TEST: Denon Home 250 - veritabler All-In-One-Lautsprecher für knapp 500 EUR

Der Denon Home 250 ist zum Preis von 499 EUR zu erwerben, und zwar entweder in weißer oder in anthrazitfarbener Variante. Optisch gefällt er uns richtig gut, was wir nicht gedacht hätten. Als wir nämlich die ersten Fotos angesehen haben, hielten wir die Optik für eher langweilig - dass der Home 250 schlicht aussieht, dabei bleiben wir auch, aber ausschließlich im positiven Sinne. Der edle Bezugsstoff, der sich sauber verarbeitet über die Chassis spannt, punktet ebenso wie das Touch-Panel mit Näherungssensor. Ein richtig gediegener Tabletop also, der mit überlegter Ausstattung weiter überzeugen kann.

Von schräg hinten

Seitliche Ansicht

Kantenverarbeitung

Rückansicht komplett

Die Denon Home Serie und somit auch der Home 250 offerieren, wie alle HEOS Produkte von Denon und Marantz, eine große Auswahl an Streaming-Diensten und Ausstattungsmerkmalen. Dazu gehören WLAN, AirPlay 2 und Bluetooth sowie die Kompatibilität zu Streaming-Diensten wie Spotify, Apple Music, Amazon Music HD, TIDAL, TuneIn oder Deezer. Durch eine USB-Buchse und ein 3,5-mm-AUX-Eingang an jedem Lautsprecher können auch lokale Audioquellen direkt mit dem Denon Home System verknüpft werden. Unterstützt werden ALAC-, FLAC- und WAV-Dateien mit bis zu 192 kHz und 24 Bit sowie DSD-Dateien mit 2,8 und 5,6 MHz. DSD 11,2 MHz wird nicht unterstützt. 

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Anschlüsse

Die vielfältigen Funktionen der integrierten HEOS Technologie sorgen für eine hohe Flexibilität. Wer aktuell HEOS Built-in Geräte, wie beispielsweise Denon- oder Marantz-AV-Receivern, Soundbars oder Soundsystemen, verwendet, kann die Denon Home Lautsprecher zu bereits bestehenden Multiroom-Gruppen hinzufügen. Zwei Denon Home Lautsprecher, die als Stereopaar gekoppelt sind, können überdies drahtlos mit einem Denon DSW-1H Subwoofer verbunden werden, um ein 2.1-System mit einer „Extraportion Bass“ zu erstellen. Gerade in größeren Lokalitäten durchaus in Erwägung zu ziehen. Mehrkanal-Freunde sind des Weiteren in der Lage, ein Denon Home Lautsprecher-Paar als zwei Surround-Kanäle mit der Denon DHT-S716H Soundbar und dem DSW-1H Subwoofer koppeln, um mit einem kompletten 5.1-Soundsystem zu arbeiten.

Touch-Bedienfeld mit Näherungssensor

Der Home 250 ist mit zwei Mikrofonen für die zukünftige direkte Unterstützung eines Sprachassistenten ausgestattet. Diese Mikrofone befinden sich aktuell im deaktivierten Zustand und können daher nicht verwendet werden, bis ein entsprechendes Software-Update verfügbar ist. Welche Sprachassistenten mit den Denon Home Lautsprechern ohne ein zusätzliches Gerät nutzbar sind, wird dann bekannt gegeben, sobald wir Näheres wissen, werden wir eine News dazu verfassen.

Aktuell braucht man noch einen separaten Alexa/Google Assistant/Apple Siri-Lautsprecher, möchte man einen der drei Denon Home Lautsprecher über Sprachbefehle steuern. Für die Verwendung von Alexa wird der Heos Home Entertainment Skill in der Amazon Alexa App heruntergeladen (separates Amazon Alexa-Device erforderlich) 

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Explosionszeichnung

Der Denon Home 250 verfügt über ein angewinkeltes Hochtönerpaar für eine breitere Schallverteilung und ein 4-Zoll-Tieftönerpaar, das von vier Leistungsverstärkern in Stereo-Konfiguration angetrieben und von einer 5,25-Zoll-Passiv-Bassmembran unterstützt wird. Durch diese Rahmenbedingungen eignet sich der Denon Home 250 auch für größere Räume. 

Der Home 250 in der Übersicht:

  • Stereo-Konfiguration mit abgewinkelten Hochtönern
  • Zwei 0,75-Zoll-Hochtöner, zwei 4-Zoll-Tieftöner, eine 5,25-Zoll-Passiv-Bassmembran
  • Vier Class D Leistungsverstärker
  • Drei Schnellauswahltasten
  • Abmessungen: 295 x 216 x 120mm (BxHxT)

Der Lautsprecher ist zügig in die Heos App eingebunden. Wir hatten die App bereits auf dem Smartphone und haben beim Heos 250 die Option gewählt, ihn per WPS (Taste beim Router drücken, innerhalb von 2 Minuten "Connect" hinten beim Home 250 drücken, und sofort ist der schmucke Lautsprecher eingebunden) einzubinden. Gesagt, getan, und schon kann es losgehen. Die Nachteile von Heos sind schnell aufgezählt, eigentlich gibt es lediglich einen ärgerlichen Nachteil: Keine MQA-Wiedergabe. Ansonsten sind viele aktuell nachgefragte Streaming-Dienste an Bord. Hier zahlreiche App-Screenshots:

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Es ist sehr einfach möglich, ein Gerät dem Heos-Netzwerk hinzuzufügen

Nach kurzer Zeit wird uns der Home 250 angezeigt (WPS-Option, WPS-Taste am Router drücken, anschließend Connect-Taste am Home 250)

Einsatzbereit

Wichtig: Immer die aktuelle Firmware verwenden

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Musikquellen in der Übersicht

Übersicht, was an Möglichkeiten bereit steht

Online-Musikdienste

Einstellungen in der Übersicht

Klangeinstellungen

Tidal, Wiedergabelisten. Tidal ist in die App integriert

Inhalt einer Playlist

Tidal, Wiedergabeoptionen

Wiedergabe eines Songs

Spotify Connect

Klang (TIDAL, HiFi-Qualität)

Hier starten wir mit Diana Kralls Adaption von "California Dreamin", die aus dem Album "Wallflower" stammt. Und der Home 250 klingt ebenso rund, wie er aussieht. Schlichtweg harmonisch, räumlich enorm dicht, mit einer Stereowirkung, die man dem All In One-Lautsprecher kaum zugetraut hätte. Die Stimme Dianas arbeitet er prima heraus, das gilt auch für "Desperado", den nächsten Track, ebenfalls vom "Wallflower" Album. Gut, dass man nicht die gesamte Anschlagdynamik des Klaviers vernimmt, verwundert nicht. Wohl erstaunt aber, dass die Temperatur des Instruments gut getroffen wird.

Auch die Trennung von Instrumenten und vokalen Elementen wird zur vollen Zufriedenheit erledigt. Nichts Oberflächliches oder Monotones ist dem Klang des Home 250 eigen. Die räumliche Ausbreitung ist ausgezeichnet, selbst dann, wenn man sich etwas weiter entfernt vom Home 250 aufhält. Der kompakte Lautsprecher erweist sich überdies als pegelfest. Denon macht keine Leistungsangaben, was das Vertrauen in die Kraft des Home 250 zunächst nicht stärkt. Erst einmal in Betrieb, erweist sich der Streaming-Aktivlautsprecher aber als sehr standhaft. 

"Time To Say Goodbye" von Sarah Brightman und Andrea Bocelli eignet sich eher weniger für All-In-One-Streaming-Lautsprecher. Daher war unsere Erwartungshaltung gerade bei diesem Titel nicht allzu hoch. Der Denon Home schlägt sich aber achtbar, und sogar bei schwierigen Themen wie einer geschliffenen Hochton-Darstellung. Klar und mit einer ordentlichen Feindynamik, macht sich der Home 250 an die akustische Arbeit. Die Stimmen von Sarah und auch von Andrea haben klare Konturen und eine erfreuliche plastische Ausprägung. Wie schon bei den Beispielen zuvor, trennen sich Stimm- und Instrumentalanteile klar voneinander. Die runde, harmonische Gesamtauslegung findet sich auch bei diesem Stück wieder. 

Es folgt die 2016er Remaster-Version des Phil Collins-Klassikers "I Wish It Would Rain Down". Hier zeigen sich die akustischen Qualitäten des Home 250 wieder überzeugend. Gerade dieser Titel ist kritisch, da er ziemlich aggressiv in den Höhen auftritt. Die homogene Auslegung des Home 250 zieht auch hier, es ist schon noch eine gewisse Prägnanz in den Höhen herauszuhören, die aber nicht mehr so metallisch und schrill erscheint. Selbst dann, wenn man durchaus lauter hört, wird der akustische Genuss nicht wirklich getrübt. Die Stimme von Phil könnte noch eine Idee charismatischer herauskommen, was aber auch am Quellmaterial liegt. 

Weiter geht es mit "Stars" von Vize. Kommt der Home 250 auch mit diesem im Bassbereich sehr kräftigen Track gut zurecht? Nach dem Intro, das mit sauberen Konturen präsentiert wird, geht die Post ab - und der Home 250 läuft zu großer Form auf. Er schiebt mit einem Nachdruck voran, dem man dem kompakten Lautsprecher nicht zugetraut hätte. Trotz dem kräftigen Bass wandern die vokalen Elemente nicht zu stark in den Hintergrund. "All Day And Night" von Jax Jones & Martin Solveig bereitet dem Denon Streaming-Lautsprecher ebenfalls keine Probleme. Der Tiefgang ist beachtlich für die Gehäusegröße, die Stimme ertönt klar und nicht so matt wie man es des Öfteren bei All-In-One-Lautsprechern heraushört.  

Konkurrenzvergleich

Der Yamaha MusicCast 50 ist mit rund 370 EUR Marktpreis günstiger, klingt auch überraschend voluminös und überzeugt zudem mit dem einfachen Handling. Im direkten Vergleich wirkt der Home 250 hochwertiger, und der Klang ist hinsichtlich der Auflösung besser - daher ist der Mehrpreis absolut gerechtfertigt. Beide Geräte unterstützen kein MQA.

Bluesound Pulse Mini 2i: Der Pulse Mini 2i ist mit 599 EUR eine Preisklasse über dem Denon Home 250. Er klingt sehr lebendig, zugleich angenehm, detailliert etwas feiner in den Höhen. Zudem hat er hinsichtlich der Audioeinstellungen mehr zu bieten als der Home 250, der lediglich Bass- und Höhenregler aufweist. Beim Pulse Mini 2i finden sich noch Regler für die Stereo-Breite sowie ein zweistufiger Dialog-Verstärker. Optisch erscheint der günstigere Home 250 aber sogar noch eine Idee edler. 

Auf der Suche nach dem Super-Schnäppchen? Dann kann man für Marktpreise um die 180 EUR den Link 500 von JBL kaufen. Der kostete einst 399 EUR (UVP) und wäre daher absolut mit dem Denon Home 250 zu vergleichen gewesen. Nun kann man zwei Link 500 für einen Denon Home 250 einkaufen - ist die Sache damit schon für den JBL entschieden? Ein klares NEIN ist unsere Antwort. Der Denon wirkt nobler, geschliffener, und das, was man optisch festhält, setzt sich akustisch fort. Der Home 250 agiert viel detailreicher und feiner, zugleich nicht minder kraftvoll. Für den niedrigen Kaufpreis jedoch ist der Link 500 absolut empfehlenswert. 

Fazit

Der Denon Home 250 punktet mit seiner zurückhaltend-noblen Optik, auf die das Attribut "zeitlos" wirklich perfekt passt, ebenso wie mit dem aufwändigen Verstärker-Layout und dem räumlich ungemein dichten, ordentlich auflösenden Klang. In einem kleineren Wohnzimmer kann er ohne Zweifel als vollwertige akustische Lösung durchgehen. Die Steuerung mittels Heos-App ist komfortabel, das Angebot an Streaming-Diensten groß. Leider aber gibt es einen Wermutstropfen. Im Gegensatz zu BluOS kann Heos derzeit keine MQA-Dateien verarbeiten. Das betrifft alle Heos-built-in-Devices und nicht nur den Home 250. 

Hochwertiger, räumlich dicht klingender Tabletop-Streaming-Lautsprecher fürs noble Wohnambiente

Tabletop/All-In-One-Streaming-LS bis 500 EUR
Test 16. März 2020

Test: Carsten Rampacher
Fotos: Oksana Fritz
Datum: 16. März 2020


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