TEST: Teufel Rockster Go - der neue Maßstab bei den Bluetooth-Lautsprechern um 150 EUR?

Teufel möchte mit dem neuen Bluetooth-Lautsprecher Rockster Go die beliebte Rockster-Familie weiter ausbauen und bietet mit dem neuen, eigenständigen Device eine interessante Alternative in einer hart umkämpften Klasse an: 150 EUR kostet die Neuentwicklung, die robust verarbeitet ist, dabei aber nicht zu grobschlächtig daherkommt. Das Gehäuse wirkt trotzdem schick und sieht nicht übertrieben nach "Outdoor" aus. Des Weiteren ist der Bluetooth-Speaker für Eventualitäten geeignet: Er ist wasserdicht nach IPX7 und das gummierte - daher auch haptisch sehr gefällige - Gehäuse bietet Schutz vor Stößen. Installiert sind zwei 50 mm Vollbereichs-Treiber mit Aluminium-Membran sowie ein passiver Treiber. Frequenzen zwischen 60 Hz und 20 kHz kann der Rockster Go wiedergeben. 

Bedientasten auf dem Gerät, sehr großformatig und daher immer leicht zu handhaben

Top-Finish im Detail und durch Klappe geschützte Anschlüsse

Sauber verlaufende Materialübergänge

Rückseite mit praktischer und hochwertiger Trageschlaufe

Standbyknopf und Knopf für Bluetooth-Kopplung, die zuverlässig abläuft

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Passiv-Radiator

Die Stereo-Bühne wird durch Teufels selbst entwickeltes Dynamore-System effektiv erweitert, was in der Praxis auch tadellos funktioniert, da der Rockster Go für so ein kompaktes Device eine erstaunlich breite Bühne bereitstellt. Bluetooth ist inklusive Qualcomm aptX an Bord. Wer auf "Paarung" steht, kann überdies zwei Rockster Go miteinander koppeln, diese spielen dann absolut synchron. Nicht ganz so begeistert sind wir von den maximalen Spielzeiten des eingebauten Akkus, die sich bei rund 12 Stunden einpendeln. Keine Sensation in der heutigen Zeit. Und leider müssen wir auch die mit 4,5 Stunden zu lange Zeit zum Wiederaufladen kritisieren. Gut hingegen ist, dass man zwei Rockster Go zu einem Stereo-Paar koppeln kann. 

Am Gerät selber finden sich große Bedientasten für die Basisfunktionen, die Druckpunkte sind uns nicht klar genug definiert.  Integriert in den Rockster Go ist eine Freisprecheinrichtung, vorhanden ist auch eine dedizierte Taste zum Aufrufen von Apple Siri oder Google Assistant. Wie schon oben kritisiert, ist der Druckpunkt nicht klar genug. Auch integriert ist eine USB-Soundkarte zur Verwendung zusammen mit einem Notebook oder Desktop (Mac/Win7/Win10).  Wie gut ist die eingebauten Freisprecheinrichtung? Hier kann man kaum Kritik üben, sowohl derjenige, der die Freisprecheinrichtung des Rockster Go verwendet, als auch der Gesprächspartner können sich nicht über mangelnde Verständlichkeit beschweren. Das Rauschen fällt gering aus, die Stimmen sind recht klar und nur bei höheren Frequenzen minimal belegt. Auch, wenn Siri Resultate einer Suche sprachlich über den Rockster Go ausgibt, kann man mit der Akustik rundherum zufrieden sein. 

Klang

Der Rockster Go ist neben dem USB-Slot für die Akkuladung mit einem 3,5mm Klinkenanschluss für analoge Audiosignale ausgestattet. Vorwiegend wird die Audio-Wiedergabe aber über das drahtlose Bluetooth-Protokoll erfolgen. Die Kopplung mit einem kompatiblen Gerät, z.B. einem Smartphone oder Tablet, gelingt denkbar einfach. Zunächst aktiviert man natürlich Bluetooth auf dem Mobilgerät, dann wird die Bluetooth-Taste auf der Rückseite für ein paar Sekunden gedrückt. Der leuchtende blaue LED-Ring um die Bluetooth-Taste blinkt und zeigt somit die Sichtbarkeit für andere Bluetooth-Geräte an. Die Komponente erscheint als "Teufel Rockster Go" am Smartphone/Tablet und wird mit einem Klick gekoppelt. Dass die Bluetooth-Verbindung steht, zeigt der nun dauerhaft blau leuchtende LED-Ring um die Bluetooth-Taste des Rockster Go an.

Jetzt wollen wir akustisch durchstarten.  "Cuiri Cuiri" von den Bodybangers soll es sein. Direkt zu Beginn fällt die räumlich dichte Aufbereitung auf. Als dann der kräftige Kickbass hinzukommt, agiert der Rockster Go recht präzise und trifft gut den Punkt. Natürlich muss man bedenken, dass es sich um einen kompakten Bluetooth-Lautsprecher handelt - Wunder darf man nicht erwarten, aber für das geringe Netto-Gehäusevolumen von 0,6 Litern ist die gebotene Bass-Leistung tadellos. Auch gefällt die ordentliche Gesamt-Dynamik. 

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In der 888. Ausgabe von "State Of Trance" mit Armin van Buuren gibt es auch wieder einmal ein Remix des Alex Christensen-Klassikers "Das Boot", diesmal das "Beatsole Remix". Hier gefällt uns der Rockster Go besonders gut, da er die dynamischen Differenzen zwischen den schnellen und den ruhigen Passagen dieses Remixes glaubwürdig akustisch dokumentiert. Die Auflösung, trotz vergleichsweise schlichter Treiber-Bestückung, ist auch bei höheren Frequenzen gut. Im Bassbereich beweist uns der Berliner Bluetooth-Lautsprecher, dass man auch mit einem kleinen Gehäuse durch konstruktive Tricks und eine Passiv-Membran eine überraschend präsente Wiedergabe erzielen kann. Dank Dynamore merkt man nicht, dass das Gehäuse nur 21 cm breit ist, da die erzeuge Bühne auf einen deutlich größeren Lautsprecher schließen lässt. 

"Body" von Loud Luxury beweist uns, dass, was die Pegelfestigkeit angeht, der Rockster Go keine Konkurrenz zu fürchten hat: Er setzt sich hier in dieser Preisklasse an die Spitze und bleibt auch bei 80 Prozent des möglichen maximalen Pegels noch absolut souverän: Der Bass ist erstaunlich hart, und praktisch ohne störende Verzerrungen, nur im Frequenzkeller fehlt es erwartungsgemäß an Volumen. Aber aus 0,6 Litern Netto-Gehäusevolumen kann man trotz Passiv-Membran keinen enormen Tiefgang herausholen. Mit einer Stimmwiedergabe, die klar und fundiert ist, legt sich der Rockster Go auf der Jagd nach einer tadellosen Testbewertung mächtig ins Zeug. Zudem verbreitet das kleine Gerät auch hier wieder eine erstaunliche Räumlichkeit.

Nun "beamen" wir uns zurück in die 80er Jahre und lauschen dem Pet Shop Boys-Klassiker "West End Girls". Der Rockster Go erzeugt direkt ab Beginn eine recht dichte Atmosphäre und beeindruckt im weiteren Verlauf des Songs mit einer akustischen Souveränität, die man dem 150 EUR Aktivlautsprecher nicht zugetraut hätte. Klar, fundiert und kräftig, so lautet der Steckbrief zu den Wiedergabe-Eigenschaften. Die Trennung der Stimme von den Instrumenten gelingt selbst bei höheren Lautstärken sehr gut. Der Rhythmus des Tracks wird stets impulstreu und authentisch präsentiert. 

Nun darf sich der Teufel Rockster Go bei Iron Maidens "Wrathchild" aus dem "Killers"-Album von 1995 austoben. Hier ist er zweifellos ebenso in seinem Element und "rockt" lebendig und schnell agierend los. Sehr gut gefällt hier die saubere Differenzierung der einzelnen Instrumente trotz des sehr schnellen Stückes. Zwar könnte die Bühne insgesamt noch etwas breiter und räumlicher erscheinen, allerdings müssen wir klar auf die Abmessungen des Rockster Go hinweisen. Wir kritisieren hier wohl aufgrund seiner exzellenten Eigenschaften, mit denen der Rockster Go ein deutlich größeres Gehäuse vermuten lässt. Auch untenrum trumpft der Berliner Teufel auf und präsentiert den Tiefbass mit einem für BT-Lautsprecher überaus solidem Nachdruck und Punch. Auch die sonstigen Percussion-Elemente werden sehr flink umgesetzt und in die Gesamtkulisse akkurat integriert. Emotional, lebendig und dynamisch liefert der Rockster Go hier eine wirklich überraschende Performance. Gerade bei diesem Genre tun sich viele Bluetooth-Lautsprecher schwer, ein transparentes und gleichzeitig sauber differenziertes Klangbild zu realisieren.

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Der Tieftonperformance wollen wir nochmals etwas genauer auf den Zahn fühlen und spielen dem Teufel Speaker die Paul Kalkbrenner-Interpretation von Leonard Cohens "You Want it Darker" zu. Die Synthesizer-Elemente werden zunächst gut räumlich präsentiert, natürlich könnte sich das Gesamtbild noch besser vom Gerät lösen, für den kleinen Bluetooth-Lautsprecher ist die Darbietung aber ausgezeichnet. Der einsetzende Tiefbass wird dann natürlich nicht in vollem Umfang erfasst. Ausgewachsene Systeme liefern hier Bässe, die bis ins Mark gehen, diese Frequenzbereiche kann der Rockster Go erwartungsgemäß nicht umsetzen. Allerdings wird uns ein überraschend nachdrücklicher Kickbass geboten, der auch mit guter Präzision überzeugen kann. Durch die harten Bässe wird auch die übrige Kulisse beinahe bis zum Maximalpegel nicht beeinflusst. Die Stimme Leonard Cohens gelingt ebenso sauber und verrät durchaus ein wenig vom rauen Charakter. Insgesamt gefallen uns Mitten und Höhen mit Klarheit, ohne übertrieben zu wirken. 

Wir kehren zurück in die "ruhigeres Fahrwasser" und werden mit I See Fire aus dem Hobbit-Soundtrack von Ed Sheeran wieder beschaulicher. Nichts anderes als spektakulär ist hier die Vokalcharakteristik des gebürtigen Iren, die uns der Teufel Rockster Go beschert. Dicht und gesättigt wirken die Mitten und zeigen deutlich mehr Authentizität als wir erwartet hätten. Auch als die akustische Gitarre einsetzt wird unser positiver Eindruck nicht gemindert. Die Saiten erklingen sauber und auch das Klopfen auf die Gitarre, das als Rhythmuselement dient, wird ausgezeichnet herausgearbeitet. Die Einbindung der Rasselgeräusche gelingt ebenfalls besser als erwartet, eine tolle Dynamik wird hier demonstriert. Im rechten Bereich der Bühne gehen die feinen Geräusche nicht unter, sondern werden toll integriert. Erst nach vier Minuten, als die Kulisse sehr komplex wird und sich weitere Percussion-Elemente hinzu gesellen, wirkt die Darbietung nicht mehr vollends sauber. Auch hier müssen wir aber wieder einschränken, dass dies Kritik auf hohem Niveau ist, viele Konkurrenten knicken hier weit vorher ein. Insgesamt eine exzellente Performance mit überrauschend hoher Natürlichkeit und Atmosphäre.

Konkurrenzvergleich

JBL Charge 4: Auch der Charge 4 ist IPX7-zertifiziert und tritt im typischen JBL-Design auf. Die sauber integrierten Bedienelemente haben, auch das eint die Konkurrenten, keinen optimalen Druckpunkt. Nun aber distanziert der Charge 4 den Rockster Go: Der Akku hält satte 20 Stunden durch und braucht, komplett entladen, mit 4 Stunden trotzdem eine halbe Stunde weniger zum Aufladen. Eine Powerbank-Funktion für schwache Smartphone-Akkus ist ebenfalls vorhanden, zudem ist der Charge 4 kompatibel zur JBL Connect+ App, die es auch ermöglicht, zahlreiche geeignete JBL Bluetooth-Lautsprecher einfach miteinander zu koppeln. Akustisch lässt sich der Charge 4 nichts vorwerfen. Die Stereo-Bühne ist, dank Dynamore, beim Teufel Rockster Go noch größer, ansonsten punkten beide mit kräftigem Bass und einer ordentlichen Stimmwiedergabe. Mit 179 EUR ist der Charge 4 teurer, aber auch deutlich besser ausgestattet.

Mackie FreePlay Go: Für 180 EUR ist der Mackie gut, aber auch recht kostspielig. Er trumpfgt zwar mit 40 Watt Leistung auf, setzt diese aber nicht in entschieden höhere Pegel im Vergleich zum Teufel Rockster Go  um. Immerhin hält der Akku beim FreePlay Go mit 15 Stunden drei Stunden länger als beim Rockster Go. Das Fehlen einer Freisprecheinrichtung und eines spritzwassergeschützten Gehäuses kosten den klanglich frisch und lebendig auftretenden FreePlay wertvolle Punkte. 

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Dreamwave Harmony: Optisch tritt der Dreamwave für eine unverbindliche Preisempfehlung von knapp 170 EUR sehr nobel auf: Ein schickes Aluminium-Gehäuse und liebevolle Details zeichnen den Bluetooth-Speaker aus. Es fehlt eine Powerbank-Funktion, die in Anbetracht des großen 4500 mAH-Akkus absolut Sinn gemacht hätte. Nachteil des Harmony ist auch die fehlende IPX-Zertifizierung. Akustisch gefällt der Dreamwave durch einen ausgewogenen Klang mit guter Auflösung, der Antritt ist weniger vehement als beim Rockster Go, der zudem die breitere Stereo-Bühne bietet.  Sehr gut beim Dreamwave: 18 Stunden Akkulaufzeit. 

Advance Acoustic AIR 25: Mit knapp 200 EUR ist der AIR 25 der teuerste Bluetooth-Speaker in diesem Umfeld. Dafür ist er auch recht groß und beeindruckt durch beleuchtete Tasten oben, die einen klar definierten Druckpunkt aufweisen. Wie der Rockster Go handelt sich auch der AIR 25 mit seiner Akku-Laufzeit von lediglich 12 Stunden Minuspunkte ein. Sehr hochwertige digitale Endstufen und ein hochwertiger 24-Bit DSP sind Pluspunkte des optisch unauffälligen, gut verarbeiteten Franzosen, der leider ohne IPX-Zertifikat antritt. Dafür hat er eine Powerbank-Funktion. Mit 2 x 12,5 Watt Leistung präsentiert sich der AIR 25 nicht nur auf dem Papier als sehr stark: Pegelfest, mit kräftigem Bass und sehr guter Auflösung, vermag er sich klanglich besonders überzeugend in Szene zu setzen. 

 

 

Fazit

Der Teufel Rockster Go hinterlässteinen ausgezeichneten Gesamteindruck. Akustisch erfreut er uns mit einer überraschenden Kultiviertheit, ohne es an Dynamik mangeln zu lassen.  Zudem ist die Basswiedergabe für einen so kompakten Bluetooth-Lautsprecher überragend, auch die Pegelfestigkeit verdient sich höchstes Lob. Optisch beweist er eine erfrischende Eigenständigkeit, die "Berliner Linie gefällt uns sehr gut. Zudem ist der IPX7-zertifizierte Rockster Go solide verarbeitet und lässt sich zum synchron spielenden Lautsprecher-Paar koppeln. Die eingebaute Freisprecheinrichtung punktet mit sehr guter Qualität. Kritik handelt sich der Rockster Go für den nicht überzeugenden Druckpunkt der Bedientasten und für die höchstens durchschnittliche Akku-Laufzeit von 12 Stunden ein.

Optisch eigenständiger, solider und akustisch sehr stark auftretender Bluetooth-Lautsprecher

Bluetooth-Lautsprecher bis 200 EUR
Test 18. Januar 2018

Test: Carsten Rampacher, Philipp Kind
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 18. Januar 2018

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