Top-AV-Verstärker macht uns deutlich, dass er akustisch neue Maßstäbe setzen kann: Bei Laufzeit 33:30 präsentiert er  das dynamische treiben auf der Opernbühne und im Orchestergraben äußerst direkt, ungefiltert, ehrlich, kraftvoll – der 8500H stellt den Nutzen nochmals teurerer Vor-/Endstufen-Kombinationen in Frage. Natürlich, wer ein Highend-Heimkino sucht, das beinahe jeden beliebigen Preis haben darf, kann man natürlich auf noch leistungsstärkere, aber um ein Vielfaches teurere Komponenten setzen – doch alle anderen können sich, so unser Eindruck, den 8500H bedenkenlos ins Heimkino stellen.

Parallel stattfindende akustische Ereignisse, die Schlägerei zwischen Ethan und seinem Widersacher und die monumentale Akustik der Opernaufführung, stellen den Denon vor keine Probleme. Alles kommt mit genau der richtigen Balance heraus, auch, als Ethan sich munter weiterprügelt und die weltberühmte Arie „Nessun Dorma“ mit ungemein weiter, lebendiger Stimmwiedergabe auf der Bühne wiedergegeben wird.

Videoverarbeitung

Upscaling von Full-HD auf 4K, Blu-ray „Mission Impossible“, Rogue Nation, Kapitel 4, Modus ISF Night:

Video-Schaltzentrale in toller Qualität: Scharf und klar, mit nur geringem Scalingrauschen, stellt der 8500H die U-Bahn-Station gegenüber der Wiener Oper dar. Details wie die Striktur des Fubßboden oder die Haut in Benjamins Gesicht kommen scharf und klar heraus. Nur manchmal, bei Bewegungen, sind sehr leichte Artefakte erkennbar, so z.B. als Benjamin aufs Opernhaus zuläuft. Sehr sauber kommt visuell zur Geltung, als der österreichische Bundeskanzler mit seiner Ehefrau aus seinem Dienst-Maybach steigt. Die Plastizität des Bildes, z.B. als Ethan durch die Oper läuft, ist sehr deutlich ausgeprägt. Mit authentischen Farben und sehr gutem Kontrastumfang kann der Modus ISF Night aufwarten. Das Mischpult im Kommadoraum in der Oper stellt der 8500H sehr scharf dar, auf das Vorsicht Hochspannung!-Schild an der Tür, die Benji knackt, um im Technik-Raum ungestört nach dem Killer im Publikum zu suchen. Der Blick von oben in den Orchestergraben gelingt sehr gut, man kann sogar die matte Oberfläche des Bodens mit den Lichtspiegelungen tadellos erkennen.  Die Treppenstufen, als Ilsa Faust die Treppe hinaufsteigt, stellt der Denon scharf und beinahe ohne Artefakte dar. Der Schweiß auf den Wangen von Ethan Hunt im Glanz des Lichtes – nur eine Momentaufnahme, die aber zeigt, wie fein der AVC-X8500H in der Lage ist, auf 4K hochzurechnen.

Erstes Fazit

Denon AVC-X8500H Front Seitlich1

Denon setzt noch eins drauf: Wem der bereits sehr gute AVR-X6400H nicht reicht, der findet beim AVC-X8500H zwar kein analoges Tunerteil mehr, dafür aber 13 analoge, enorm leistungsstarke Endstufen und ein neues Referenz-Design. Kultiviert, extrem stark, fein auflösend, mit einer harmonischen, bis ins Detail stimmigen Räumlichkeit: Akustisch versteht es der AVC-X8500H, Akzente zu setzen. Eine hervorragende Videosektion rundet unsere Eindrücke wirkungsvoll ab. 

Preview: Carsten Rampacher
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 21. Februar 2018

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