XXL-TEST: LG 65UP81009LR - ausgezeichneter 4K LCD-TV mit umfangreicher Ausstattung und homogenem Bild

Für knapp 800 EUR erhält man mit dem LG 65UP81009LR einen üppig ausgestatteten, optisch attraktiven 4K LCD-TV mit Panel mit Local Dimming für ein sauberes Bild. Alternativ ist der 4K-TV auch noch in 43, 50, 55, 70 und 75 Zoll erhältlich. Kernmerkmale des Testgerätes umfassen den Quad Core 4K Prozessor mit zweistufiger Rauschreduzierung und AI Sound (die großen Alpha 9 und Alpha 7 Prozessoren sind ist für die teureren Modelle vorgesehen). Weiteres Kennzeichen ist die Kompatibilität zu HDR10 und HLG. Bei diesem recht preiswerten Modell fehlt der Dolby Vision-Support, und nach wie vor spart sich LG die Kompatibilität zu HDR10+ in allen Modellen. Das kann man aber unserer Meinung nach verschmerzen. HGiG wird unterstützt, verbaut sind aber keine HDMI 2.0- sondern HDMI 2.-1 Terminals. Somit ist der 65UP81009LR ein solider Alltags-4K-TV mit hohem Gebrauchswert - oder? Genau dieser Frage gehen wir im folgenden Test nach. 

Video-EQ

Bildmodi im SDR-Betrieb

Unterteilung der erweiterten Einstellungen in Helligkeit, Farbe und Klarheit. Man kann die Einstellungen auf alle Eingänge anwenden oder aber selektiv

Der Video-EQ bietet vor allem sehr gute Bildmodi (Filmmaker Mode, ISF Bright Room/Dark Room, Kino, bezieht sich auf den SDR-Einsatz), aber auch die sinnvolle Unterteilung unter den Bild-Parametern (Helligkeit, Farbe, Klarheit) überzeugt. 

Akustische Funktionen und Einstellmöglichkeiten

Klangmodi

Audioausgabe

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Das eingebaute 2.0 Soundsystem ist einfach gehalten, hier merkt man doch die Preisklasse, denn auch die Unterstützung für Dolby Atmos fehlt. 20 Watt Leistung sind auch nicht wirklich üppig, trotzdem, wie die Testreihen später zeigen werden, kann man mit der Performance durchaus zufrieden sein. Zudem ist der LG Bluetooth Surround Ready, hier kann man entsprechend geeignete Bluetooth-Lautsprecher als Rear-Speaker einsetzen. erwendet man eine LG-Soundbar als externes Audiosystem, übernimmt diese den am TV gewählten Klang-Modus. 

Anschlüsse

Anschlüsse 1

Anschlüsse 2

Wie sieht es bei der Anschlussbestückung aus? Insgesamt drei HDMI 2.0-Slots gibt es. Auf HDMI-2 wird eARC unterstützt. Hinzu kommt 2 x USB, allerdings nur dem Standard 2.0 entsprechend. Weitere Terminals: Ethernet-Schnittstelle, ein optischer Digitalausgang, ein Kopfhörerausgang (3,5 mm Miniklinke), die Tuneranschlüsse und einen CI-Slot. Die verwendete Bluetooth-Version entspricht dem Standard 5.0 und das WLAN-Modul unterstützt 802.11 ac. 

Betriebssystem und Handling

LG Dashboard

LG Channels

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Systemeinstellungen

Netzwerk

Software-Update

Zusätzliche Einstellungen

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Der TV läuft unter LGs hauseigenem Betriebssystem webOS (Version 6.0). Der TV ist kompatibel zu Apple AirPlay 2 und Apple Home Kit, Amazon Alexa ist bereits integriert, ebenso Google Assistant. Die Menüs sind einfach durchschaubar, und die mitgelieferte, sehr gut in der Hand liegende Magic Remote, 2021 überarbeitet und erfolgreich noch besser gemacht, kann man wahlweise wie eine "Air-Maus" oder wie eine konventionelle Fernbedienung verwenden. Leider fehlt eine Beleuchtung. Die Menüs sind im Wesentlichen klar strukturiert und man navigiert recht zügig durch. Nur selten kommt es zu kleinen "Hängern", und man muss sehr kurz warten, bis es weitergeht. Praktisch ist das Home Dashboard als Übersicht der gesamten Peripherie, und auch die Auswahl der Quelle geschieht komfortabel. Natürlich kann man auf nahezu alle relevanten VoD-Dienste wie Netflix, Disney+, Amazon Prime Video oder Apple TV zurückgreifen. 

Screenshots erste Installation:

Wie üblich, führt ein Assistent durch die erste Installation, hier wird der Fernseher unter anderem drahtlos oder kabelbasiert ins Netzwerk eingebunden, und die Tuner-Signalwahl wird vorgenommen. Der LG hat einen Triple-Tuner (DVB-C, DVB-T2, DVB-S2), aber diesen nur in einfacher Ausfertigung, dies als Anmerkung zur problemlos verlaufenden Sender-Installation.

Beginn der Installation

Setup per Smartphone oder direkt am TV?

Sprach- und Ortseinstellungen

Tuner-Setup

Wandhalterung oder auf dem Standfuß?

Sendereinstellung

Suchlauf

Suchlauf abgeschlossen

Ersteinrichtung ist abgeschlossen

Verarbeitung 

Rückseite komplett

Kompletter Standfuß von hinten betrachtet 

Fernbedienung

Der LG sieht wirklich gut aus, und auch die Verarbeitung kann überzeugen: Geringe Spaltmaße, und auch die Ecken des Rahmens weisen keine Schwächen auf. Der Standfuß setzt hinsichtlich seines Designs einen gelungenen Kontrast zum eigentlichen TV. Keine Verarbeitungsmängel auch bei der Fernbedienung, deren Tasten eine angenehme Haptik aufweisen. 

Bild und Ton

Blu-ray Casino Royale, True Motion Modus "Filmische Bewegung", Filmmaker Mode, Klangprofile "Kino" und "AI-Sound"

Gleich zu Beginn punktet der LG mit einem sauberen Bild in der Schwarzweiß- Sequenz. Der Schwarzwert ist gut für Preisklasse, verglichen mit den OLEDs des Hauses (da genügt schon eine Mittelklasse-Serie wie der OLED65B19LA) aber merkt man schon einen deutlichen Unterschied. Das gilt auch für den Detailkontrast, der beim 65UP81009LR zwar gut ist, aber nicht an die Qualität eines LG OLED herankommt. Und das Schönste: Den OLED65B19LA gibt es derzeit schon ab 1.399 EUR.

Trotzdem, und damit kommen wir zurück zum Testgerät, nicht jeder hat die rund 600 EUR, die mehr für den OLED zu bezahlen sind. Oder mancher wird sich auch eine Soundbar für den Betrag holen, obwohl die Akustik im Klangprofil "Kino" prima ist beim LG 65UP81009LR. Besonders die Stimmwiedergabe und die Lebendigkeit sind für einen Fernseher, gerade noch einen so günstigen, richtig gut gelungen. Verwenden wir den Modus "AI Sound", so ist die Dynamik sogar noch etwas ausgeprägter. 

Setzen wir unsere Bewertung der Bildgüte fort. Das augenfreundliche, Kino-like Bild erfreut bereits in der Schwarzweiß-Sequenz, nun wechseln wir zur ersten Farbe-Szene, die auf Madagaskar spielt. Hier beweist uns der UP81009, dass er bezüglich der Farbtreue eine richtig gute Leistung erzielt, wenn man den Filmmaker Mode verwendet. Aber auch die Sicht von oben auf den Kampfplatz ist ordentlich durchzeichnet, einzelne Zuschauer sind auszumachen, der sandige Boden kommt prima heraus.

Der früher bei LCD-basierten Fernsehern schlechte Betrachtungswinkel ist nun auch bei einem preisgünstigen TV wie dem UP81009LR deutlich breiter geworden, wenn auch nicht so breit wie bei einem OLED. Die maximale Helligkeit des UP81009 ist für nahezu alle praktischen Situationen absolut ausreichend, aber: Auch hier muss man sagen, dass die Zeiten vorbei sind, in denen OLEDs dunkler erscheinen. Natürlich, LCD-basierte Modelle der oberen Mittelklasse und erst recht teure Highend-LED-LCDs mit Mini-LED-Technik sind nochmals deutlich heller, aber normale LCDs der Liga 800 bis 1.200 EUR (bezogen auf 65 Zoll) sind nicht heller als OLEDs der Mittelklasse. 

In der Szene auf Madagaskar haben wir zudem die anderen Bildfelder untersucht:

  • Filmmaker Mode: authentisch und ausgewogen, es sollte aber relativ dunkel sein. Etwas externer Lichteinfall trübt die Bildgüte aber kaum.
  • ISF Heller Raum: Gut ausbalanciert, sehr gut geeignet z.B. zum Filme betrachten an einem wolkenreichen Tag draußen 
  • ISF dunkler Raum: hier sollte der Raum komplett abgedunkelt sein, dann ist das Bild sehr gelungen, der Filmmaker Mode wirkt trotzdem noch eine Idee authentischer 
  • Lebhaft: für Filmmaterial besser nie verwenden, auch sonst völlig überzogen, zu scharf, neigt zum Überkontrastieren, Farben viel zu kalt, kaum noch Detailkontrast vorhanden
  • Standard: durchaus zu gebrauchen, auch von Helligkeit und Kontrast her alltagstauglich, die Farben sind zu kalt
  • Sparmodus: ausgewogen, regelt Helligkeit in Abhängigkeit der Umgebungshelligkeit
  • Kino: kann man auch gut bei etwas externem Licht verwenden, etwas lebhafter als ISF Modi, die dafür präziser wirken 
  • Fussball und Spiele-Optimierer: für Filmmaterial verständlicherweise untauglich

Im weiteren Verlauf des Films sind unsere Eindrücke im Filmmaker Mode und bei zusätzlicher Aktivierung der Tru Motion Zwischenbildberechnung agiert der LG durchaus kultiviert und harmonisch. Mehr kann man fürs Geld eigentlich nicht erwarten. Bewegungsabläufe sind fast immer stabil und es kommt nur im geringen Maße zu Unschärfen. In den gesamten dunklen Szenen ist, wie auch zu erwarten war, der Unterschied zu einem OLED am besten erkennbar - hier bietet die OLED-Technik einfach einen sichtbar besseren Schwarzwert und mehr Detailkontrast. Zudem ist das Schwarz stets leicht blaustichig und nicht so rein und satt wie bei einem OLED. Und, der Fairness halber muss erwähnt werden: Auch Hightech-LCD-TVs liefern einen sichtbar besseren Schwarzwert meist ohne bläuliche Einflüsse ab. Ganz vergessen machen kann der LG seine günstige Preisliga eben doch nicht. 

In den hellen Sequenzen sind die Unterschiede weniger deutlich, was auch an der wirklich gelungenen Farbwiedergabe (bis auf das etwas synthetische Blau des Wassers) des UP81009 liegt. Gut, ein OLED macht das nochmals plastischere Bild, aber man vermisst nichts wirklich beim einfachen LG, der nicht einmal über ein NanoCell-Panel verfügt. Noch etwas mehr Schärfe wäre ab und zu nicht schlecht, in den hinteren Bildebenen erscheint manches Detail etwas zu weich gezeichnet.

Das Upscaling verdient sich tadellose Zensuren, mit geringem Scalingrauschen und einer präzisen Detaillierung der vorderen Bildebenen (wie eben erwähnt, wird es erst in Richtung des Bildhintergrundes unschärfer). Und auch der Klang ist zu jedem Zeitpunkt wirklich als ausgezeichnet für die Preisklasse zu bewerten. Sogar Anflüge von Räumlichkeit sind hörbar, sofern man sich nicht zu weit vom Fernseher entfernt befindet. Und die Wiedergabe des Music Score erfolgt mit einer Dynamik, die wir nicht vom UP81009 erwartet hätten. 

Ultra HD Blu-ray, Filmmaker Mode, TruMotion auf "Filmische Bewegung", Disc: Kingsmen, The Golden Circle, Filmbeginn

Zunächst sei hier erwähnt, dass sich im HDR-Betrieb die verfügbaren Bildfelder unterscheiden. Vorhanden sind: 

  • Filmmaker Mode - auch hier sehr authentisch
  • Lebhaft - für praktisch alle Anwendungen unbrauchbar
  • Standard- guter Kompromiss, aber Farbsättigung etwas zu hoch und Farben etwas zu kalt
  • Kino: Dem Kino-Home-Modus, den wir für noch besser, weil etwas dynamischer halten, sehr ähnlich, etwas blassere Farben. 
  • Kino-Home: Ausgewogen, solide Farbtreue, guter Gesamt- und Detailkontrast
  • Spiele-Optimierer - für Gamer

Nun fahren wir mit dem Filmmaker Mode fort. Man merkt schon, dass es sich um eine Ultra HD Blu-ray handelt, denn das Bild ist schärfer und in den hinteren Bildebenen sind Konturen klarer erkennbar. Das Upscaling des UP81009 ist bestimmt nicht schlecht, aber der Kenner bemerkt sofort den Unterschied hochskalierte BD - nicht skalierte Ultra HD BD. Bei diesem Film, vor dem Schaufenster, bietet der LG ein plastisches, klares Bild mit solidem Schwarzwert. Bewegungen, wie bei der Keilerei vor und im Taxi, arbeitet der LG bei aktivierter Zwischenbildberechnung richtig gut heraus. Auch die Bartstoppeln im Gesicht von Eggsys Gegner sind tadellos herausgearbeitet. Der Klangmodus Kino hinterlässt, dies als Anmerkung zwischendurch, wieder einen guten Eindruck. Das zersplitternde Glas, der Music Score und die Fahrgeräusche kommen prima heraus. Nur, wenn man zu weit weg vom TV sitzt, lässt die Räumlichkeit doch hörbar nach. Zurück zum Bild. Hier gefällt der LG mit einer sehr hohen Stabilität, TruMotion arbeitt, wie bereits erwähnt, überzeugend. Panorama-Aufnahmen und Aufnahmen aus der Vogelperspektive gibt der NanoCell-TV lebendig und vielschichtig wieder. Auch den erweitertten Dynamikumfang von HDR-Inhalten stellt er ordentlich dar - allerdings sollte es schon recht dunkel im Raum sein, um auch kleinere Kontrast-Differenzen erkennen gut können. Insgesamt ist der TV ein ausgezeichneter Partner für den Alltag, prima Bildprogramme für Filmfreunde, keine echten Schwächen und gerade bei nativem 4K Content auch visuell deutlich besser, als wir es erwartet hätten. Besonders gut gefällt uns die tadellose visuelle Gesamtharmonie. Empfindliche Naturen werden als einzigen Einwand die nicht optimale Helligkeitsverteilung anführen - vergleicht man aber so manchen, sogar teureren Konkurrenten, leistet sich der LG auch beim kritischen Thema Helligkeits-Flecken keine inakzeptable Schwäche - und klar, dass Oberklasse-TVs mit LCD-Basis auch mehr leisten, diese sind aber, ebenso wie OLED-TVs, auch merklich kostspieliger. 

TV-Tuner, DVB-S2, Öffentlich-Rechtliche Sender in 720p:

Wir schauen uns live Skispringen an und sind gleich angetan: Die Stimme des Sprechers ist prima verständlich, nur ein minimal nasaler Einschlag ist zu vernehmen. Das Publikum ist akustisch stets wahrnehmbar Bei externem Lichteinfall gefällt uns der ISF-Modus für helle Räume sehr gut, denn hier wirken die Farben authentisch. Bewegungen, das sieht man beim Skispringen deutlich, arbeitet der LG sauber heraus, ohne störendes Ruckeln oder Unschärfen. Ach Rauschen leistet sich der Tuner kaum. Auch beim ZDF läuft Sport, diesmal Fußball-Bundesliga. Hier bemüht sich der LG erfolgreich, das Grün des Rasens gut herauszuarbeiten, der  Fußball-Modus ist unserer Meinung nach nicht empfehlenswert. Die Farben zu grell, der Kontrast zu hoch, die Helligkeit ebenfalls. So wirkt das Bild unharmonisch und nicht realistisch. Besser ist da noch Standard, wenn man etwas mehr Farbintensitität als bei ISF Heller Raum möchte. Wer im abgedunkelten Raum schaut, kann auf den ISF Dunkler Raum-Modus zurückgreifen. 

Fazit

Der LG 65UP81009LR überzeugt uns im Test mit seinem überdurchschnittlich hohen Gebrauchswert. Er ist praxisgerecht ausgestattet, verfügt unter anderem über ein leicht zu handhabendes Menü (LG webOS 6.0), einen tadellosen Video-EQ mit sehr guten Bildprogrammen und einer für die Preisklasse ausgezeichnet arbeitenden Zwischenbildberechnung, liefert ein solides, homogenes, authentisches Bild (gerade im Filmmaker Mode und in den ISF-Betriebsarten) im HDR- und SDR-Betrieb ab und überzeugt durch ein ordentliches Upscaling niedriger auflösender Bildinhalte. Klanglich reichen die Leistungen des LGs für den Betrieb im Alltag ebenfalls aus. LCD-typische Nachteile, wie ein leichter Blaustich im guten, aber nicht perfekten Schwarzwert oder eine nicht zu 100 Prozent homogene Helligkeitsverteilung kann man bei dem Kaufpreis nicht ernsthaft kritisieren, zumal LG sich erfolgreich bemüht hat, dass alle Kritikpunkte nicht übermäßig stark in Erscheinung treten. Dolby Vision und Dolby Atmos sind nicht an Bord, auch der AI-Prozessor Alpha 7 fehlt. Hier muss man sich mit Schlichterem zufrieden geben, was aber im Alltag nicht übermäßig stört. Und für Film-Enthuasiasten hat LG andere starke Modelle im Portfolio. 

"Held des Alltags": Der LG 65UP81009LR begeistert mit sehr hohem praktischem Nutzen, solidem Bild und guter Ausstattung

65 Zoll 4K-LCD-TVs Mittelklasse
Test 10. Dezember 2021

 

Test: Carsten Rampacher, Vincent Rampacher
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 10. Dezember 2021

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