TEST: Panasonic 49 Zoll Ultra HD-LCD-TV TX-49FXW724

Nicht jeder braucht einen Ultra HD-TV der Bildschirmgröße 55 Zoll und mehr. oft besteht auch, z.B. in einer Schrankwand, nicht die Möglichkeit, einen großen Flachbildschirm aufzustellen. Bei rund 50 Zoll ist dann Schluss. Kleinere Bildschirmgrößen in Verbindung mit aktueller Technik -  ein Paket, das viele suchen, bei Panasonic findet sich in Form des TX-49FXW724 eine entsprechende Offerte. Für 999 EUR ist der LCD-TV mit LED-Hintergrundbeleuchtung zu haben, er entspricht der Energie-Effizienzklasse A und nicht A+ wie die größeren Modelle in 55 Zoll (1.099 EUR) und 65 Zoll (1.799 EUR) dieser Baureihe.

Der TV mit Quad-Core-CPU setzt als Bildverarbeitungs-Engine auf die "4K Studio Colour Engine Pro" und hat die "4K 1.600 Hz BMR Intelligent Frame Creation" als Zwischenbildberechnung. An HDR-Normen werden HDR10, HDR10+ und HLG unterstützt. Das Display des FXW724 ist nicht THX-zertifiziert, und es finden sich keine THX- und ISF-Bildmodi (bei Panasonic "Professionell" genannt). An Bildfeldern hält der Video-EQ die Modi Dynamic, Normal, Cinema, True Cinema, Custom, Sport und Game bereit.

Akustisch verwendet Panasonic ein "Cinema Surround Sound Plus" Lautsprecher-System mit 2 x 10 Watt und den Sound-Modi Standard, Musik, Sprache, Stadion und Benutzer. Mit an Bord ist überdies ein spezieller, oben bei den Bildprogrammen schon erwähnter Sport-Modus, der Klang und Bildwiedergabe gemeinsam anpasst.

Der Panasonic Quattro Tuner (2 x DVB-S2/DVB-C/DVB-T2 plus TV>IP) ist ein schon fast traditionelles Merkmal und hat nichts von seiner Attraktivität durch Flexibilität eingebüßt. Was den TV>IP Betrieb angeht, kann der FXW724 als Master und als Client verwendet werden.

Anschlüsse in der Gesamtübersicht

An der Seite: Common Interface-Slot, Kopfhöreranschluss, 2 x HDMI, USB1 (USB 3.0), Tuneranschlüsse

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Hinten beim FXW724 zu finden: HDMI3 (insgesamt nur drei HDMI-Eingänge), USB2 und USB3 (beide USB 2.0)

YUV-Cinch plus Cinch-Audio-Stereo, Ethernetbuchse. Natürlich gibt es auch ein WLAN-Modul und Bluetooth, um den TV z.B. mit einer Tastatur zu verbinden

Optisch gefällt der FXW724 im "Switch Design" sehr gut. Die beiden Metall-Standfüße kann man wahlweise ganz außen oder weiter innen montieren. Die mögliche Montage weiter innen, auf unseren Bildern zu sehen, hat den Vorteil, dass der UHD-TV eine geringere Aufstellungsfläche benötigt.

Rückseite

Detail am Rahmen

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Solide Standfüße

Fernbedienung

Der schmale Aluminium-Rahmen in silberner Ausführung sieht gut aus. Nur die Rückseite aus unnachgiebigem Hartplastik wirkt nicht so attraktiv. Die im Lieferumfang enthaltene Fernbedienung ist eine "gute Bekannte". Sie begleitet schon Generationen von Panasonic-TVs und ist im klassischen Tasten-Layout gehalten. Klar bekam sie immer wieder Facelifts, so befindet sich über der Navigationseinheit die allgegenwärtige Netflix-Taste, und hinter dem Fragezeichen unten links bei der 10er Tastatur befindet sich "e-help", die elektronische Bedienungsanleitung.

Die Ersteinrichtung erfolgt mit Hilfe eines Einrichtungsassistenten, wie heute generell bei TVs üblich.

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Wahl der Menüsprache

Wahl des Betrachtungsmodus

Netzwerkverbindung

Mit dem Netzwerk verbunden

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Wahl des Landes

TV-Signalwahl

DVB-S-Suchlauf-Modus

Einstellung der Satelliten-Signalverbindung

Beginn des DVB-S2 Sendersuchlaufs

Der FXW724 lässt sich im Betrieb leicht handhaben und überzeugt durch hohe Betriebssicherheit. Die Fernbedienung liegt ordentlich in der Hand und gibt hinsichtlich des Handlings keine Rätsel auf. Im Vergleich zu den Fernbedienungen der teureren Panasonic Baureihen (OLED) fehlt hier aber eine Hintergrundbeleuchtung. Die für die Modellgeneration 2018 überarbeiteten Menüs des Panasonic, der mit dem Betriebssystem MyHomeScreen 3.0 arbeitet, sind ebenfalls einfach verständlich.

Menüpunkt "Apps"

App-Market

Zugang zum freien Internet

Drückt man die Taste "HOME" auf der Fernbedienung, hat man direkt Zugriff auf Live-TV, Apps und die angeschlossenen Geräte. Die Home-Seite kann auch individuell angepasst werden, indem man Verknüpfungen für TV-Sender, Applikationen oder Geräte selbst hinzufügt. Mittels der Pfeiltasten der Navigationseinheit scrollt man durch die verschiedenen Ebenen des Home-Menüs: Erst der Suchlauf, dann das eigentliche eben beschriebene Haupt-Home-Menu, dann Live TV mit Vorschaubildern, die unten eingeblendet werden, dann der direkte Zugriff auf YouTube und aktuell Empfehlungen, ebenfalls per Thumbnail unten zu sehen, es folgt der Punkt "TV-Aufnahmen" und dann die Einstellungen. Natürlich gibt es auch bei Panasonic einen App Store, zudem ist ein Webbrowser mit an Bord.

Bild Tuner, DVB-S2, Das Erste, HD 720p, RTL, SD 576i

Video-EQ

Weitere Parameter im Video-EQ

Erweiterte Einstellungen

Gammakorrektur

Das ruhige und rauscharme Bild bei Nachrichtensendungen und Quiz-Shows gefällt im Modus "True Cinema" gut. Wenn mehr externer Lichteinfall vorhanden ist, kann man das Bildprogramm "Kino" wählen, das mehr Bildhelligkeit, aber nicht mehr so authentisch-angenehme Farben bereit stellt wie "True Cinema". Wählt manuell zum Bildfeld Kino die Farbtemperatur "Warm2", passt aber das Ergebnis.

Es gibt neben den Modi Dynamik und Normal (beide farblich nicht so ausgewogen) noch einen speziellen Sport-Modus, der aber Farben ebenfalls  zu intensiv und zu kalt darstellt und beim Kontrast überzieht. Der Sport-Modus ändert zudem auch die akustische Auslegung der Lautsprecher, es soll mehr Räumlichkeit erzeugt werden.

Im Vergleich mit OLED-TVs der 55-Zoll-Liga sieht man aber recht schnell, dass das Bild farblich nicht so dynamisch erscheint, auch wirkt das Bild nicht ganz so plastisch. Das Upscaling auf 4K ist ausgezeichnet, teurere TV-Spitzenmodelle erzeugen aber noch mehr Bildruhe und weniger Artefakte. Bei älteren TV-Sendungen, die vom Sender auf 720p hochskaliert wurden, merkt man, dass der Mittelklasse-Panasonic nicht so viel Details aus dem Bild holt, wie es Panasonics OLED-Spitzenmodelle wie der TX-65FZW954 schaffen.

Auch sind vereinzelt Pixel erkennbar und nicht perfekt ausgeformte Objektkanten. In dunklen Bildbereichen kann der FXW724 nicht verleugnen, dass er ein LCD-basierter Mittelklasse-TV ist: Die Struktur und Graustufen-Differenzierung ist nicht auf exzellentem Niveau, und der Schwarzwert ist zwar gut, aber nicht sensationell. Der Panasonic überzeugt mit hoher Schärfe in den ersten Bildebenen, in den hinteren Bildebenen aber nimmt die Schärfe ab.

Für die Liga, in der sich der FXW724 befindet, ist die Qualität nicht zu beanstanden, man kann sogar SD-TV-Sender anschauen, wenngleich die Schärfe natürlich weiter sinkt. Die Bildruhe ist noch durchschnittlich, das ist aber nicht dem FXW724 anzulasten, sondern dem schlechten Quellmaterial. Interessanterweise leidet die Plastizität nicht besonders stark, vergleichen wir mit HD 720p Material. Der Kontrastumfang ist gut, aber nicht überwältigend.

Bild Ultra HD Blu-ray, 2.160p, Kingsman, The Golden Circle, ab Filmbeginn

Wird eine Ultra HD Blu-ray mit HDR eingelegt, so ändert der Panasonic den Bildmodus auf Normal-HDR. Man muss demnach wieder manuell das gewünschte Kino-Bildfeld anwählen. Beim Modus Kino ist standardmäßig die Intelligence Frame Creation (Zwischenbildberechnung) aktiv, bei True Cinema nicht. Wir testen nun mit dem "Kino" Bildfeld, der aktiven Zwischenbildberechnung und mit "Warm2" als Farbmodus.

Direkt ab Filmbeginn serviert uns der Panasonic ein stabiles und ruhiges Bild. Die Zwischenbildberechnung arbeitet ausgezeichnet und kombiniert flüssige Bewegungen mit hoher Bewegungsschärfe. Dass es sich um ein einfacheres TV-Gerät handelt, erkennt man bei der Wiedergabe feiner Farbnuancen und Farbübergänge. Bei sehr schnellen Bewegungen, z.B. während der Keilerei im London Taxi, scheinen leichte Schwächen (zitternde Kanten) bei der Zwischenbildberechnung durch.

Man muss schon genau hinschauen, das möchten wir gleich klarstellen, um diese Schwächen zu sehen. Aber genau diese Schwächen fehlen bei teureren OLEDs von Panasonic. Auch, dass die OLEDs eine gleichbleibend hohe Bildschärfe bis in die hintersten Bildebenen bieten, ist ein Vorteil, den der LCD nicht in gleichem Maße offeriert. Wie schon beim TV-Tunerbild zu erkennen, nimmt die Schärfe in hinteren Bildebenen etwas ab.

Wie stellt der FXW724 den HDR-Effekt bei HDR10-Material dar? Eigentlich kommt der erweiterte Kontrastumfang recht realistisch und nicht überzogen zur geltung. In den dunklen Bildbereichen kann der LCDS-basierte Panasonic aber nicht das letzte bisschen an Struktur herausarbeiten. Auch die gebotene Farbdynamik reicht an OLED-TVs nicht heran. Was die Farbreinheit angeht, haben wir einen kleinen Kritikpunkt: Gerade bei Hauttönen wirkt die Farbe nicht immer absolut natürlich, sondern driftet ab und zu ins Warm-Rötliche ab.

Was passiert, wenn man die Zwischenbildberechnung deaktiviert? Kino-Fans werden das Bild dann besser finden, da auch so nur wenig 24p Judder vorkommt und das Bild noch relativ ruhig erscheint. Natürlich schleichen sich ab und zu kleine Ruckler ein, dafür fehlen die Artefakte wie z.B. instabile Objektkanten, die als Nachteile der Zwischenbildberechnung zu nennen sind.

Bild Blu-ray, James Bond 007 Skyfall, ab Filmbeginn

Die erste Sequenz im Wohngebäude in Istanbul (erst dunkler Flur, dann in der Wohnung, in der die verletzten/getöteten MI6 Agenten zu finden sind, hier fällt etwas Licht durch die nicht vollständig geschlossenen Jalousien) zeigt ein stabiles und scharfes Bild. Wer genau hinschaut, sieht, sofern noch etwas mehr Licht im Bild enthalten ist, sehr gute Strukturen, z.B. der Stoffoberfläche von Bonds Anzug oder die Holzoberfläche der Tür. Im dunklen Gang hingegen vermisst der anspruchsvolle Betrachter etwas Struktur im Detail, hier versinken Einzelheiten in der Dunkelheit.

Keine Probleme bereitet dem Panasonic die Darstellung der nun folgenden schnellen Verfolgungsjagd, gerade bei aktiver Frame Interpolation: Flüssige Darstellung wird mit ausgezeichneter Bewegungsschärfe kombiniert. Das Upscaling funktioniert hier überragend, und stellt in den hellen Szenen einen Quasi 4K Bildeindruck sicher.

Die Farbgebung wirkt hier auch recht natürlich, für einen Mittelklasse-LCD-UHD-TV gibt es hier nichts zu beanstanden. Klar, auch hier offeriert ein OLED noch mehr Farbdynamik und Farbtiefe. Die Plastizität des FXW724 ist auf einem erfreulichen Niveau, noch vor zwei Jahren waren LCD-TVs der Spitzenklasse nicht auf dem Level des 2018er Mittelklasse-Panasonic. Hier sieht man deutlich, was für technische Fortschritte umgesetzt wurden.

Was die Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung angeht, so ist diese erstaunlich homgen, gerade, wenn etwas externer Lichteinfall herrscht, sind kaum Schwächen auszumachen. Erst im komplett abgedunkelten Raum fallen kleinere Unregelmäßigkeiten auf. Der Schwarzwert ist für die Liga, in der sich der Panasonic befindet, nicht zu beanstanden, das zeigt uns auch dieses Beispiel. Für den Panasonic sprechen auch das geringe Panelrauschen und der breite horizontale Blickwinkel.

Klang

Ton-Menü

Weitere Parameter

Verschiedene Modi

Mit aktivierter Surround-Funktion ("Stadion"), DSP-Modus "Musik" und der Bassverstärkung starten wir erwartungsvoll in die Musikwiedergabe. Beim Hi-Res-Titel (Flac 96 kHz/24-Bit) von "Diamante" (Sandra und Tony Alessi) notieren wir einen recht homogenen Klang, der für einen TV in Ordnung geht, aber keine echte Begeisterung wecken kann. Immerhin halten sich auch bei gehobenem Pegel die Verzerrungen in Grenzen, dafür spielt sich die empfundene Räumlichkeit nur in unmittelbarer Nähe des TVs ab. Die Bassverstärkung bringt nichts.

Wählen wir das DSP-Programm "Sprache" und schauen wir Nachrichtensendungen, so ist die Stimme der Sprecherin oder des Sprechers allzeit sehr gut verständlich, schon bei mittlerem Pegel.

Hören wir uns Skyfall an (DSP-Modus Normal, Surround-Modus Kino, aktivierte Bassverstärkung), so sind die Eindrücke durchschnittlich. Richtiges Feeling mag nicht aufkommen, dafür haben die Effekte zu wenig Kraft. Im Kino-Surround-Modus entfaltet der Panasonic etwas mehr Räumlichkeit.

Fazit

Der Panasonic TX-49FXW724 ist ein für die Anforderungen des Alltags sehr gut geeigneter, zuverlässiger Ultra HD-LCD-TV, der mit ausgezeichnetem Tunerbild, tadellosem Upscaling und einer lobenswerten Zwischenbildberechnung positiv auffällt. Er präsentiert sich in guter Verarbeitungsqualität und lässt sich sehr einfach handhaben. Allerdings ist der 49-Zöller mit rund 1.000 EUR vergleichsweise teuer, da macht es, hat man den Platz zur Verfügung, mehr Sinn, gleich für 1.100 EUR den 55-Zöller, der zudem noch die bessere Energiebilanz hat, zu kaufen. Die Akustik des FXW724 ist durchschnittlich, wer hier etwas gehobene akustische Ansprüche hat, sollte über eine Soundbar mit Wireless-Subwoofer als Ergänzung nachdenken.

Zuverlässiger, modern ausgestatteter Fernseher mit tadelloser Bildqualität

LCD-TVs bis 50 Zoll
Test 27. August 2018

Test: Carsten Rampacher, Philipp Kind
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 27. August 2018

 

 

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