PREVIEW: LG Ultra HD-TV 55OLED C8 - was leistet das 2018er Modell?

Das hört sich gut an: Das 2018er Modell LG OLED55C8 ist in manchen Aktionen schon deutlich unter 2.000 EUR erhältlich. Lohnt sich hier ein Zuschlagen? Wir haben die C8-Baureihe schon ausführlich vorgestellt, hier im Preview folgen nun die ersten Eindrücke zur Verarbeitung, Ersteinrichtung, Bedienung und Bildqualität. Kurze Zeit später erscheint dann der finale Test.

Der LG OLED55C8 präsentiert sich optisch sehr edel, nachdem der Fuss zusammengebaut und der TV aufgestellt wurde. Die Materialien, aus denen der Fuß und die darüber liegende Abdeckung gefertigt sind, wirken bei genauerem Hinsehen eher einfach. Unser 2017er Modell OLED55C7 erschien, was den Fuß betrifft, im Detail hochwertiger.

Schick sieht er aus, der Standfuß

Materialqualität gut, aber nicht exzellent

Der schmale Rahmen sorgt, wie bereits gewohnt, für einen sehr noblen Gesamteindruck. Der OLED55C8 weist eine sehr geringe Bautiefe auf, ist jedoch unten aus seitlicher Perspektive etwas dicker. Das liegt daran, dass Lautsprechersystem, Elektronik und Anschlussterminals dort unterbracht sind.

Rückseite

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Rückseite im Detail

Standfuß von hinten

Die Rückseite des LG OLED55C8 besteht oben aus einer dünnen Metallschicht sowie recht einfachem dunkelgrauem Kunststoff. Insgesamt sieht die Rückseite recht ansehnlich aus und man kann den TV auch frei im Raum aufstellen.

Anschlüsse

Anschlüsse hinten, Teil 1: Buchsen vor den Twin HD-Triple-Tuner, 2 x USB, HDMI In 4, optischer Digitalausgang, LAN-Buchse

USB Eingang 1, dazu 3 x HDMI, CI+ Card-Slot

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Ersteinrichtung und Menüs

Handliche Fernbedienung zur Steuerung

Die mitgelieferte Magic Remote liegt gut in der Hand und bringt einen sehr guten Kompromiss mit: Es befinden sich nicht zu viele Tasten auf der Fernbedienung, aber auch nicht zu wenig. So kann man all das, was im Praxisbetrieb wichtig ist, komfortabel bedienen. Für Netflix und für Amazon Prime Video gibt es direkte Zugriffstasten auf der Fernbedienung. Der runde Knopf mit dem symbolisierten Kabel zwischen Netflix- und Amazon-Taste gibt Überblick über die verschiedenen angeschlossenen Quellen.

Die Einrichtung beginnt mit Standort und Spracheinstellung

Problemlos: Der automatische Sendersuchlauf bei DVB-S2

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Flott geht die Ersteinrichtung vonstatten, und so kann der C8 schon schnell in Betrieb genommen werden. Menü-Optik und Menü-Struktur stellen gerade diejenigen Anwender, die schon einen LG-TV besaßen, vor keinerlei Schwierigkeiten. Der LG OLED55C8 reagiert in fast allen Fällen zügig auf Befehle, die mittels der Fernbedienung gegeben werden.

webOS-Menü, direkt z.B. aus dem Live TV Betrieb aufrufbar

Der C8 läuft unter LGs eigenem webOS-Betriebssystem. Direkt, zum Beispiel aus dem, Live TV-Betrieb, lassen sich z.B. die letzten verwendeten Apps (SvoD-Services, YouTube etc.) aufrufen.

Netflix

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Das Handling und die Menüs des LG stellen Anwender, die schon einen Smart-TV besaßen, kaum vor Probleme. Und auch, wenn man sich erst mit der Materie vertraut machen muss: Das Meiste, was für den Betrieb im Alltag notwendig ist, lässt sich schnell erlernen.

Bild: Video-EQ

Erster Teil des umfangreichen Video-EQs, mit guten Hilfetexten

Experteneinstellungen

Farbverwaltung

Bildfelder

Der LG OLED55C8 überzeugt uns, wie von LG mittlerweile bekannt, mit einem reichhaltig ausgestatteten und effektiv arbeitenden Video-EQ. Hervorragende Bildprogramme, inklusive ISF-Modi für Tag und Nacht sowie Technicolor-Modus, findet man nicht so oft. Die Zwischenbildberechnung arbeitet tadellos, weniger begeistert sind wir von der 2018er Variante der "HDR Effect" Betriebsart.

Bild Tuner 720p Das Erste HD

Der LG 55OLEDC8 überzeugt uns mit einer sehr guten Leistung bei der 720p HD Wiedergabe der ARD. Die ausgezeichnete Kantenschärfe und die exzellente Detaillierung bei hochwertigem Quellmaterial (z.B. Nachrichtensendungen, Dokumentationen oder Serien, die erst gedreht/erstellt wurden) fallen besonders auf. Wir haben, gerade natürlich brandaktuell, auch in Ausschnitte aus Spielen der Fußball-Weltmeisterschaft hineingeschaut. Hier entpuppt sich die Bewegungswiedergabe als äußerst gelungen und nochmals optimiert im Vergleich zur 2017er Generation. Schon generell haben OLED-TVs weniger Probleme mit Nachziehern, aber was der C8 hier auf die Beine stellt, ist schon grandios: Gestochen scharf, natürlich und flüssig.

Die Frame Interpolation ist mit Sorgfalt abgestimmt und produziert keine Ruckler, weder bei Kamerafahrten noch bei Bewegungen. Lediglich bei Objektkanten, z.B. Trikots der Fußballer, zeigen sich durch die Skalierung und Zwischenbildberechnung leichte Unschärfen, die aber nur bei sehr genauem Hinschauen auffallen. Positiv zu bewerten ist die sehr angenehme Farbgebung beim Bildfeld "Kino", das Rasengrün wirkt natürlich – wer es sehr lebendig mag, kann aber mit Lebhaft und Standard äußerst kräftige Farben realisieren, die trotzdem noch den Bezug zur Realität halten und nicht zu überzogen sind.

Bild Tuner SD - RTL

Das ist nicht selbstverständlich: Selbst die extreme Skalierung von PAL auf Ultra HD gelingt solide. Immer noch überzeugt die Kantenschärfe, Farben erscheinen etwas abgeschwächt, aber erstaunlich authentisch (mit korrektem Bildfeld – Kino, ISF). Und es gibt noch mehr Lob, so für den außergewöhnlich ruhiger Bildstand (für SD-Material) sowie die gute Plastizität und Detailstruktur trotz der geringen Auflösung.

Bild Ultra HD Blu-ray  - "Kingsman The Secret Service"

Zunächst zu den Einstellungen. Wir waren hier experimentierfreudig und probierten die Bildfelder "Kino", "Kino-Home", "Technicolor Experte" und "Standard" aus sowie die Zwischenbildberechung "Tru Motion", diese haben wir aktiviert und deaktiviert.

Allgemein können wir festhalten, dass das Ultra HD und HDR-Signal korrekt erkannt und wiedergegeben wird, dabei aktiviert der C8„Ultra HD Deep Colour“. Welches sind die verfügbaren Bildfelder bei Ultra HD und HDR? Bereit stehen hier Lebhaft, Standard, Kino Home, Kino, Spiele und Technicolor Experte.

Wie wir es von modernen High-Tech-Ultra HD-TVs kennen, begeistert die extrem hohe Schärfe und die feine, plastische Detaillierung. Im Vergleich der Bild-Betriebsarten liegt die höchste Natürlichkeit bei "Technicolor Experte" vor. Die Modi Kino und Kino-Home wirken ebenfalls authentisch und liegen sehr nahe beieinander; Kino-Home ist geringfügig heller als Kino und somit dann etwas besser geeignet, wenn etwas externer Lichteinfall herrscht.

Was passiert in den Bildmodi? Im Modus Technicolor Experte wird die Frame-Interpolation „Tru Motion“ komplett deaktiviert, bei den Kino-Bildmodi ist sie noch aktiv. Technicolor Experte soll somit für eine möglichst reine, unbeeinflusste Bilddarstellung stehen, was auch bei sehr gutem Quellmaterial ausgesprochen überzeugend gelingt.

Aktivieren wir die "Tru Motion" Frame-Interpolation doch, so kann man auch sehr zufrieden sein. Denn das System agiert sehr gut und das Bild erscheint sehr flüssig – leichte negative Einflüsse wie Kantenzittern kann man aber bei schnellen Bewegungen der Protagonisten (Kampfszene im Pub / Autorennen danach) erkennen. Daher unsere Bilanz: Auch ohne "TruMotion" wird ein sehr flüssiges und angenehmes Bild geboten – Filmenthusiasten wählen Technicolor Experte.

Wichtig für intensiven Filmgenuss ist natürlich auch eine realistische Farbwiedergabe. Was ist hier beim C8 zu sehen? Wir freuen uns an den sehr kräftigen, aber natürlich wirkenden Farben in den "Kino" und "Technicolor"-Bildmodi; Im Modus Standard erscheint die Farbgebung geringfügig zu kalt von der Farbdynamik her als leicht überzogen.

Wie man es von einem OLED-TV her kennt, ist der Schwarzwert exzellent, keine Kritik – auch das Panel wirkt natürlich nicht mehr rötlich, wie es bei den Modellen vor zwei Generationen noch der Fall war, demnach optimiert LG immer weiter. Der Rotstich war aber auch 2017 schon praktisch verschwunden. Hier musste demnach 2018 nicht mehr viel verbessert werden.

Weitere OLED-Vorzüge setzt der C8 ebenfalls gut erkennbar um. So ist der Kontrast überragend, feine Unterschiede in Grautönen (Anzug Kingsman oder grauer Pullover und schwarze Jacke des Jungen) werden anstandslos herausgearbeitet. Insgesamt erscheint das Bild enorm plastisch, nur ein minimales Rauschen ist noch zu erkennen.

Bild Blu-ray – Skyfall 1080p24

Hier griffen wir auf folgende Bildfelder zurück: "isf Experte Heller Raum", "isf Experte Dunkler Raum", "Technicolor Experte", sowie "HDR-Effekt".  Im Gegensatz zur Ultra HD-Wiedergabe sind im Blu-ray-Betrieb die konventionellen Bildfelder inklusive isf-Modi verfügbar.

Was ist zu den Bild-Betriebsarten bei der BD-Wiedergabe zu sagen? "Isf Experte Dunkler Raum" und "Technicolor Experte" wirken von der Farbgebung her identisch – bei "isf Experte" ist allerdings "Tru Motion" aktiv und kann individuell justiert werden (Entruckeln 0 bis 10 und Schärfen 0 bis 10) – voreingestellt ist Schärfen +10.

Bei Umgebungslicht empfiehlt sich "isf Experte Heller Raum", allerdings wird auch leicht in die Farbgebung eingegriffen, die mit diesem Bildfeld etwas intensiver und lebendiger wirkt, besonders bei Gelbtönen fällt dies im Vergleich auf. Insgesamt bieten aber die genannten Bildfelder alle ein recht natürliches und angenehmes Bild, die Unterschiede sind Nuancen

Auch bei der Hochskalierung 1080p auf Ultra HD macht der LG eine exzellente Figur und holt alles aus der Blu-ray Auflösung heraus, auch der Bildstand ist angenehm und ruhig - da zeigt sich, dass der LGH Alpha9 Prozessor an Bord üppig mit Rechenleistung ausgestattet ist.

Etwas Kritik gibt es für den Bildmodus HDR-Effekt: Er ist nur bedingt zu empfehlen – möglicherweise ist diese Feststellung quellenabhängig; bei konventioneller 1080p24-Film-Zuspielung fällt ein etwas unruhigeres Bild auf; besonders bei den schnellen Verfolgungsjagden eines Action-Filmes, wie es Skyfall ist, lassen sich zitternde Objektkanten während der Verfolgungsjagd in den ersten Szenen feststellen; außerdem wirkt die Farbgebung zwar etwas intensiver, aber nicht unbedingt authentischer, ein leichter Gelbstich ist dann zu erkennen, und die gewollte Zunahme des Kontrastumfangs wirkt nicht besonders natürlich.

Bilanz: Auch hier, bei der Präsentation normaler Blu-rays, werden Filmfreunde mit Technicolor Experte zufrieden sein, denn das 24p-Bild ohne zugeschalteter Frame Interpolation gelingt hervorragend, störender Judder fällt kaum negativ auf. Wer gerne die "Tru Motion" Frame-Interpolation nutzt, kann aber problemlos auf "isf Experte" (am besten Dunkler Raum) wechseln und "Tru Motion" noch individuell justieren.

Ton

Akustisch macht der LG C8 eine erstaunlich gute Figur, auch das kennen wir schon vom 2017er Modelle C7. Natürlich liefert der Flachbildschirm bei Action-Spektakeln für audiophile Heimkino-Fans nicht genug Punch und Tiefgang, bietet aber ein ansprechendes Fundament und lässt den Tieftonbereich nicht völlig außen vor. So wird man bei der Verfolgungsjagd von "Skyfall", bei dem Bond sich auf dem Dach eines fahrenden Zugwaggons wiederfindet, durchaus mit ins Geschehen einbezogen, auch der nachfolgende Titelsong von Adele gelingt mit ansprechender Dynamik und guter Räumlichkeit. Die Sprachverständlichkeit ist ausgezeichnet und auch bei komplexerem Geschehen unproblematisch. Der erreichte Pegel reicht für ein mittelgroßes Wohnzimmer völlig aus und selbst im Maximalbereich bleibt der Fernseher souverän.

Erstes Fazit

Vergleichsweise günstig, vor allem bei Aktionen großer Händler, und gewohnt leistungsstark: Die Mischung stimmt beim LG 55OLEDC8. Er bietet ein schickes, schlichtes Design, das sich sehr gut auch ins hochwertige Wohnambiente einfügt, und eine einfache Ersteinrichtung. Die Menüs und Einstell-Optionen sind durch Hilfetexte angereichert, was wir sehr befürworten. Sehr leistungsfähige Bild-Modi und die OLED-typischen Vorzüge exzellenter Kontrast und tiefes Schwarz sorgen für eine exzellente visuelle Kombination, Zudem klingt der LG OLED55C8 sogar richtig gut.

Preview: Philipp Kind, Carsten Rampacher
Fotos: Sven Wunderlich, Philipp Kind
Datum: 29. Juni 2018

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