TEST: Dali 3-Wege-Standlautsprecher Oberon 9 - größte Box der Erfolgsserie aus Dänemark

Die Dali Oberon 9, Paarpreis 1.598 EUR, sind die größten und neuesten Standlautsprecher aus der passiven Oberon-Baureihe. Und "groß"  ist hier auch "groß", denn mit einer Höhe von beinahe 120 cm und einem Gewicht von 37 kg pro Lautsprecher kann man zumindest feststellen, dass man fürs eingesetzte Geld eine durchaus beeindruckende Konstruktion erhält, die aber auch einen größeren Hörraum (ab 20 - 23 Quadratmeter) benötigt, um sich frei entfalten zu können. Lieferbar ist die Dali Oberon 9 wahlweise in Esche Schwarz oder in Walnuss Dunkel. Auf der mattschwarzen Schallwand, die vor dem folierten Korpus montiert ist, bringen die Dänen ein leistungsstarkes 3-Wege-System in Stellung.

Prima Verarbeitung fürs Geld

Zwei große Tieftöner mit Holzfaser-Membran und 230 mm Durchmesser übernehmen die nachdrückliche Präsentiation des Bassbereiches. Für die Mitteltonwiedergabe steht ein 175 mm messender Mitteltöner, wiederum mit Holzfasermembran, bereit. Eine große 29 mm Gewebekalotte ermöglicht einen nahtlosen Übergang von den Mitten zu den Höhen und stellt ein ausgezeichnetes Auflösungsvermögen sowie eine überzeugende Räumlichkeit bereit. 

Hochwertig foliertes Gehäuse, schicker Sockel

Präzise Materialübergänge und der Sockel im Detail

Hochwertigkeit steht bei jeder Oberon-Box und demnach auch bei der Oberon 9 im Fokus aller Bestrebungen. Dazu gehören die Gehäuse aus CDC-gefrästen MDF-Platten, die mit Liebe zum Detail foliert werden. Die Folien bestehen aus langzeitbeständigem Vinyl. Innerhalb des Gehäuses der Oberon 9 sorgen präzise platzierte Versteifungen für eine naheuz komplette Eliminierung störender Resonanzen. Mit Ausnahme der Schallwand sind alle Innenseiten der Gehäuse mit einem akustischen Dämmmaterial ausgekleidet. Das ermöglocht einen direkteren Kontakt zwischen den Tieftönern und der Bassreflexöffnung - im Sinne einer exakten Wiedergabe tiefer Frequenzen und im Sinne einer transparenten Darstellung der Mitten. Die Bassreflexöffung befindet sich bei der Oberon 9 hinten.  Für sicheren Stand auf dem Untergrund befindet sich ein formschön integrierter Aluminium-Sockel unter allen Oberon-Standlautsprechern, somit auch unter der Oberon 9.

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Lautsprecherkabel-Anschlussterminals

Terminals ausgebaut

Die Oberon 9 bringt keine Bi-Wiring-Terminals mit und begnügt sich im Gegensatz zu den Modellen der Opticon MK2 Baureihe mit einem Single-Wiring-Terminal. Wie auch alle anderen Oberon-Modelle, besonders die Standboxen, ist die Oberon 9 wenig aufstellungskritisch und strahlt den Schall in besonders breitem Winkel ab, eine sehr praxisgerechte Lösung - so kann man auch mit mehr Personen auf hohem Niveau hören,  ohne sich über einen zu schmalen Sweet Spot zu ärgern. Technisch realisieren die dänischen Sound-Experten über eine speziell konstrurierte Frequenzweichen und ausgewählte Materialien. Durch die breite Abstrahlcharakteristik reduziert Dali zudem dem Klirrfaktor. Dali Lautsprecher sollten nicht direkt auf den Hörplatz abstrahlend ausgerichtet werden.

Tieftöner mit Holzfasermembran

Oben sitzender Mitteltöner mit Holzfasermembran

Die Tief- und Mitteltöner sind mit einer Holzfasermembran bestückt. Sie besteht aus einem feinkörnigen Papierbrei, der durch die Beigabe von Holzfasern verstärkt wird. Dadurch entsteht eine leichte Struktur, die zugleich steif und hoch belastbar ist. Dali kombiniert diese Technik mit besonders verlustarmen Sicken sowie Zentrierspinnen, was einem feinen, detailreichen Klang zugute kommt. Die Membran ist von einer Gummisicke umgeben, die aufgrund des weichen und flexiblen Materials ein Konus komplett frei schwingen lässt. 

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Dali SMC Driver

Nicht weguzdenken aus dem Dali "Universum" ist die Dali SMC Magnettechnik. SMC steht für "Soft Magnetic Compound".Bei der Substanz handelt es sich um beschichtetes Magnetgranulat, das in nahezu jede erdenkliche Form gebracht werden kann und beim Einsatz in Lautsprecher-Magnetsystemen zahlreiche Vorteile bietet. SMC zeichnet sich durch eine sehr ungewöhnliche Kombination aus sehr hoher magnetischer Permeabilität und sehr geringer elektrischer Leitfähigkeit aus. Genau dies sind die erwünschten Eigenschaften für die Magneten der Dali Lautsprecher. Sie reduzieren elektroakustische Verzerrungen in beträchtlichem Maß. Die SMC-Technologie kommt bereits in der preislich besonders fairen Oberon-Serie zum Einsatz und somit natürlich auch in der Oberon 9. 

Durch die Verwendung von SMC werden Wirbelströme im Polstück des Magnetsystems vermindert, die durch die Bewegung der Schwingspule um das Polstück entstehen. Darüber hinaus verbessert SMC auch die Flusslinearität innerhalb des Magnetsystems, verringert die magnetische Hysterese und minimiert Induktivitätsschwankungen der Schwingspule in Abhängigkeit von ihrer Position. In der Summe führen die genannten Vorteile von SMC zu einer deutlichen Reduzierung von Verfärbungen und Überlagerungen vor allem bei niedrigen Hörpegeln.

29 mm Hochtöner

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Der 29 mm Hochtöner ist mit einer extrem leichten, im Durchmesser 29 mm großen Gewebekalotte ausgestattet und wurde eigens für die OBERON Serie entwickelt. Die im Vergleich zu fast allen Konkurrenten außergewöhnlich große 29 mm-Membran besteht aus einem besonders leichten Gewebematerial. Im Vergleich zu den meisten anderen Kalottenhochtönern, die in Konkurrenzmodellen auf dem Markt Verwendung finden, wiegt das von Dali eingesetzte Material mit nur 0,060 mg pro mm2 weniger als die Hälfte.

Aufgrund der großen Membran ist der Hochtöner in der Lage, einen höheren Schalldruck bei kleinerer Auslenkung zu realisieren, wodurch sich die Schwingspule zu jeder Zeit präzise und kontrolliert bewegen kann. Im Interesse einer überdurchschnittlichen Belastbarkeit, einer optimalen Dämpfung und als Unterstützung für eine absolut zentrierte Schwingspulenauslenkung wird das Magnetsystem des Hochtöners mit Ferrofluid gekühlt. Um für einen langen Zeitraum einen stabilen Betrieb in einem gesättigten Feld zu gewährleisten, kommt ein sehr hochwertiger Magnet mit einer magnetischen Flussdichte von 220 Gauss zum Einsatz. Die gesamte Oberseite des Polstücks ist mit einer weichen Filzdämpfung überzogen, welche unerwünschte Reflexionen beseitigt, wie sie bei einem herkömmlichen Polstück mit einer glatten Oberfläche - Standard bei einfachen Chassiskonstruktionen - verursacht werden können. Der von den Dänen selbst gefertigte, extrem leichte Kalottenhochtöner ist weiterhin auf eine größere Bandbreite in seinem unteren Frequenzbereich entwickelt. Dies hat zur Folge, dass ein nahtloser Übergang vom Tiefmitteltöner zum Hochtöner mit einer ausgewogenen, transparenten und homogenen Wiedergabe des oberen Mitteltonbereichs ermöglicht werden kann.

Eine eindrucksvolle Erscheinung

Rückseite mit 2 Bassreflex-Öffnungen

Die Oberon 9 stellt Frequenzen zwischen 35 Hz und 26 kHz dar (+/- 3dB). Ihr Wirkungsgrad liegt bei 90,5 dB (2,83V/1m). Die Nennimpedanz liegt bei 4 Ohm, und der maximal erzielbare Schalldruckpegel wird mit 113 dB angegeben. Sucht man nach einem passenden Verstärker, sollte dieser laut Dali zwischen 50 und 400 Watt Leistung pro Kanal aufweisen. Demnach kommt die Dali aufgrund des guten Wirkungsgrades auch mit weniger kräftigen Verstärkern zurecht, aufgrund ihrer hohen maximalen Belastbarkeit kann man aber auch äußerst nachdrücklich agierende Verstärker verwenden.

Schickes Abdeckgitter im Detail

Der 3-Wege-Bassreflexlautsprecher ist mit einer 29 mm messenden Gewebekalotte, einem 175 mm Mitteltöner und 2 x 230 mm Tieftönern bestückt. Mittel- und Tieftöner sind mit der Dali-typischen Holzfaser-Membran ausgestattet. Dali empfiehlt einen Wandabstand von mindestens 20 und maximal 80 cm - das deckt sich sehr gut mit unseren eigenen Erfahrungne, wobei man die Oberon 9 ohne Probleme auch mitten im Hörraum platzieren kann. Wie bereits erwähnt, muss man den Schallwandler nicht auf den Hörplatz hin anwinkeln. Aufgrund der speziellen Auslegung sollte man dies sogar unterlassen. Mit Basis und Abdeckung ist die Oberon 9 satte 1.170 mm hoch, 330 mm breit und 400 mm tief. Jeder Lautsprecher wiegt 37,1 kg. 

Klang

Eva Cassidy, Ain't No Sunshine: Die Oberon 9 überzeugen uns mit einem sehr runden, gefälligen Klang. Die Stimme und die Instrumente werden tadellos voneinander getrennt. Jedes Instrument überzeugt allzeit durch die exakt herausmodellierten Konturen. Richtig gut kommt die Oberon 9 auch mit dem Piano zurecht - sehr frisch, sogar die Anschlagdynamik kommt recht ordentlich heraus. Natürlich, das dachten wir uns schon, kann man ohne Bedenken auch mit beträchtlichem Pegel hören, die großen Standboxen haben richtig hoch angesiedelte Reserven. Mit hoher Souveränit wird hier agiert. Verzerrungen muss man zu keinem Zeitpunkt in Kauf nehmen und auch der Hochtonbereich bleibt absolut angenehm. Fein und präzise erklingen die gezupften Saiten der Gitarre und auch die Darstellung der Vokalstimme der US-amerikanischen Sängerin ist über jeden Zweifel erhaben. Das nicht allzu komplexe Klangbild bietet dennoch eine sehr dichte Atmosphäre, nimmt den Zuhörer mit und hüllt ihn wohlig ein. Die Räumlichkeit profitiert von der ausgezeichneten Loslösung des Klanggeschehens von den hinsichtlich ihrer Größe doch eindrucksvoll erscheinenden Standlautsprechern.

Wir fahren mit der männlichen Stimme der Pop-Ikone Tom Jones fort und sind nicht weniger begeistert. Mit toller Auflösung werden die charakteristischen Facetten, die es hier bereits in den ersten Sekunden zu erkennen gibt, erfasst. Der Tieftonbereich ist hier eher subtil, allerdings nachdrücklich und zupackend in sehr tiefen Regionen. Die Oberon 9 erweisen sich hierzu nahezu als prädestiniert und spielen unaufdringlich, aber sehr tief hinunter und verleihen den Klängen entsprechenden Druck und Substanz. Spürbar sind die Luftbewegungen, die die Oberon scheinbar mühelos an den Hörer transportiert. Sehr authentisch auch das Country-Saiteninstrument, dass sich akkurat in die natürliche Bühne integriert. Die später folgenden Percussion-Instrumente wirken klar und können lokal solide zugeordnet werden. Die harmonische und ausgewogene Auslegung der Oberon 9 gefällt, auch besonders Pegel-Enthusiasten. Denn selbst im Maximalbereich behalten die Dali-Lautsprecher ihre ausgezeichneten Eigenschaften und liefern ein stets stimmiges, balanciertes Gesamtbild ab.

Eigentlich wollten wir gerade auf Hans Zimmers "Wheel of Fortune" wechseln, doch die ersten Sekunden von Eivor - "Min Modir" ziehen uns, wie sonst kaum, in den Bann. Findige Leser wissen nun, dass wir uns hier der Dali CD Volume 4 bedienen, die übrigens nicht nur auf Dali-Lautsprechern exzellent klingt. Der basslastige Track gelingt extrem performant. Regelrecht erstaunlich ist die Abbildung des Bassvolumens und der massive, atmosphärische Eindruck, den die Oberon 9 bereits bei moderat lautem Pegel bieten können. Das voluminöse, unterschwellige Fundament legt sich wie ein Teppich in den ganzen Raum, die Kickbässe und Paukenschläge sind nahtlos darin eingebettet und verlieren zu keinem Zeitpunkt an Präzision Kraft. Die Oberon 9 nutzen das üppige Gehäusevolumen hervorragend aus, agieren aber auch schnell genug, so dass einzelne Strukturen innerhalb der tiefen Frequenzen sauber voneinander getrennt und herausgearbeitet werden. Die weibliche Vokalstimme wird durch den komplexen Tieftonbereich nicht in Mitleidenschaft gezogen, bleibt als zentrales Element unangetastet bestehen und löst sich ebenfalls ausgezeichnet von den Komponenten. Als das Geschehen sich zu einem komplexen Gesamtgebilde entwickelt, wirken einzelne Percussion-Elemente nicht mehr ganz so differenziert, insgesamt wird hier aber dennoch eine überaus erstaunliche akustische Performance geliefert.

Der Fluch der Karibik-Soundtrack soll aber dennoch zum Zuge kommen. Langsam und leise beginnend, baut sich der Score-Klassiker vor dem Zuhörer auf und schlägt dann voll zu. Mit einer ausgezeichneete Dynamik gehen die Oberon 9 zu Werke und spielen dabei sehr mitreißend, ohne aber mit dem Spektakel zu übertreiben. Nachdrücklich, kraftvoll wieder die Bässe. Nicht weniger beeindruckend allerdings bei diesem Beispiel die Samtigkeit, die sehr angenehmen, aber dennoch sauber und gut aufgelösten Streicher. Transparent und durchhörbar wirkt hier das Geschehen, auch als die Glockenspiele den zweiten Part des Tracks einläuten und die akustische Bühne noch etwas schneller und komplexer ausfällt. Stets impulstreu zur Stelle und mit einer differenzierten Gesamtabbildung entfalten die Oberon 9 hier ihr volles Potential.

Ganz klassisch wird es mit Antonio Vivaldi's "Der Frühling" aus den Vier Jahreszeiten. Da uns die Streicher bereits so gefallen haben, sind die präzisen und sehr klaren Violinklänge auch hier keine große Überraschung. Bestens gefällt uns, dass trotz der Ausarbeitung der vielen Details und der guten Brillanz die Darstellung niemals zu scharf und unangenehm wirkt. Auch schnelle Triolen bereiten den Oberon 9 keine Probleme und ist untenrum Kraft und Nachdruck gefordert, sind die Tieftöner ebenso schnell zur Stelle wie in vorherigen Beispielen. Diese reagieren zudem nicht behäbig, sondern ziehen sich blitzschnell wieder zurück, um die saubere Abbildung des Gesamtgeschehens nicht in Mitleidenschaft zu ziehen. Die Räumlichkeit ist gut ausgeprägt und die natürlich wirkende Bühne gefällt erneut mit einer sauberen Platzierung der einzelnen Instrumente bzw. Instrumentengruppen.

Abschließend ein Techno-Remix vom U96-Klassiker "Das Boot". Noisecontrollers aus den Niederlanden nimmt sich der Sache an und präsentiert, zusammen mit den Dali Oberon 9, zunächst einleitende atmosphärische Klänge, die den Raum füllen und sich sehr räumlich ausbreiten. Die schnellen und typischen Synthi-Klänge, die nach wenigen Sekunden folgen, setzen die Dali-Lautsprecher kompromisslos um und platzieren sie um den Zuhörer. Es dauert nicht lange und die harten Kickbässe setzen ein, die, wir haben es nicht anders erwartet, mit sattem Nachdruck daherkommen und mit Impulstreue und schnellem Antritt überzeugen. Beim Wechsel auf den Einmusik Remix von "To The Sea" gehen die Oberon 9 in die Verlängerung und beweisen zusätzlich, dass sie auch atmosphärische Trance-Klänge exzellent umsetzen können. Zur Mitte des Tracks wird es deutlich komplexer als im vorherigen Track und auch das bereitet den Dalis keine Probleme. Hart, nachdrücklich und satt landen auch hier die Punches in der Magengrube, gleichzeitig werden Synthi-Klänge sauber im Raum platziert. Dabei findet alles in einem sehr dichten Klangteppich steht, das sehr gute Differenzierungsvermögen erlaubt es, dass sich der Zuhörer im Geschehen verliert und darin eintauchen kann. Bei diesem Genre können und müssen wir auch noch einmal hervorheben, wie gut die Komponenten in der Lage sind, noch innerhalb des Bassbereiches zu trennen und zu separieren. Die Kombination aus massivem, stets ausgeprägtem Bassfundament und gleichzeitig harten und präzisen Kickbässen meistern die Oberon 9 überdurchschnittlich gut und zeichnen, gerade in diesem Genre, eine enorm glaubwürdige Kulisse.

Oberon 7

Wie ordnen wir die Oberon 9 insgesamt ein? Die Oberon 7 ist deutlich kleiner, aber auch deutlich günstiger mit einem Paarpreis von rund 1.000 EUR. Zudem ist die Oberon 7 deutlich "wohnraumkompatibler", gibt für diese allgemein verträglichen Abmessungen aber akustisch enorm Gas. Die brandneue Opticon 6 MK2 mit dem genialen Hybridhochtöner ist maßvolle 300 EUR teurer.

Opticon 8MK2

Richtig "krass" wird es dann mit der Opticon 8 MK2, die dann aber auf 3.000 EUR Paarpreis kommt. Für dieses Geld hat man einen enorm großen, zugleich aber extrem kultivierten, direkt aufspielenden Standlautsprecher, der natürlich auch über den präzisen Hybrid-Hochtöner verfügt. Für wen ist die Opticon 9 nun die richtige Wahl? Zunächst für denjenigen, der eine richtig ausladende, trotzdem klasse aussehende Box sucht, der im Bassbereich keiner etwas vormacht. Wucht, Nachdruck, Belastbarkeit, Präzision - überall legt die Oberon 9 die Messlatte sehr hoch. Aber die Auflösung und der Facettenreichtum im Hochtonbereich langt bei allen Qualitäten des Gewebe-Hochtöners nicht an das Niveau der Hybriden aus der Opticon MK2 Serie heran. Auch die an die Highend-Serie Epicon angelehnten Tief- und Mittetöner der Opticon MK4-Schallwandler bieten nochmals mehr Kontur, Struktur und Kontrolle. Gerade jüngere Menschen aber, die auch gern öfters R&B, Techno, Trance oder Electronic hören, finden in der Opticon 9 den richtigen Partner. Als große Frontbox in einem Mehrkanal-Heimkinosetup macht sie sich ebenfalls gut. Hat der Verstärker genug Leistung, ist man bei den Bass-Fähigkeiten der Oberon 9 auf keinen Fall zwingend auf einen aktiven Subwoofer angewiesen. 

Fazit

Dir Dali Oberon 9 eignet sich perfekt für denjenigen Anwender, der eine großes, ausladende und entsprechend bassstarke sowie belastbare Box sucht. Wie es sich für einen Dali-Lautsprecher gehört, ist die Oberon 9 tadellos verarbeitet. Für gewissen Schick trotz der relativ üppigen Abmessungen sorgt der Sockel, der das Ganze etwas graziler erscheinen lässt. Der Kaufpreis für die homogen klingende und extrem pegelfeste dänische Konstruktion ist ohne Zweifel fair, wer sehr gern Klassik oder Jazz hört und auf eine sehr differenzierte, im Hochtonbereich feine Wiedergabe wert legt, sollte sich aber überlegen, ob nicht die brandneue Opticon 6 MK2 der richtige Partner wäre. 

Äußerst potente, große Standbox mit rundem, kräftigem Klang

Standlautsprecher bis 1.000 EUR/Stückpreis
Test 04. März 2021

 

Test: Carsten Rampacher, Philipp Kind
Fotos: Philipp Kind
Datum: 04. März 2021

 

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