TEST: Denon Bluetooth-Headphone AH-GC-20 - Mit gutem Klang und aktivem Noise Cancelling um die Welt?
Denons neuer Over-Ear-Bluetooth-Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung, der auf den Namen AH-GC20 hört und für 329 EUR erhältlich ist, gefiel uns bereits auf der High End in München im Mai dieses Jahres. Nun ist der hochwertig erscheinende Kopfhörer mit 20 Stunden Akkulaufleistung - ganz hervorragend, in der Praxis sind tatsächlich rund 18 Stunden möglich - bei uns im Test. Bluetooth 4.0 mit AAC- und aptX-Support ist ebenso Merkmal wie der hochwertige Aluminium-Kopfbügel. Verbaut sind 40 mm Treiber. Lieferbar ist der AH-GC20 ausschließlich in schwarzer Variante.
Hochwertiger und präziser Verstellmechanismus
Viel Alu wird eingesetzt
Lobenswert ist, wie leicht der Hörer ist und wie exzellent er sitzt, auch nach mehrstündigem Hören wird der Anpressdruck nie unangenehm. Zudem ist das Material der Ohrpolster nicht zu schweißtreibend, auch bei sommerlichen Temperaturen oder in stärker geheizten Räumen kann man den Hörer gut einsetzen. Das Koppeln ist schnell geschehen, und man kann dank der Bluetooth Multi-Point-Funktion gleichzeitig 2 Smartphones mit dem AH-GC20 verbinden. Das ist außerordentlich praktisch und wird von vielen Konkurrenten nicht realisiert.
Transportbox geschlossen
Transportbox offen mit gefaltetem Kopfhörer
Mitgelieferte Kabel und Adapter
Mitgeliefert wird, für den einfachen Transport, eine Hartschalenbox, der Kopfhörer selber lässt sich zusammenfalten. Ein integriertes Mikrofon und cVc (Clear Voice Capture) über Bluetooth zeichnen den schmucken Hörer ebenfalls aus. Von befriedigender Qualität ist die Gesprächsgüte. Der Teilnehmer am anderen Ende der Leitung registriert einen etwas blechernen Klang der Stimme, man selber erlebt den Gesprächspartner leicht diffus und mit leicht belegter vokaler Präsenz - man denkt, der Gesprächspartner wäre leicht erkältet. Rauschen tritt nur in geringfügigem Maße auf.
Ruf-Taste
Bedienelemente direkt an der Ohrmuschel
Gute Materialqualität
Kritik gibt es für den strengen Geruch, der den stolzen Besitzer empfängt, hier denkt man nicht, es mit einem Premiumprodukt zu tun zu haben. Das ist schade, denn ansonsten empfiehlt sich der AH-GC20 durchaus für den anspruchsvollen Ästheten. Aufgrund des zum Einsatz kommenden Memory-Schaumstoffs passen sich die Ohrpolster des Kopfhörers individuell an die Form der Ohren des Trägers an. Der Kopfbügel ist angenehm gepolstert, an den Enden befinden sich Aufhängungen aus echtem Aluminium. Diese sind leicht und gleichzeitig stabil sowie haptisch gelungen. Der Faltmechanismus ist durchdacht und robust, auch bei häufigerem Zusammenlegen zeigten sich im Testbetrieb keine Schwächen, absolut tauglich demnach auch für Frequent Traveller.
Das mitgelieferte Zubehör ist reichhaltig. Wenn man den Kopfhörer nicht wireless per Bluetooth nutzen kann oder darf, ist ein Audio-Kabel mit Steuerungstasten für die Zeit enthalten, in der eine Wireless-Nutzung nicht gestattet ist (wie beispielsweise bei Flugzeug-Starts und -Landungen). Das Zubehör enthält ferner einen 6,3mm Standard-Klinkenadapter für den Anschluss an die heimische Stereoanlage sowie einen Flugzeugadapter. Über das mitgelieferte Micro-USB Kabel AH-GC20 kann man die integrierte Lithium-Ionen-Batterie
mit Hilfe eines handelsüblichen USB-Ladegerätes oder Computer-USB-Anschlusses aufladen. Der Akku ist in ca. 3 Stunden geladen. Ein bereits erwähntes Transport-Case ist auch dabei.
Travel App
Zugriff auf lokale Inhalte auf dem Smartphone
TuneIn ist integriert
Zahlreiche empfohlene Travel-Apps
Von Denon gibt es noch die sogenannte "Travel App", die verschiedene Aufgaben erfüllt. Zum einen bietet sie Zugriff auf die Musik, die auf dem jeweiligen Smartphone gespeichert ist, inklusive Einbindung von potentiell vorhandenen Wiedergabelisten. Des Weiteren ist eine TuneIn-Internetradio-Plattform an Bord, so kann man bequem von Unterwegs, wenn man ein Datennetzwerk oder WiFi hat, auf die sehr zahlreichen Stationen zugreifen. Für noch nicht so erfahrene Globetrotter nützlich ist eine Auswahl an Apps für die Reise: FlightView (Trackt Flugzeiten mit Gates, Verspätungen etc), Kayak (vergleicht auf einmal hunderte von Travel-Sites), TripAdvisor (Plattform mit Reviews zu Locations von Reisenden, mit Fotos, Landkarten etc.), TripAssist (Assistent für den eigenen Reiseplan), TripDeck (Managt Hotelreservierungen, Anmietung von Autos, Flüge, Kreuzfahrten etc. für beste Organisation), TripIt (Erstellung eines Reiseplans mit direktem Sync zum Kalender), TripTracker (Nochmal Flug-Scanner, zusätzlich Wetteralarm, Hotelinformationen, Landkarten zur Route). All diese Apps kann man direkt aus der Denon-App laden.
Optional ist ein aufwändiger grafischer EQ verfügbar
Guter Kauf für 1,99 EUR
EQ-Programm "Restorer"
EQ-Einstellung "Loudness"
EQ-Modus "Classical"
Man kann die Voreinstellungen umbenennen
Jetzt wird ein neuer Name eingegeben
Ganz anderen Support erhält der Anwender, der sich für zusätzliche 1,99 EUR im App Store einen aufwändigen EQ herunterlädt. Dieser bietet zehn vorprogrammierte Kurven, deren Namen sich durch eine Rename-Funktion auch individuell ändern lassen: Flat, 10 Band, Classical, Live Tracks, Loudness, One-Third Octave, Restorer, Small White Buds, Smooth Jazz, Studio Cans sowie einen Vocal Booster. Der EQ greift bei Wiedergabe der internen Musikbibliothek über die Denon Travel App und bei TuneIn.
Eigene Justagen sind auch möglich
Überdies an Bord ist eine manuelle Equalizer-Funktion. Nutzt man den manuellen Modus, kann man eine Regelung in 1.000 unabhängigen Frequenzbändern vornehmen. Eigene EQ-Justagen kann man selbstverständlich auch speichern. Ein Bypass-Modus ist an Bord, mit diesem kann man schnell einen Vergleich zwischen direkter Übertragung und Verwendung des EQ ziehen. Denon verspricht, dass der Equalizer keine "schädlichen" Nebenwirkungen verursacht: Ein phasenlineares Design und absolute Verzerrungsfreiheit sind hier die wichtigen Faktoren.
Einstellungen mit Dämpfung und Limiter
Änderung der Farben
Real-Time-Analyse des aktuell laufenden Contents
Darstellungsform nur mit EQ-Kurve. Man kann auch Real Time-Analyse und EQ-Kurve kombiniert anzeigen lassen
Zusätzlich kann man beim EQ im Menü "Einstellungen" noch die Dämpfung regeln (0, -0,5, -1,0, -1,5, -2,0, -2,5, -3,0 dB), einen Limiter einsetzen und die Farben der unterschiedlichen Darstellungsformen ändern.
Akustische Checks mit dem EQ ergaben ein eindeutiges Bild: Gute vorprogrammierte Kurven, der weniger erfahrene Anwender sollte lieber diese verwenden als sich mit dem manuellen Modus auseinander zu setzen. Wer sich hingegen mit akustischen Belangen auskennt, kann sich "austoben" bei manueller Verwendung und findet dann auch ein perfekt passendes Setup. Der EQ ist tatsächlich hochwertig ausgeführt und beeinflusst den Klang nicht negativ. Auch gesellt sich kein störendes Rauschen hinzu, der Sound wird überdies nicht unnötig dumpf und matt. Dies kann man bei billig gemachten, einfachen EQs oft als sehr unangenehmen Nebeneffekt heraushören. Wir können daher durchaus zum Kauf des Equalizers für schmale 1,99 EUR raten.
Vergleich mit Bose QC-25 und Klang
Eines vorweg - der Denon AH-GC20 ist ein sehr ernst zu nehmender Konkurrent für den Bose Quiet Comfort QC-25. Der Bose-Hörer kommt auf 299 EUR, was aber nur auf den ersten Blick günstiger erscheint, denn er ist zwar mit einem hoch effektiven aktiven Noise Cancelling ausgestattet, aber ein kabelbetriebener Kopfhörer. Bluetooth fehlt hier. Das im Denon-Headphone eingesetzte aktive Noise Cancelling kommt an das von Bose beinahe dran. Nur, wenn es richtig laut zugeht, herrscht beim QC-25 noch mehr Ruhe. Rauschen ist bei beiden Modellen erfreulicherweise praktisch Fehlanzeige. Der Klang beim QC-25 erscheint minimal weniger dumpf bei aktiviertem Noise Cancelling - dafür aber ist der Sound des Bose bei deaktiviertem Noise Cancelling kaum zu genießen. Anders der Denon, der auch dann ein ordentliches Klangerlebnis offeriert.
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