TEST: Onkyo Smart Speaker G3 VC-GX30 mit Google Assistant

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Der Onkyo Smart Speaker G3 ist ab gut 200 EUR zu haben. Grund genug, um den im klassischen Design gehaltenen und tadellos verarbeiteten, mit Google Assistant ausgerüsteten aktiven Streaming- und Multiroom-Lautsprecher genauer zu untersuchen. Er sieht aus wie eine kleine Regalbox, die Oberfläche des Gehäuses ist mit Strukturfolie sehr ordentlich überzogen. Auffällig: Mit 1,8 kg ist der G3 recht schwer. 

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Rückseite komplett

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Bedienelemente

Auf der Oberseite sind die Bedienelemente, komplett in einem gummierten Bedienelement, eingelassen. Leider sind die Spaltmaße nicht überall identisch. Der Druckpunkt der Bedienelemente geht in Ordnung, nicht zu hart und nicht zu weich.

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Netzstecker-Buchse und Micro USB-Slot

Auf der Rückseite des G3 sind Netzsteckerbuchse und eine Micro USB-Buchse zu finden. Vier Gummi-Füße unter dem Onkyo Smart Speaker sorgen für sicheren Halt. Echtes Metall findet man nicht, auch nicht bei Details. Das recht hohe Gewicht des G3 signalisiert aber, dass sich durchaus anspruchsvolle Technik im Gehäuseinneren befindet.  Am Lautsprecher vorn oben befindet sich eine Reihe von LEDs, die über den aktuellen Betriebszustand Auskunft geben. 

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LEDs

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Zweiwege-System, 80 mm Tiefmitteltöner, 20 mm Hochtöner

Was bringt Onkyo an akustischem Know-How ein? Der Smart Speaker G3 verfügt über eine Bestückung aus einem maßgeschneiderten Tieftöner mit massivem Magneten und einem Weichkalotten-Hochtöner. Überdies geht ein leistungsstarker Schaltverstärker in einem resonanzoptimierten Holzgehäuse seiner Arbeit nach. Techniker haben überdies ungewünschte Klanginteraktionen im Prototypen analysiert und diese Informationen verwendet, um das Gehäuse zu optimieren. Ohne stehende Wellen oder ungewünschte Resonanzen ist laut Onkyo der Bass tiefer und kräftiger und der mittlere Bereich klarer als erwartet. Das Holzgehäuse passt perfekt zum Gewicht und zur Leistung des Tieftöners, sodass Musik auf einer satten und klaren Klangbühne wiedergegeben wird. Auch bedingt durchs Holzgehäuse, ist der G3 nicht wasserfest. Auch ein Akkubetrieb ist nicht vorgesehen, was mobile Nutzungsmöglichkeiten beinahe ausschließt.

Das kompakte Schaltverstärkersystem erzielt, typisch für digitale Verstärker, eine hohe thermische Effizienz für eine Steuerleistung praktisch ohne Wärmeentwicklung. DSP-Technologie zur dynamischen Rauschunterdrückung sorgt für einen reinen und angenehme Klang.  Als AI-Produkt ist es wichtig, dass das G3 Stimmen aus der Ferne genau erfasst, selbst während der Musikwiedergabe und inmitten von Hintergrundgeräuschen. Deshalb ist das Mikrofon auf einer gleitenden Platine isoliert, die in einer Gummiplatte auf der Oberseite des Lautsprechers eingebettet ist. Elektromechanische Störungen durch Chassisresonanzen werden eliminiert. Die flache Linearität des Mikrofons erlaubt eine präzise Sprachaufnahme, so dass der Assistent sofort reagieren kann.

Klingt recht aufwändig, was die Hardware angeht. Und was gibt es zu Google Assistant zu sagen? Für Anwender, die lieber anonym bleiben möchten und sich schon jetzt über die Verwendung persönlicher Daten aufregen, sind solche sprachgesteuerten Lautsprecher generell nichts. Das ist aber keinesfalls dem Produkt, in diesem Falle dem Onkyo-Speaker, anzulasten, sondern schlichtweg eine generelle Feststellung.

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Der Smart Speaker G3 kann sogleich eingerichtet werden

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Zunächst wird die Verbindung vom Smartphone zum Speaker hergestellt

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Ton wurde vernommen - alles klar, es geht weiter

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Zahlreiche Standorte verfügbar

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Noch mehr Auswahl an Raumnamen für den zukünftigen "Stützpunkt". Reicht das nicht, kann man selber einen Namen für den Raum eingeben

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Nun erfolgt die Verbindung mit dem Heimnetzwerk

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Herstellen der Verbindung - dauert ca. 30 Sekunden

Voraussetzung für die Installation des Onkyo Smart Speaker G3 ist, dass man auf dem Smartphone oder Tablet die Google Home App installiert hat. Öffnet man diese, wird der G3 sofort erkannt und die Einrichtung kann beginnen. Zunächst verbindet sich das Smartphone über die Google Home App mit dem G3. Gelingt dies, ist ein entsprechender Ton zu hören. Dem G3 wird eine entsprechende Zone (Esszimmer, Schalfzimmer oder Flur beispielsweise) zugewiesen. Dann erfolgt die Verbindung mit dem bevorzugten WLAN-Netzwerk inklusive Passwort-Eingabe.

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Nun startet die eigentliche Einrichtung von Google Assistant

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Weitere Optionen

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"Voice Match"

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Zugriff aufs Mikrofon des Smartphones gestatten

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Stimmerkennung ist nun startbereit

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Hinzufügen von Musikdiensten

Man hat nach der Verbindung mit dem WLAN die Möglichkeit, Musikdienste wie Spotify, Google Music oder Deezer hinzuzufügen, um dann bei entsprechenden sprachlich geäußerten Musikwünschen mittels des zuvor festgelegten Musikdienstes den gewünschten Titel wiedergeben zu können. Auch andere Google-basierte Geräte wie unser Sony Bravia A1 OLED-TV können verknüpft werden.

Im Verlauf des Installationsassistenten über die Google Home App lernt der Onkyo-Speaker, die eigene Stimme zu erkennen. Immer wichtig: Man beginnt jeden Dialog mit dem hinlänglich bekannten „Hey Google“, anschließend stellt man seine Frage oder äußert seinen Wunsch.

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Verknüpfung mit dem Spotify Konto. Spotify Premium ist für die Nutzung aller Dienste erforderlich, ebenso Deezer Premium, wenn man Deezer verwendet

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Sony Bravia KD-65A1 als Android-TV kann mit in Google Assistant einbezogen werden

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Kennen wir: Update der Software

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Jetzt sind wir gespannt - es kann losgehen

Kurze Stichproben zur Arbeitsweise von Google Assistant haben wir im folgenden gemacht. "Wie wird das Wetter Heilig Abend"? Solche Fragen kann Google Assistant schnell und korrekt beantworten.Auch eine Frage wie „Wer ist Präsisdent der USA“ ist schnell beantwortet. „Wer ist Regierungschef von Australien“ ist auch kein Problem.

Weisen wir den Smart Speaker mittels "Hey Google, suche einen Pizzaservice in Stralsund" an, erfolgt die Antwort auch prompt. "Es mindestens 4 Einträge" antwortet Google Assistant, der erste Eintrag wird dann vorgelesen inklusive der Bewegungen von Google und der Entfernung vom aktuellen Standort. Auch die Fragte, wo das Brandenburger Tor steht, bereitet keine Schwierigkeiten, mit kompletter Adresse wird der Standort mitgeteilt. 

"Wo ist der nächste McDonalds?" - Google antwortet sofort und sucht in einem Umkreis von 4 km vom Standort aus gesehen. 

Schwierigkeiten gibt es bei komplexeren Fragen, wie z,.B,. „Wer war vor Donald Trump Präsident der USA“. Ganz gleich, wie man diese Frage auch stellt (z.B. „Wer war der Amtsvorgänger von Donald Trump“), Google Assistant kann nicht weiterhelfen.

Wie sieht es aus, wenn man Musik per Sprachbefehl wiedergeben möchte? Wenn man mittels der Google Home App einen Musikdienst verknüpft hat (bei uns Spotify), kann man auch gezielt einen Titel oder auch Musik von einem Interpreten anwählen. Passend zur Jahreszeit wählen wir „Last Christmas“ von Wham, das innerhalb sehr kurzer Zeit wiedergegeben wird. Befehle wie "Hey Google! Musik pausieren!", "Hey Google - Weiterspielen" oder kurz und schlicht "Hey Google! Lauter" werden sofort umgesetzt.

Verknüpft man seinen TV mit Google Home über Google Assitant (und beim TV ist der Fernzugriff aktiviert), sagt man zum G3: „Hey Google, starte YouTube und spiele Trailer zu Transformers ab“, dann wird unser Sony Brvia A1 eingeschaltet und Trailer zu den Transformers-Kinofilmen wiedergegeben.

Generell gilt: Der Google Assistant funktioniert mit ausgewählten intelligenten Geräten von Marken wie Philips Hue, SmartThings und Nest und ermöglicht eine bequeme Haussteuerung per Sprachbefehl. So kann man den Google Assistant zum Beispiel bitten, das Licht zu dimmen, die Lichtfarbe zu ändern oder die Raumtemperatur anpassen.

Man kann nicht nur, wie schon erwähnt, Musik von verschiedenen Onlinedienste abspielen, sondern den Smart Speaker G3 auch dazu bringen, über die integrierte Chromecast-Technologie Musik an Chromecast-fähige Heimkinos, Soundbars und Hi-Fi-Systeme zu senden. Musikhören in einem Raum oder überall gleichzeitig – das wird ganz einfach per Sprachsteuerung realsiert. Die integrierte Chromecast-Technologie wird zudem von Chromecast-fähigen Apps für iPhone, iPad, Android™-Geräte, Mac- oder Windows®-Laptops sowie Chromebook™ unterstützt.

Auch wenn wir in der Praxis nur ein paar der fast unbegrenzten Möglichkeiten getestet haben, es ist erstaunlich, wie leistungsstark Google Assistant schon ist. Wenn man bedenkt, seit wie kurzer Zeit Google Assistant verfügbar ist, hat das System schon eine Menge gelernt und kann, wenn man als Anwender auf diese Art der Kommunikation mit seinem Device betreiben möchte, durchaus einen beträchtlichen praktischen Nutzen aufweisen.

Klang

Google Assistant ist in einigen Smart Speakern enthalten - lohnt es sich unter akustischen Aspekten, den G3 von Onkyo zu erwerben? Wir lauschen dem Eagles-Klassiker "Desperado", nachdem wir uns den Track per Spracheingabe gewünscht haben. Und wir sind überrascht, die Räumlichkeit, die der G3 freisetzt, ist wirklich beachtlich. Zugleich kann man auch mit höherem Pegel hören, ohne dass das Ergebnis gleich voll mit störenden Verzerrungen ist. Rund, homogen und recht klar ist der Klang. Das ist für solches Device als erfreulich zu bezeichnen. Dass HiFi-Enthuasiasten mit dem G3 nicht glücklich werden, sollte von vornherein klar sein. Für diesen Personenkreis sieht Onkyo seinen kompakten "Smart Speaker" auch nicht vor. Man kann derzeit keine zwei G zu einem Stereopaar koppeln, das sei noch als Nachteil an dieser Stelle angemerkt. 

"Another Brick In The Wall, Part 2" von Pink Floyd wird sehr lustig von der deutschen Google-Assistant-Stimme ausgesprochen, richtig "deutsch", und jeder Englisch-Lehrer würde bei so einer Aussprache eines Schülers zurecht völlig ausrasten. Aber gut, der Song wird schnell gefunden und es geht mit einer dichten Räumlichkeit und einer überzeugenden Strukturierung los. Die Stimmenanteile werden natürlich und lebendig übertragen . der G3 schlägt sich richtig gut. 

Bei Elton Johns "I'm Still Standing" kann sich der Onkyo-Speaker wieder tadellos in Szene setzen. Prima trennt er die Stimme von den Instrumenten und schafft es sogar, ins durchschnittliche Quellmaterial eine ordentliche Gesamtdynamik zu bringen. Der Bassbereich ist durchaus spürbar und recht gut. 

"Stop This World" von Diana Krall dürfte highfidele Gourmets nicht wirklich begeistern, wenn sich der G3 ans Werk macht. Aber wir können nur sagen: Beachtlich, was der kleine Smart-Speaker für seinen Kaufpreis leistet. Natürlich sind hier nicht die Liebhaber von sündhaft teuren Stereo-Lösungen die anvisierte Zielgruppe, sondern Anwender, die ein universell einzusetzendes, komfortabel zu handhabende Gerät mit guter Klangqualität suchen. Und hier profiliert sich der G3: Dianas Stimme löst sich sogar recht ordentlich vom Lautsprecher, und das Piano klingt besser als erwartet.

Der orchestrale Auftakt zu Wolfgang Amadeus Mozarts legendäre Oper "La Nozze Di Figaro" klingt voll befriedigend - nicht mehr. Hier fehlt es dann doch an Differenzierungsvermögen innerhalb des großen, nachdrücklich aufspielenden Orchesters. Für den "Alltagsgebrauch" reicht das Ergebnis, für gehobene Ansprüche aber nicht wirklich. 

Bei Ed Sheerans aktueller Single "Perfect" blamiert sich der Onkyo-Speaker nicht, ganz im Gegenteil: Eds charismatische Stimme kommt prima zum Ausdruck, auch bei diesem Song ist die Trennung der Stimme von den Instrumenten erneut sehr gut. Die Räumlichkeit wird sogar in 2,5 Metern Distanz vom G3 noch als voll befriedigend wahr genommen, das ist ausdrücklich zu loben und war so nicht zu erwarten. 

Ein Song darf natürlich nicht fehlen, auch wenn Weihnachten eigentlich schon wieder vorbei ist: "Last Christmas". Manchen mag das Stück aufgrund der andauernden Penetrierung massiv auf die Nerven gehen, wir haben aber Ausdauer und hören den Evergreen noch immer gern. Schwungvoll, klar, lebendig - es gibt keine ernstzunehmenden Kritikpunkte, auch der Hochtonbereich ist relativ gut duschhörbar und zugleich angenehm abgestimmt. 

"No Limit" von G-Eazy ist so in etwa das genaue Gegenteil von "Last Christmas" - und hier liefert der G3 völlig unerwartet seine bislang beste Performance ab. Der satte Bass kommt so ausdrucksstark heraus, dass wir nur den Hut ziehen können. Hier verzerrt nichts, auch bei Pegeln oberhalb der Zimmerlautstärke wird der kraftvolle Bassbereich noch akkurat von der Stimme getrennt. 

"Body" von Loud Luxury stellt mit nachdrücklichen House-Beats nur in der Theorie eine Herausforderung dar. In der Praxis schiebt der G3 mit überraschendem Nachdruck an und beweist, dass er durchaus als "Hauptschallquelle" für die kleinere Wohnung oder fürs Appartement dienen kann. Höhere Lautstärken sind bei diesem Track ebenfalls kein Problem, die Souveränität des Onkyo Smart Speakers nimmt kaum ab. 

Und können alte Techno-Liebhaber auf den G3 als musikalische Untermalung setzen? Wir überprüfen es und wählen Armin van Burnes "Communication Part 3" aus. Gesamtdynamik, Auflösung, Basskraft und das Befördern elektronischer Effekte in den Hörraum gelingt dem Onkyo Smart Speaker mit hoher Überzeugungskraft. Wir sind geneigt, zu fragen: "Hey Google, was braucht man mehr" - für den Alltag ist der G3 ein richtig guter Begleiter, er managt viele Musikrichtungen souverän. 

Fazit

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Der Onkyo Smart Speaker G3 sieht recht klassisch aus, was im deutlichen Widerspruch zu seiner modernen technischen Ausstattung steht. Mittels der Google Home-App ist der gut verarbeitete Streaming-/Multiroom-Lautsprecher rasch einsatzbereit. Die Steuerung per Sprachbefehl über Google Assistant funktioniert sehr gut, zudem kann man per Google Assistant auch weitergehende Aufgaben und Wünsche, die nicht unmittelbar mit der Musikwiedergabe zu tun haben, kundtun. Das aber ist keine alleinige Eigenschaft des G3, sondern dies ist ein Vorzug aller Smart-Lautsprecher mit Google Assistant. Onkyo bringt sich gekonnt bei der wirklich guten Akustik ein. Räumlich und klar aufspielend, hinterlässt der G3 einen kultivierten und dynamischen Gesamteindruck. Für seinen fairen Kaufpreis bietet der bilanzierend eine ausgezeichnete Leistung. 

Klassische Optik, moderne Technik, richtig guter Klang - die Mischung beim Onkyo Smart Speaker G3 stimmt
ueberragend
Smart Speaker bis 300 EUR
Test 30. Dezember 2017

Test: Carsten Rampacher
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 30. Dezember 2017

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