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Filmkritik: "The Interview" - Der Film, den Nordkorea in der ganzen Welt bekannt machte

TV-Moderator Dave Skylark (James Franco) und sein Produzent Aaron Rapaport (Seth Rogen) sind die erfolgreichen Macher der Entertainment-Show "Skylark Tonight". Mit Geschichten wie einem Auftritt von Eminem, in dem dieser erklärt, homosexuell zu sein, gibt es zwar gute Quoten und Publicity - aber keine Chance auf Anerkennung durch die seriöse Presse, von der Aaron träumt. Da erweist es sich als eine Riesen-Chance auf dem Weg zum richtig großen Ruhm, als der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un sich als grosser Fan der Show bekennt und in Nordkorea ein Interview mit Dave Skylark führen will.

Als die CIA davon erfährt, will der Geheimdienst Dave und Aaron dazu einspannen, Kim Jong-un umzubringen. Die beiden lassen sich durch tiefe Blicke in den Ausschnitt der hübschen CIA-Agentin Lacey (Lizzy Caplan) bezirzen und nehmen den Auftrag an. Doch in Nordkorea angekommen, erweist sich der ursprüngliche Plan als schwieriger durchführbar als geplant. Und damit nicht genug: Für Dave hat die Begegnung mit seinem großen Fan Kim Jong-un unerwartete Folgen und Aaron findet in Nordkorea die große Liebe seines Lebens ...

Wenn die nordkoreanische Regierung wirklich verhindern wollte, dass "The Interview" aus der Öffentlichkeit verschwindet, hat sie genau das Gegenteil erreicht. Erst der Hackerangriff gegen Sony im Dezember 2014 und der unter dem Einfluss von Drohungen entstandene Boykott einiger größer US-Kinoketten brachte "The Interview" eine Aufmerksamkeit, die der Film sicherlich sonst nie bekommen hätte.

Denn trotz einiger gelungener amüsanter Momente ist "The Interview" vor allem wieder eine typisch überdrehte Seth Rogen-Komödie mit ständigen Anspielungen unterhalb der Gürtellinie. Wer gehofft hat, dass die Anzahl der Pups- und Schwanzwitze diesmal etwas geringer ausfällt, wird von "The Interview" enttäuscht.

Aber einfach so auf die alberne Klamauk-Schiene kann man den Film auch nicht abschieben. Dazu erinnern die Anspielungen auf die nordkoreanische Propaganda und deren Führerkult doch zu sehr an die wenigen Augenzeugen-Berichte, die man aus dem abgeschotteten Land erhält. Andererseits geht die zwischen Drama und Überdrehtheit pendelnde Komödie mit Kim Jong-un sogar noch recht milde um und persifliert ihn überwiegend als Diktator aus Familientradition, der die Erwartungshaltungen seines Vaters zu erfüllen hatte, obwohl er eigentlich lieber Margeritas trinken und Katy Perry hören würde - aber im Film eben auch nur mit dem Finger schnippen muss, um ein Dutzend Prostituierte um sich herum zu scharen.

Die vielen Wendungen des Films bis zum actionreichen Finale sorgen für eine Menge Abwechslung und bis zum Ende bietet "The Interview" immer neue Überraschungen. Und die Sensationsgier der Boulevardmedien bei der Inszenierung von Aufregerthemen wird gerade am Anfang sehr schön auf die Schippe genommen.

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"The Interview" läuft ab dem 05.02.2014 in den deutschen Kinos und erscheint voraussichtlich im 2. Halbjahr 2015 auf Blu-ray Disc & DVD.

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