XXL-TEST: Samsung 65 Zoll Neo QLED 4K-TV 65QN94A

Samsung hat, exklusiv für verschiedene Vertriebskanäle, zahlreiche Modelle der QN9x-Serie im Programm. So den QN91A (Media Markt/Saturn-exklusiv), den QN92A (für Electronic Partner/MMX), den QN93A (für Euronics-Märkte) und den hier von uns getesteten QN94A für die Expert-Gruppe. Technisch sind die einzelnen Serien weitestgehend identisch und bieten mehr als das "Basismodell" QN90A. Während alle Serien inklusive des QN90A den Quantum Prozessor 4 und dank Quantum HDR 2000 maximale 2.000 Nits Helligkeit mitbringen, über "Local Power Dimming" und die neue Smart Remote mit Solarbetrieb verfügen, tun sich ansonsten Unterschiede auf.

Die Serien QN91 bis QN94 bringen das "Made For Germany" Bonuspaket in anderer Form mit (Gutscheincodes für 6 Monate Sky Ticket,. Magenta TV, HD+, waipu TV sowie 3 Monate TV NOW Premium+) als der QN90A (3 Monate Sky Ticket, Magenta TV, TV NOW Premium+ sowie 6 Monate HD+ und waipu TV). Aber auch technisch haben die Sondermodelle "mehr auf dem Kasten", wir nennen die Differenzen zum normalen QN90A: Zum ersten wäre das Ultimate UHD Dimming Pro, zum zweiten QLC ab 55 Zoll (Kombination aus der Anti-Reflexionsbeschichtung und dem ultraweiten Betrachtungswinkel - QN90A nur weiter Betrachtungswinkel plus Anti-Reflexionsbeschichtung).

Klassische numerische Fernbedienung plus Smart Remote mit Solarbetrieb im Lieferumfang beim QN94A

Alle speziellen Serien bis auf die QN91A Baureihe bringen zudem noch eine zusätzliche numerische Fernbedienung mit. Wir haben den QN94A für eine unverbindliche Preisempfehlung von 2.599 Euro im Test, die Ergebnisse unserer Testreihen lassen sich aber auch auf die Modellreihen QN91A, QN92A und QN93A übertragen. 

Verarbeitung

Dünner Rahmen, sorgfältige Verarbeitung

Wie es sich für einen modernen Flachbildschirm gehört, fällt der Rahmen außerordentlich schmal aus. Die Verarbeitung ist präzise, die Spaltmaße fallen sehr gering aus. Auch die Materialqualität ist tadellos.

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Rahmen aus seitlicher Perspektive

Der Rahmen überzeugt auch aus seitlicher Perspektive hinsichtlich Verarbeitungs- und Materialqualität. Er sorgt zwar für eine merklich größere Gehäusetiefe als bei OLED-TVs im oberen Bereich, ist aber dafür überall identisch dick. Bei OLEDs ist es meist so, dass das Panel oben extrem dünn ist, unten, wo Tuner und Soundsystem untergebracht sind, wird die Bautiefe dann entsprechend größer. 

Teil der Rückseite

Auch die Qualität und die Optik der Rückseite geben keinen Anlass zur Kritik. Durch die "cleane" Gestaltung kann man den QN94A auch mitten im Raum aufstellen.

Standfuß von hinten aus gesehen

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Der Standfuß integriert sich stimmig ins Design-Konzept und ist solide verarbeitet. 

Die mitgelieferten Fernbedienungen sind von durchschnittlicher Qualität. Gerade die vom Design her antiquierte numerische Fernbedienung würde man eher bei einem 150 EUR Ultra HD-BD-Player und nicht bei einem TV für 2.599 EUR UVP vermuten. Die solarbetriebene Smart Remote erscheint hochwertiger, leider aber ist das Gehäuse nun aus Kunststoff. Frühere Generationen (mit herkömmlichem Batteriebetrieb) hatten ein Metallgehäuse. 

Anschlüsse

Anschlüsse 

Im Gegensatz zum QN95A verzichtet Samsung bei den Modellen QN90A bis QN94A auf die praktische One Connect Box. Alle Anschlüsse sind direkt auf der Rückseite zu finden, unter anderem 4 x HDMI und 3 x USB.

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Menü

Der Samsung QN94A bringt einen umfassenden Einrichtungsassistenten mit, der direkt mit der Fernbedienung am TV erfolgen kann. Wer möchte, kann den TV aber auch bequem und recht schnell mit dem Smartphone einrichten. Grundsätzlich empfiehlt sich die Erstellung eines Samsung-Accounts. Grundlegende Parameter lassen sich dann abspeichern und bei einem erneuten TV-Tausch erfolgt die Installation noch schneller. Aber die ersten Schritte direkt am Fernseher sind ebenso schnell durchlaufen: Sprache festlegen, Sendersuchlauf durchführen, mit dem Internet verbinden, das übliche. Zudem können zusätzliche Apps (z.B. ARD/ZDF-Mediathek, aber auch Prime Video) zur SmartHub-Leiste hinzugefügt werden und natürlich wird nach aktueller Software gesucht. Nach Abschluss wird man noch gefragt, ob man den intelligenten Modus verwenden möchte (Hinweis: sollte man vielleicht nicht unbedingt) und ob, bei der Nutzung eines Sat-Signals, HD+ aktiviert werden soll. Im Samsung TV stecken 6 Monate HD+ umsonst, es spricht hier also nichts dagegen. Dabei muss man auch nicht aufpassen, dass sich das Angebot automatisch verlängert und dann kostet. Eine Abo-Falle steckt hier nicht drin, der HD+ Empfang ist bei Nichtverlängerung dann schlichtweg nicht mehr möglich.

Screenshots erste Einrichtung:

Sprachwahl

Wahlweise Einrichtung per Smartphone oder über die Fernbedienung und die OSDs

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Satelliten-Signal (DVB-S2) wurde erkannt

Einbindung ins drahtlose Netzwerk

Check auf etwaige Updates

Samsung-Konto: Vorhanden, oder soll ein neues Konto erstellt werden?

Mit der Smart Remote kann man auch mit dem TV verbundene Geräte steuern

Auswahl aus drei Sprachassistenten: Bixby von Samsung, Amazon Alexa oder Google Assistant

Personalisierung durch die Platzierung der bevorzugten App direkt auf der Smart Hub-Startseite

Ersteinrichtung ist abgeschlossen

Nach der Einrichtung kann man noch den "Intelligent Mode" aktivieren

Der SmartHub öffnet sich beim Druck auf die Home-Taste schnell und zuverlässig. Hier wird nicht das ganze Bild eingenommen, lediglich eine Leiste wird über das untere Drittel des Bildschirms gelegt. Hier stehen dann zahlreiche Apps, zur Verfügung. Bei den meisten VoD-Diensten werden in der Regel bei Anwahl kleine Thumbnails von verfügbaren Inhalten angezeigt, bei Sky Ticket, Disney+ und Prime Video ist das leider nicht der Fall.

Smart Hub, ausgewählt wurde Netflix, mit Thumbnails

Bei Disney+ sind z.B. keine Thumbnails verfügbar

Bei den meisten anderen Anbietern hingegen sind Thumbnails verfügbar

Smart Hub, Auswahl einer angeschlossenen Quelle

Über den Smart Hub kann man auch schnell auf wichtige Einstellungen zugreifen

Bei einem Klick nach unten (bei geöffnetem Smart Hub) bietet der Samsung TV zahlreiche Empfehlungen und Programm-Highlights an

Vorschläge aus dem aktuellen Programm, darüber Werbung

Dazu gibs Zugriff auf YouTube, den Browser sowie Google Assistant und Alexa. Neben diesen beiden tritt auch Samsung eigene Sprachassistenztechnologie Bixby an. Zusatz-Features wie "Multi-View" und der "Ambient Mode" sind links der Apps angeordnet, hier kann man auch eine bestimmte Eingangsquelle direkt selektieren und auf die Einstellungen des Fernsehers zugreifen. Die Einstellung sind in dem Sinne ganz praktisch, dass sie innerhalb des Smart Hubs direkten Zugriff auf einzelne Parameter (Bildmodus, Tonmodus bieten.

Bildeinstellungen

Experteneinstellungen beim Bild

Zweiter Teil der Experteneinstellungen

Ein Druck auf das Zahnrad öffnet dann das eigentliche, inzwischen altbekannte Optionsmenü mit den tiefergehenden Einstellungsmöglichkeiten. Hier finden sich Justage-Parameter für Bild, Ton, TV-Empfang, aber auch zur Barrierefreiheit. Wer seinen TV kalibrieren möchte, findet hier unter Bild in den "Experteneinstellungen" das richtige Werkzeug.

Der TV reagierte während des Tests stets prompt auf Eingabebefehle und setzte diese auch ohne weitere Verzögerung um. Auch nach dem Wecken aus dem Standby genehmigt sich der Samsung TV keine nennenswerte Wartezeit, sondern ist flink zur Stelle. Die neue Smart Remote ist mit einem Solarpanel auf der Rückseite ausgestattet und wird laut Hersteller sowohl von Tageslicht als auch künstlichen Lichtquellen geladen. Sollte doch einmal gar nichts mehr funktionieren, kann die Fernbedienung aber auch per USB-C geladen werden. Wer die sehr kompakte und leichte, aber mit wenig Tasten versehene Remote nicht so gerne hat, für den hält Samsung beim QN94A eine konventionelle TV-Fernbedienung bereit. Diese fällt gegenüber Konkurrenzmodellen immer noch eher klein aus, weist aber schöne große Tasten mit gutem Druckpunkt auf, zudem praktische Direktzugriffsmöglichkeiten auf einige VoD-Dienste. Beide Fernbedienungen wirken mit ihrem Kunststoffgehäuse nicht überdurchschnittlich hochwertig, aber auch nicht billig. Zumindest bei der Smart Remote ist es auch so, dass diese zum Großteil aus recyceltem Plastik hergestellt wird.

Bild

Tuner, 720p/1080i, Modus Film/Filmmaker Mode und Intelligenter Modus, Zwischenbild-Berechnung an/aus

Der Samsung liefert im entsprechenden Bildmodus, z.B. Film oder Filmmaker Mode, eine natürlich wirkende Farbgebung. Hauttöne wirken nicht überzogen und weisen auch keine exklatante Abweichung hin zu einem bestimmten Farbton auf. Sowohl das Bild der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten in 720p oder auch der HD+ Sender in 1080i weisen ein ruhiges, angenehmes Bild auf. Scalingrauschen können wir bei hochwertig prozudiertem Material kaum erkennen und auch die Kantenschärfe ist, trotz des deutlich unterhalb der nativen Auflösung des Samsung TVs liegenden Materials, auf einem absolut soliden Niveau. Eine Stärke des Neo QLED-Fernsehers, seine hohe Helligkeit, zahlt sich hier direkt aus. Die wenigsten Leute werden extra für die Nachrichtensendung oder den alltäglichen Seriengenuss extra das Zimmer verdunkeln. Der QN94A liefert auch bei heller Umgebung ein plastisches und konrtaststarkes Bild ab. Dabei zeichnet er sowohl in den hellsten Bereichen als auch im dunklen - sehr schön z.B. bei einem Reporter, der von links von der Sonne beschienen wird und dessen rechte Gesichtshälfte und Kleidung im Schatten liegt - sehr gut durch und holt auch bei diesem gering auflösenden Material einzelne Details an den Klamotten und in den Gesichtszügen heraus. Im normalen Film-Modus ist die Zwischenbildberechnung des Samsung TVs aktiv. Diese fällt in dieser Konstellation, keine allzu schnellen Bewegungen oder Kamerafahrten im Bild, nicht ins Gewicht und fällt auch nicht negativ auf. Stellenweise erkennt man, dass das Processing im Hintergrund arbeitet und ein leichtes Nachziehen einer Kante verbirgt der Fernseher nicht ganz, insgesamt ist der Eindruck aber angenehm und die gesamte Bildstabilität hoch. Empfindlichen Zuschauern wird bei Schwenks schon das ein oder andere Artefakt auffallen, z.B. am stets sichtbaren Logo eines Senders.

Wer sich daran stört, kann die Frame-Interpolation auch recht kompromissfrei deaktivieren und findet dann bei der hier vorliegenden 50 Hz-Bildwiederholrate ein recht flüssiges und bewegungsscharfes Bild vor. Es verliert dann minimal an Kantenschärfe, wirkt insgesamt aber natürlich und weniger digital, notwendig sind die zusätzlichen "Bildschärfe-Einstellungen", wie Samsung die Zwischenbildberechnung im Menü tituliert, bei der Nutzung des Tuners definitiv nicht. Schaltet man den "Intelligent Mode" hinzu, ist eine deutliche Veränderung der visuellen Darstellung soforts sichtbar. Das Bild legt bei der Helligkeit nochmal eine Schippe drauf und wirkt bei einem teilverdunkelten Zimmer mit einigem Restlicht beinahe zu stark angezogen. In den höchsten IRE-Bereichen gehen dann ein paar Details verloren, ein bewölkter Himmel wirkt dann z.B. nicht mehr klar strukturiert. Zusätzlich ist die Farbgebung intensiver, vor allem Blautöne werden angehoben. Das Bild wirkt dann sehr dynamisch und ohne direkten Vergleich mit einer authentischen Farbgebung zunächst auch eindrucksvoll. Die Farben sind aber schlicht überzogen und bei längerem TV-Genuss wird es dann auch anstrengend, so dass wir den Intelligenten Modus - identisch zu den anderen Samsung TV-Modellen, die wir 2021 getestet haben - weiterhin nicht empfehlen können. 

Ein positives Resumee lässt sich aber hinsichtlich des TV-Tuners in jedem Falle ziehen. Im richtigen Modus und mit geringer oder keiner Zwischenbildberechnung wird hier selbst der Alltags-TV-Dauerfan glücklich und erhält über das genannte Signalspektrum hinweg, natürlich auch immer etwas abhängig von der Produktionsqualität der Sendung, ein ausgezeichnetes Bild. Schließen möchten wir mit einem weiteren Vorteil des Neo QLED TVs: sein entspiegeltes Display. Obwohl wir den Extremfall simulieren und bei einem sonnigen Tag den TV neben einem offenen Fenster platzieren, fallen nahezu keine Spiegelungen oder sonstigen negativen Einschränkungen am TV-Bild auf. Sicher kann man, wenn die Bildinhalte sehr dunkel sind, einzelne Reflektionen erkennen, insgesamt aber kein Vergleich mit einem typischen verspiegelten Display.

UHD Blu-ray 2160p, Mord im Orient-Express, Filmmaker Mode, Zwischenbild-Berechnung an/aus

Wir starten ab Filmbeginn und belassen zunächst den Filmmaker Mode in seinen Werkseinstellungen. Das heißt, dass sämtliche Bildoptimierer und allen voran die Frame-Interpolation deaktiviert bleiben. Auch haben wir unseren Raum etwa 90% abgedunkelt, da wir von einem gemütlichen Filmabend ausgehen. Dabei wird häufig das Licht gedimmt, aber ja nicht unbedingt komplett ausgeschaltet, da der Griff zur Chipstüte ja noch kontrolliert erfolgen muss. Zweifellos spielt der Samsung TV in der ersten Szene seine Helligkeitsperformance voll aus und empfängt uns mit einer gleißenden Sonne über Israels bekanntester Stadt Jerusalem. Vorab allerdings erscheint das Fox-Logo direkt nochmal vor komplett schwarzem Hintergrund, der hier beim Neo QLED TV QN94A auch tiefschwarz wirkt. Kein Vergleich mit einem konventionellen LED-Fernseher - nicht einmal einer Full Array LED-Hintergrundbeleuchtung mit einfachen LEDs. Diese weisen nämlich häufig eine inhomogene Ausleuchtung des Bildschirms auf und selbst wenn diese nicht stark ausgeprägt ist, wirkt das schwarz immer noch grau. Der Neo QLED TV kommt hingegen bei günstigen Bedingungen schon sehr nahe an das echte Schwarz eines OLED-TVs, der die einzelnen Pixel an- und ausschalten kann, heran. Er schafft es nicht ganz, und hat außerdem mit anderen Nachteilen zu kämpfen, die wir im nächsten Kapitel des Filmes noch erörtern, zu kämpfen. Dafür bietet er wiederum aber auch Vorteile. Und die sind hier zu sehen. Wie bereits erwähnt erstrahlt die Sonne hell über der Klagemauer, wenn auch gefühlt nicht ganz so gleißend wie beim QN95A. Diese Strahlkraft hat auch positiv Auswirkungen auf die Farbdarstellung in unterschiedlichen Helligkeiten. In der Regel erstrahlen die Farben mit dem QN94A kraftvoll und auch fließende Übergänge werden dadurch sehr sauber dargestellt. In der ersten Szene fällt aber auch die sehr gute Bewegungsdarstellung bei 24 Bildern pro Sekunde auf. Der Kameraschwenk nach unten verläuft gleichmäßig und ohne Zittern oder Artefakte, die wir bei manchem TV schon an der Mauer erkennen konnten. Auch die vielen bewegten Pilger bei der Draufsicht bereiten dem Samsung Fernseher keine Probleme. Sicher, die ein oder andere Kante zittert, kein Gerät ist vor 24p-Judder befreit. Insgesamt wirkt das Bild aber sehr ruhig und angenehm und auch die Schärfe ist trotz der kontiniuerlichen Kamerabewegung auf überdurchschnittlich hohem Niveau. 

"Bildschärfe-Einstellungen" / Zwischenbildberechnung bzw. Frame-Interpolation

Der Einstellungswechsel der Kamera, der mit einer Frontansicht eines Wachmannes startet, offenbart ein paar weitere zitternde Kanten, als die "Klagenden" aus der Nähe von hinten aufgenommen werden. Auch das kleine Kind, das mit den Frühstückseiern über den Platz rennt, ist aufgrund der 24p-Darstellung nicht perfekt scharf erfasst. Das ist allerdings erwartungsgemäß und dabei handelt es sich um genau die "Probleme", die man mit einer Zwischenbildberechnung auszumerzen versucht. Aktivieren wir diese im Modus "Auto" gelingt dies auch, allerdings greift sie hier zu stark und führt zu anderen Problemen, die sich in Berechnungsfehlern sowie einem digitalen Look des Filmes äußern. Das konnten wir ebenfalls bereits beim QN95A feststellen und empfehlen eine manuelle Justierung der "Bildschärfe-Einstellung". Einfacher geht das aber, wenn man statt des Filmmaker Modes schlicht den Modus "Film" im Samsung TV hernimmt. Dann ist die Bildschärfe-Einstellung nämlich schon benutzerdefiniert voreingestellt und wirkt nahezu perfekt. Zwar kann man immer noch einige wenige Artefakte wahrnehmen, diese halten sich aber stark in Grenzen und dafür erhält man ein deutlich flüssigeres Bild mit einer subjektiv klar höheren Bewegungsschärfe. Auch der Film-Look bleibt weitgehend erhalten und wirkt nicht unnatürlich. Die korrekte Farbgebung wird durch den Wechsel auf den Film-Modus im Übrigen nicht negativ beeinflusst, auch hier wirkt alles sehr natürlich und filmgerecht.

In späteren Kapiteln, u.a. Kapitel 7, sehen wir uns nochmal Schwarz- und Kontrastwerte an, die hier wieder einen sehr guten Eindruck machen. Blooming ist durchaus ein Thema bei Neo QLED und in heraufbeschworenen Extremsituationen sehr stark auffällig. Im Filmbetrieb hier können wir es aber vernachlässigen. Abseits von marginalen Durchzeichnungsverlusten, wenn ein sehr heller Bereich direkt neben einem dunklen Bereich liegt, die sich in einer etwas weniger ausgeprägten Plastizität zeigen, tritt hier nichts außergewöhnliches in Erscheinung. Grundsätzlich sind einzelne Bildebenen sauber voneinander getrennt und auch die Dreidimensionalität von Objekten gut ausgeprägt. Das Topmodell arbeitet hier noch etwas differenzierter und sauberer, was unserer Meinung sowohl an der noch höheren Performance bei der Maximalhelligkeit als auch an einem noch feineren LED-Grid liegt, der QN94A (QN90A-Basis) muss sich aber keinesfalls verstecken und ist zweifellos - insbesondere auch aufgrund des exzellenten Schwarzwertes - Konkurrenten mit konventioneller LED-Technik ohne Zweifel überlegen.

Skyfall, Blu-ray Disc, 1080p - Upscaling auf native Panel-Auflösung von 4K/UHD, Filmmaker Mode/Film Modus, Zwischenbild-Berechnung an/aus

Beim Upscaling an sich gibt sich der Samsung QN94A keine Blöße und liefert ein sehr kanten- und detailscharfes Bild in den ersten beiden Kapiteln des Bond-Abenteuers ab. Wir starten im Filmmaker Mode mit deaktivierten Bildschärfe-Einstellungen und der Samsung TV liefert ein angenehmes, stabiles Bild. Als der schemenhafte 007-Agent durch den dunklen Korridor schreitet, ist leichtes, nicht übermäßig ausgeprägtes Zittern an den Kanten sichtbar. Minimal rauscht das Bild, was aber nur sehr empfindlichen Anwendern auffallen wird. Wir haben uns diesmal für eine etwas hellere Umgebung mit halb heruntergelassenen Rollläden entschieden und auch am Samsung-Panel wird man hier die ein oder andere Reflektion entdecken können. Weitaus weniger stark ausgeprägt als bei verspiegelten Displays und die Samsung Neo QLEDs bieten hier zusätzlich den Vorteil, dass die Spiegelungen eher diffus ausfallen - völlig gefeit ist man davor, wohlgemerkt bei dunklen Szenen, aber nicht. Die Detailschärfe ist, wie bereits erwähnt, auf hohem Niveau. Die Gesichtszüge Bonds sind haarscharf erfasst und auch sonst wirkt das hochwertig produzierte FullHD-Material auf dem 65-Zöller ausgezeichnet. Die Farbdarstellung liefert auch bei rec.709 eine sehr solide Performance und natürlich wirkende, nicht überzogene Farben. Farbübergänge wirken fließen und auch bei der Farbhelligkeit kann der 2021er Neo QLED überzeugen. 

Strahlend hell wirkt das durch die Jalousien einfallende, gleißende Sonnenlicht, auch hier im SDR-Betrieb. Eine strikte Trennung der sehr hellen und dunklen Bereiche im Appartement im ersten Kapitel gelingt dank der neuen Neo QLED-Technologie ausgezeichnet und so wirkt das Bild plastisch und immersiv. Daran ändert auch der geringe Detailverlust in den höchsten IRE-Bereichen nichts. Hier scheint der QN94A etwas zur Übertreibung zu neigen und überstrahlt ein wenig. Insgesamt ist der gebotene Kontrast für einen auf LCD-Technik basierenden TV zweifellos auf hohem Level. Blooming kann man in diesen Lichtverhältnissen in der Praxis nicht wirklich nachvollziehen. Es ist natürlich nicht so, dass es keinen Einfluss auf benachbarte, dunkle Bereiche gibt und wer möchte, kann mit Testbildern den Effekt recht mühelos provozieren -in dunkler Umgebung fällt dies auch noch stärker auf. Allerdings hier, bei der praxisorientierten Filmwiedergabe in einer natürlichen Umgebung erscheint der Einfluss nur minimal. Das Bild ist durchweg sauber detailliert und offenbart viele Feinheiten über nahezu das gesamte Helligkeitsspektrum hinweg. 

Bei Kameraschwenks oder schnellen bewegten Objekten im Bild, wie in Kapitel 2 während der Verfolgungsjagd, arbeitet die 24p-Darstellung problemlos. Das Bild wirkt angenehm, stabil und sauber und Fans des authentischen Film-Looks können getrost auf die Frame-Interpolation verzichten. Wer die Zwischenbild-Berechnung nutzen möchte, kann dies auch nahezu uneingeschränkt tun. Allerdings empfehlen wir dann, wie auch im UHD-Betrieb, auf den Film-Modus mit benutzerdefinierter Bildschärfe-Einstellung zu setzen. Der zusätzliche Scaling-Aufwand jedenfalls, so scheint es, hat keinen eklatant negativen Einfluss auf die Zwischenbild-Berechnung. Zwar wirkt das Bild in diesem Beispiel insgesamt etwas digitaler, Artefakte bleiben aber weitgehend aus.

Klang

Toneinstellungen - hier kann auch die Kombination aus TV+Soundbar (Q Symphony) aktiviert werden

Erfreulich bei Samsung, und das haben wir schon bei anderen aktuellen Testsamples des Herstellers erwähnt, finden wir die fein justierbare Lautstärke-Einstellungen von 0-100, die eine sehr präzise Abstufung zulässt. Im TV-Alltag und dialoglastigen Sendungen sind die integrierten Lautsprecher des QN94A treue Begleiter. Stimmen werden natürlich wiedergegeben und neigen auch bei sehr hohem Pegel, der vielleicht in einem sehr großen Wohnzimmer notwendig wird, nicht zu Verzerrungen oder unschönen Brummlauten in den tieferen Regionen. Lediglich wenn man im oberen Lautstärkebereich ist und den Tonmodus von "Standard" auf "Verstärken" stellt, muss man hier aufpassen. Im Notfall gibt der Samsung QN94A dem Anwender aber auch einen Equalizer an die Hand, um dann in den tieferen Regionen der Stimmfrequenzen ein wenig den Pegel abzusenken. Ansonsten verhält es sich beim QN94A wie bei anderen, durchschnittlich mit Audiotechnik bestückten, TV-Geräten.

Der Klang ist grundsätzlich in Ordnung und birgt auch etwas Räumlichkeit bei unserem 65"-Gerät, Actionkracher wird man aber nicht damit in tadelloser Manier sehen und genießen können, auch wenn für den gelegentlichen Tatort ausreichend Dynamik entwickelt wird, so dass die Spannung den Zuschauer auch mitnimmt. Dennoch: Kraft und Nachdruck in den unteren Regionen reicht schlichtweg für anspruchsvollere Aufgaben nicht aus und natürlich sind die integrierten Lautsprecher auch keine HiFi-Feingeister. Dafür hat Samsung auch noch ein anderes Ass im Ärmel, das den Namen "Q Symphony" trägt. Dabei wird eine Samsung Soundbar mit dem QN94A - oder anderer kompatibler Samsung TV - per HDMI-Kabel verbunden und die Audiosysteme der beiden Geräte sozusagen zusammengeschlossen. Das Ergebnis ist eine recht beeindruckend wirkende, sehr räumliche Gesamtkulisse, die aufgrund des Subwoofers einer Samsung Soundbar (z.B. HW-Q600A/700A) auch einen überaus anständigen Tiefgang und ein sattes Fundament bietet. 

Der erste Schritt nach dem Aufbau von TV und Soundbar ist die Verbindung der beiden Komponenten mit einem HDMI-Kabel. Grundsätzlich bietet Samsung auch eine drahtlose Audiosignalübertragung an, für Q Symphony und das eindrucksvollste Klangerlebnis ist eine Kabelverbindung aber zwingend notwendig. Wichtig ist auch, dass man die Soundbar mit dem HDMI-Eingang verbindet, der auch (e)ARC unterstützt, hier ist das HDMI 3. Unter Einstellungen - Ton kann man nun von TV-Lautsprecher auf "TV+(AV) Soundbar Q6A Series (HDMI)" wechseln und kommt in den Q Symphony-Genuss. Den im TV integrierten Lautsprechern ist natürlich schon die HW-Q600A allein überlegen, aber auch die Soundbar-Performance wird von der Kooperation zwischen Audiokomponente und Fernseher noch übertroffen. Im Zusammenspiel erweitert sich das Klangbild nach oben und wirkt auch breiter. Der Zuschauer wird sphärenartig eingehüllt und fühlt sich intensiver mit dem Geschehen am Bildschirm verbunden. Auch auffallend, und das trägt nicht unerheblich zur Authentizität der Klangkulisse bei, ist, dass der Sound mehr "aus dem Bild" zu kommen scheint, als wenn allein die Soundbar aktiv ist. Auch im Kino sitzt der Center hinter der akustisch transparenten Leinwand und so entsteht ein sehr glaubwürdiges Ganzes, ähnlich verhält es sich hier. Das gelingt auch deshalb, weil kein zeitlicher Versatz zwischen Fernseher und Soundbar bei Q Symphony zu erkennen ist. Natürlich wird ein ausgewachsenes Lautsprechersystem durch die Kombination aus TV-Lautsprecher und Mittelklasse-Soundbar nicht obsolet, dennoch ist der Benefit in der Praxis spürbar und beim gelegentlichen Action-Spektakel am Abend sorgt Q Symphony für ein dynamisches, mitreißendes und sehr atmosphärisches Erlebnis.

Konkurrenzvergleich

LG OLED48C17LB

Der aktuelle C1 OLED von LG ist günstiger. Beim UVP ist der Unterschied recht deutlich, am Markt liegen sie schon näher beieinander, häufig ergattert man den OLED aber für etwas weniger Geld als das Neo QLED-Modell von Samsung. Grundsätzlich ist es eine Frage des eigenen Nutzungsprofils. Wer in heller Umgebung häufig den TV verwendet, wird mit dem Samsung glücklicher. Der QN94A ist relativ unempfindlich gegen Spiegelungen und die maximale Helligkeit ist ein klares Aushängeschild für den Neo QLED-Fernseher mit Mini LED-Hintergrundbeleuchtung. Aber auch der günstigere OLED hat seine Stärken - in dunkler Umgebung liefert er eine noch höhere Plastizität als der Samsung und durch die selbstleuchtenden Pixel einen quasi unschlagbaren Kontrast. Blooming ist hier auch kein Thema. Der Samsung wirkt natürlich durch sein poppig helles Bild sehr eindrucksvoll und kann insbesondere beim HDR-Gaming visuell punkten. Der LG liefert bzgl. Gaming hingegen G-Sync Support und einen zusätzlichen, vollwertigen HDMI 2.1-Anschluss. Input Lag ist bei beiden vernachlässigbar und beide Geräte eignen sich hervorragend zum Zocken mit den aktuellen "Nextgen"-Konsolen. Etwas flexibler ist man bei LG mit Dolby Vision - HDR10+ ist da zwar nicht mit an Bord, hier hat man allerdings beim Fehlen von Dolby Vision größere Nachteile, was sicherlich an der Content-Quantität zu messen ist. Aus akustischer Sicht bieten beide TVs eine solide Performance, Samsung setzt stark auf Q Symphony und kann hier durchaus ein eindrucksvolles Klangerlebnis bieten, eine zusätzliche Samsung-Soundbar vorausgesetzt.

Panasonic TX-49JXW944

Panasonic verzichtet momentan auf eine MiniLED-Hintergrundbeleuchtung, das Topmodell JXW944 weist also die typische Full Array LED-Hintergrundbeleuchtung mit konventionellen Leuchtdioden auf - mit allen damit einhergehenden Nachteilen. Der Schwarzwert sitzt weniger tief und der Kontrast ist ebenfalls nicht auf identischem Niveau. Die Ausleuchtung ist erstaunlich homogen, insgesamt ist der Samsung hier aber um eine Klasse besser und wartet natürlich mit seiner enormen Spitzenhelligkeit auf. Der Panasonic ist aber deutlich günstiger und, wer mit den visuellen Abstrichen leben kann - die zugegebenermaßen durchaus ausschlaggebend, aber im Tagesbetrieb für manche vielleicht nicht derart eklatant sind - erhält mit dem JXW944 (65"-Gerät) für rund 1.600 Euro Marktpreis einen erstaunlich attraktiven und vielseitigen Fernseher. Ausgestattet ist das Panasonic LCD-Flaggschiff nämlich exzellent. Allem voran die Integration der aktuellsten HDR-Formate, sowohl HDR 10+ Adaptive als auch Dolby Vision IQ, machen die Komponente bereits hochinteressant. Hinzu kommen der Penta-Tuner und eine exzellente Signalverarbeitung mit hochwertiger Zwischenbild-Berechnung.

Sony BRAVIA X90J

Der Sony TV ist, wie der ebenfalls genannte Panasonic JXW944, ein LCD-TV mit konventioneller Hintergrundbeleuchtung. Auch hier ist die Performance mit einer erstaunlich homogenen Ausleuchtung und einem respektablen Schwarzwert grundsolide - einen Stich gegen die Neo QLED-Technologie macht man aber nicht. Schwarzwert, Kontrast, Plastizität, in allen Bereichen ist der Samsung QN94A besser. Das muss man schlichtweg anerkennen, die Hersteller tun es schließlich auch: ebenso wie der Panasonic TV ist der Sony XR90J mit 1.599 Euro UVP deutlich günstiger als das vergleichbare Samsung "Vize"-Topmodell. Und auch wenn der QN94A auf die praktische One Connect Box verzichtet, wirkt er insgesamt schicker und weist auch eine schlankere Bautiefe auf. Der Sony kontert, neben dem Preis, mit Dolby Vision-Kompatibilität (HDR10+ fehlt) und unterstützt IMAX Enhanced. BRAVIA CORE ist stets eine Erwähnung wert, kann aber aus verschiedenen Gründen (noch?) nicht als Alternative zur Disc-Wiedergabe gelten. Die Frame-Interpolation arbeitet sehr gut und liefert einen authentischen Film-Look, die Samsung Signalverarbeitung wirkt noch fehlerfreier, wenn zeitgleich Upscaling stattfindet. Bezüglich Reflektionen im Tageslichtbetrieb ist der Sony übrigens ähnlich gut wie der Samsung Neo QLED TV.

Sony A80J in 65 Zoll

Preislich ebenbürtig im Sony-Portfolio ist hingegen der OLED TV A80J. In 65 Zoll liegt er bezüglich der UVP mit dem Samsung QN94A quasi gleichauf. Der Sony OLED ist ein Meister im Upscaling und arbeitet sensationell viele Details und Feinheiten aus geringer auflösendem Material heraus. Der Samsung gibt sich hier keinesfalls die Blöße und weist den Sony OLED-Fernseher bzgl. der Maximalhelligkeit in die Schranken. OLED-typisch behält der Sony beim Schwarzwert die Nase vorne und da es auch kein Blooming gibt, wirkt das Bild auch insgesamt etwas plastischer. Das verspiegelte Display des QN94A bietet wiederum bei Tageslicht Vorteile. Beim Gaming überzeugt der Samsung Neo QLED TV mit einer intensiven Darstellung und vielen relevanten HDMI 2.1-Features, beim Sony wartet man bzgl. VRR und ALLM auf ein Firmware-Update.

Fazit

Samsung QN94A

Der Samsung QN94A begeistert mit seinem außerordentlich hellen und scharfen Bild und auch mit einem ausgezeichneten Schwarzwert, der mit klassischen LCD-Modellen, auch mit Full LED Backlight, nicht zu vergleichen ist. Ebenso verhält es sich beim Kontrast. Dank der hohen Anzahl an sehr kleinen, optimierten LEDs, die einem Vielfachen gegenüber der in einem konventionellen LCD-TV mit LED-Hintergrundbeleuchtung verbauten Leuchtdioden entspricht, wird ein deutlich kontraststärkers und dadurch plastischeres, immersiveres Bild realisiert. Man liegt nicht auf dem Level eines OLED-Fernsehers, kommt diesem aber durchaus nahe und kann in einem nicht abgedunkelten Raum mit zusätzlichen Vorteilen überzeugen. Zwar ist der QN94A auch nicht völlig vor Spiegelungen gefeit, insgesamt fallen diese aber deutlich weniger störend auf. Blooming, also das Überstrahlen heller Bereiche in dunkle, ist ein Thema bei Fernsehern mit MiniLED-Technologie. Dies lässt sich mit Testbildern im abgedunkelten Raum auch recht gut heraufbeschwören, im Praxisbetrieb bei der Filmwiedergabe fällt es aber in unseren Beispielen kaum negativ ins Gewicht. Bei HDR-Aufnahmen läuft der Samsung zu Höchstform auf und liefert strahlend satte Farben und ein insgesamt sehr intensives Seh-Erlebnis. Schade, dass man an der Dolby Vision-Politik - nämlich, dies nicht zu integrieren - festhält. Sehr solide ist auch das eingebaute Lautsprechersystem für die Aufgaben des Alltags gut geeignet. Wer eine durchaus beeindruckende akustische Darbietung ohne ausgewachsenes Surround-Setup möchte, kann sich mit einer zusätzlichen Samsung Soundbar ausstatten und verwendet dank Q Symphony sowohl die Lautsprecher der Soundbar als auch das Soundsystem im Fernseher. Die einfache Ersteinrichtung und das komfortable Handling sind weitere Pluspunkte des QN94A.

Flexibler, sehr gut ausgestatteter Neo QLED TV mit exzellentem Schwarzwert, leistungsfähiger Signalverarbeitung und soliden akustischen Eigenschaften

26.08.2021

 

Test: Carsten Rampacher, Philipp Kind
Fotos: Philipp Kind
Datum: 26.08.2021


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