XXL-TEST: Panasonic TX-65CZW954 - setzt der neue OLED-TV für 10.000 EUR Maßstäbe bei der Bildgüte?
Die OLED-Technologie hat nun auch bei Panasonic Einzug in die Serie gefunden: Für knapp 10.000 EUR steht der TX-65CZW954 OLED-TV mit der üblichen UHD-Auflösung von 3.840 x 2.160 Bildpunkten bereit, das bestmögliche Bild zu produzieren. Der "OLED-Fernseher mit 360 Grad-Design" mit eleganter Rückwand aus echtem Alcantara ist ein "4K PRO Maser UHD"-TV und stammt natürlich aus der Reference-Serie und hat als "treibende Kraft" einen besonders leistungsfähigen Quad-Core Pro5-Prozessor an Bord. Im Gegensatz zu den anderen Viera TV-Modellen setzt Panasonic beim OLED ein eigenes Betriebssystem und nicht Firefox OS ein. Als Hauptmerkmale stellt Panasonic zunächst das "absolute Schwarz" in den Vordergrund. Aufgrund der selbstleuchtenden Pixel/Bildpunkte beim OLED-TV, ähnlich den ebenfalls selbstleuchtenden Plasma-Zellen früherer Plasma-Displays, braucht ein OLED-TV keine Hintergrundbeleuchtung. Die Pixel steuern die Lichtstärke jeweils eigenständig, so dass tiefes und sattes Schwarz sowie nahezu perfekte Grauabstufungen die unmittelbare Folge sind. Der TX-65CZW954 ist für die Wiedergabe von High Dynamic Range (HDR) Content geeignet, großer Kontrastumfang und tiefstes Schwarz können dargestellt werden. Der 4K Studio Master-Bildprozessor ist für die bestehenden HDR-Standards (SMPTE-Standard ST2084 und ST2086) ausgelegt. Der Curved-TV verfügt über "OLED Superb Motion Drive" als Signalverarbeitungstechnologie und über "Ultimate Contrast" sowie "Studio Master Colour". Es finden sich auch zwei THX-Bildprogramme (Cinema und Bright Room) sowie zwei isfccc-Programme (Professionell 1, ISF Day, Professionell 2, ISF Night) bei den ab Werk vorhandenen Bildmodi. Natürlich setzt Panasonic bei diesem Spitzenmodell auf den Quattro-Tuner mit 2 x DVB-T/T2, 2 x DVB-S2, 2 x DVB-C sowie TV>IP. Hierbei kann der Fernseher als Master oder Client verwendet werden.
Rückansicht. Teilweise ist der TV mit Alcantara bezogen
Im Detail
Rückansicht ohne Alcantara-Bezug
Standfuß
Der TV erscheint optisch edel und ist erstklassig verarbeitet. Die abnehmbare Teil-Alcantara-Bespannung der Rückwand sorgt dafür, dass man den OLED-Fernseher im Curved-Layout auch frei im Raum aufstellen kann. Die Anschlüsse werden durch die Alcantara-Platte überdies komplett verdeckt, was für eine saubere optische Erscheinung sorgt. Schmaler Rahmen und sehr gute Materialien stellen sicher, dass der CZ954, den es übrigens ausschließlich in 65 Zoll gibt, eine hochwertige Erscheinung ist, die dem enormen Preis auch gewachsen ist. Der Panasonic ist natürlich auch 3D-fähig, bei diesem Modell setzt der Hersteller auf passive und preisgünstige Polfilterbrillen. Zwei Stück, nicht übermäßig viel, sind im Lieferumfang enthalten.
Mitgelieferte Polfilterbrille und zwei Fernbedienungen
Mitgeliefert werden eine konventionelle, sehr edle Fernbedienung mit kompletter Beleuchtung sowie einen Touchpad-Remote mit Mikrofon, sehr kompakt und gut in der Hand liegend. Die Fernbedienung ist ebenfalls "curved", also leicht gebogen und passt sich so der Handfläche gut an.
Ethernet, natürlich ist auch WiFi dabei. Dreimal HDMI, ein weiterer seitlicher HDMI-Anschluss kommt noch dazu
3 x USB, die blaue USB-Schnittstelle entspricht dem Standard 3.0 und ist für externe Festplatten vorgesehen
Der TX-65CZW954 ist relativ reichhaltig mit Anschlüssen bestückt. Es finden sich insgesamt vier HDMI 2.0 Terminals und drei USB-Schnittstellen, eine davon entspricht dem Highspeed-Standard 3.0. Ferner gibt es einen LAN-Anschluss, zwei CI Plus-Moduleinschübe (Version 1.3), einen optischen Digitalausgang, einen Kopfhörer-Ausgang sowie spezielle Eingänge (Adapter) AV1 und AV2.
Für guten Klang sorgt ein "VR-Audio Master Surround 2.1 System" mit zwei Hochtönern, zwei Mitteltönern sowie zwei Tieftönern und einem Quad-Passivradiator. 60 Watt beträgt die Ausgangsleistung.
Der TV wiegt mit Standfuß 32 und ohne Standfuß 27 kg. Er ist ohne Sockel 1.448 mm breit, 847 mm hoch und 113 mm tief. Mit Standardsockel sind es 1.448 mm Breite, 913 mm Höhe und 311 mm Tiefe. Der Fernseher entspricht der Energie-Effizienzklasse B und braucht im Standby-Betrieb 0,3 Watt. Der Mediaplayer gibt die folgenden Formate wieder: AVI/HEVC/MKV/WMV/MP4/M4v/FLV/3GPP/VRO/VOB/TS/PS, MP3/AAC/WMA Pro/FLAC/Apple Lossless/WAV. Das ist eine prima Auswahl.
Bedienung
Menüsprache
Land
Netzwerk-Verbindung
Netzwerk-Status
Reichhaltige Auswahl bei den möglichen TV-Signalen
Auto Setup startet nun
Natürlich wird der Anwender durch den Ersteinrichtungsprozess begleitet, daher treten keinerlei Schwierigkeiten auf, wenn es z.B. um die Wahl des Tuners, der verwendet wird, geht. DVB-C, DVB-S2, DVB-T2 sowie Sat>IP mit Server und Client Funktion sind hier zu nennen. Mehr Auswahl an Signalen geht derzeit nicht, Panasonic setzt nicht nur mit diesem Modell klar Maßstäbe. Ein Doppeltuner ist natürlich auch an Bord, so kann man z.B. ein Programm ansehen und parallel ein zweites auf eine USB-HDD aufzeichnen. Wermutstropfen nur, wie immer, für Besitzer einer Satellitenschüssel: Man braucht hier 2 Kabel, um alle Funktionen des Doppeltuners einsetzen zu können. Die Menüs sind einfach verständlich und sehen gut aus, auch wenn es vielleicht im Detail noch etwas „schicker“ und moderner gehen würde.
Klassisches Smart TV Menü, der TX-65CZW954 läuft nicht unter Firefox OS
App Market
Übersicht der im Netzwerk verfügbaren PCs und Server
Sogar Flac HiRes-Audiodateien werden wiedergegeben
Webbrowser
Der CZW954 ist nicht mit dem Firefox OS ausgestattet, sondern verfügt über eine Panasonic-eigene Benutzeroberfläche, die sich sehr leicht bedienen lässt. Vorteilhaft sind allgemein die Hilfetexte, die integriert sind und z.B. beim Video-EQ kurz den Sinn der jeweiligen Funktion erklären. Mitgeliefert werden zwei Fernbedienungen. Zunächst eine edel gemachte, konventionelle Tastenfernbedienung in silbernem Gehäuse. Die Tasten sind auch silbern, daher ist nicht wirklich viel Kontrast vorhanden. Macht aber nichts, da die Remote komplett beleuchtet ist. Der Schalter „Light“ ist oben rechts untergebracht. Das Navigationskreuz ist relativ weit oben zu finden, in der Praxis aber lässt sich das Ganze einfach bedienen. Mitgeliefert wird außerdem der „Viera Touchpad Controller“, eine kompakte Fernbedienung mit Touchpad und eingebautem Mikrofon.
Damit man diese verwenden kann, muss sie erst mit dem TV gekoppelt werden, was aber innerhalb einer Minute passiert. Ist die Kopplung erfolgt, gibt es eine Einführung, was man mit dem Touch Pad Controler machen kann: Klick-Bewegung, Streichen, am Rand entlang bewegen oder die Cursor-Funktion. Die Paarung findet sich im Setup unter dem Punkt „Viera Touchpad-Controller), hier lautet der erste Parameter gleich „paaren“. Dank des eingebauten Mikrofons kann man auch Sprachbefehle mittels des Touchpad-Controllers abgeben. Auch hier wird vor der Erstverwendung die Benutzung erläutert. Wir haben die Sprachsteuerung gleich getestet und „Suche Krimi“ ins Mikrofon gesprochen. Die Suche „Meine Empfehlungen“ dauert relativ lange, ist dann aber auch entsprechend umfangreich. Durch Eingabe der Postleitzahl kann man das Ergebnis noch weiter präzisieren. Netzwerkdienste, YouTube und das TV-Programm werden durchsucht, um vielfältige Ergebnisse zu garantieren. Unter den eigentlichen Tipps finden sich dann noch die drei Parameter „Empfohlen“, „Populär“ und „Suchen“.
Integriert ist auch ein Smart Viera TV App-Portal.Auf der Portalseite geht es aber nicht nur um Apps, vielmehr kommt man hier auch zum Media Player (wenn ein USB-Medium angeschlossen ist, kann man hier Inhalte wiedergeben) sowie „Media Server“. Hier finden sich Home Server und PCs, die im selben Netzwerk „zu Hause“ sind wie der CZW954. Bilder, Videos und Musik können dann von diesen Devices auf dem TV wiedergegeben werden. In der Apps-Übersicht kann man sich mittels des „App Market“ neue Apps laden, zudem die TV-Aufnahmen verwalten (Anschluss einer USB-HDD erforderlich, die speziell für den Betrieb an diesem TV-Gerät formatiert wird).
Auch TV-Guide und der Web Browser sind in der Übersicht enthalten. Viera Link ermöglicht das Steuern von Viera-Geräteketten mit nur einer Fernbedienung. Wer z.B. auch einen Panasonic BD-Player verwendet, kann diesen mit der Fernbedienung des TV-Gerätes mitsteuern. Insgesamt stellen wir bei der Bedienung, ganz gleich, mit welcher der beiden Remotes, nur selten Verzögerungen fest. Ab und zu dauert es minimal Zeit, bis sich das gewünschte Menü oder die gewünschte App öffnet. Aber meist geht die Bedienung sehr zügig vonstatten. Wir vermissen keines der „modernen“ Betriebssysteme wie Android oder Firefox OS. Das Panasonic-eigene Betriebssystem arbeitet sehr zuverlässig und flott – wir sind sehr zufrieden.
Alternativ kann man den Fernseher auch per TV Remote 2 App steuern. Wir stellen die App (für Android und iOS) kurz mit einigen Screenshots vor. Man kann auch umfangreiche Video-EQ-Funktionen innerhalb der App verwenden, diese Funktionen sowie die dazu passenden Screenshots werden in der Bildwertung gesondert präsentiert.
Der TV wurde sofort erkannt
Grundmenü
Das Smartphone als Touchpad
Ersatz für die Fernbedienung, hier Lautstärkeregelung und Kanalwechsel
Texteingabe über Tastatur
Zugriff auf multimediale Inhalte
Musikwiedergabe
Zugriff auf alle Multimedia-Funktionen des TX-65CZW954
Die App ist übersichtlich und bietet alle relevanten Funktionen. Auch der direkte und schnelle Zugriff auf multimediale Inhalte ist gewährt.
Bild
Testbild „Burosch Test Pattern Ladies“ in 3.840 x 2.160 Pixel/UHD: Hier kann der TX-65CZW954 seine Qualitäten gleich in UHD-Auflösung unter Beweis stellen. Zunächst einmal überprüfen wir die verschiedenen Bildmodi ab Werk. Vorhanden sind bei USB-Zuspielung von Bildmaterial: Dynamik (zu hell, recht aggressive, typische „Showroom“-Einstellung, Farbtemperatur zu hoch, sichtbarer Blaustich im Bild), Normal (Immer noch zu kühle Farben, sonst recht angenehm bei Tageslicht im Aufstellungsraum), Kino (wärmere Farben, Helligkeit sowie Kontrast etwas dezenter, augenfreundlich), True Cinema (noch weniger Bildhelligkeit, gut zu verwenden im abgedunkelten Heimkinoraum ohne externen Lichteinfall), Benutzereinstellungen (hier kann der Anwender ein eigenes Setup erstellen) sowie die beiden isfccc-Modi Professionell 1 (für die Verwendung bei Tageslicht, bzw. bei externem Lichteinfall) und Professionell 2 (für die Verwendung im dunklen Heimkinoraum). Wie wir anhand des Testbildes sehen können, eignet sich im abgedunkelten Raum der Professionell 2 (ISF Night) Modus vortrefflich, um ein homogenes, augenfreundliches sowie realistisches Bild zu generieren. Wie dem Testbild mit den vier Damen mit unterschiedlichen Hautfarben (hellhäutige Europäerin, dunkelhäutige Lady aus Afrika, Asiatin sowie Dame mit arabischem Flair) zu entnehmen ist, stellt sich der Panasonic OLED als vorbildlich farbtreu vor. Er liefert eine sensationelle Betonung der unterschiedlichen Hautfarben und bietet Perfektion bis ins Detail. Ganz gleich, ob der Glanz in den Augen oder aber die Struktur der Lippen: Alle Einzelheiten werden glaubwürdig sowie authentisch dargestellt. Unter den vier Damen sind Rechtecke mit den Primär- und Sekundärfarben zu sehen. Hier beweist der TX-65CZW954 ebenfalls sein Können. Die Farben werden rein und ohne störende Fremdeinflüsse abgebildet. Wie am Schwarz zu erkennen ist, liefert der OLED-TV rekordverdächtige Werte: Satt, klar und tief ist das Schwarz zu erkennen. Fein werden die verschiedenen Grau-Abstufungen herausgearbeitet.
Auch ein Stadtbild aus Hamburg als Burosch-Testbild in UHD-Auflösung stellt der Panasonic OLED in bestechender Qualität dar. Jedes Detail wird scharf, aber ohne Ringing abgebildet. Die gleichmäßige Ausleuchtung des Bildes erzielt kein LCD-TV – schlichtweg, weil jede OLED-Zelle selbstleuchtend ist und somit eine gleichmäßigere Helligkeit, ein deutlich gesteigerter Detailkontrast, ein höhere Bild-Gesamtkontrastumfang und tieferes Schwarz realisiert werden kann. Die Ihr des Kirchturms im Hintergrund kommt in allen Einzelheiten heraus, ebenso die Verfärbungen im Dachbereich des Kirchturms. Auch die Konturen des Fernsehturms wirken gelungen, hier stellen wir wieder enorme Schärfe ohne Doppelkonturen fest.
Üppige Auswahl bei den Bild-Modi
Video-EQ, Teil 1
Video-EQ, Teil 2
Erweiterte Einstellungen
Farbabgleich
Der Panasonic ist im isfccc Modi „Night“ bezüglich der Schärfe so gut einstellt, dass man nicht nachregeln muss. Möchte man dies doch tun: Im Video-EQ ist natürlich ein Schärferegler enthalten. Dieser ist präzise von 0 bis 100 einstellbar. Weitere Regel-Möglichkeiten: Luminanzlevel, Kontrast, Helligkeit (falsch! Erst kommt die Helligkeit und dann der Kontrast!), Helligkeit, Farbe, Farbton, sowie Farbtemperatur (Kühl1/Kühl2, Normal, Warm1/Warm2). Der Panasonic offeriert noch weitere Justageparameter. Color Management (für lebhaftere Farben, ein oder aus), Umkehr-Filmeffekte (Hoch, Niedrig, Aus, Umgebungslichtsensor, globale Rauschunterdrückung (Auto, Hoch, Mittel, Niedrig, Aus), Remaster-MPEG (Reduziert die MPEG-typische „Klötzchenbildung“ und sichert klare Konturen, Auto/Hoch/Mittel/Niedrig/ Aus), Remaster-Prozess Auflösung (erhöht die Bildauflösung, Auto/Hoch/Mittel/Niedrig/Aus), Bildtext-Glättungswerkzeug (glättet die Konturen von Bildtexten. Auto/Hoch/Mittel/Niedrig/ Aus). In den „Erweiterten Einstellungen“ finden sich noch Kontrast-Regelung (automatische Regelung des Bildkontrastes), Weißabgleich (Weiß- und Grauabgleich für RGB, zusätzlich Detaileinstellungen: Eingangssignalpegel, Abhängig davon: Weißabgleich Rot, Grün, Blau), Farbabgleich (Farbton Rot, Sättigung Rot, R-Luminanz, das gleiche für Grün und Blau. Hinzu kommen auch hier Detaileinstellungen: Farbton, Sättigung und Luminanz für die Sekundärfarben Cyan, Purpur und Gelb) sowie Gamma (2,6/2,5/2,4/2,3/2,2/2,1/1,9/1,8/BT.1886, hinzu kommen Detaileinstellungen: Eingangssignalpegel und Verstärkung). Wer gern mittels der passiven 3D-Brillen 3D-Inhalte genießen möchte, wird sich für die 3D-Einstellungen interessieren: 3D-Modusauswahl Original/Nebeneinander 3D/Untereinander 3D/2D auf 3D konvertieren stehen hier zur Verfügung.
Von den drei Grundfarben können Farbton, Sättigung sowie Helligkeit justiert werden
Wahl des Farbraums
Funktion "Farb-Remastering"
RGB-Verstärkung
Einstellbare Gamma-Kurve
Gamma auf 2,3 optimiert, sehr praxistauglich
Grundparameter im Video-EQ
Sehr gut arbeitet Panasonics Zwischenbildberechnung "Intelligent Frame Creation"
Zahlreiche nützliche Einstellparameter
Wahl der Farbtemperatur
Der OLED-TV kann aber noch mehr, dank der schon seit geraumer Zeit erhältlichen App (für iOS und Android) Viera TV Remote 2. Hier findet man im Grundmenü den Punkt „Smart Calibration“. Der komplette Video-EQ steht auf dem Smartphone oder Tablet zur Verfügung, Einstellungen können dort getroffen und gespeichert werden, mit individuellem Namen, sowie auf den TV übertragen. Es findet sich dort ein komplettes Gamut-Management inklusive entsprechender Visualisierung. Die Primär- und Sekundärfarben können in Bezug auf Farbton, Sättigung sowie Helligkeit angepasst werden, und man sieht die Veränderungen direkt grafisch. Ebenso kann direkt per App das Farb-Mastering ein- und ausgeschaltet werden, auch ist es möglich, den Farbraum zu definieren, den der CZW954 wiedergeben soll: Natürlich/Rec.709/SMPTE-E/EBU stehen zur Verfügung. Auch kann man per App eine R-G-B-Verstärkung justieren, dessen Veränderungen in Form einer Kurve grafisch verdeutlicht werden. Sehr gut gefällt uns die ebenfalls in die App integrierte Gamma-Korrektur. Nicht nur die Gamma-Kurve, die exakt auf einen Wert (empfehlenswert 2,4 oder 2,3) eingestellt werden kann, auch der Gamma-Punkt kann (per Prozent-Veränderung) beeinflusst werden. Grafisch wird alles sehr attraktiv veranschaulicht. Mittels der App können ferner Luminanzlevel, Kontrast, Helligkeit (auch hier falsch herum), Farbe und NTSC-Farbton feingetunt werden. Auf der nächsten Seite der App folgen dann die weiteren Parameter: Farbtemperatur, Colour Management, Umkehr-Filmeffekt, Umgebungslichtsensor, Rauschunterdrückung, MPEG-Rauschunterdrückung, Optimierte Auflösung, Kontrast-Regelung sowie Bildtext-Glättungswerkzeug. Bilanzierend eine hervorragende Sache, mit dem integrierten, umfangreichen Video-EQ innerhalb der App offeriert Panasonic einen echten Mehrwert.
Nach diesem „Ausflug“ in die Einstellmöglichkeiten möchten wir uns nun wieder mit der Wiedergabe des CZW954 von UHD-Material befassen und sehen uns daher den „UHD Showcase“ von AV Top/Florian Friedrich an. In diesem sehen wir zum Beispiel Aufnahmen von der griechischen Insel Symni, Panoramabilder von der Wetterstation auf der Zugspitze, Detailaufnahmen von Schmetterlingen, Vögeln sowie Pflanzen, wilde Flüsse inmitten unberührter Natur sowie das Kolosseum in Rom bei Nacht. Hier spielen wir vom Netzwerk zu, und die Zahl der Bildmodi wird größer. Hinzu kommen nun „THX Bright Room“ und „THX Cinema“. Der erste THX-Modus ist für Räume mit externem Lichteinfall gedacht, der zweite für den abgedunkelten Heimkinoraum. Diesmal sehen wir mit etwas externem Licht und entscheiden uns für „THX Bright Room“. Brillant und lebendig wirken die Bilder aus Griechenland, die Masten der Segelboote, die Kulisse mit Kirche und alten, gepflegten Häusern. Das Blau des Meeres und die leichte Wellenbewegung kommen exzellent heraus. Jede Einzelheit am Baum, der sich leicht im Wind wiegt, kommt sehr gut heraus. Der Panoramablick von der Zugspitze ist bis in die hintersten Bildebenen scharf und plastisch. Das Bild ist absolut ruhig und von der Detaillierung her praktisch perfekt. Die Schmetterlinge an der Baumrinde sehen ungemein dreidimensional aus. Der Kopf des Esels kommt hervorragend heraus, ebenso die Detailaufnahmen der Pflanzen. Was macht der Panasonic als OLED-TV besser? Das Schwarz ist tiefer, die gesamte Bildtiefe ist daher auch ausgeprägter, auch wenn wir zum Vergleich einen sehr guten Full LED Backlight LCD-TV mit Panel für die erweiterte Farbraumwiedergabe heranziehen. So lebendig, so sauber gestaffelt und so brillant insgesamt schafft es kein LCD-TV, dieses Material zu präsentieren. Wir sind gespannt, wie dann „echte“ HDR-LCD-TVs mit 1.000 Nit-Panel abschneiden, aber schon technologiebedingt ist der OLED aufgrund der Tatsache, dass jede einzelne Zelle leuchtet, im Vorteil. Die enorm dynamischen, aber gleichzeitig realistischen Farben sind auch sehr zu loben. Hier schafft Panasonic eine gelungene Balance, weil die Farben nicht zu stark gesättigt und somit zu bunt erscheinen. Dieser Fehler wird bei manchen OLEDs leider gemacht, weil die enorme mögliche Farb-Intensität schon reizvoll ist, aber im Endeffekt dann den authentischen Charakter des Bildes negativ beeinflusst.
Sehen wir uns nun gestreamtes UHD-Material von YouTube an und beginnen mit „Costa Rica in 4K 60 fps. Hier zeigt der Panasonic die Nahaufnahme der Schlange in außergewöhnlicher Qualität, und kurz darauf gezeigte Palme kommt sehr plastisch heraus. Der hellgrüne Frosch beweist die Detailtreue, die der Panasonic zur Verfügung stellt. Die Wasserschildkröte mit ihrem Panzer hat auch eine sehr realistische Wirkung. Die ganzen Bildebenen lassen sich einwandfrei voneinander unterscheiden, und bei allen Nahaufnahmen der Reptilien beeindruckt, wie akkurat die Oberfläche der Haut herausgearbeitet wird. Die Wasserfälle sind selbst bei der 2D-Präsentation schon so greifbar, als könnte man ins Bild hineinspazieren. Insgesamt beeindruckt das lebendige, vielschichtige Bild mit enormer Schärfe und hoher Klarheit. Die Farbtreue im „THX Bright Room“ Modus ist ausgezeichnet.
Der Transformers 4 Trailer in UHD sieht ebenfalls gigantisch aus. Details an Fahrzeugen, am Boden, die Gesichter der Akteure, die Panzer der Roboter: All dies zeigt eine Finesse, die uns beweist: UHD ist toll und ein OLED-Ultra HD-TV ist grandios. Facettenreichtum, Bildstaffelung, aber auch Schwarzwert und Kontrast beweisen eine Klasse des CZW954, die wir bislang bei kaum einem anderen TV festgestellt haben. Der Fuß eines Decepticons in Großaufnahme, ein Sportwagen auf der Straße – all dies wirkt nochmals viel echter und glaubwürdiger, selbst im Vergleich zu sehr gut hochskaliertem Full HD-Material. „X-Men „Days Of Future Past“ – Trailer in 2.160p stellt die Talente des Panasonic ebenfalls gekonnt dar. Eine enorm dichte visuelle Atmosphäre wird hier geschaffen, das Bild ist sauber, detailreich und farblich ausgewogen. Und man muss sagen – es sind Trailer von YouTube! Es geht also bezüglich Schärfe und Detailtreue nochmals deutlich mehr. Schon jetzt zeigt der Panasonic seine Klasse, durch die enorm ausgewogenen Farben, den erstklassigen Kontrast und das satte Schwarz.
Wie verhält es sich mit der Bildgüte, wenn der Panasonic das 1.080p-Signal einer Blu-ray (2D) auf 2.160p hochrechnet? Wir haben uns die BD „Kingsmen“ von Anfang an angesehen. Und auch hier sind die Ergebnisse sensationell. Der CZW954 macht einfach alles richtig. Als Bildmodus kommt hier THX Cinema zum Einsatz. Die Wüstenfestung kommt überragend heraus, das Upscaling gelingt enorm scharf und akkurat. Nur ganz selten ist minimales Flimmern im hochfrequenten Bildbereich zu erkennen. Aber auch nur dann, wenn man lediglich 1,5 bis 2 Meter nah vor dem TV sitzt. Im Inneren der Wüstenfestung gibt der OLEL-TV nahezu jedes Detail wieder. Wandstrukturen sind auch in der Dämmerung ausgezeichnet zu erkennen. Der sandige Boden wirkt ungemein realistisch. Die kurze Sicht auf das Stadtbild von London zeigt plastische und lebendige Einzelheiten. Das Bild sieht beinahe aus wie natives UHD-Material, der Kenner bemerkt nur, dass es sich um hochskalierte Inhalte handelt. Im vierten Kapitel dann, das wiederum in London spielt, wird das schwarze London Taxi während der kurzen bewegten Sequenz scharf sowie stabil auf den Screen gebracht. Die Maserung des Holztisches und der Glanz des Holzes wirken so echt, als säße man selber mit im Raum. Das Sakko von Sir Arthur mit der etwas rauen Stoffoberfläche beweist ebenfalls, wie präzise, wie genau der Panasonic arbeitet. Alles, was dunkel ist, demnach grau oder schwarz, gibt der Panasonic in einer bislang unbekannten Reinheit wieder. Nur die Uhr vor dem Display an der Wand könnte noch etwas schärfer aussehen. Die Szene im „Black Prince“ (Kapitel 8) beweist das enorme Vermögen des CZW954, auch unter schwierigen Bedingungen besten Kontrast sicherzustellen. Die altertümliche, abgenutzte Einrichtung der Kneipe mit den Gebrauchsspuren in der Holzlehne der Bank wird daher extrem gut herausgestellt. Auch die deftige Schlägerei präsentiert der Panasonic mit einer so guten Bewegungsdarstellung, dass man den gesalzenen Preis des OLED-TVs einfach vergisst. Nie ruckeln Bewegungen, nie schleichen sich Unschärfen ein. Die Zeitlupenaufnahmen sind vorzüglich integriert.
Im 3D-Betrieb gibt es nur die Bildmodi Dynamik, Normal, Kino, True Cinema, Benutzereinstellungen, Professionell 1 und Professionell 2. Die beiden THX-Modi fehlen. Wir haben uns in nativem 3D den Filmbeginn von „Avatar“ angesehen. Der Panasonic arbeitet mit preiswerten passiven 3D-Brillen – weiterer Vorteil des passiven Systems: Normalerweise kaum Ghosting, kaum störendes Flimmern. Eir haben den ISF Night Modus (Professionell 2) verwendet, um die Inhalte zu betrachten. Die kurze Kamerafahrt über den Dschungel Pandoras direkt am Anfang gibt der Panasonic bewegungsstabil wieder. In den hintersten Ebenen ist minimales Ghosting trotz passiver Brillen zu beobachten. Als Jake Sully dann im Inneren des Langstreckenraumschiffs kurz vor dem Ziel erwacht und die Schlafkabinen herausgefahren werden, beeindruckt uns der Panasonic mit einer scharfen, konturenstabilen Durchmodellierung des Ganges bis ganz nach hinten. Natürliche Bildschärfe und authentische Farbgebung sind weitere Pluspunkte. Als das Langstreckenraumschiff mit den großen Sonnensegeln von außen sichtbar ist und es am Zuschauer vorbeifliegt, gibt es wieder nur Positives zum detailreichen, enorm rauscharmen Bild zu sagen. Das satte Schwarz des Weltalls arbeitet der OLED-TV sensationell gut heraus. Bei stärkeren Kopfbewegungen verändern sich die Farben etwas, aber weniger dramantisch, als bei verschiedenen anderen Modellen mit aktiven 3D-Brillen. Im 6. Kapitel fliegt Jake Sully mit seinem Team in Gestalt seines Avatars mitten in den Dschungel des Planeten. Auf dem Weg dorthin kommen die Flugsaurier neben dem ebenfalls detailreich dargestellten Helikopter scharf und mit toller Tiefenwirkung zur Geltung. Die Landung des Helikopters im Dschungel präsentiert der Panasonic in überwältigender Art und Weise, was an der hervorragenden Reproduktion der vielen unterschiedlichen Grüntöne liegt. Die fremdartigen Tiere werden mit solidem Bewegungsablauf eingearbeitet. Der 3D-Effekt erscheint sehr echt, nicht überzogen. Sowohl Gesamt- als auch Objektplastizität sind überdurchschnittlich gut ausgeprägt.
Kann der TV-Tuner ebenfalls mit erstklassigen Qualitäten punkten? Wir haben uns Sendungen in den Öffentlich-Rechtlichen Programmen in 720p angeschaut, und zwar im Bildmodus Professionell 2 (ISF Night). Schon die legendären „Mainzelmännchen“, die nach wie vor die Werbeblöcke im ZDF auflockern, werden mit hervorragender Schärfe wiedergegeben. Es finden sich kaum Rausch- oder Artefakte-Störungen im Bild. Bei der „Soko Köln“ im ZDF-Vorabendprogramm (Folge „Scham“) kann der Panasonic ein weiteres Mal den Trumpf des überragenden Schwarzwertes umsetzen. Aber auch die lebendige, natürliche Farbwiedergabe spricht für den OLED-TV. Der TV-Tuner produziert im DVB-S2-Betrieb ein Bild mit sehr stabilem Bildstand und enormer Schärfe. Das Upscaling auf 2.160p erfolgt präzise sowie detailreich. Selbst SD-Sender sehen erträglich aus, natürlich bei weitem nicht so scharf und detailreich, aber doch relativ natürlich und farbecht. Selbst bei SD-Material ist kaum störendes Bildrauschen sichtbar. Manchmal aber sind im SD-Betrieb doch Artefakte oder leichtes Flimmern sichtbar.
Ton
Ton-Menü
Akustisch ist der Panasonic sehr gut gelungen. Nehmen wir uns zunächst dem Ton-Menü an. Es finden sich vier unterschiedliche Ton-Modi. Standard, Musik, Ambiente und Benutzer. Wählt man den Benutzer-Modus an, hat man auch Zugriff auf den grafischen EQ mit den folgenden Bändern: 150/250/500 Hz sowie 1/2/4/8/12 kHz. Weiter geht es mit dem Parameter „Balance“, es folgt der Punkt „Surround“. Es besteht die Wahl zwischen „Diffuser Surround“ und „Virtueller Surround“. Eine schaltbare Bass-Verstärkung, die Option Lautsprecher-Einstellung (TV Lautsprecher, Kopfhörer, aus), die Regelung der Kopfhörerlautstärke, die Funktion „Auto-Pegel“ (Gleicht automatisch Lautstärkeschwankungen z.B. beim Quellwechsel aus), Lautstärke Korrektur (Manueller Lautstärkeausgleich) und Wandabstand der Lautsprecher (unter oder über 30 cm) sind weitere Möglichkeiten im Ton-Menü. Der Pegel des optischen Ausgangs kann eingestellt werden, es finden sich Sprachhilfe-Einstellungen und Anpassung der vier HDMI-Inputs (je nach dem, ob HDMI- oder DVI-Zuspieler daran hängt) kann erledigt werden. Mit etwas Bass im EQ (bei 150 Hz) und dem Programm „Virtueller Surround“ klingt „Kingsmen“ überraschend gut. Lebendige Effekte, ordentliche Räumlichkeit, sogar tatsächlich etwas Bass und eine prima Stimmwiedergabe sind zu loben. Natürlich ersetzt das Soundsystem im TV keine hochwertige Mehrkanal-Anlage und auch keine exzellente Soundbar, aber für ein Lautsprechersystem im TV sind die Leistungen tadellos. Im Soundprogramm „Musik“ lauschen wir der 48 kHz/24-Bit Flac-Datei „California Dreamin’“ in der Adaption von Diana Krall. Auch hier keine Beanstandungen – lebendig, ordentliche Stimmwiedergabe, erstaunlich klarer Hochtonbereich. Nur der Bass neigt etwas zum Dröhnen und erscheint leicht mit Hall versehen. Auch 96/24-Flac-Material – „Diamante“ von Sandra und Tony Alessi – gibt der TV wieder. Und auch hier stimmt die Klangqualität. Klar, dass man keine audiophilen Höhenflüge erwarten darf, aber mit guter Stimmpräsentation und beachtlicher Dynamik setzt sich der Panasonic von vielen flau und monoton klingenden Konkurrenten ab.
Fazit
Das Beste war nie günstig - das möchten wir vorausschicken. In unserem Falle werden für das beste Bild, das man derzeit auf dem Markt finden kann, rund 10.000 EUR aufgerufen. Der Panasonic TX-65CZW954 verwöhnt dafür mit einem Bild der Superlative: Perfektes schwarz, authentische Farben, genialer Kontrast und überdies exzellente THX- und ISF-Bildprogramme. Das Upscaling von Blu-rays auf 2.160p ist das beste, das wir jemals gesehen haben. Der TV-Tuner setzt Maßstäbe, und die Präsentation von nativem UHD/4K-Material ist überwaltigend in der realistischen Farbenpracht und den feinen Kontrastdetails. Selbst im 3D-Betrieb gibt es keinen Schlappe, auch hier agiert der Panasonic souverän. Bleibt zu sagen, dass er sogar recht gut klingt und extrem edel daherkommt - ein üppig ausgestattetes Luxus-Gerät mit dem derzeit besten uns bekannten Bild.
Die Bildqualität des OLED-TVs Panasonic TX-65CZW954 setzt neue Maßstäbe

Flachbildschirme 65 Zoll Luxusklasse
Test 03. Februar 2016
+ Schwarzwert und Kontrastumfang setzen Maßstäbe
+ Absolut authentische Farbwiedergabe
+ Nahezu perfekte ISF- und THX-Bildmodi
+ Homogene Helligkeitsverteilung
+ Hervorragende, unschlagbar flexible Tunereinheit
+ Sehr ansprechende Leistungen im 3D-Betrieb
+ Guter Klang
+ Exzellente Verarbeitung
+ Hohe Betriebssicherheit
- Hoher Kaufpreis
- Nur in 65 Zoll lieferbar
Test: Carsten Rampacher
Bilder: Sven Wunderlich
Datum: 03. Februar 2016
Tags: Fernseher • HDMI 2.0 • HDR • OLED • Panasonic • TV • UHD • UHD-TV • Ultra HD