XXL-TEST: Samsung Lifestyle QLED 4K TV The Frame (2021) in 65 Zoll
Das 2021er Samsung TV-Portfolio hält auch wieder eine Neuauflage der Kombination aus Ultra HD QLED-TV und digitalem Kunstwerk bereit. Der "The Frame" präsentiert schon seit einigen Jahren Werke bekannter Künstler oder auch eigene Aufnahmen in digitaler Form im Großbildformat. Inzwischen bietet der "Art Store" dank steter Erweiterung eine hohe Zahl an bekannten Partnern und somit eine enorme Auswahl sowohl moderner als auch klassischer Künstler, auch prämierte Foto-Aufnahmen sind dabei. Seit 2019 ist der The Frame mit einem QLED-Panel ausgestattet und wird auch höheren visuellen Ansprüchen gerecht. Der The Frame (2021) ist ebenfalls wieder ein QLED TV und mit dem Quantum Prozessor 4K ausgestattet. Auf die "Neo QLED"-Technologie muss man als Kunde des Lifestyle TVs noch verzichten. Mit dabei ist aber eine Slim Fit Wandhalterung für eine wandnahe Montage des Gerätes. Das passt ideal, da das neue Modell nun etwa 50% flacher als der Vorgänger ist und sich als digitales "Kunstwerk" an der Wand zuhause fühlt. Die One Connect Box inklusive dünner "One Cable Solution" ist ebenfalls dabei und es gibt wieder optional Rahmen in verschiedenen Farben, die magnetisch am The Frame haften. In 65" kostet der QLED 4K The Frame (GQ65LS03A) 1.999 Euro.
Verarbeitung & Look
Samsung hat die Tiefe des The Frame (2021) um praktisch die Hälfte reduziert
Seitenansicht des neuen Modells
Geblieben ist der etwas über 1 cm breite Rahmen um das QLED-Panel
Der Rahmen ist aus schwarzem Kunststoff gefertigt, optionale Wechselrahmen sind erhältlich
Die Standfüße bieten zwei Befestigungspositionen
Rückseite
Standfuß von hinten
Power-Button (stationär) sowie die strukturierte Oberfläche der Rückseite im Detail
Oberer Bereich
One Connect-Anschluss am TV
Im Vergleich zum Vorjahresmodell wurde die Bautiefe des 2021er The Frame nahezu halbiert. Der Fernseher wirkt dadurch graziler, stilvoller und trägt insbesondere bei der Wandmontage weniger dick auf, was eine elegante Integration in den Wohnraum nicht unerheblich vereinfacht. Den optischen Eindruck eines Bilderrahmens verliert er deshalb nicht, im Gegenteil, die Verschlankung der Tiefe bringt unserer Meinung nach lediglich Vorteile mit sich und entspricht so noch eher der Tiefe eines klassischen Bilderrahmens. Zudem kann man weiterhin schicke, magnetisch haftende Wechselrahmen optional erwerben, die z.B. im Holz-Look diese Wirkung nochmals verstärken. Geblieben ist dem The Frame 2021 der etwa 1,2 mm dicke Rahmen um das QLED-Panel. Der Rahmen ist zudem rundum aus Kunststoff gefertigt und in der Grundausführung komplett schwarz. Das Design der Standfüße wurde ebenfalls überarbeitet und sieht für uns insgesamt stimmiger aus. Darüber hinaus lassen die Füße zwei Befestigungspositionen zu: der The Frame kann, wie auf unseren Bildern zu sehen in einer tiefen Position aufgebaut werden, man kann den Fernseher aber auch höher stellen, um z.B. eine Soundbar darunter zu platzieren. Die mitgelieferten Standfüße ermöglichen beide Positionen. Wer den Lifestyle TV prominenter platzieren möchte, kann auch auf einen Staffelei-ähnlichen Fuß zurückgreifen. Die Rückseite besteht ebenfalls aus schwarzem Kunststoff, ist aber mit einer strukturierten Oberfläche versehen, die bei einer freien Aufstellung im Raum etwas auflockert.
One Connect Box
Die ausgelagerten Anschlüsse befinden sich in der One Connect Box
Rückseite
4x HDMI (1x HDMI 2.1)
Seitliche Ansicht, USB-Schnittstellen
Der Samsung TV ist mit der konventionellen One Connect Box ausgestattet, für die mit den Abmessungen von ca. 35 x 6,5 x 13,5 cm (BxHxT) ein eigener Platz im Rack reserviert werden sollte. Das "One Cable" liegt hier in der dünnen Variante vor und kann so geschickt versteckt werden. Die Anschlussbox ist ebenfalls in schwarz gehalten und ist mit einer Oberfläche im geschliffenen Alu-Look versehen. Die Schnittstellen sind sauber integriert und umfassen neben den vier HDMI-Schnittstellen natürlich den Anschluss für das One Connect-Kabel sowie einen Ethernet-Slot, einen optischen Digitalausgang und die Tuner-Anschlüsse inklusive CI+. Analog zu den Samsung TV-Modellen der Generation 2020 sitzt beim The Frame 2021 ein einzelner HDMI 2.1-Eingang (HDMI 4) im Gehäuse, HDMI 3 kann für eARC verwendet werden. Ein Single-Tuner ist an Bord, entsprechend stehen jeweils ein Anschluss für DVB-T2/C und DVB-S2 zur Verfügung. Seitlich sind USB 2.0-Anschlüsse für die Verbindung mit USB-Speichermedien integriert.
Smart Remote (2021)
Samsung Smart Remote
Solarzelle in der Rückseite integriert
USB-C Ladeslot
Die neue Smart Remote ist ebenfalls aus Kunststoff gefertigt. Dieser Kunststoff wird zum Teil aus wiederverwertbaren Plastikflaschen gewonnen, der Recyclinganteil liegt laut Samsung bei 24 Prozent. Die Fernbedienung zeichnet sich durch ein sehr geringes Gewicht aus und kann durch das rückseitige Solarpanel wieder aufgeladen werden. Dies ist sowohl mit Sonneneinstrahlung als auch mit künstlichem Licht möglich, für Notfälle steht ein USB-C-Ladeslot bereit. Ansonsten entspricht die Smart Remote den früheren, batteriebetriebenen Fernbedienungen und ist durchaus praktisch. Sie weist zwar wenige, eher klein dimensionierte Tasten auf, liegt aber sehr gut in der Hand und dank des durchdachten Menü-Layouts kommt man auch mit der niedrigen Tastenanzahl schnell zum Ziel. Direktzugriffstasten gibt es für Netflix, prime video und Samsung TV Plus. Eine Tastenbeleuchtung gibt es leider nicht.
Installation
Ersteinrichtung
Per Smartphone oder Smart Remote
Mit WLAN/Netzwerk verbinden
Software-Update
Hinweis auf den Art Store
Samsung-Konto
Sprachassistent aktivieren
Wechseln in den Art Mode per Fernbedienung
Einrichtung abgechlossen
Die Ersteinrichtung kann, wie bei allen Samsung Smart TVs, entweder direkt am TV mit der Smart Remote oder per Samsung SmartThings App erfolgen. Die App-Einrichtung gelingt unkompliziert und empfiehlt sich vor allen Dingen, wenn man bereits über einen eigenen Samsung Account verfügt. Ist dies der Fall und war man bereits einmal im Besitz eines aktuellen Samsung Fernsehers werden eventuell bereits vorhandene Einstellungen direkt übernommen und der The Frame (2021) analog zu den bisherigen Parametern installiert. Aber auch die Installation am Fernseher selbst ist binnen wenigen Sekunden erledigt. Eventuelle angeschlossene Geräte werden erkannt und können dann im Regelfall mit der Samsung TV-Fernbedienung gesteuert werden. Außerdem verbindet man sich mit dem eigenen Heimnetzwerk und Internet - der Fernseher prüft dann auch gleich, ob ein Firmware-Update vorliegt - und es werden ein paar grundsätzliche Dinge festgelegt. Zum Beispiel, ob man den "Intelligent Mode" aktivieren möchte, bei dem der Fernseher sowohl die Umgebungshelligkeit als auch die akustische Umgebung analysiert und das Geschehen am Bildschirm entsprechend anpasst. Auch ein Art Store-Abo kann man auf Wunsch direkt abschließen, der Monatstarif liegt hier bei 4,99 Euro. Entscheidet man sich für ein Jahresabo werden 49,90 Euro insgesamt fällig. Wer das "Kunst"-Feature des The Frame 2021 aber erst einmal ausprobieren möchte, findet auch kostenlose Kunstwerke im Art Store.
Samsung Smart Hub
Samsung Smart Hub
Netflix mit Thumbnail-Anzeige
Apple TV ebenfalls mit Thumbnails
"Kunst"
Magenta TV
Disney+
DAZN
Weitere Vorschläge bei einem Klick nach unten am Navigationskreuz
Weitere Vorschläge
Weitere Vorschläge
Quellenauswahl
Schnelleinstellungen
Die Einrichtung ist flink abgeschlossen und der TV-Genuss kann starten. Beim Betriebssystem und der Benutzeroberfläche setzt Samsung auch 2021 auf Tizen und den bewährten Smart Hub. Im Gegensatz zu den Lösungen anderer großen TV-Hersteller, die aktuell auf einen Home-Screen setzen, der den gesamten Bildschirm einnimmt, ist der Smart Hub grundsätzlich nur ein Overlay über die aktuellen Bildinhalte im unteren Bereich. Hier kann man auf Schnelleinstellungen, Quelleneingänge, den Art Store, zahlreiche Apps und weiteres direkt zugreifen, während das aktuelle Bildgeschehen im oberen Bereich des Bildschirms weiterläuft. Für die meisten VoD-Dienste inklusive DAZN gibt es praktische Thumbnail-Anzeigen, Sky Ticket und prime video bleiben diesbezüglich außen vor. Klickt man mit dem Navigationskreuz nach unten, legt sich der Smart Hub über das gesamte Bild und es finden sich viele Vorschläge zu aktuellen Filmen, TV-Serien, Familienfilme, Krimi & Thriller, etc. Die Möglichkeiten umfassen Angebot von verschiedenen Video-Streamingdienstleistern, aber auch Mediatheken und Live-TV.
Bildeinstellungen
Bildmodus Auswahl
Bild - Experteneinstellungen
Bild - Experteneinstellungen 2
Bild - Farbraumeinstellungen
Bild - Bildschärfe-Einstellungen
Menü - Allgemein
Allgemein - Barrierefreiheit
Natürlich kann man auch auf das Setup-Menü zugreifen und findet hier sämtliche Einstellungsmöglichkeiten. Auch ein umfassender Video-EQ inklusive Weißabgleich und Farbeinstellungen findet sich im The Frame 2021. Die Bedienung erfolgt reaktionsschnell, selten gönnt sich der LS03A mal eine kleine Verschnaufpause, um dann die, währenddessen mit der Remote eingegebenen, Befehle binnen kürzester Zeit umzusetzen. Insgesamt stellt uns das Handling vor keine Probleme und die grundsätzlich schnelle Reaktion auf Befehle ist nicht zu kritisieren. Auch im Art Store läuft alles sehr flüssig, lediglich wenn viele Kunstwerke auf einmal geladen werden gibt es Hinweise auf die Rechenarbeiten im Hintergrund.
TV-Tuner (Intelligenter Modus an/aus)
Wie bei Samsung üblich benötigt der automatische Satelliten-Sendersuchlauf nur wenige Sekunden. Zumindest, wenn man den üblichen Astra 19.2 Satellit und die "Channel List Germany" verwendet. Ansonsten ist der Tuner im The Frame (2021) weder besonders flink noch besonders langsam unterwegs, beim Senderwechsel muss man sich meist zwischen 2-3 Sekunden gedulden. Mit dem 720p-Material der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten kommt der aktuelle The Frame sehr gut zurecht, allerdings erkennen wir etwas Treppenstufenbildung an harten Kanten sowie Schriften. Der Gesamteindruck des Bildes ist aber recht natürlich, auch dank der soliden und authentischen Farbgebung, die auch bei Hauttönen einen angenehmen Eindruck macht. Da wir es hier mit einem QLED-Panel zu tun haben und der alltägliche TV-Genuss, gerade im Sommer, auch bei Tageslicht stattfindet, muss sich der LS03A direkt neben einem Fenster mit geöffneten Rollläden behaupten. Hier spielt er seine Helligkeitsperformance voll aus und liefert trotz der Umgebungshelligkeit ein kontrastreiches, dynamisches Bild. Bezüglich Reflektionen im Bild schlägt er sich vergleichsweise gut, - deutlich besser als typisch verspiegelte OLED-Displays - völlig davon frei ist er aber nicht. Je nach Sitzposition und Bildinhalt und bei der eben angesprochenen hellen Umgebung können wir ein paar Objekte, die sich im Raum befinden, unscharf auf dem Bildschirm wahrnehmen.
"Intelligenter Modus" aktivieren
1080i-Signale der HD+ Sender stellen den The Frame ebenfalls vor keine Probleme. Auch hier gelingt das Upscaling auf die nativen Panel-Auflösung mit hoher Detailschärfe und ohne stark ausgeprägte Artefakte. Bei problematischen Szenen, z.B. Alu-Jalousien mit zahlreichen horizontalen Linien, kann die eine oder andere Kante schon einmal zittern und etwas unsauber wirken - dies liegt allerdings dann auch am Quellmaterial. Das Bild wirkt plastisch und verschiedene Hintergrundebenen kann man ebenfalls gut differenzieren. Rauschen hält sich vornehm zurück, immer mal lässt der LS03A die geringe Auflösung aber erkennen. Wir haben uns hier auch den "Intelligenter Modus" angesehen, können diesen aber nur bedingt empfehlen. Nämlich dann, wenn man ein wirklich lebhaftes, nahezu knalliges visuelles Erlebnis möchte. Im Vergleich z.B. zum Filmmaker Mode zieht der Samsung TV die Farben kräftig bezüglich ihrer Sättigung an und regelt auch die Helligkeit hoch. Diese wird zwar, sobald wir die Rollläden des angrenzenden Fensters schließen, gemäß des Modus angepasst, dennoch wirkt die Helligkeit etwas überzogen und die übertriebenen und zum Teil dann auch falschen Farben bleiben erhalten. Der Intelligente Modus schaltet auch die Frame-Interpolation zu, dies ist natürlich Geschmackssache. Grundsätzlich liefert der The Frame 2021 also ein sehr gutes, angenehmes und natürliches Bild bei der TV-Wiedergabe, dass auch von einer soliden Schärfe und Bilddynamik profitiert - der spezielle "Intelligente Modus" sollte aber lieber deaktiviert bleiben.
Ultra HD Blu-ray (Mord im Orient-Express, Kapitel 1 & 7, Filmmaker Mode)
Bei der Wiedergabe von "Mord im Orient-Express" auf Ultra HD Blu-ray bleiben Fenster und Rollläden natürlich geschlossen und wir setzen auf den Filmmaker Mode, der sämtliche dynamischen Bildoptimierer direkt deaktiviert und eine natürliche Bilddarstellung bietet. Was hier natürlich schon während der ersten Sekunden der Wiedergabe auffällt, ist dass wir es weder mit einem OLED noch einem aktuellen Samsung Neo QLED TV zu tun haben. Der The Frame (2021) ist zwar ebenso wie das letztjährige Modell mit einem QLED-Panel versehen, die vergleichsweise einfache Hintergrundbeleuchtung fällt aber natürlich auf. So haben wir es nicht nur mit einem lediglich passablen Schwarzwert, sondern auch mit einer etwas inhomogenen Ausleuchtung des Bildes zu tun. Das fällt zwar bei helleren Bewegtbildern weniger auf, bei dunkleren Bildinhalten sind die aufgehellten Bereiche in den Randbereichen, besonders den Ecken, des Displays aber sichtbar. Im Vergleich mit konventionellen LCD-Fernsehern schneidet das Gerät aber recht gut ab. Wirklich eklatante Hotspots gibt es nicht und auch grundsätzlich ist der Randbereich nur geringfügig heller als das übrige Bild. Trotzdem muss man mit diesen Einschränkungen haushalten und es nimmt dem Bild auch etwas an Plastizität und Differenzierung. Hell ist der The Frame (2021) aber zweifellos und als im ersten Kapitel die Kamera vom Sonnenlicht auf den Platz vor der Klagemauer schwenkt, kommen die verschiedenen Bildebenen ausgezeichnet heraus. Auch einzelne Details an der Mauer selbst werden herausgearbeitet. Auch zeigt sich eine gleichmäßige Fahrt der Kamera und die zahlreichen bewegten Objekte am Boden gelingen weitgehend sauber. Nur vereinzelt fällt eine zuckende Kopfbedeckung oder ein nicht perfekter Gang eines Gläubigen auf. Die 24p-Darstellung ohne helfende Frame-Interpolation gelingt dem Samsung TV also sehr gut. Feinheiten und Details an den Kleidungsstücken (Uniformen der Wachen, Mäntel der Gläubigen, Jeansjacke des Pagen) kann man exzellent erkennen. Auch die Farbgebung ist zu loben, eine sehr natürliche und nicht zu intensive Darstellung, die aber dennoch lebendig präsentiert wird. Auch Hauttöne gelingen sauber.
Bildrauschen hält sich, abgesehen vom auf dem Quellmaterial befindlichen, sehr in Grenzen. Nur in dunkleren Szenen wirkt es etwas ausgeprägter. In Szenen, in denen aktuelle OLED-Fernseher oder inzwischen auch Neo QLED (LCD-)TVs wirklich glänzen und brillieren können, sieht man dem The Frame die konventionelle Technologie schlichtweg an. Wer die modernen Premium-TVs des Herstellers oder auch aktuelle OLEDs kennt, wird sich schwer tun, die Limitierungen der TVs aus früheren Generationen zu akzeptieren. Zwar bietet der The Frame (2021) durchaus einen guten Kontrast und arbeitet auch Details in der dunklen Umgebung des Schneesturms in Kapitel 7 heraus. Mit einem modernen Neo QLED kann er aber einfach nicht mithalten und lässt etwas Punch und Plastizität vermissen. In vielen weniger dunklen Szenen und Einstellungen fällt dies natürlich deutlich weniger auf und der The Frame kann mit einer gut durchzeichneten und farblich authentischer Darstellung überzeugen, auch die Schärfe ist, wie bereits erwähnt, auf hohem Niveau.
Blu-ray 1080p (Skyfall ab Filmbeginn, in heller und dunkler Umgebung, Bildschärfe-Einstellungen Aus/Auto/Benutzerdef.)
Sehen wir uns die Upscaling-Eigenschaften des Samsung TVs anhand der Skyfall Blu-ray Disc an. Wir schauen den Agenten-Thriller zunächst bei externem Lichteinfall. Die Sonne scheint zwar nicht, durch zwei seitliche Fenster fällt aber bei bedecktem Himmel immer noch recht viel Tageslicht. Auch wenn der Schwarzwert natürlich identisch tief sitzt, so ist die Wirkung bei hellerer Umgebung natürlich stets besser. Auch die nicht ganz homogene Ausleuchtung des Panels fällt dann weniger auf. Dass der The Frame noch eine sehr gute Kontrastdynamik und ein plastisches Bild aufweist, kann durch die hohe Helligkeit des QLED TVs erklärt werden. Hier profitiert der Flachbildschirm zweifellos und liefert auch in der Anfangssequenz, als 007 den schwach beleuchteten Korridor und das beschreitet und das dunkle Zimmer betritt, eine glaubwürdige Darstellung. Selbst an der schwarz gestrichenen Tür sind noch Maserung und einzelne Details erkennbar. Auch die Farbgebung gelingt sehr gut, die warme Beleuchtung der Wandlampen kommt klar heraus und so wirken auch die Hauttöne mit passendem warmem Touch. Highlights gelingen kraftvoll und haben nur geringfügig negativen Einfluss auf die direkte dunkle Umgebung. Schwächen sind dann sichtbar, wenn Details in dunkleren Bereichen vor hellen Hintergründen herausgearbeitet wollen, wie z.B. als Bond sich vor den Jalousien, durch die das Sonnenlicht fällt, umdreht und Feinheiten im Gesicht nicht mehr perfekt erfasst werden. Wie bereits beim TV-Tuner angesprochen ist der The Frame nicht völlig frei von Reflektionen. Die hochwertige Anti-Reflektionsschicht anderer moderner QLED TVs bringt er nicht mit. Er ist zwar deutlich weniger anfällig als verspiegelte Displays, einige Spiegelungen mit weichen Konturen sind aber sichtbar. Die 24p-Wiedergabe, auch bei Bewegungen, ohne zusätzliche Zwischenbildberechnung gelingt auch bei 1080p-Material sehr gut und sauber. Grundsätzlich ist das Upscaling von hoher Qualität, nur minimal rauschbehafteter erscheint die Darstellung gegenüber 4K-Material. Detail- und Kantenschärfe sind auf exzellentem Niveau und das Bild wirkt auch insgesamt sehr stabil und angenehm. Natürlich sollte man erwähnen, dass Skyfall eine hochwertige FullHD-Produktion ist, die nur wenig Schwächen aufweist.
Wir dunkeln unsere Umgebung ab und an den Erkenntnissen aus dem UHD-Testbetrieb ändert sich bezüglich Kontrast und Schwarzwert erwartungsgemäß kaum etwas. Grundsätzlich macht der The Frame diesbezüglich einen soliden Eindruck, an aktuelle Premium TVs kommt man aber nicht heran und verliert dadurch etwas an Plastizität, Ebenen-Staffelung und Punch. Die folgenden hellen Szenen setzt der The Frame aber sonst tadellos um und liefert eine beachtliche Schärfe und einen authentischen Eindruck. Die Hauttöne wirken sehr natürlich und auch die Bewegungsdarstellung bei nativer 24p-Ausgabe ist zu loben, denn während der Verfolgungsjagd sowie der zahlreichen Geplänkel, die sich Bond mit den diversen Schergen liefert, zeigt der The Frame ein stabiles, scharfes Bild.
Das Urteil bezüglich der Frame Interpolation, bei Samsung ist die Zwischenbildberechnung unter "Bildschärfe-Einstellungen" zu finden, klingt zunächst etwas hart. In der Einstellung "Auto" ist er hier kaum zu verwenden. Bei schnellen Szenen, wie der eben genannten Verfolgungsjagd, sind Artefakte stark ausgeprägt. Nahezu bei jeder schnellen Bewegung erkennt man zitternde Kanten. Dies führt teilweise sogar so weit, dass Teile des Bildinhaltes verloren gehen. Als Bond mit dem Motorrad über die Dächer rast und dabei einige Sprünge hinlegt, verschwinden Teile des Protagonisten nahezu völlig. In dieser Form ist diese Bildoptimierung nicht wirklich einsetzbar. Erfreulicherweise lassen sich die "Bildschärfe-Einstellungen" abgesehen von Auto und Aus auch auf "Benutzerdef." stellen. Wir reduzieren die "Unschärfeminderung" und "Judder-Minderung" auf die niedrigen Werte 3 und 2 und können die Artefaktebildung quasi vollständig eliminieren. Natürlich sieht das Bild dann nicht mehr so glatt gebügelt aus und man muss auch bei der Bewegungswiedergabe noch mit leichten Einschränkungen leben, insgesamt wirkt das Bild aber deutlich angenehmer und stabiler. Auch der Film-Look bleibt dann weitgehend erhalten. Mit diesen Anpassungen im benutzerdefinierten Modus lässt sich eine realistische Darstellung erzielen und Judder recht gut ausmerzen, die Basis-Variante (Auto) können wir nicht empfehlen.
Art Store
Kostenpflichtige Mitgliedschaft im Art Store
Kostenlose Werke sind ebenfalls an verfügbar
Populäre und kostenfreie Werke
Wenn man den The Frame nicht als Fernseher verwendest, wird er zum digitalen Kunstwerk. Der Samsung Fernseher kann eigene Aufnahmen und Bilder (z.B. von Smartphone, Tablet oder via USB zugespielt) anzeigen oder aber man greift auf den integrierten Art Store zurück. Samsung geht hier ständig neue Kooperationen und Partnerschaften ein, um die Auswahl im Store zu erweitern und ein breites Spektrum an Fotografien, Bildern und Kunstwerken bieten zu können. Es gibt kostenfreie Werke, für den Zugriff auf das gesamte Angebot bietet das Jahresabo für 49,90 Euro das beste Preis-/Leistungsverhältnis. Alternativ zahlt man monatlich 4,99 Euro.
Kategorie "Beliebt"
Sortiert nach Künstlern
Kategorie "Thema"
Auswahl "Farbe"
Sortiert nach "Medium"
Zahlreiche Partner
Zu den Partnern zählen bekannte Museen und Kunstsammlungen
weitere Partner
weitere Partner
weitere Partner
Zusätzliche Informationen zu einzelnen Bildern können abgerufen werden
Die vielen Angebote im Art Store sind in verschiedene Kategorien unterteilt, man findet also ein gewünschtes Thema oder auch direkt einen spezifischen Künstler recht schnell. Man kann auch nach speziellen Partnern Ausschau halten, nach "Medium" oder gar Farbe sortieren. Wer z.B. gerade den Besuch in einem weltberühmten Museum vermisst, sucht direkt nach der Kollektion dieses Ortes und wird - sofern im Art Store verfügbar - fündig. Es bieten sich verschiedene Einstellungsmöglichkeiten an, so kann man den The Frame so konfigurieren, dass er sich automatisch abschaltet, wenn nach einer bestimmten Zeit keine Bewegung im Raum festgestellt wird. Auch bei Ausschalten des Lichtes im Raum kann sich der TV von selbst deaktivieren. Stellt der The Frame fest, dass sich im Raum wieder Personen aufhalten, kann er sich auch wieder einschalten. Die Helligkeit und Farbe wird dank integriertem Sensor ebenfalls abhängig vom aktuellen Umgebungslicht festgelegt.
Einstellungen
Bewegungserkennung mittels integriertem Sensor
Nacht-Modus aktivieren
Für die eigenen Fotos stehen individuelle Fotofilter zur Verfügung (z.B. Original, Art, Ink, Wash, Pastel, etc.), außerdem kann man aus unterschiedlichen Layoutvarianten wählen und den Fotos so noch etwas mehr Präsenz verleihen. Kunstwerkes, die einem sehr gut gefallen, können zudem als Favorit markiert werden, so dass man eine personalisierte Kunstsammlung anlegen kann. Es stehen insgesamt 16 GB Speicher für die "My Collection" zur Verfügung.
Ambient Mode
Samsung Ambient Mode
Verschiedene Möglichkeiten, den deaktivierten The Frame zu verwenden
Integration in den Wohnraum
Auch per Sprache steuerbar
Individualisierbare Bildinhalte
Design-Optionen
Der Ambient Mode ist nicht exklusiv dem The Frame vorbehalten, sondern kann auch auf zahlreichen anderen QLED und den neuen Neo QLED TVs verwendet werden. Im deaktivierten Zustand zeigt der Fernseher hier auf Wunsch aktuelle Informationen, Kunstwerke oder stylische Designs an. Auch visuelle Musikbegleitung und das Anzeigen eigener Fotos sind möglich. Für eine sehr dezente Wohnraumintegration kann der The Frame mit dem Wandhintergrund, in Kombination mit dem Smartphone und der Samsung SmartThings App, "verschmelzen".
Klang
Toneinstellungen
Ton - Experteneinstellungen
Aus akustischer Sicht kann man dem aktuellen The Frame wenig vorwerfen. Im alltäglichen Gebrauch schlägt er sich bei sprachlastigen Drama-Serien, Talk-Shows oder News-Sendungen ausgezeichnet und weist eine angenehme, charakteristische Stimmendarstellung ohne scharfe Zischlaute oder unschöne Pop-Geräusche auf. Auch pegelfest ist er und kann größere Wohnzimmer problemlos laut beschallen, ohne dass die tonale Balance Schaden nimmt. Störende Verzerrungen oder ein Durchschlagen konnten wir ebenfalls während der Testsequenzen nicht feststellen.
Bei höheren Anforderungen während der Filmwiedergabe, am Beispiel der Skyfall Blu-ray Disc, ist die Performance insgesamt recht durchschnittlich. Die Sprachverständlichkeit ist auch bei komplexerem Geschehen gegeben, insgesamt fehlt es aber an Atmosphäre und Substanz, so dass die Kulisse etwas dünn erscheint. Zwischen den Modi "Standard" und "Verstärken" gibt es keine großartigen Unterschiede, "Verstärken" klingt lediglich etwas lauter und macht einen etwas volleren, immersiveren Eindruck. Ansätze im Bassbereich sind gegeben, größeren Geschoss-Kalibern und Explosionen fehlt es aber an Punch und Nachdruck. Grundsätzlich entspricht die akustische Darbietung der eines konventionellen Flachbildschirms, gegenüber aktuellen Premium-Modellen muss der The Frame aber doch zurückstecken. Ein Vorteil ist seine überaus solide Pegelfestigkeit, klare Sprachausgabe und die Kompatibilität zu Q Symphony, so dass der TV für die Kombination mit einer aktuellen Samsung Soundbar perfekt vorbereitet ist.
Konkurrenzvergleich
Die härteste Konkurrenz für den The Frame stammt von Samsung selbst
Wir wollen die Bildunterschrift natürlich etwas erläutern. Die Einordnung in ein Konkurrenzumfeld für den The Frame (2021) fällt uns im Allgemeinen nicht leicht. Im Gegensatz zu unseren sonstigen Testgeräten, die auf visuelle Perfektion hin optimiert sind und maximale Flexibilität sowie App-Vielfalt bieten sollen, sucht der Lifestyle TV seine Nische und spricht auch andere Zielgruppen an. Dennoch können wir uns, da es sich in allen Fällen um TV-Geräte handelt, auch nicht komplett vor einem Vergleich verschließen. Es treffen natürlich sämtliche, bereits häufiger aufgezählte Eigenschaften inklusive sämtlicher Vorteile und Nachteile zu, wenn wir über die Konkurrenz von OLED-Geräten sprechen. Davon abgesehen muss sich der The Frame in 2021 aber auch mit den aktuellen Premium TV-Geräten messen, die zwar ebenfalls auf LCD-Technologie, aber eine neue Art Variante der Hintergrundbeleuchtung setzen. Bei Samsung heißen diese Geräte "Neo QLED" und diese reichen zwar, was den Schwarzwert betrifft, nicht an OLEDs heran, sind aber auch nicht extrem weit davon entfernt. Darüber hinaus warten sie mit augenblicklich nachvollziehbaren Vorteilen gegenüber LCD-Geräten mit konventioneller LED-Hintergrundbeleuchtung auf. Durch die hohe Anzahl (sowie der vollflächigen Bestückung hinter dem Panel und einer Vielzahl an einzeln steuerbaren Dimming-Zonen) ist die Ausleuchtung deutlich homogener, der Kontrast klar besser und so auch die plastische Wirkung des Bildes eindrucksvoller. Sicher, der The Frame (2021) wartet mit vielen aktuellen Technologien des 2021er Samsung Portfolios auf. Zudem ist er ein grundsolider TV mit ausgezeichneter Farbdarstellung, hoher Schärfe und sehr guter Bewegungsdarstellung. Das bieten aber alle Neo QLEDs von Samsung ebenfalls, müssen dazu nicht mit den der einfachen LED-Beleuchtung inhärenten Problemen klarkommen und bieten zudem Vorteile beim Gaming.
Man darf hier, auch wenn es am Markt mit den Preisen auch schon etwas anders aussieht, nicht vergessen, dass hier durchaus eine beachtliche Preisdifferenz vorhanden ist. Der QN85A in 65" kostet UVP 2.399 Euro gegenüber den 1.999 Euro des The Frame LS03A. Den Neo QLED haben wir aber auch schon deutlich näher an der UVP des Lifestyle TVs erspäht. Auch dieser wird sich also preislich nach unten orientieren müssen, um nicht an Relevanz zu verlieren. Gut für den The Frame also, dass er für visuell anspruchsvollste Film-Enthusiasten ohnehin nicht erste Anlaufstelle ist. Als Lifestyle TV macht er eine Sache nämlich sehr gut und wartet mit einer immensen Auswahl an Kunstwerken auf. Das Jahresabo geht preislich aus unserer Sicht auch in Ordnung. Besonders wenn man bedenkt, dass sich der Hersteller stets um weitere Partner und neue Inhalte bemüht. Auch das Design gefällt uns und die Reduktion der Bautiefe trägt hier natürlich nicht wenig dazu bei. Exzellent aufgestellt ist er auch beim Handling und der Flexibilität. Die Bedienung geht leicht und flink von der Hand. Netflix, prime video, etc. ist natürlich alles an Bord, auch auf einen Sky Receiver kann man quasi verzichten. Der TV-Tuner macht einen sauberen Job und selbst akustisch kann man ihm wenig ankreiden.
Fazit
Samsung The Frame (2021)
Der Lifestyle TV The Frame (2021) nimmt einen speziellen Kundenkreis ins Visier. Auf die Vorteile von Samsungs neuer "Neo QLED"-Technologie muss man hier verzichten, Bildenthusiasten und Filmfans gehören eben nicht unbedingt zu dieser Zielgruppe. Dennoch ist die visuelle Performance dank QLED-Panel und Quantum 4K Prozessor AI keinesfalls schlechter Natur. Authentische Farben, flüssige Bewegungswiedergabe und hohe Detailschärfe zeichnen den The Frame (2021) aus, Kritik gibt es erwartungsgemäß beim Schwarzwert. Im typischen Einsatzbereich, den wir vorwiegend bei heller Umgebung sehen, ist dies aber weniger eklatant und es ergeben sich durch das matte Panel und die hohe Helligkeit natürlich wiederum Vorteile. Spiegelungen und Reflektionen fallen hier gering aus, selbst wenn sich das Fenster direkt neben dem Display befindet. So erstrahlt auch bei heller Umgebung das beliebte Kunstwerk oder die eigene Urlaubsaufnahme in voller Pracht. Kritik muss der The Frame auch bei der Zwischenbilderechnung (Bildschärfe-Einstellungen) einstecken. Im Auto-Modus mussten wir während unserer Skyfall-Testsequenz vergleichsweise starke Artefaktebildung feststellen. Erfreulicherweise bietet der Fernseher die Möglichkeit, die Intensität indivduell festzulegen und mit benutzerdefinierten Einstellungen lässt sich dann doch ein sehr solides Ergebnis erzielen.
Die Reduktion der Bautiefe um nahezu 50% sagt uns sehr zu und bei der Wandmontage ist die Ähnlichkeit mit einem echten Bilderrahmen, besonders mit einem der optionalen Rahmen, wirklich verblüffend. Praktisch ist beim The Frame 2021 natürlich, dass die Slim Fit Wandhalterung im Lieferumfang enthalten ist. Um den Rahmen mit Leben zu füllen, kann man inzwischen im Art Store, wohlgemerkt für einen Obolus, aus über 1.400 Kunstwerken wählen, eigene Kollektionen zusammenstellen und muss sich aufgrund integrierter Bewegungs- und Helligkeitssensoren auch nicht darum kümmern, dass die Qualitäten des The Frame im Art Mode ungenutzt bleiben. Das Handling ist dank starkem Prozessor, Tizen Betriebssystem und dem praktischem Smart Hub quasi identisch zu den anderen Fernsehern im Samsung-Portfolio und auch sämtliche aktuelle Features (PC on TV, Multi View, Tap View, etc.) sowie die neue Smart Remote mit Solarzelle sind Teil der Ausstattung des Lifestyle TVs. Problematisch für den The Frame (2021) ist die starke Konkurrenz zum attraktiven Preispunkt aus eigenen Reihen. Schon zum vertretbaren Aufpreis erhält man bei Samsung ein Neo QLED-Modell mit sämtlichen Perks und Benefits der neuen Technologie in identischer Zoll-Größe.
Schicker Lifestyle TV mit individualisierbarem Look, attraktiven Features und sehr solider audiovisueller Performance

4K-TVs Oberklasse
Test: 07.06.2021
Test und Bilder: Philipp Kind
Datum: 07.06.2021
Tags: 4K TV • QLED • QLED TV • Samsung • TV • Ultra HD • Ultra HD-TV