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TEST: Yamaha 7.2 AV-Receiver RX-V775 - Klangmeister in Mehrkanal und Stereo

21.06.2013 (cr/sw)

Neuer Yamaha RX-V775 mit 7 x 160 Watt (4 Ohm, 1 kHz, 0,9 % Klirrfaktor) für 699 EUR

Rückseite 

Fernbedienung

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Unser Partner für hochauflösende Audiodateien aus dem Internet: 

Das Produkt

Yamaha besetzt eine Preisklasse, in die andere Anbieter nicht mehr gehen: Neben dem RX-V675 für 599 EUR wird für 699 EUR der noch besser ausgestattete und hochwertigere RX-V775 angeboten, der, wie bei Yamaha üblich, in Titan oder Schwarz erhältlich ist. Ausgestattet ist der 7.2 AV-Receiver mit Burr Brown 192 kHz/24-Bit D/A-Wandlern, der Möglichkeit zur Wiedergabe von FLAC- oder WAV-Dateien mit bis zu 192 kHz/24-Bit, zuweisbaren Verstärkern für Bi-Amping-Betrieb der Frontlautsprecher, einer speziellen PLL-Jow Jitter-Schaltung für Minimierung von störenden Zeitlauffehlern, einem speziellen Eco-Modus (hierbei wird die Endstufenleistung auf Wunsch reduziert, der AVR wird neu gestartet, dann sinkt der Energieverbrauch sehr deutlich), einem dedizierten Phono-Eingang und insgesamt sechs HDMI-Eingängen und 2 simultan zu verwendenden HDMI-Ausgängen. Insgesamt fällt die Anschlussbestückung recht üppig aus:

Lautsprecher-Terminals, als Schraubanschlüsse ausgeführt - wie üblich in dieser Preisklasse

5 HDMI-Eingänge hinten plus 2 HDMI-Ausgänge. Netzwerkanschluss für Streaming, AirPlay, Internet Radio

Cinchanschlüsse

HDMI, FBAS-Video, USB, Kopfhöreranschluss, Mikrofonanschluss - dies findet sich auf der Frontblende

Im einzelnen finden sich:

  • hinten 5 x HDMI-In, 2 x HDMI-Out

  • Vorn HDMI mit MHL-Support, USB, FBAS-Video, Mikrofonanschluss, Kopfhörerausgang

  • Remote in/out

  • Netzwerk

  • USB

  • Anschluss/Eingang AV6 mit Audio Cinch-Analog plus FBAS

  • Anschluss/Eingang AV5 mit Audio Cinch-Analog plus FBAS

  • Anschluss/Eingang AV4 mit digital optisch plus FBAS

  • Anschluss/Eingang AV3 mit digital koaxial plus FBAS

  • Anschluss/Eingang AV2 mit digital koaxial plus YUV

  • Anschluss/Eingang AV1 mit digital optisch plus YUV

  • AV Out: FBAS plus Audio Cinch-Analog

  • Phonoeingang

  • Audio 1 Cincheingang

  • Audio 2 Cincheingang

  • Monitor Out/Video: FBAS plus YUV

  • Audio Cinch-Ausgänge: Zone 2, 7.2 Pre-Out

  • AM + FM Antennenanschluss

YPAO-Mikrofon - die Einmessung kann an bis zu 8 Einmesspunkten erfolgen

Pure Direct-Schaltung und Lautstärkedrehregler

Eingangswahlregler

Gut ablesbares Display

Große Standfüße, gute Passungen

Innerer Aufbau in der Übersicht

Platinenlayout - lose Kabel gibt es überdies nicht, alle sind per Kabelbinder zusammen gebunden

Leider nur Blech-Kühlkörper, hier hätten wir uns für fast 700 EUR einen Alu-Kühlkörper gewünscht, der noch effektiver Hitze ableitet. Gut auf dem Bild zu erkennen: Gleiche Arbeitsbedingungen für alle Leistungstransistoren, die gleich auf der Rückseite des Kühlkörpers sitzen

Yamaha-exklusive Elkos. Der RX-V775 arbeitet mit konventionellen analogen Endstufen

Der Yamaha weist ein etwas unruhiges Design betreffend die Frontblende auf. Optisch wurde er im Vergleich zu früheren Modellen kaum verändert, zeitgemäßer wäre es aber, wenn Yamaha einen Teil der zahlreichen Bedienelemente hinter eine Klappe verbannen würde. Auf der Frontblende finden sich unter anderem auch die 4 "Scene"-Buttons, typisch für Yamaha. Mit diesen lassen sich im Stil einer Macro-Programmierung ganze Funktionsketten z.B. zum TV oder Blu-ray schauen starten. Die Rückseite mit LS-Schraubanschlüssen zeigt sich gut verarbeitet, das Innenleben ist recht aufgeräumt. Yamaha-exklusive Elkos stellen eine ansprechende kurzzeitige Stromlieferfähigkeit z.B. bei der großen Explosion im Action-Blockbuster sicher. Der Kühlkörper ist leider nur aus Blech und nicht aus Aluminium. Die Leistungstransistoren der diskret aufgebauten 7-Kanal-Endstufe weisen  jeweils die gleichen Arbeitsbedingungen auf.

Menü: Sprachwahl

Lautsprechersetup

Mehrpunkt-Einmessung

Flexible Zuweisung der Endstufen

Konfiguration mit übersichtlicher Grafik

Time Alignment, manuell mit 5 cm -Schritten, das geht präziser

Pegelangleich

Submenü "Ton"

HDMI-Optionen

Netzwerkmenü

Optionen für die Scene-Funktionalität

Verschiedene Klangprogramme, hier 7-Kanal-Stereo

Der Yamaha bringt keinen Ersteinrichtungsassistenten mit. Dieses Feature gibt es z.B. bei Denon oder Sony (wobei der des Sony STR-DN840 eigentlich getrost vergessen werden kann). Daher muss der Anwender die für die Inbetriebnahme nötigen Schritte selber in die Hand nehmen. Das Einmessen mittels YPAO funktionierte problemlos und an bis zu 8 Hörpositionen. YPAO passt sich ausgezeichnet auf Raum und Lautsprechersystem an und offeriert einen gekonnt ausbalancierten Klang mit hoher Räumlichkeit und lebendiger Gesamtcharakteristik. Nach der Einmessung hat man die Wahl zwischen den Kurven YPAO Linear, YPAO Front oder YPAO Natürlich. Mittels "Direct" kann man YPAO deaktivieren. Für versierte Anwender bietet Yamaha überdies noch einen parametrischen, lautsprecherselektiven EQ an. Beim entsprechenden Band können Frequenz, Q-Faktor und Verstärkung angepasst werden. Die Einstellung findet sich unter dem ersten Punkt "Manuell" im manuellen Lautsprecher-Setup. 

Wie üblich bei Yamaha ist der RX-V775 mit verschiedenen DSP-Programmen ausgestattet, die auch individuell vom erfahrenen Anwender angepasst werden können. Je nach Programm unterscheiden sich die Parameter (z.B. Raumgröße, Nachhallzeit...), die sich einstellen lassen. Folgende DSPs sind verfügbar und bequem über die App oder per OSD oder per Taste auf der FB (Movie oder Music, dann durchschalten) anwählbar: 

Für Musik Halle in München, Halle in Wien, Kammermusik, Kellerclub, The Roxy Theatre, The Bottom Line (Jazzclub), für Unterhaltung Sports, Music Video, für Gamer Action Game, Roleplaying Game, für Filme Standard, Spectacle, Sci-Fi, Adventure, Drama, Mono Movie. Natürlich decodiert der RX-V775 alle aktuellen HD-Tonformate.  Schließt man einen normalen Stereo-Kopfhörer an, kann man das Yamaha Silent Cinema-DSP für Surround-Klang auch beim Hören mit Headphones verwenden. 

Die mitgelieferte Fernbedienung bringt teilweise etwas zu kleine und recht viele Knöpfe mit. Alternativ kann man den AVR auch mit entsprechender App steuern (für iOS und Android selbstverständlich). Die App ist grafisch attraktiv gestaltet und leicht bedienbar. Der RX-V775 wurde sofort erkannt.

Aktueller Eingang

DSP-Modi mit kleinem, dazu passendem Bild

Eingangswahl

Wahl des Scene-Modus

Optionen

Der RX-V775 weist eine Vielzahl an multimedialen Merkmalen auf. So unterstützt er zunächst Apple AirPlay. Problemlos funktionierte die Übertragung von Musik vom Apple iPhone 5 32 GB. Bei "A View To A Kill" trumpft der 775 zudem mit seinem sehr kraftvollen, nachdrücklichen Klangbild auf. Der spezielle Enhancer fürs Aufpolieren von komprimierten Dateiformaten macht seine Sache ausgesprochen gut. Kraftvoller, detailreicher und räumlicher als ohne Enhancer, kann das Klangbild rundherum überzeugen. Mit iTunes auf dem PC funktionierte AirPlay auch ohne Schwierigkeiten, beim 2013er Remix des Jam&Spoon Klassikers "Right In The Night" (plus Enhancer und Neo6 Music) begeistert uns der RX-V775: Er klingt ungemein dynamisch, bassstark, ist sehr pegelfest und punktet mit ungemein hoch liegender Präzision. 

Musikwiedergabe vom Server. Gibt es ein dort gespeichertes Bild des Albums, wird auch dieses angezeigt

Der RX-V775 soll auch mit hochauflösenden Flac-Audiofiles klar kommen. Auch dies haben wir umgehend überprüft. Zunächst mit der 96 kHz Flac-Datei "Money, Money, Money" in der Adaption von Nils Landgren (Album "Funky Abba"). Wir haben dieses Mal, wie bei allen folgenden HiRes-Dateien den "Pure Direct" Modus eingesetzt (Stereobetrieb) und finden Veränderungen im Vergleich zu den Vorläufern: Mehr Räumlichkeit, mehr Nachdruck im Bassbereich, etwas mehr Wärme, enorme Gesamtdynamik - von schlankerer, analytischer Auslegung früherer Generationen ist beim 775 nicht mehr viel zu spüren. Uns gefällt die angenehme, kräftige Auslegung enorm gut. Nicht immer klappte, selbst mit neuester Firmware, das Laden aller PCs und Server perfekt. Hier musste man nach dem Einschalten etwas Geduld mitbringen. Nach wie vor kann man "serienmäßig" den RX-V775 auch nur kabelgebunden ins Netzwerk integrieren. Onkyo oder Sony bieten in ihren 2013er Modellen gleich eingebaute WLAN-Module an. Wie angenehm und gut der Yamaha klingt, belegt er auch bei "El Bajel Que No Recela" von Patricia Petibon (Flac 96 kHz). Mit akkurater Stimm-Betonung, dichter, lebendiger Räumlichkeit und charismatischer Wiedergabe der Instrumente überzeugt er auch hier. Mit 192 kHz-Flac-Files kommt der Yamaha ebenfalls blendend zurecht. Die hervorragende 2L Recordings-Aufnahme von Wolfgang Amadeus Mozarts Violinenkonzert Nr. 4 in D-Dur, 1. Allegro, wird frisch, harmonisch und mit sehr schöner Herausarbeitung der Violine präsentiert. Auch hier wählten wir zur Wiedergabe den Pure Direct Modus, der auch das Display deaktiviert und insgesamt für möglichst kurze Signalwege sorgt. 

Einfach zu bedienen - die Internet Radio-Funktion

Techno-Genre: Alle Sender

vTuner-Wiedergabe

Eingebaut ist auch vTuner als Internet Radio-Plattform. Neben vTuner gibt es noch das kostenpflichtige Napster. Spotify fehlt leider. Wir haben die Wiedergabe bei vTuner ausprobiert. Hier überzeugt die einfache Bedienung, so kommt man schnell zum gewünschten Sender. Die Wiedergabe kann mit Energie und Ausdruckskraft auch hier begeistern. Den aktiven Subwoofer steuert der RX-V775 sehr präzise an. Durch die erwachsene und kultivierte Auslegung empfehlen wir, den RX-V775 mit einem sehr hochwertigen Lautsprecher-System wie unserem Quadral Chromium Style Mehrkanal-Set plus Sub QUBE 10 aktiv zu betreiben. Preiswerte Sub-/Sat-Sets sind nicht geeignet, die immensen klanglichen Fähigkeiten des Yamaha auch nur annähernd herausarbeiten zu können.

Testequipment
Klang

Wir haben zu den Fähigkeiten des RX-V775 bei komprimierten Dateiformaten und in Pure Direct Stereo schon oben Feststellungen getroffen. Hier wollen wir uns dem Mehrkanal-Film- und Musikklang bei Verwendung von Blu-ray widmen. Beim aktuellen James Bond 007-Film "Skyfall" baut der Yamaha von Beginn an viel Atmosphäre auf, als 007 seine schwer verwundeten bzw. getöteten Kollegen in der Wohnung in Istanbul findet. Der Dialog mit M im entfernten London kommt ebenso gut heraus wie Bonds Schritte im Treppenhaus. Zusammen mit seiner Kollegin verfolgt der den Killer Patrice, der im Audi A5 Sportback flüchtet, in einem Land Rover Pick-Up in Richtung Grand Basar. Dort dann crash Patrice mit dem Audi, was der Yamaha im DSP-Modus "Spectacle" sehr druckvoll und impulstreu herausarbeitet. Der Killer eröffnet, nachdem er dem Wrack unverletzt entsteigt, sofort das Feuer mit speziellen MPs. Mit enormem Nachdruck schieben die Schüsse durch den Hörraum. Der RX-V775 entpuppt sich als sehr gute Mischung: Grobdynamisch beinahe so überzeugend wie der Pioneer VSX-923, fast so homogen wie der Denon AVR-X2000 und mit einer Ausdruckskraft, die fast mit der des Onkyo TX-NR626 konkurrieren kann, bietet er einen hohen Erlebnisfaktor. Vorzüge seiner Konkurrenten kombiniert er gekonnt und würzt sie mit der Yamaha-spezifischen DSP-Note. Wie wir es von Yamahas DSPs kennen, geht es nicht um "Verbiegen" der Toninformationen, sondern um Optimierung im Detail. Dort noch eine Idee mehr Räumlichkeit, hier noch etwas mehr Wucht bei der Detonation - so agieren die Yamaha DSP-Programme. Bei der nun folgenden Jagd auf Enduro-Geländemaschinen werden die Motorengeräusche beim Hochdrehen sehr räumlich und authentisch wiedergegeben, die wegspritzenden Ziegelsteine bei der Hatz über den Dächern des Grand Basar kommen sehr gut heraus. Kurze Zeit später setzt sich der Fight auf einem Güter- und Personenzug fort. Bond entert dabei auch einen großen Caterpillar-Bagger, der sich auf einem Waggon befindet, und startet diesen, was erneut sehr dynamisch vom Yamaha wiedergegeben wird. Der Music Score präsentiert sich als sehr gut eingebunden, und als 007 mit der Schaufel des Baggers das Waggondach aufschlitzt, und sich parallel die Dramatik in der musikalischen Darstellung weiter steigert, schafft es der 775, alle klanglichen Anteile hochexplosiv und akkurat voneinander getrennt auch bei hohem Pegel wiederzugeben - ohnehin konnte Yamaha die Pegelfestigkeit weiter verbessern, hier mischt der RX-V775 nun an der Spitze sogar der Liga bis 1.000 EUR mit und toppt sogar den älteren, teureren Yamaha AVENTAGE RX-A820 aus gleichem Hause - der RX-V775 spielt noch souveräner und homogener bei großer Lautstärke auf.

Beim letzten Konzert der norwegischen Pop-Gruppe a-ha in Oslo am 04. Dezember 2010 kann der RX-V775 bei der DTS-HD Master-Tonspur der Blu-ray sein musikalisches Mehrkanal-Können unter Beweis stellen. Hier verwendeten wir den Modus "Straight" für eine direkte Wiedergabe mit kurzem Signalweg. Gleich vor dem ersten Track "The Sun Always Shine On TV" präsentiert uns der Yamaha die üppigen Beifallsbekundungen des Publikums, das ein letztes Mal seine Helden feiert, sehr lebendig und mit sauberer Balance. Im Hintergrund beginnt sich das Lied schon, langsam aufzubauen, und der RX-V775 erfasst viele Facetten, so dass der Spannungsbogen, der sich langsam entwickelt, sehr gut abgebildet wird. Als der Song dann "richtig" durchstartet, beweist sich aufs Neue, was wir schon im Filmtonbetrieb festgestellt haben: Yamaha hat sich offensichtlich die Kontrahenten sehr genau angehört und danach die neue RX-VX75er-Serie entwickelt. Schwachpunkte finden sich nirgendwo, die Mischung aus kultiviertem Klang, toller Grobdynamik und enormer Räumlichkeit gefällt absolut und deutlich besser als das etwas spitze, schlanke klangliche Wesen früherer Yamaha-Entwicklungen. Sehr gut harmoniert der 775 mit dem Quadral Chromium Style Mehrkanal-Set plus Sub QUBE 10 aktiv, die feine Auflösung der Bändchenhochtöner kommt ausgezeichnet heraus. Die Stimme des Sängers arbeitet der RX-V775 auch bei "We're Looking For The Whales" charismatisch und präzise heraus. Der Bass zu Beginn wirkt satt und kraftvoll, aber nicht übertrieben. Der Yamaha füllt auch problemlos größere Hörräume um die 30 Quadratmeter mit sattem Klang und bietet eine hohe Impulstreue - dies beweist uns die Wiedergabe des Schlagzeugs sehr gut. 

Videosektion

Der Yamaha kann bis auf 4k hochrechnen, verfügt aber leider nicht über einen Video-EQ. 

Star Wars Episode III:

  • Gelbe Laufschrift zu Filmbeginn, Gleichmäßigkeit beim Lauf, Einfärbung der Lettern, Artefaktebildung, Schwarzwert, Anzahl der sichtbaren Sterne: Deutliche Verbesserunge. Höhere Farbtreue beim Gelb der Lettern, kaum Zittern, Flimmern oder Rickeln, tieferes Schwarz, saubere Umrandung der Lettern, kaum Wellenbewegung
  • Sternzerstörer fliegt durchs Bild, Bildruhe, Schärfe, Rauschverhalten, Kontrast beim Flügel, der im Schatten liegt: Kurz zittert das Bild, dann steht es still. Etwas zu viel Kontrast ist im aufbereiteten Bild, sonst können wir exzellente Zensuren vergeben. Scharf, klar, rauscharm. Die Kanten des Zerstörers zeigen kaum Flimmern, Treppenstufen sind nur geringfügig sichtbar
    Raumjäger von Obi Wan und Anakin kippen nach unten in die Raumschlacht ab: Schnelle Bewegungen werden sauber wiedergegeben, Einzelheiten der Raumschiff- und Raumjäger-Oberflächen stellt der 775 einwandfrei dar, detailreich und scharf. Farblich zeigt sich der RX-V775 sehr ausgewogen und schafft echtes Kino-Flair. 
  • Gesichter von Obi-Wan und Anakin, Außenhaut der Raumschiffe und Raumjäger, Detaillierung der Explosionen, Farb-Authentizität:Die Gesichter wirken natürlich, die Hautfarbe erscheint minimal zu hell. Die Explosionen sind fein detailliert und farbecht. Alle Arten von Bewegungsabläufen stellt der Yamaha ruhig und sicher dar. 

Insgesamt schließt der Yamaha zu den Klassenbesten auf, mehr Detaillierungsvermögen, höhere Bildstabilität und geringere Rauschneigung im Vergleich zu den Vorgängern. 

AVEC Professional TEST DVD:

  • Laufschriften in verschiedenen Geschwindigkeiten: Überragend - nur wenig Artefakten an den Rändern der Letter, kaum Nachzieher oder Doppelkonturen. Hervorragende Farbtrennung und Farbreinheit.
  • Schwingendes Pendel: Nicht ganz so gut, das Rot blutet sichtbar aus, dadurch entstehen Nachzieher an der linken Seite des Pendels. Die Pendelspitze bleibt beinahe frei von Treppenstufen, überdies schwingt das Pendel gleichmäßig. 
  • Realtestbild Esslingen: Etwas zu hoher Kontrast, man sieht dies z.B. an den Dachziegeln, sonst gut. Farben tadellos, etwas zu viel Gelb im Grün. Gute Schärfe, Kamerafahren zeigen nur geringes Ruckeln. 

Insgesamt bietet der Yamaha RX-V775 eine solide Performance auf Level des Denon AVR-X2000.

Fazit

Der Yamaha RX-V775 brilliert akustisch ohne Abstriche. Pegelfest, detailreich aufspielend, sehr angenehm klingend, dabei außerordentlich dynamisch und räumlich aufspielend. Ganz gleich, ob Pure Direct Stereo oder Mehrkanal-Einsatz mit DSP: Stets bekommt der RX-V775 Spitzennoten. Das Einmesssystem YPAO präsentiert sich besser denn je und schließt erstmals zu Pioneers MCACC auf. Der AVR gibt hochauflösende Flac- und WAV-Audiodateien wieder, brilliert bei komprimierten Audio-Dateiformaten mit einem tollen Music Enhancer und lässt sich insgesamt leicht handhaben. Die App für iOS und Android agiert problemlos, das Design der App ist sehr gefällig. Somit hat der RX-V775 das Zeug, auch deutlich teurere Konkurrenten richtig zu ärgern, zumal auch die Videosektion prima arbeitet und ein solides Processing abliefert. Leider gibt es ein paar kleinere Ausstattungsdefizite. Es findet sich kein Video-EQ, zudem gibt es derzeit kein Spotify. Der Yamaha bringt keinen Ersteinrichtungs-Assistenten mit, das Menü wirkt mittlerweile im Vergleich z.B. zu Denon etwas altbacken. Die Ladezeiten bei Internet Radio oder Server-/PC-Auswahl könnten weiter optimiert werden. Trotz dieser kleinen Nachteile zeigt uns der RX-V775, wie gut derzeit ein AV-Receiver für knapp 700 EUR akustisch auftreten kann - der Tipp für Freunde des harmonischen, dynamischen Sounds im Stereo- und Mehrkanalbetrieb.  

Klanglich überragt der RX-V775 die Konkurrenz. Nur leichte Ausstattungsdefizite verhindern einen Durchmarsch an die absolute Spitze

AV-Receiver obere Mittelklasse
Test 21. Juni 2013

+ Extrem pegelfest
+ Sehr gute DSPs besonders für Filmton
+ Erstklassiger Enhancer für komprimierte Audiodateiformate
+ Impulstreu und fein auflösend aufspielend
+ Homogener, gefälliger Klang
+ Hervorragendes YPAO Einmesssystem
+ Gute Videosektion
+ 2 HDMI-Ausgänge und 2 Pre-Outs für aktive Subwoofer

- Kein Video-EQ
- Kein Spotify

Alle Daten finden sich hier: http://de.yamaha.com/de/products/audio-visual/av-receivers-amps/rx/rx-v775_g/?mode=model

Test: Carsten Rampacher
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 21.06.2013