TEST: Ultrakompakter Bluetooth-Lautsprecher JBL Go 2 - Idealer Sommer-Begleiter für 35 EUR?

In nicht weniger als zwölf Farben ist der ultrakompakte JBL Go 2 Bluetooth-Lautsprecher lieferbar: Schwarz (Midnight Black), Blau (Deep Sea Blue), Gold (Champagne), Zimt (Sunkissed Cinnamon), Hellblau (Icecube Cyan), Moosgrün (Moss Green), Grau (Ash Grey), Mint (Glacier Mint), Slate Navy (Blau-Grau-Mischung), Orange (Cola Orange), Rot (Ruby Red) und Gelb (Sonny Yellow). Der Preis: Exakt 34,90 EUR. Kann man sich für den Sommer schon mal leisten - aber darf man auch gute Verarbeitung, einfache Handhabung und ordentlichen Klang erwarten?

Eckiger, kantiger: Das war der Vorgänger der ersten Generation. Den kann man mittlerweile für gut 20 EUR abgreifen

Wir haben uns den Nachfolger des von uns 2015 getesteten JBL Go genau angeschaut und man muss zugeben: Für nicht einmal 35 EUR sind Verarbeitungs- und Materialqualität sehr ansprechend.

Rückseite mit haptisch angenehmer, leichter Gummierung

Haptisch erfreut uns der JBL Go 2 ebenfalls, denn das Gehäuse (außer natürlich dem Lautsprechergitter aus Metall) ist leicht gummiert und fasst sich besser an als die Gehäuse mancher doppelt so teuren Bluetooth-Boxen.

Bedienelemente oben

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Oben direkt eingelassen sind die Bedienungselemente, dadurch, dass aber kein Kontrast zur Gehäusefarbe vorhanden ist, kann man, gerade bei den Modellen in dunkler Farbgebung, bei wenig Licht die Bedeutung des jeweiligen Buttons manchmal nur erahnen. An/Aus-Schalter, Bluetooth-Kopplung, Lautstärkeregelung sowie Play/Pause-Taste sind am Start. Die Formgebung des Gehäuses mit den gerundeten Ecken ist sehr gefällig, so dass der Go 2 bei einer breiten potentiellen Käuferschicht sehr gut ankommen dürfte. Auf der Rückseite ist ein weiteres JBL-Logo in die Oberseite des Gehäuses eingelassen.

Mitgeliefertes Ladekabel

Wie sieht es mit den technischen Daten aus? Bedingt durch die kleine Baugröße, ist es nicht möglich, einen großen Akku zu installieren. Der eingebaute Lithium-Ionen-Akku hält für fünf Stunden, das ist in Ordnung, aber keine Sensation. Sehr gut gefällt uns, dass auch der Go 2 wieder wasserdicht und IPX7 zertifiziert ist. Integriert ist sogar eine Freisprechfunktion. Und diese kann sogar überzeugen, sie agiert deutlich besser als viele teurere Konkurrenten. Der Gesprächspartner stellt nur ein leichtes Rauschen fest, das war es. Derjenige, der den Go 2 benutzt, versteht den anderen richtig gut, klar, rauscharm, ohne Hall. Für unter 35 EUR eine exzellente Performance. Auch das direkte Umschalten zurück zur Musikwiedergabe nach Beenden des Telefonats funktioniert zuverlässig. Bislang, so ist festzuhalten, holt sich der Go 2 viel Lob ab.

Seitliche Klappe mit Go2-Schriftzug

Darunter befinden sich USB-Buchse zum Aufladen und 3,5 mm Analog-Audio-Anschluss

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Und es geht noch weiter, denn auch ein 3,5 Miniklinken-Analog-Audioeinganf fehlt nicht. Ebenso wie der USB-Slot zum Aufladen befindet er sich unter einer gummierten Klappe, damit weder Wasser noch Staub eindringen kann. Wer also noch einen alten portablen Musik-Player ohne Bluetooth besitzt, kann diesen auch zusammen mit dem Go 2 einsetzen.

Der Go 2 ist mit der recht modernen Bluetooth-Version 4.1 ausgestattet. Es fehlt aptX als besonders hochwertiger Übertragungsstandard, aber in Anbetracht des Kaufpreises drücken wir hier gern ein Auge zu. Schließlich kostet die Lizenzierung von Qualcomm aptX auch zusätzliches Geld. Für hoffentlich guten Klang sorgt ein 40 mm Breitband-Treiber. Sonstige Raffinessen, wie z.B. eine zusätzliche Passivmembran für erweiterte Bass-Fähigkeiten, fehlen. Mit 3,1 Watt (RMS) ist die Ausgangsleistung nicht gigantisch das hätten wir auch nicht erwartet. Der 3,7V Lithium-Ionen-Akku bietet bescheidene 730 mAH, daran liegt es auch, dass nach fünf Stunden Spielzeit, wie weiter oben erwähnt, Schluss ist. Zu lange dauert es, bis der Go 2 wieder vollständig aufgeladen ist: 2,5 Stunden. Hier würden wir uns maximal 1,5 Stunden Ladezeit und/oder eine Schnellladefunktion wünschen. Der Go 2 ist 71,2 mm hoch, 86 mm breit und 31,6 mm tief. Er wiegt 184 Gramm.

Klang

Taugt der Go 2 für den akustischen Spaß am Pool oder am Strand? Wir starten mit "I Love Your Smile" (DJ Antoine & Dizkodude featuring Sibbyl) durch und müssen gleich zu Beginn etwas einschränken. Ein satter Bass ist aufgrund der einfachen Technik und des kleinen Gehäuses nicht möglich. Aber: Für einen sehr kompakten Bluetooth-Lautsprecher für knapp 35 EUR ist das akustische Resultat richtig gut. Ohne Schwierigkeiten kann der Pegel auch etwas größer sein, es kommt kaum zu unschönen Verzerrungen. Zu merken ist zudem auch im Bassbereich definitiv etwas, und das, was aus dem 40mm Breitband-Lautsprecher kommt, ist zudem recht präzise. Die prima Stimmwiedergabe, klar und gut fokussiert, erstaunt uns, hier sind Verbesserungen gegenüber dem bereits ordentlichen Go der ersten Generation erzielt worden.

Bei "Onesummer" von Kadinin Sesi dürfte klar sein: Wer hier Rhythmus & Beat mit Wucht und Nachdruck dargestellt haben möchte, muss zu einem möglichst großen Bluetooth-Speaker mit aufwändiger Technik für den Bassbereich und kräftiger Endstufenleistung greifen. Auch hier gilt jedoch wieder: Für einen so preiswerten Bluetooth-Lautsprecher schlägt sich der Go 2 sehr achtbar. Prima Pegelfestigkeit, klarer Sound, gute Staffelung der unterschiedlichen akustischen Ebenen.

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Urlaubs-Flair verbreitet der JBL-Lautsprecher bei "Échame La Culpa" von Luis Fonsi & Demi Lovato. Besonders die ordentliche Stimmwiedergabe der männlichen und der weiblichen Stimme haben uns positiv überrascht. Dass irgendwie etwas Nachdruck und Volumen ab den unteren Mitten fehlt, erstaunt weniger, denn zaubern kann auch JBL nicht.

Und wie macht sich der Go 2 bei "One" von Blank & Jones? Die elektronischen Effekte gleich zu beginn mit alternierender akustischer Wirkung arbeitet er gut heraus, für knapp 35 EUR wird hier auch im Detail prima Arbeit geleistet. Lautstärke höher drehen, am Pool kurz abfeiern, kein Problem: Läuft. Der kleine JBL Go kann uns bei diesem Track besonders überzeugen, da er auch die dynamischen Differenzen überraschend glaubwürdig herausstellt.

Und wie sieht es mit solider Bon Jovi-Kost aus? Wir hören "It's My Life" und auch hier versagt der Go 2 nicht. Jon Bon Jovis Stimme arbeitet er ordentlich heraus, und die gewollte Aggressivität bei der vokalen Präsentation und bei den E-Gitarren-Einsätzen entgeht dem kleinen JBL-Speaker nicht.

"Friday On My Mind" von Gary Moore besitzt ebenfalls eine lobenswerte Ausdruckskraft, der Beginn und der Aufbau des Songs werden überzeugen dargeboten. Und auch, als der Song richtig "ab" geht, ist der Go 2 zur Stelle, anstatt fadem "Herunterleiern" bringt er eine überraschend gute Dynamik ins Spiel. Breaks im Rhythmus erkennt er impulstreu, er geht jedes Tempo mit und ist auch bei etwas höheren Lautstärken noch souverän genug.

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Phil Collins' Klassiker "I Wish It Would Rain Down" (2016er Remastered) beweist, was wir schon zuvor wussten: Für die musikalischen Aufgaben des Urlaubs- und Ausflugs-Gebrauchs ist der Go 2 ein gelungener Begleiter. Der Hochtonbereich ist nicht zu matt und eindimensional, sondern frisch und gut duschhörbar. Natürlich darf man keine Wunder hinsichtlich der Detaillierung erwarten, das wird bei einem 35-EUR-Lautsprecher aber auch kaum jemand ernsthaft tun.

Und bei "Crazy" von Seal? Schon der Anfang wird mit erstaunlich viel Gefühl wiedergegeben, auch hier zeigt uns der Go 2 wieder, wie gut er auch dynamische Differenzen akustisch abbilden kann. Und Seals Stimme ertönt fokussiert und lebendig. Weit weg vom muffigen, mittenbetonten und blechernen Klang manches billigen Bluetooth-Lautsprechers. Nein, JBL liefert auch bei diesem günstigen Produkt ein klares Qualitätsbekenntnis ab, das über jeden Zweifel erhaben ist. Mehr Sound für weniger Geld ist nur schwer denkbar.

"Moonraker" (aus dem gleichnamigen 007-Film) von Shirley Bassey liegt dem kleinen Bluetooth-Speaker offenbar. Denn die Stimme von Shirley erklingt richtig lebendig und steht passend im Mittelpunkt, ohne dass die Instrumente zu sehr nach hinten gedrängt werden. Die Streicher sind rund und angenehm zu vernehmen, die voll befriedigende Unterteilung der musikalischen Ebenen bringt dem kleinen BT-Lautsprecher weitere Punkte aufs Konto.

Geht auch Klassik, oder haben wir den Go 2 nun auf dem falschen Fuß erwischt? Jonas Kaufmann singt "Nessun Dorma" aus Puccinis "Turandot", und ja, es ist die bislang schwächste Vorstellung des Go 2. Für solches Material ist er nicht gemacht. Doch es ist die schwächste Vorstellung bei ansonsten überdurchschnittlicher Performance, es heißt also nicht, dass er bei dieser komplexen Arie völlig versagt. Vielmehr ermöglicht er zumindest eine harmonische, nicht unschön verzerrte Gesamtwiedergabe, den Streichern fehlt Aggressivität und ein schriller Einfluss, sodass man im Rahmen der Möglichkeiten definitiv auch hier zufrieden sein kann.

Konkurrrenzvergleich

Eckiger Go der ersten Generation

  • JBL Go der ersten Generation: Der mittlerweile für rund 20 EUR erhältliche Go ist nach wie vor ein guter Bluetooth-Lautsprecher. Gerade, wenn man den Kids vorm gemeinsamen Sommerurlaub noch eine Freude machen möchte, kann man zum schmalen Kurs auch ohne Bedenken das Vorgängermodell kaufen. Der neue Go ist trotzdem besser: Er zeigt mehr Details, klingt insgesamt klarer und bringt Stimmen besser zum Ausdruck. Überdies wirkt er noch hochwertiger.

"D Solid" ist durchaus wörtlich zu nehmen

  • Der Dockin D Solid für knapp 50 EUR ist extrem hochwertig, mit schwerem Gehäuse, und gut ausgestattet (Micro SD-Karten-Slot, mitgelieferter Transportbeutel). Er klingt überdies ordentlich und ist nach 2 und nicht erst nach 2,5 Stunden wieder voll aufgeladen.  Die Spielzeit liegt auch beim D Solid bei 5 Stunden maximal. Der günstigere JBL ist aber spritzwassergeschützt und klingt sogar noch dynamischer, auch holt der Go 2 mehr Details aus der Quelle.

Bamster XS

  • Teufel Bamster XS: Und was bekommt man für rund das Doppelte? Knapp 80 EUR kostet der Teufel Bamster XS. Dafür gibt es satte 14 Stunden Akkulaufzeit, reichhaltiges Zubehör inklusive hochwertigem Transportbeutel, einen feineren, differenzierten Klang - kurzum, einen edlen Begleiter mit tadelloser Performance. Aber: Für den Urlaub würden wir den wasserdichten, sehr robusten JBL vorziehen, der Teufel ist das Richtige für die Business-Reise.
Fazit

Der JBL Go 2 liefert eine rundherum überzeugende Vorstellung ab. Er wirkt für knapp 35 EUR sehr hochwertig und gefällt mit tadelloser Materialqualität. Wasserdicht nach IPX7, mit sehr zuverlässiger Bluetooth-Signalübertragung und ausgezeichneter Freisprecheinrichtung, legt er schon früh den Grundstein für ein hervorragendes Testergebnis. Die ausgewogene und klare Akustik tut dann ihr Übriges, um dem Go 2 einen großen Erfolg zu bescheren: es dürfte schwer sein, für weniger Geld einen besseren kompakten Bluetooth-Lautsprecher zu finden.

Heißer Tipp für den Sommer: Für knapp 35 EUR bietet der JBL Go 2 einen tadellosen Klang und eine ausgezeichnete Verarbeitung

Bluetooth-Lautsprecher bis 50 EUR
Test 13. Juni 2018

Test: Carsten Rampacher
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 13. Juni 2018

 

 

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