XXL-TEST: Aktivlautsprecher-Paar Quadral Aurum Alpha - die Krönung für 16.000 EUR Komplettpreis?

Nachdem wir bereits die pro Paar 12.000 EUR kostende Quadral Aurum Gamma einem Test unterzogen haben, folgt nun die Alpha, die mit 16.000 EUR geführt wird. Das klingt nach extrem viel Geld, und diese Investitionssumme muss die Quadral Aurum Alpha auch rechtfertigen. Das beginnt bereits mit den verbauten Endstufen. Im Gegensatz zu 350 Watt/Box bei der Gamma werden bei der Alpha satte 700 Watt/Box geliefert.

Die Alpha in schwarzer Variante

Wir haben bereits die Alpha auf der High End 2019 kurz hören können und waren dort sehr begeistert vom Tiefgang und der Präzision im Bassbereich, den klar definierten Mitten und den brillanten Höhen.

Aufbau auf der High End 2019

Das sind aber alles Punkte, da hat uns schon die kleinere Gamma im Test absolut begeistert.

Mikrofon

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Was sind die Merkmale der Alpha? Hier herrscht in vielen Punkten Deckungsgleichheit mit der Gamma. Eine Dirac-Einmessung mit bis zu vier Hör-Profilen ist mit an Bord. Das erforderliche Messmikrofon wird mitgeliefert. Es ist sehr hochwertig und wird am besten auf einem passenden Stativ befestigt. Wir haben die Einmessung der Alpha mittels Notebook, auf dem die erforderliche Dirac-Software installiert war, durchgeführt. Hier die Screenshots:

Festlegen der Systemkonfiguration

Auswahl des Mikrofons

Genaue Anweisungen rechts, damit die Messung gelingt

Auswahl des Hörbereits, Platzierung des Mikrofons

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Andere Perspektive

Nun starten die Messungen

Filter-Optimierung

Übersicht 

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Man kann später in der Aurum-App die Dirac-Einmessung aktivieren oder deaktivieren, und zwischen den Hörprofilen (wie erwähnt maximal vier, hier muss man die entsprechend ermittelten Frequenzkurven als Preset abspeichern). Unsere Empfehlung: Dirac ist richtig gut. Man kann vor allem entspannt auch mit hohen Pegeln arbeiten, ohne dass störende Einflüsse des Hörraums dann präsent werden. Trotzdem beschneidet Dirac nicht den Hochton- oder Bassbereich. Der Klang der Alpha ist satt und kraftvoll, in den Höhen zudem transparent und brillant.

Die Quadral Aurum Alpha lässt sich mit der Aurum-App steuern und bedienen. Innerhalb der App ist es dem Anwender möglich, auf die in der App integrierten Streamingdienste (Airable, Tidal) zurückzugreifen, ebenfalls kann die Musik wiedergegeben werden, die auf dem Smartphone/Tablet gespeichert ist, auf dem die App läuft. Auch Musik vom NAS-System oder Home Server kann wiedergegeben werden. Das Ganze funktioniert problemlos. Hier ein paar schnelle Screenshots:

Menü

Tidal-Wiedergabelisten

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Wiedergabe eines Titels

Die Alpha verfügt über einen direkt bei Quadral in Hannover gefertigten quSENSE Bändchen-Hochtöner. Dieser ist extrem leicht, durch die sehr geringen zu bewegenden Massen werden auch kleinste Hochton-Impulse direkt verarbeitet und ohne Verzögerung dargestellt. Zudem soll sich der quSENSE Hochtöner durch hohe Belastbarkeit auszeichnen.

quSENSE-Hochtöner

Die sehr breitbandig ausgelegten Mitteltöner umfassen den Hochtöner nach dem D’Appolito-Prinzip. Sie arbeiten mit der bewährten, ständig verfeinerten und optimierten Quadral ALTIMA Membran. Die Bestückung wird ergänzt durch zwei seitlich montierte Tieftöner. Dadurch, dass sich die Basschassis an der Seite befinden, kann die Bauform der Alpha recht schlank gehalten werden, ebenso wie bei der kleineren Gamma.

Basschassis

D'Appolito-Anordung von Hochtöner und den beiden Mitteltönern

Mitteltöner

Setup auf der High End 2019

Bei den Chassis sind verschiedene Eigenschaften zu erwähnen. Eine homogene Quadral ALTIMA Fläche, eine große und leistungsstarke Schwingspule, ein besonders kraftvoller Magnetantrieb, die hochwertig vergoldeten Terminals am Chassis, eine Zentrierspinne aus hoch belastbarer Aramidfaser und nicht zuletzt der leichte, stabile und strömungsoptimierte Druckgusskorb.

Wie sieht es im Inneren der Alpha aus? Das Innenleben ist im Interesse geringstmöglicher gegenseitiger Beeinflussung in verschiedene Kammern unterteilt. In einer speziell gegen Druck geschützten Kammer sitzt die sensible Hochleistungselektronik.  Hierauf ist man besonders stolz und spricht bei den Class D-Endstufen von „echter deutscher Präzisionsarbeit“. Eine weitere Kammer ist für die Tieftöner zuständig, und für den Mittel-/Hochtonbereich findet sich ebenfalls eine Kammer.

Im Detail dominiert Sorgfalt. Die drahtlose 96/24-Signalübertragung zwischen den Boxen arbeitet sehr zuverlässig. Zu nennen wäre zudem auch die Konvektionskühlung der Elektronik, der enorm leistungsfähige DSP-Prozessor oder beim Finish der Box: Eine praktisch perfekte Oberflächenqualität, exzellent gearbeitete Gehäuseecken, das fest und exakt eingepasste rückseitige Panel, hinter dem sich die Elektronik befindet, oder die ebenso präzise eingepassten Chassis vorn sowie an der Seite. Es handelt sich um ein Unibody-Gehäuse, es gibt keine separate Schallwand mehr. Neben den serienmäßigen Farben hochglanz-schwarz/hochglanz-weiß kann man sich die Alpha gegen Aufpreis auch individuell lackieren lassen.

Eingänge an der Masterbox

Die Aurum Alpha überträgt Frequenzen zwischen 17 Hz und 48 kHz, die Bestückung umfasst neben dem 90 mm quSENSE-Bändchenhochtöner zwei 180 mm Mitteltönern und zwei 265 mm Basschassis. Die Leistung jeder Endstufe beträgt, wie erwähnt, 700 Watt. Die Eingänge hinten:

  • Analog symmetrisch
  • Analog unsymmetrisch
  • Digital optisch
  • USB-A
  • Ethernet
  • Zudem ist ein WLAN-Modul an Bord

Die Alpha wiegt pro Stück 71 kg, ist 121 cm hoch, 28 cm breit und 51 cm tief. Insgesamt sind hinsichtlich Verarbeitung und Materialqualität keine Unterschiede zur Aurum Gamma erkennbar, auch bei der Anschlussbestückung, bei den Streamingoptionen und bei der App-Steuerung nicht. Mit deutlich größerem Gehäuse und deutlich größerer Endstufenleistung tut sich die Aurum Alpha hervor, und wir sind nun gespannt, wie davon der Klang profitiert.

Klang Diana Krall, Look Of Love

Bei Diana Kralls „Look Of Love“  entfalten die Alpha sofort ihr Leistungspotential, das sich aus mehreren beeindruckenden Faktoren zusammen setzt. Zum einen werden Details exzellent wiedergegeben. Dies merkt man daran, wie plastisch-feinsinnig die Anschlagsdynamik des Klaviers wiedergegeben wird. Auch die Temperatur des Instruments wird exakt getroffen. Für 16.000 EUR Paarpreis kann man dies aber auch erwarten. Im Bassbereich können wir Vergleiche zur Gamma ziehen. Schon die Gamma hat uns absolut begeistert.

Bei der Alpha nun ist noch mehr Fundament und noch mehr Volumen vorhanden, ohne dass die Präzision leidet. Die Präzision ist über den gesamten Frequenzbereich extrem hoch, auch und natürlich im Bassbereich. Die Basschassis sprechen bei kleinen tieffrequenten Impulsen umgehend an. Dianas Stimme, das  haben wir aber auch bei der Gamma schon heraushören können, löst sich hervorragend von den Chassis und steht mitten im Raum.

Dieser Effekt, den man am besten mit geschlossenen Augen genießt, ist bei der Alpha noch ausgeprägter: Dieses  „präzise Schweben“ des Klangs in Form eines exakten, feinen Klangteppichs ist wahrhaft gigantisch. Gerade, wenn man kräftig an der Lautstärke dreht, merkt man die Unterschiede. Die Alpha agiert noch nachdrücklicher, noch entspannter, noch souveräner. Im großen Hörraum also, gern auch über 35 Quadratmeter messend, setzt sich die Alpha noch besser in Szene.

Klang Diana Krall, "Desperado" vom Album "Wallflower"

Als weiteren Titel hören wir nun "Desperado" in der Adaption von Diana Krall (Album "Wallflower"). Auf dem Album befinden sich ausschließlich Coverversionen legendärer Titel. Hier gefällt uns direkt im Intro wieder die Temperatur des Klaviers und die exzellente Durchhörbarkeit. Noch ausgeprägter als bei "The Look Of Love" ist der Effekt, dass sich direkt vor dem Zuhörer eine exakt definierte virtuelle Bühne aufbaut, auf der Diana charismatisch den Song zum Besten gibt.

Die Stimme hat klare Konturen, das Rauchige, Melancholische in der Stimme wird sehr ausgeprägt zur Geltung gebracht, sodass man tief ins musikalische Geschehen eintauchen kann. Diese Formulierung ist eine allseits beliebte Floskel, die ist hier aber tatsächlich wörtlich zu nehmen. Man fühlt sich trotz der 2.0 Konfiguration des Systems von Musik umgeben und diese Musik berührt einen emotional. Man hört nicht einfach nur, man "lebt" die Musik. Dieser Effekt ist noch ausgeprägter als bei der kleineren Aurum Gamma.

Es ist diese Mischung aus Emotionalität, Klangkultur und Homogenität sowie Präzision, die so selten in dieser Ausprägung zu finden ist. Schon die Gamma ging diesen Weg, die Alpha folgt mit noch mehr Entschiedenheit und setzt den Weg noch ein weiteres Stück fort: Gerade bei hohem Pegel im großen Hörraum, der gern auch knapp 50 Quadratmeter messen kann, trennt die Alpha verschiedene akustische Elemente noch besser, schiebt noch nachdrücklicher an und schafft eine noch überzeugendere Weitläufigkeit. 

Klang Wolfgang Amadeus Mozart, Klavierkonzert Nr. 20, KV 466, 1. Allegro

Bei Wolfgang Amadeus Mozarts Klavierkonzert Nummer 20, Köchelverzeichnis 466, erstes Allegro, beweist uns die Aurum Alpha ihr Können bei klassischer Musik. Der legendäre Friedrich Gulda, längst verstorbener Star-Pianist, spielt hier zusammen mit dem Münchner Philharmonikern, ein Top-Ensemble, das schätzt der Liebhaber klassischer Musik. Fein wird jede Kontur des Klaviers präsentiert, die Anschlagdynamik des Klaviers wird in brillanter Form präsentiert.

Der Schwung, das Charisma des Spiels von Gulda kommt so in sehr hoher Qualität zum Ausdruck. Die Streicher agieren sensibel, mit hoher Brillanz, aber nie zu spitz oder aggressiv, nie zu scharf. Der Ton bleibt auch bei hohem Pegel immer geschmeidig, kultiviert, fein – und weder metallisch noch komprimiert. Das sind die Nuancen, die eine aktive Box der Extraklasse von günstigeren Schallwandlern unterscheidet. Damit ist nicht gemeint, dass ich mit einem aktiven Schallwandler-Paar für 4.000 oder 5.000 EUR schlecht bedient bin. 

Für ihr Geld sind auch solche Sets exzellent, aber diese 16.000 EUR Investment merkt man akustisch, und das ist auch gut so. Mehr Finesse, noch mehr akustische Kultur, enorme Harmonie und jede Menge Filigranität. Die Musik baut sich mit exzellenter Impulstreue in Sekundenbruchteilen glaubwürdig vor dem Hörer auf.

Klang Wolfgang Amadeus Mozart, Ouvertüre zu Figaros Hochzeit

Bei der Ouvertüre zu Wolfgang Amadeus Mozarts weltberühmter Oper "Figaros Hochzeit" setzt sich die Alpha ein weiteres Mal mit klassischer Musik auseinander. Die zugrunde liegende Aufnahme ist von durchschnittlicher Qualität, daher waren wir neugierig, ob die zahlreichen Vorzüge der Hannoveraner Aktivbox hier auch zum Tragen kommen. Wir spielen von Tidal (HiFi-Qualität, entspricht CD-Niveau) zu. Die Aufnahme ist nicht überdurchschnittlich brillant, in den Höhen nicht extrem feinfühlig.

Und trotz dieser Rahmenbedingungen ist es tief beeindruckend, was die Alpha aus dem Material herausholt. Vor allem der Nachdruck beim vollen orchestralen Eindruck ist es, der die "Spreu vom Weizen" trennt. Gerade bei dieser Version der Ouvertüre, die wir natürlich auch schon auf zahlreichen anderen Komponenten gehört haben, fehlt es oft an Punch und somit auch an Ausdruckskraft. Oft wirkte der orchestrale Einsatz zu müde, nicht wirklich emotional tiergehend, und hier legt die Alpha wirklich zwei, drei Schippen drauf und beweist, dass sie auch bei diesem Material mit Nachdruck, fesselnder Emotionalität und einer gleichzeitig erstaunlich sauberen Struktur aufwarten kann.

Dass, wie schon zuletzt erwähnt, die Detaillierung nicht vernachlässigt wird, beweist sich an der Klarheit, mit der die Konturen der einzelnen Instrumente beziehungsweise Instrumenten-Gruppen im Orchester herauskommen. Die Mischung aus Räumlichkeit und Präzision, also der Ortungssicherheit bezüglich er Position der Musiker im virtuellen Orchestergraben, ist extrem gut. Auch bei hohen Pegeln hält die Harmonie weitestgehend an. Die leichte Überspitzung in den oberen Mitteln liegt am Quellmaterial, andere Komponenten bringen diese hörbar deutlicher zum Ausdruck, was dann für eine gestörte Gesamtbalance sorgt. Die Alpha weist nur dezent auf die Unzulänglichkeiten der Quelle hin.

Natürlich sollte ein Lautsprecher im Idealfall 1:1 wiedergeben und nichts "hineininterpretieren", aber dieser gewollte leichte Hang zu einer sehr harmonischen und in sich schlüssigen Gesamtwiedergabe macht die Alpha nur noch wertvoller. Insgesamt ist die Alpha ein tolles Werkzeug für den Klassikliebhaber. Dass der aktive Lautsprecher auch bei nicht optimalen Aufnahmen eine blendende Figur abgibt, ist auch darum so wichtig, weil es sehr viele vom Klassik-Fan geschätzte Aufnahmen mit legendärer Besetzung gibt, die aber aus den 50ern, 60ern oder 70ern des vergangenen Jahrhunderts stammen und natürlich trotz teils aufwändigem Remastering technisch nicht mehr auf der Höhe der Zeit sind.

Ein tolles  Orchester wie die Wiener Philharmoniker, die Münchner Philharmoniker, legendäre Dirigenten wie Claudio Abbado oder Herbert von Karajan, oder legendäre Tenöre oder Sopranistinnen - die Aurum Alpha holt auch aus älteren Aufnahmen ein Maximum heraus, sodass man die Lieblingsaufnahme in bestmöglicher Qualität anhören kann. Die sehr ausgewogene, zugleich aber sehr dynamische, direkte Auslegung der Alpha setzt hier unter den aktiven Boxen zweifellos Maßstäbe. 

Klang a-ha, Take On Me

Beim 80er Jahre-Klassiker „Take On Me“ von a-ha sind wir richtiggehend erschrocken, als der Song losgeht: Die Lautstärke war auf 2/3 der maximalen Lautstärke eingestellt, und der Basseinsatz ist so hart, klar und trocken, dass wir uns trotz aller Test-Erfahrung verblüfft die Augen reiben. Auch hier ist es wieder dieser Effekt, sich sofort, ohne Verzögerung, mitten im musikalischen Geschehen zu befinden, der für Furore sorgt.

Der Bass ist enorm hart, schwingt nicht nach, unten herum gibt es viel realistisch herausgearbeitetes Volumen. Wieder schließt man am besten die Augen, sieht Morten Harket vor sich, wie er ins Mikrofon singt. Die Stimme trennt sich erstklassig von den Instrumenten, die Bühne ist in jeder Dimension präzise ausgeprägt. Dieser Wow-Effekt, der auch eine überragende dynamische Differenzierung schon bei durchschnittlichem Quellmaterial beinhaltet, ist ohne Zweifel faszinierend.

Klang "Time Out" (Dream Dance Alliance) und "Cubano" (Picco)

Natürlich wollen wir auch der noblen Aurum Alpha kraftvolle Trance- und Club-Musik nicht vorenthalten, und es gibt hier überhaupt keine Berührungsängste, ganz im Gegenteil. Bei "Time Out" wird der Aufbau absolut impulstreu erledigt, jeder hinzukommende elektronische Effekt wird umgehend eingearbeitet. Das ist von der Dynamik her schon sensationell, was hier abläuft. Wie wir es auch aus den anderen Beispielen kennen, kann man souverän auch extrem laut hören. Der große Hub der Basschassis, die harte Aufhängung, das belastbare Membranmaterial und nicht zuletzt der gewaltige Schub der Endstufen garantieren hier Hörfreude auf Spitzenniveau.

Man hört auch bei höchsten Lautstärken noch dynamische Unterschiede, ohne dass die Akustik zu schrill wird. Gleichzeitig aber geht die gewollte Aggressivität im Track nicht verloren. Diese schwierige Balance so gut zu treffen, das muss man der Alpha erst einmal nachmachen. Man merkt hier auch die Dirac-Vorzüge. Die Alpha wurde ja zunächst komplett eingemessen, und es wird gekonnt am Limit operiert, messerscharf Schwächen des Hörraums abgeschwächt, ohne aber der Box ihren eindrucksvollen Charakter zu nehmen. Auch hier können wir nur den Hut ziehen vor dieser Performance. 

Noch getoppt wird diese Leistung bei "Cubano" von Picco, einem Track mit einem extrem kraftvollerem Bass. Was hier an unfassbarer Wucht, gepaart mit grandioser Präzision, bei der Präsentation tiefer Frequenzen am Start ist, das macht die Alpha schon einzigartig. Hier wird die Performance einer Vor-/Endstufen-Kombination in Verbindung mit stark belastbaren Passivlautsprechern offeriert - das ist beeindruckend, auch für uns mit mehr als 20 Jahren Testerfahrung. Den besagten Track haben wir so gut noch nie gehört, und hier distanziert sich die Alpha deutlich von der Gamma, das nicht zu unterschätzende Plus an Endstufenleistung macht sich gut bemerkbar. Der Kickbass und der von der Frequenz her drunterliegende weitere Bass, der für noch mehr Volumen sorgt, werden einwandfrei auseinander differenziert. 

Fazit 

16.000 EUR Komplettpreis sind eine Ansage. Die meisten, selbst sehr anspruchsvollen HiFi-Fans werden sich eine solche Investition nicht leisten können und/oder sind nicht dazu bereit. Aber es gibt einen Kreis von Hörern, die schlichtweg das Beste möchten, was man kaufen kann - dafür sind diese Menschen dann auch bereit, eine beträchtliche Summe über den Ladentisch wandern zu lassen.

Mit gewaltigen Kraftreserven, einem erstklassigen Detaillierungsvermögen über den gesamten Frequenzbereich und mit einer dichten, perfekt ausbalancierten Räumlichkeiten brillieren die Alpha über alle Maßen.

Die Verarbeitung ist edel und hochwertig, ebenso wie bei der kleineren Aurum Gamma, allerdings gibt es keine Unterschiede. Die 4.000 EUR Preisdifferenz zur Gamma manifestieren sich hinsichtlich der Verarbeitungsqualität nicht. Es sind die nochmals viel leistungsfähigeren Endstufen, das größere Gehäusevolumen, die den Reiz der Alpha ausmachen. Die Ausstattung ist ebenfalls identisch zur kleineren Gamma.

Dass die Quadral Aurum Alpha frei von Nachteilen ist, stimmt nicht. So würden wir uns ein flexibleres Streaming-Modul und Apple AirPlay 2 wünschen. Das Gleiche gilt auch für die kleinere Aurum Gamma. Akustisch sind die Hannoveraner Aktivlautsprecher schlichtweg genial - ohne Frage. Dass die Aurum Alpha eine "Referenz" und kein "Masterpiece" einfährt, liegt an den Ausstattung-Defiziten. Akustisch ist sie Weltklasse, ohne jede Einschränkung. Gibt es zukünftig einen USB-DAC, ein flexibles Streaming-Modul, vielleicht noch MQA-Unterstützung für Tidal Master Quality (beim Kaufpreis der Alpha sollten auch die deftigen Lizenzgebühren für MQA drin sein), dann kann sich die Aurum Alpha die Krone des besten Aktivlautsprechers gesamtheitlich aufsetzen. Klanglich hat sie sich diese Auszeichnung jetzt schon voll verdient.

Sensationell klingender vollaktiver Lautsprecher mit Maßstäbe setzender Pegelfestigkeit

Vollaktive Stereo-Lautsprecher mit Streamingmodul
Test 18. Mai 2020

 

Test und Fotos: Carsten Rampacher
Datum: 18. Mai 2020

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