PREVIEW: Sony XR-48A90K - Sony High-End OLED-Fernseher in maximal 48 Zoll

Anschlüsse

Anschlussübersicht

Zugehörige Abdeckung

Anschlüsse seitlich

Anschlüsse nach unten

Der Sony OLED bietet ein typisches, praxisgerechtes Anschlussfeld mit vier HDMI-Schnittstellen, allerdings sind nur zwei davon als moderne HDMI 2.1-Anschlüsse ausgeführt und unterstützen 4K-Auflösung in Kombination mit einer Bildwiederholrate von 120 Bildern pro Sekunde. Hinzu kommen zwei USB-Anschlüsse, einer davon eignet sich zum Anschluss von Speichermedien für Aufnahmefunktionen und Timeshift. Dazu gibt es einen optischen digitalen Audio-Ausgang, eine Ethernetbuchse sowie einen AV-Eingang, der auch for Sony Center Sync vorgesehen ist. Der XR-48A90K ermöglicht den Anschluss von zwei DVB-S2-Signalen und DVB-C, auch ein CI+ Slot für Pay-TV ist vorhanden. Seitlich bringt der OLED-TV einen zusätzlichen Schalter mit, mit dem man die integrierten Mikrofone für die Sprachassistenz dediziert deaktivieren kann. Sony unterstützt mit dem 360 Spatial Sound Personalizer eine innovative Technologie. Allerdings muss man gänzlich auf eine drahtlose Verbindung mit einem Kopfhörer setzen, denn einen Kopfhöreranschluss gibt es am XR-48A90K nicht.

Bild

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Sony "Motionflow" Frame-Interpolationstechnologie

Der Sony A90K ist mit umfangreichen Einstellungen zur visuellen Darstellung ausgestattet. Als erstes wählt man ein passendes Bildfeld aus. Integriert sind hier Brillant und Standard, beides eher dynamische Bildfelder, die mit intensiver, eher kühler Farbgebung eine hohe Aufmerksamkeit des Zuschauers einfordern. Wer bei hellem Tageslicht Live-TV sehen möchte und mehr Wert auf ein faszinierendes als auf ein natürliches Bild legt, kann diese Modi ruhig verwenden. Hier wird auch die Schärfe etwas angezogen, Rauschen unterdrückt und weitere Bildoptimierer zugeschalten, was beim Upscaling von niedriger auflösendem Material auch Vorteile mit sich bringen kann. Weniger aufwändig produzierte Sendungen , bereitgestellt durch den Tuner in 720p oder 1080i, können hier durchaus profitieren. Freunde eines natürlichen Bildes sowie Film- und Serien-Enthusiasten werden hingegen eher auf die integrierten Presets Kino oder Anwender setzen, die mit einer warmen Farbtemperatur, ausgewogeneren Schärfe und hohem Kontrast dem typischen Ideal der Filmdarstellung deutlich näher sind. Das gilt natürlich ebenso für den Netflix Adaptive Calibrated Mode, der allerdings - wie der Name schon verrät - nur in Kombination mit dem entsprechenden Streaming-Dienst aktiviert wird. Wir persönlich ziehen diese "Kino"-Bildfelder stets den Standard- und Dynamik-Presets vor. Das Bild wirkt nicht so überzogen scharf, insgesamt angenehmer und stimmiger. Und dank der integrierten Lichtsensoren lassen sich diese inzwischen auch nahezu ohne Einschränkungen bei hellem Umgebungslicht nutzen. Nicht vergessen dürfen wir natürlich auch den Bildmodus "Spiel", der sich perfekt für Gaming eignet. Er offeriert auch eher intensive, dynamische Farben und reduziert die Eingabeverzögerung auf ein kaum spürbares Level. Zusätzlich gibt es noch die Modi Grafik und Foto sowie IMAX Enhanced, was sich bei entsprechenden Inhalten natürlich empfiehlt.

Bildeinstellungen - Klarheit - Reality Creation

Innerhalb des Kino- oder Anwender-Modus kann man dann noch individuell festlegen, welche Bildverbesserungen zusätzlich genutzt werden sollen. Bei Inhalten mit einer Auflösung unter 4K bzw. sogar unter FullHD bieten sich diverse Rauschreduktionstechnologien an, außerdem gibt es Kontrast- und Schwarzwertoptimierer. Hier findet man auch die Reality Creation, die sich mit der Einstellung Manuell auch bezüglich ihrer Intensität individualisieren lassen kann und speziell fürs Upscaling relevant ist. Der Punkt "Bewegung" sorgt für eine flüssige Darstellung und beheimatet die Frame-Interpolationstechnologie "Motionflow" von Sony, die die Bewegungsschärfe maximiert und 24p-Judder ausmerzen soll. Die Zwischenbildberechnung kann gänzlich deaktiviert werden und bietet den Modus "Autom.", bei dem der Sony TV über den Umfang, in dem die Technologie ins Bildgeschehen eingreift, entscheidet. Zusätzlich kann man auch hier die Voreinstellung "Anwender" wählen und separat die Intensität der Parameter "Glätte" (Min-1-2-Max) und "Klarheit" (Hoch/Niedrig) einstellen.

Erweiterte Einstellungen des Video-EQs

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Farbton, Sättigung und Helligkeit der jeweiligen Farbe einzeln justieren

Zu beachten beim Sony OLED-Fernseher ist der Overscan, der u.a. bei Live-TV einmal grundsätzlich aktiviert ist. Um dies auszuschalten, muss unter "Bildschirm einstellen" der Punkt "Anzeigebereich" ausgewählt werden. Standardmäßig ist hier "0" eingestellt, was einem leichten Overscan entspricht. Die Einstellung -1 erweitert den Bereich, +1 zeigt dann den gesamten Bereich des Videosignals an und sollte fest eingestellt werden.

Der Sony XR-48A90K bringt natürlich auch für Profis und erfahrene Anwender erweiterte Einstellungsmöglichkeiten zum Weißabgleich und ein komplettes Farbmanagement mit. Die maximalen Farbgammaberichtigungspunkte für eine Mehrpunktanpassung sind 10, Offset von -20 bis +20. Der A90K ist außerdem "Calman Ready".

Tuner

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Betrachten wir zunächst mal die Performance des Sony TV-Tuners. Wir setzen hier direkt auf das Bildfeld "Anwender", lassen aber sonstige Einstellungen weitgehend unberührt und spielen nur ein wenig mit der Zwischenbildberechnung. Kontrastverstärker oder Farbintensivierer lassen wir ohnehin über die gesamte Bildwertung unberührt bzw. deaktivieren sie. Diese können zwar bei ausgewählten Inhalten Vorteile mit sich bringen, können aber ebenso Nachteile aufweisen und sollten besonders dann ausgeschaltet werden, wenn man vorwiegend hochwertig produzierte Inhalte in hohen Auflösungen betrachtet. Bei grundsätzlich soliden Inhalten der öffentlich-rechtlichen Sender in 720p macht der Sony Tuner einen sehr guten Eindruck und liefert ein detailscharfes, sauberes Bild mit angenehmer Farbgebung und authentischen Hauttönen. Die Kantenschärfe ist ebenfalls auf hohem Niveau, der Sony wirkt aber nicht überschärft und bildet sogar bei Senderlogos nicht überdurchschnittlich Treppenstufen aus.

Auch in dunkleren Bereichen werden noch Details herausgearbeitet. Die Kleidung einer Protagonistin, eine waldgrüne Bluse, die durch spezielle Falten teilweise schattiert ist, wird authentisch abgebildet und lässt ihre Struktur noch durchblicken. Auch Gesichtszüge und "Charakter"-Falten älterer Herren werden nicht verwaschen, sondern scharf abgebildet und tragen zu einem sehr guten Bildeindruck bei. Dass es sich um hochskaliertes Material und nicht um 4K handelt, ist zwar recht eindeutig sichtbar, dennoch wird für die eigentlich geringe Auflösung von lediglich 720p hier ein sehr guter Bildeindruck realisiert, den man auch über einen längeren Zeitraum angenehm betrachten kann. Fernseher, die nicht allzu groß sind, tun sich hier in der Regel auch ein wenig leichter als ein 85" großer Bildriese, alleine durch die höhere Pixeldichte. Denn die Anzahl der Bildpunkte bleibt ja identisch, auch wenn die Bilddiagonale des TVs, wie im Falle des XR-48A90K, lediglich 121 cm beträgt. Diesen Vorteil zeigt der A90K durchaus und liefert, wie bereits erwähnt, ein sehr natürliches, detailscharfes und farbneutrales Bild. Durch den sehr guten Kontrast, der auch bei mäßigem Lichteinfall eine gute Figur macht, ist auch die Plastizität und Tiefenstaffelung des Bildes stark ausgeprägt. Als sich zwei Protagonisten in Nahaufnahme unterhalten, wird dies nochmal deutlich. Zum einen sind die Gesichter stark im Fokus und wirken nahezu greifbar, ganz im Gegensatz zu den Objekten im Hintergrund, zum anderen fällt der TV erneut mit einer tollen Ausarbeitung der Gesichtszüge und Strukturen an den Klamotten der Personen auf.

1080i-Inhalte bereiten dem Sony ebenfalls überhaupt keine Probleme, wie eine Dokumentation auf arteHD beweist. Auch hier gefällt er mit einem außerordentlich sauberen und strukturierten Bild mit natürlicher Farbgebung. Selbst Schwarz-/Weiß-Inhalte sind rauschfrei und auch Schriften im Bild wirken klar und frei von Artefakten. Bei weiten Panorama-Aufnahmen fallen die Schwächen der niedrigen Auflösung deutlicher auf und entfernte Linien und Kanten wirken etwas weicher gezeichnet. Insgesamt können wir dem Sony eine zweifellos hohe Performance beim Tuner und der Darstellung von Live-TV attestieren.

Skyfall, 1080p Blu-ray Disc, ab Filmbeginn

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Wir steigern uns langsam und füttern den Sony A90K OLED mit der Blu-ray Disc von Skyfall und damit einer Auflösung von 1080p mit einer Bildwiederholrate von 24 Bildern pro Sekunde, die wir zunächst unangetastet lassen. Sprich, die Zwischenbildberechnung bleibt deaktiviert. Auch setzen wir nun auf eine möglichst dunkle Umgebung und reduzieren Streulicht auf ein Minimum. Wir deaktivieren daher auch den Lichtsensor, lassen das "Kino"-Bildfeld ansonsten aber im Werksmodus, d.h. der "Erw. Kontrastverstärker" und "Spitzenluminanz", die das Bild in Echtzeit analysieren und helle Bereiche heller sowie dunkle Bereiche dunkler machen, bleiben aktiv. Wir starten direkt bei Filmbeginn und sehen, ganz OLED-typisch, einen besonders tiefen Schwarzwert und tadellosen Kontrast bei den Logo-Darstellungen. Auch die Highlights können hier überzeugen, der A90K realisiert hier durchaus hohe Leuchtkraft, was sich auch in den folgenden Szenen des 23. Bond-Spektakels bemerkbar macht. Perfekt und absolut klar differenziert ist der Übergang vom Bildgeschehen zu den schwarzen Balken des Cinemascope-Filmes. Hier schwächeln LCD-Fernseher und auch Geräte mit MiniLED-Beleuchtung sehr schnell, für den Sony OLED ist dies, erwartungsgemäß, kein Thema.

Als Bond, zunächst schemenhaft, ins Bild kommt und sich auf dem schwach beleuchteten Gang in Richtung Appartement in Bewegung setzt und dann vorne angekommen nur der Bereich um die Augen scharf zu sehen ist, erkennen wir bereits eine saubere Strukturierung des Bildes, tadellose Berücksichtigung des Filmkorns und eine sehr plastische Darstellung des Gesamtgeschehens. Warm erscheinen die Lichtquellen am Gang und in der Wohnung und werfen einen gelblichen Schein auf die Holzvertäfelungen, so kennen wir die authentische Farbgebung. Dunkle Bereiche werden sorgfältig bedacht und sind mit vielen Details versehen, was sowohl seitlich an der Vertäfelung als auch an der alten Holztür zu erkennen ist. Ganz leicht ist Bildrauschen erkennbar, greift aber nicht allzu negativ in den Gesamteindruck ein, zumal es sich bei schnellen Bewegungen nicht intensiviert. Die Bewegungen an sich wirken bis zu einer gewissen Geschwindigkeit sauber und glatt, schnelle Bewegungen des Hauptprotagonisten bleiben aber nicht völlig ruckelfrei, der 24p-Judder ist nachvollziehbar. Die natürliche Farbgebung ist nicht zu kritisieren und setzt sich sauber fort. Der Unterschied der künstlichen Leuchtmittel und dem einfallenden Tageslicht ist sofort erkennbar und wirkt ebenfalls sehr authentisch.

Dass der Sony A90K aus dem FullHD-Material alles Mögliche herausholt, zeigt sich besonders bei den Nahaufnahmen, wenn wir Bonds Gesicht sowie die Kleidung der Darsteller, typischerweise in Anzug, Hemd und mit Krawatte, betrachten können. Hier gefallen insbesondere die Gesichtszüge des Spiones mit Lizenz zum Töten, aber auch die einzelnen Haare der Augenbrauen und des Kopfhaars zeugen davon. Auch die verschiedenen Bildebenen werden sauber differenziert und ein dreidimensionaler Bildeindruck mit unterschiedlicher Tiefe entsteht. Auch in hohen Helligkeitsbereichen wird sehr gut differenziert, was sich in der Einstellung zeigt, als Bond über dem verwundeten Kollegen gebeugt ist und Teile seines Gesichts von der Sonne angestrahlt werden. Hier zeigt der Sony OLED Kontraststärke bei benachbarten Arealen, die stark unterschiedliche Helligkeiten aufweisen. Während der folgenden Szenen, die sich im Außenbereich abspielen und insgesamt heller sind, setzt der A90K seine ausgezeichnete Performance fort und liefert ein detailliertes, fein durchzeichnetes Bild, das sich auch ohne Zwischenbildberechnung angenehm verfolgen lässt. Und das auch bei der Verfolgungsjagd, die von schnellen Schnitten und Bewegungen geprägt ist. Nahezu ohne Tadel ist die Bewegungsdarstellung auf dem Weg zum Bazar, bis der Audi der Schurken von Bond gerammt wird. Sicher lässt sich der 24p-Judder nicht gänzlich ausmerzen, aber es zeigen sich keine ausgeprägten zitternden Kanten und auch die Bewegungsschärfe ist auf außerordentlich hohem Niveau. Hinzu kommt die kräftige, aber nicht unnatürlich erscheinende Farbgebung und sehr gute Kanten- und Detailschärfe. Selbst die weitläufigen Kameraschwenks auf den Dächern, als die Protagonisten vom Auto aufs Motorrad wechseln, gelingen dem Sony TV mit äußerst geringen Schärfeverlusten und kaum nennenswerten Artefakten. Das Panorama, welches sich hier eröffnet, beeindruckt mit toller Tiefenstaffelung und einer hohen Schärfe, bis in die hinteren Bildebenen kann man Details an den Häusern und Gebäuden ausmachen. Die äußerst flotte Motorrad-Stuntfahrt auf den Dächern der Stadt stellt TV-Geräte in der Regel vor hohe Herausforderungen, der Sony meistert dies aber sehr souverän und gibt sich selbst bei den überaus schnellen Schwenks und Schnitten keine Blöße. Die sich drehenden Reifen der Motorräder bleiben sauber und auch sonst können wir keine wirklichen 24p-bedingten Nachteile erkennen. Klare Linien, hohe Bewegungsschärfe und ein sehr natürliches Bild. Der A90K liefert ein exzellentes, kino-gerechtes Bild mit faszinierend sauberer, nativer 24p-Darstellung.

Erstes Fazit

Der Sony XR-48A90K ist zweifellos kein Schnäppchen, zieht allerdings nahezu alle Register und begeistert mit einem ausnahmslos reaktionsfreudigem, intuitivem Handling, üppiger Ausstattung und einer extrem starken visuellen Performance. Da finden wir es beinahe schade, dass das Vize-Flaggschiff nicht in größeren Bilddiagonalen erhältlich ist. Wem 42 oder auch 48 Zoll nicht ausreichen, der muss zwangsläufig zum teureren Flaggschiff mit QD-OLED-Technologie oder zum OLED-Einsteiger A80K im Sony-Sortiment greifen. Das helle Bild mit tiefem Schwarz, exzellentem Kontrast in hellsten und dunkelsten Bereichen und einer sensationell stabilen 24p-Darstellung aber weiß zu überzeugen. Auch wer Frame-Interpolation, und damit bei Sony Motionflow nutzt, wird begeistert sein. Von Perfektion ist man zwar noch einen Schritt entfernt, insbesondere die hohe Intensitätseinstellung bringt noch ein paar Schwächen mit, allerdings schon nahe dran und gegenüber der letztjährigen Generation ist ein klarer Fortschritt erkennbar. Besonders die natürliche Darstellung und der Erhalt des typischen Film-Looks sprechen für die Zwischenbildberechnung von Sony. Praktische Zusatzfunktionen und die Kompatibilität mit dem 360 Spatial Sound Personalizer, zusätzlichen Lautsprechern von Sony und der BRAVIA CAM sowie Gaming-Features dürfen ebenfalls erwähnt werden. Bei den unterstützten HDR-Formaten bleibt man konservativ und setzt im dynamischen Bereich ausschließlich auf Dolby Vision, HDR10+ bleibt außen vor. Auch den Filmmaker Mode lässt Sony links liegen, bietet Kunden aber den Benefit des Netflix Adaptive Calibrated-Mode sowie einen dedizierten IMAX Enhanced-Mode.

 

Test: Philipp Kind
Datum: 04.08.2022

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