TEST: Onkyo TX-NR737 - 7.2 Kanal-AV-Receiver mit erstklassiger Vollausstattung
Onkyo präsentiert sich 2014 wieder mit enormer Stärke hinsichtlich des AV-Receiver-Produktportfolios: Der TX-NT737 AV-Netzwerkreceiver in 7.2 Konfiguration ist für 899 EUR (UVP) erhältlich und bringt alle relevanten modernen Ausstattungsmerkmale mit. Dadurch spricht er durchaus auch anspruchsvolle Anwender, die aber gleichzeitig ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis beim Kauf anstreben, im Fokus beim neuen Onkyo-Device.
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Innenleben in der Gesamtübersicht
Elektrolytkondenstator, speziell für Onkyo gefertigt
Lüfter, der aber nur bei sehr hoher Beanspruchung anspringt
Platinenlayout
Transformator
Nicht nur moderne, sondern auch hochwertige Technik - so sieht Onkyo den AV-Receiver. Ein hochstromfähiger, überdimensionierter Transformator und kürzeste Signalwege, ein leistungsfähiger DSP-Prozessor (zwei digitale 32 Bit Chips verbaut), THX Select 2 Post-Processing - all dies ermöglicht eine enorme klangliche Leistungsfähigkeit, die der Kenner auch von Onkyo AV-Receivern gewohnt ist. Die Leistung der eingebauten Endstufe beträgt 170 Watt pro Kanal (6 Ohm, 1 kHz, 1% Gesamtklirrfaktor). Der Onkyo AVR ist Bi-Amping-fähig, zudem werden im Multiroom-Betrieb bis zu drei Hörzonen unterstützt.
Einmessmikrofon
Damit sich der AVR nahtlos in die UHD-Ära einfügt, sind HDMI 2.0 Terminals nebst HDCP 2.2 Kopierschutz mit an Bord. Somit ist alles für 4K/60 Hz-Bildsignale vorbereitet. Dank der Qdeo-Video-Up-Conversion werden auch niedriger auflösende Signale in exzellenter Güte auf UHD-Auflösung hochgerechnet. Bluetooth 2.1 + Enhanced Data Rate und WiFi-Modul sind gleich integriert. Onoyo nutzt als automatisches Lautsprechereinmess- und Room EQ-System nun AccuEQ.
Internetbasierte Dienste
HiRes-Wiedergabe
Wenden wir uns der Ausstattung im Detail zu. Besonders wichtig war Onkyo auch wieder multimediale Flexibilität. Daher gibt es eine große Auswahl an onlinebasierten Musikdiensten: TuneIn, Pandora, Spotify, AUPEO sowie Deezer sind vorinstalliert. Der TX-NR737 gibt darüber hinaus MP3, WMA, WMA Losless, FLAC, WAV, Ogg Vorbis, AAC, Apple Losless, DSD (5,6 Mhz), LPCM und Dolby TrueHD-Files können über das lokale Netzwerk wiedergegeben werden. HiRes Audio-Files werden bis 192 kHz/24-Bit entgegen genommen. Damit HiRes-Dateien auch optimal zur Geltung kommen, verbaut Onkyo TI Burr Brown D/A-Wandler mit 192 kHz/24-Bit für alle Kanäle. Niedriger auflösende Dateiformate können mittels des Advanced Music Optimizers wirkungsvoll aufgebohrt werden. Gemäß dem schon einige Jahre andauernden Trend kann man den TX-NR737 mittels Android- und iOS-App bequem mittels Smartphone steuern. Hier haben wir, basierend auf der iOS-App, die Screenshots dazu:
Die App startet
Der AVR wurde direkt erkannt
Zonen- und Eingangswahl
Virtuelles Navigationselement, Zugang zum Q.Setup und zum Home Menü
Höhen, Bass, Center- und Subwooferlevel einstellbar per App
Musikwiedergabe
Titelauswahl
Wiedergabe eines Titels
Statusinformation
Geräteeinstellungen
Netzwerkeinstellungen
WiFi-Setup
Natürlich decodiert der 737 Dolby TrueHD, DTS-HD Master Audio/High Resolution Audio und bringt vier DSP-Modi für Games mit: Rock, Sport, Action sowie Role Playing Game.
Analoge Anschlussauswahl
Rückseite komplett
Lautsprecherkabel-Terminals
HDMI 2.0 Anschlusssektion
USB-Input vorn und Anschluss fürs Einmess-Mikrofon
An Anschlüssen finden sich insgesamt sieben HDMI-Eingänge, davon einer auf der Gerätefront (mit MHL-Support) und zwei HDMI-Ausgänge. Vorn auf der Front ist ein USB-Port untergebracht. Hinten gibt es an analogen Videoanschlussmöglichkeiten einen HD-geeigneten Komponenteneingang und einen HD-geeigneten Komponentenausgang. Hinzu kommen drei Composite-Video-Eingänge und ein Composite-Video-Ausgang. Ein optischer Digitaleingang und zwei koaxiale Digitaleingänge, sechs analoge Cinch-Audioeingänge und auch ein dedizierter Phono-Eingang sind weitere Bestandteile der umfassenden Anschluss-Bestückung. Zwei parallel geschaltete Subwoofer-Vorverstärkerausgänge sowie farblich codierte Lautsprecherkabel-Schraubanschlüsse vervollständigen das Sortiment.
Bekannte Onkyo-Optik, sehr gute Verarbeitung
Sehr gute Einpassung der Frontblende
Fernbedienung, relativ übersichtlich
Der solide verarbeitete, 14,5 kg wiegende TX-NR737 tritt im bekannten Onkyo Design auf, die Frontblende wirkt sehr aufgeräumt. Unter dem AVR sind wie üblich solide Standfüße angebracht. Die mitgelieferte Systemfernbedienung kennen wir schon von vorhergehenden Onkyo AV-Receiver-Generationen.
Basismenü mit klar verständlicher Symbolik
Auch Onkyo setzt bei den 2014er AV-Receivern auf einen Einrichtungsassistenten
Erklärung der AccuEQ Raumkalibrierung
Lautsprecher-Einstellungen vor der eigentlichen Messungen
Boxenkonfiguration
Quellenanschluss
Einstellung des Fernbedienungs-Modus - Erklärung
Wahl der Taste, die programmiert werden soll
Auch im Installationsassistenten enthalten ist die Herstellung einer Netzwerkverbindung
Dank des eingebauten WiFi-Moduls kann der 737 ohne weiteres Zubehör auch drahtlos eingebunden werden
Nun ist der TX-NR737 im Netzwerk eingebunden
Ein-/Ausgangszuordnung
HDMI-Zuweisung
Lautsprecher-Einstellungen
Manuelle LS-Konfiguration
Time Alignment
Pegelkalibrierung
THX Audio-Setup - der 737 ist THX Select 2 zertifiziert
Klangeinstellungen
Voreinstellung des Hörmodus
OSD-Einstellungen
Bluetooth
Neu überarbeitet präsentieren sich hingegen die Menüs, mit klaren Symbolen und insgesamt logischer Struktur gefallen sie uns ausgesprochen gut. Wahlweise kann man die Lautsprechereinstellungen auch manuell treffen, dann kann man die Übernahmefrequenz in feinen Schritten händisch einstellen: 40/50/60/70/80/90/100/120/150 und 200 Hz sind möglich. Eine A/V-Sync-Funktion, justierbar bis 800 ms in 10 ms Schritten, gehört ebenfalls zur Ausstattung.
Der Onkyo weist, wie schon Serien vor ihm, die "Q" Taste auf der Fernbedienung auf. Drückt man diese, kann man mittels kleiner Einblendung unten links im Screen verschiedene Grundparameter einstellen bzw. sich den Status anzeigen lassen: Eingang, Audio, Video, Information sowie Wiedergabemodus stehen zur Verfügung.
Klang
Um den TX-NR737 besser kennen zu lernen, starten wir mit HiRes FLAC Dateien (96 khz) und hören im "Pure Audio"-Modus. "Garden In The Rain" von Diana Krall liegt dem Onkyo AV-Receiver ungemein. Was uns im Vergleich zu früheren AV-Receivern des Hauses gleich auffällt: Es ist überragend, wie es der Onkyo schafft, Struktur ins gesamte akustische Geschehen zu bringen. Auch löst sich die Stimme für die Preisklasse des 737 exzellent vom Lautsprecher, ebenso überzeugt uns der frei aufspielende Hochtonbereich, natürlich auch Verdienst der verwendeten Chromium Style 52 von Quadral mit Bändchenhochtöner. Das Klavier und der Bass kommen mit instrumententypischen Charakteristika ausgezeichnet heraus. So hat der Hörer den Eindruck, in die Musik mit einbezogen zu werden, dafür spricht auch die richtig gute Detaillierung - sogar die Anschlagdynamik des Klaviers kommt gut heraus.
John Coltranes "Everytime We Say Goodbye" kommt ebenfalls charismatisch heraus, mit fein dosierter Räumlichkeit und löblicher Präzision. Der Onkyo TX-NR737, so scheint bereits jetzt durch, erweist sich als durch und durch musikalischer Zeitgenosse, der souverän das Klanggüte-Niveau von gebräuchlichen Stereoverstärkern der 400 bis 500 EUR Liga realisiert. Die Zeiten, in denen AV-Receiver (außer sündhaft teuren Boliden) nur als Stereo-Notlösung gelten konnten, sind wohl endgültig vorbei. Spritzig, mit Verve, regelt der Onkyo alle Wiedergabe-Formalitäten und lässt sich dazu hinreißen, die Virtuosität beim Klavierspiel auch blendend zum Hörer zu übermitteln.
Klassik-Fans sollten ebenfalls aufhorchen - denn bei Wolfgang Amadeus Mozarts Violinenkonzert Köchelverzeichnis 218 gefällt er mit harmonischer, transparenter Wiedergabe. Weitläufig und räumlich lebendig brilliert der Hochtonbereich, der trotz der klaren Wiedergabe nicht zu spitz auftritt. Sowohl die hochklassigen Soli als auch den Einsatz des gesamten Orchesters stellt der TX-NR737 gekonnt heraus und lässt beinahe seine Preisklasse vergessen. Nur daran, dass in den hinteren akustischen Ebenen dann doch kleinere Einzelheiten verloren gehen, merkt der erfahrene Hörer, dass nochmals deutlich mehr geht.
Wir fassen zusammen - was macht der TX-NR737 im Stereobetrieb besser als vergangene Onkyo AVR-Generationen der Preisklasse 700 bis 1000 EUR?
- Mehr Kontur, gerade in den vorderen musikalischen Ebenen. Das ist gerade bei Klassik und Jazz förderlich, da die Instrumente klarer umrissen sind und kompletter erscheinen.
- Mehr Weitläufigkeit und Transparenz in der Hochtonwiedergabe
- Der teils minimal metallische, spitze Einschlag im Hochtonbereich fehlt dem 737 fast völlig
- Stimmen lösen sich enorm gut vom Lautsprecher (bei entsprechend hochwertiger LS-Bestückung). Dies klappt noch eine Idee geschmeidiger als bei vorangehenden Generationen.
Es bleibt klassisch, und es bleibt bei Wolfgang Amadeus Mozart - aber wir wechseln ins Multichannel-Metier, und zwar zum Auftakt der weltberühmten Oper "Figaros Hochzeit". Natürlich wählten wir nicht irgendeine Aufführung, sondern eine besonders schöne von den Salzburger Festspielen 2006, die Wiener Philharmoniker spielen unter Nikolaus Harnoncourt, und die Susanna wird von Anna Netrebko gesungen. Die männliche Hauptrolle des Figaro kleidet Ildebrando d'Arcangelo trefflich aus. Die orchestrale Eröffnung lässt schon die Qualitäten des Onkyo erahnen - kraftvoll und geschmeidig spielt das gesamte Orchester auf, klar und fein durchzeichnet ertönen die Soli. Eine im wahrsten Wortsinne reife Leistung, die uns jetzt schon auf eine fundierte und detailreiche Stimmwiedergabe beim ersten gemeinsamen Auftritt von Susanna und Figaro hoffen lässt. Die im Stereobetrieb am Ende der Wertung skizzierten Vorzüge lassen sich erfreulicherweise nahtlos auf die Mehrkanalwiedergabe übertragen.
Und die Güte der Stimmwiedergabe kann, natürlich immer in Verbindung mit einem entsprechend hochwertigen Centerlautsprecher, zweifelsohne überzeugen. Stimmen klingen plastisch, lebendig, und der Klassikliebhaber erkennt gleich, dass es dem Onkyo gelingt, eine Vielzahl stimmtypischer Merkmale in den Hörraum zu transportieren. Jeder unangenehm metallische oder blecherne Einschlag fehlt, die Wiedergabe ist von Klarheit und Präzision geprägt.
Wenden wir uns den "Boys Of Summer" von den Eagles zu (Farewell-BD, DTS-HD Master Audio) - und hier trumpft der Onkyo grandios auf und spielt manchen AV-Receiver, der deutlich mehr als 1000 EUR kostet, gnadenlos an die Wand: Trocken, kraftvoll der tief nach unten reichende Bass - diesen serviert der 737 auch, wenn man anstatt zwei kleinerer Stand-LS plus Sub große Standlautsprecher ohne Sub verwendet - und sehr räumlich das gesamte Spiel. Dass unser Quadral Chromium Test-Setup mit viermal der Chromium Style 52 für vorn und hinten antritt, spielt dem Onkyo klar in die Karten, da seine Endstufen so viel Kraft haben, dass sie auch vier Stand-LS problemlos mit Energie versorgen können. Die intensiv erlebte Räumlichkeit und die hohe Präzision zeigen uns deutlich, dass die Onkyo-Ingenieure nochmals erfolgreich in Klausur gegangen sind - der Sound ist schlichtweg nur als vortrefflich zu bezeichnen und beweist ein sehr glückliches Händchen bei der Gesamtabstimmung. Hier können wir Onkyo ohne Zweifel attestieren, mit dem 737 einen gleichermaßen preislich fairen wie hoch kultivierten AV-Receiver auf den Markt gebracht zu haben.
Und wie schlägt sich der TX-NR737 bei Paul Kalkbrenners "Altem Karmuffel" in DTS-HD Master Audio? Auch hier begeistert der 7.2 AV-Receiver durch enorme Dynamik, exzellente Pegelfestigkeit und eine außerordentlich hoch liegende akustische Gesamtsouveränität. Er wirkt so gelassen, wie sonst nur deutlich teurere AVRs und führt die Spur des Erfolges, die sich bislang durch den gesamten Test zieht, nahtlos fort. Kraftvoll, aber nicht einfach nur laut und wüst, sondern mit klarer Struktur und sauberer räumlicher Einordnung der zahlreichen elektronischen Effekte, gibt sich der TX-NR737 keinerlei Blöße. Er ist auch für Hörräume über 30 Quadratmeter noch gut geeignet und übersteht auch eine längere Pegelhatz ohne Störungen oder klangliche Defizite.
Kann man den Onkyo auch als Wiedergabemaschine fürs anspruchsvolle Heimkino empfehlen? Was er bei der Wiedergabe von Filmtonspuren leistet, haben wir anhand der BD "Avengers" (DTS-HD Master Audio) überprüft. Wir steigen mit dem Kapitel 15 "Der Krieg" ein und gleich gibt es viel Arbeit für den Onkyo. Der Music Score verdeutlicht gekonnt das hohe Spannungspotential, als die gepanzerte Riesenechse bass- und effektstark ihren Weg der Zerstörung beginnt. Alle Explosionen, Schüsse und alle Arten herumfliegender Trümmerteile werden vom Onkyo sehr gut eingearbeitet. Auch der Kampf zwischen Thor und Loki mit harten Faustschlägen kommt hervorragend zur Geltung. Bei allen Geschehnissen vergisst es der 737 nie, auch dem Music Score eine angemessene Bedeutung zukommen zu lassen. Vokale Anteile sind fließend eingearbeitet, was für noch mehr erlebte Realität sorgt. Manchmal kann man heraushören, dass sich vokale Anteile zu stark in den Vordergrund schieben. Der Onkyo sichert eine weitläufige Wiedergabe mit hoher atmosphärischer Dichte. Kurze, scharfe Effekte gibt der 7.2 AV-Receiver impulstreu wieder. Grob- und auch Feindynamik zeugen von Reife und Klasse. Auch, als sich Captain America auf dem Autodach mit einigen Aliens prügelt, zeigt der Onkyo, was er kann: Das metallische Geräusch beim Aufprall auf das Schild Captain Americas kommt authentisch heraus.
Das Einmesssystem tut sich im Übrigen durch wirklich gute Arbeit hervor, der Klang wirkt stets sauber ausbalanciert, den Boxen wird ihr Können in weiten Zügen belassen, das System greift nur so wenig wie möglich beschneidend ein.
Videosektion
Einstellung der Ausgabeauflösung unter "Monitorausgang"
Bildeinstellungen
Der Onkyo verfügt über eine Vielzahl einstellbarer Ausgabe-Auflösungen. Man kann diese unter Menüpunkt 1.1 aufrufen (Monitorausgang). Weitergabe, Auto, 480p/576p, 720p, 1680x720p, 1080i, 1080p, 2560x1080p sowie 4K sind auswählbar.
Unter Menüpunkt 4.4 findet sich dann noch ein Video-EQ mit verschiedenen Einstellmöglichkeiten. Der Breitmodus (Auto, 4:3, Voll, Zoom, Breiter Zoom) sowie der Bildmodus können einstellt werden (Eigene Einstellungen, Standard, Cinema, Game, Überbrückung). Wenn man "Eigene Einstellungen" verwendet, stehen einige Parameter für eigene Justagen zur Verfügung: Der Spielemodus kann aktiviert werden, ebenso der Filmmodus, es gibt eine Konturoptimierung und eine Rauschunterdrückung. Helligkeit, Kontrast, Farbton, Sättigung sowie Farbtemperatur können ebenfalls angepasst werden. Bei der Farbtemperatur sollte man tunlichst "normal" und nicht "warm" wählen, da sich dann ein sichtbarer Rotstich ins Bild mischt.
Der TX-NR737 musste in unseren Testreihen zunächst die Eröffnungssequenz der DVD von "Star Wars Episode 3" von 576i auf UHD hochskalieren, kein leichtes Unterfangen. Der AV-Receiver zeigt aber gute, wenn auch keine perfekten Ergebnisse. Die gelbe Laufschrift zu Beginn ist farblich gut getroffen, die Buchstaben bleichen auch zu den Rändern hin kaum aus. Auch der Lauf der Schrift ist recht ruhig, Kritik gibt es aber für Wellenbildungen und Artefakte innerhalb einzelner Lettern. Als dann der riesige Sternzerstörer durchs Bild donnert, ist die Bildschärfe ordentlich, aber nicht sensationell. Gut ist, dass der De-Interlacer sofort einrastet, unschönes Ruckeln wird dem Zuschauer daher nicht präsentiert. Punktabzug gibt es, als die beiden Raumjäger von Obi-Wan und Anakin Kurs auf den Sternzerstörer nehmen und dann knapp über dessen Außenhaut hinweg fliegen: Hier kommt es zu Unschärfen, als die Jäger oberhalb des großen Flügels sind, erscheinen Details an der Flügeloberfläche verwaschen. Sehr gut ist das Ergebnis, als die beiden Raumjäger nach unten in die Schlacht abkippen: Der TX-NR737 eröffnet ein sauber gestaffeltes, plastisches Panorama. Die Kommandobrücke eines Sternzerstörers, die linksseitig aus dem Bild gleitet, ist konturenscharf und rauscharm abgebildet. Die Gesichter von Obi-Wan und Anakin könnten noch etwas mehr Detailtiefe aufweisen.
Im nächsten Step haben wir den TX-NR737 verschiedene Sequenzen aus der BD "Samsara" von Full HD auf UHD hochskalieren lassen. Hier liefert der 737 eine ausgezeichnete Leistung ab, die üppig geschminkten und prächtig gewandeten Mädchen bildet er farblich dynamisch ab, die Bildschärfe liegt hoch und Artefakte sind kaum erkennbar. Das Bild hat einen sehr soliden Stand, und Bildrauschen, resultierend aus dem Scaling, ist praktisch nicht zu sehen. Das Rouge auf den Wangen, die geschminkten Lippen oder auch der Glanz in den Augen - der Onkyo arbeitet alles hervorragend heraus. Im 2. Kapitel sieht man einen Vulkanausbruch, die Aschewolken sehen auch wie Aschewolken und nicht wie Bildrauschen aus. Die glühenden flüssigen Lavaströme kommen farblich sehr gut heraus. Kleine Kontrastunterschiede beim grauschwarzen Gestein betont der Onkyo sicher und harmoniert bei der Zusammenarbeit mit dem Panasonic WT600 UHD Display tadellos. Zahlreiche Tempelanlagen sind kurze Zeit später sichtbar, inmitten grüner Natur. Bei den Panoramaansichten zeichnet der 737 ein scharfes, sauberes Bild mit Liebe zum Detail. Die langsamen Kamerafahrten laufen beinahe ruckelfrei ab - eine sehr gute Leistung. Selbst innerhalb der grünen Wiesen ist kaum Zittern im hochfrequenten Bildbereich auszumachen. Nur minimales Flächenrauschen tritt ab und zu auf.
Konkurrenzvergleich
Als harter Konkurrent entpuppt sich der 7.2 AV-Receiver Marantz SR6008, der für eine unverbindliche Preisempfehlung von 999 EUR zu haben ist. Besonders hervor sticht die exklusive Optik des AVRs mit hohem Wiedererkennungswert. Leider sind die Seitenwangen des Gehäuses aber aus Kunststoff - schaut man genau hin, entpuppt sich der 737 als etwas hochwertiger. Ebenso wie der Onkyo hat er nur vorne, aber nicht hinten einen USB-Port. Grobdynamisch und auch feindynamisch ist der 6008 bereits überdurchschnittlich gut, der gerade neu auf den Markt gekommene Onkyo ist hier aber nochmals einen Hauch besser. Dafür ist der enorm angenehme, homogene Klang des 6008 nach wie vor besonders zu loben. Nachgezogen hat Onkyo beim Thema Installationsassistent, der früher fehlte. Der Onkyo bietet überdies DSD-Kompatibilität, die dem Marantz fehlt.
Günstiger als der Onkyo und noch dem Modelljahr 2013 entstammend präsentiert sich der Yamaha RX-V775, mit einer ehemaligen UVP von 699 EUR. Optisch wirkt der 7.2 Receiver durch die recht voll mit Bedienelementen beladene Front nicht ganz so edel. Akustisch begeistert die hochwertige DSP-Sektion, und auch sonst klingt der AVR homogen und gefällig. Mit noch mehr Detaillierungsvermögen bei der Wiedergabe von Musik und Filmton und der besseren Videosektion inklusive Video-EQ zeigt der TX-NR737, dass sein Mehrpreis für den versierten Anwender gut angelegt ist. Wem ein besonders gutes Preis-/Leistungsverhältnis wichtig ist, der greift zum Yamaha.
Fazit
Optisch hat sich beinahe nichts verändert, der Onkyo TX-NR737 tritt genauso auf wie ältere Onkyo AV-Receiver-Generationen. Sauber verarbeitet innen und außen, leistet er sich keine Schwäche, doch das ist nicht neu. Akustisch hingegen hat sich einiges getan. Feindynamisch besser, noch kultivierter, dazu ausgewogener - das klingt nach einem "Superstar". Und das Schönste ist - der TX-NR737 behält im Stereo- und im Mehrkanal-Betrieb die identische gelungene Auslegung bei. Kultiviert, mit hoher Klarheit und straffem Bass - die Tugenden, die der TX-NR737 zeigt, machen das Gerät auch für anspruchsvolle Liebhaber von Klassik- und Jaszzmusik interessant. Mit der Wiedergabe aller derzeit gebräuchlichen HiRes-Tonformate inklusive DSD ist der 737 für hochklassiges Quellmaterial bestens gerüstet. Gut hat uns auch die Videosektion gefallen, besonders das Upscaling von Full HD auf Ultra HD meistert der Onkyo ausgezeichnet. Scharf, farbecht, mit solidem Bildstand unter allen Bedingungen: Der TX-NR737 zeigt sich im Testbetrieb als echtes audiovisuelles Multitalent, bis auf das schon traditionelle Fehlen von AirPlay lässt sich keine echte Schwäche ausmachen.
Wie ein ganz Großer - der kultivierte, üppig ausgestattete und flexible Onkyo TX-NR737 lässt praktisch keinen Wunsch offen

AV-Receiver bis 1.000 EUR 2014
Test 08. Mai 2014
+ Kultivierter, fesselnder Klang
+ Hervorragende Endstufen garantieren hohe Pegelfestigkeit
+ Sehr dynamisch
+ Exzellente Stereo-Klangqualität
+ Gibt alle HiRes-Formate inklusive DSD wieder
+ Sehr gute Videosektion mit ausgezeichnetem 4K Upscaling
+ HDMI 2.0 plus HDCP 2.2
+ Solide Verarbeitung
+ Für die Leistung günstiger Kaufpreis
- Kein AirPlay
Exklusiv für AREADVD-Leser: Onkyo TX-NR737 zum Sonderpreis bestellen!
Test: Carsten Rampacher
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 08. Mai 2014
Tags: AV-Receiver • Bluetooth • Onkyo • UHD • Ultra HD